Korona-Äpp

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Ajiate
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Re: Korona-Äpp

Beitrag von Ajiate »

"Ein Spielzeug für die digitale Oberklasse"

In Berlin grassiert das Virus derzeit unter Menschen, die an der neuen App schon wegen fehlender Sprachkenntnisse scheitern. Der Leiter eines Berliner Gesundheitsamts über seinen Alltag fernab von Technologie.

https://www.sueddeutsche.de/politik/cor ... -1.4939185
Harsche Kritik wg. einer Seite der Medaille . Ob sich die Bussi-Gesellschaft vorsichtiger verhält - man wird sehen.

Da gibt es ja auch noch den Vorschlag, Kläranlagen regelmäßig auf Covid-19 zu testen, als Frühwarnsystem sozusagen, auch zukünftiger Epidemien .
https://www.wissenschaft.de/gesundheit- ... -abwasser/
. Ob dies gelingt und welches Analyseprotokoll sich in der Testphase als die geeignete erweist, wollen die Wissenschaftler dann möglichst zeitnah ermitteln und der Öffentlichkeit mitteilen.
Hoffen wir mal auf interessante Ergebnisse, liebe Leser.
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sweetpanda
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Re: Korona-Äpp

Beitrag von sweetpanda »

Asgaros hat geschrieben: 18.06.2020, 12:59 Das einzige nennenswerte Ziel bei dieser App war wohl Datenschutz statt Virenschutz.

- Personen müssen sich mindestens 15 Minuten in der Nähe aufhalten, damit überhaupt eine Protokollierung stattfindet. Sich mal eben in der vollen U-Bahn von einem Infizierten anniesen lassen? Scheinbar ein völlig abwegiges Szenario.
- Bei einer nachgewiesenen Infektion ist eine Meldung an das System ebenso freiwillig.

Was soll dieser Unsinn? Dank Datenschutz-Wahn ist diese App komplett unbrauchbar!
Das konnte man leider ahnen, aber gibt es irgendwo einen Bericht der diese Mängel beschreibt? Insbesondere das mit den 15 Minuten, da würden ja 99% aller möglichen Übertragungen gar nicht erfasst werden.

Vielleicht auch einer der Gründe warum man es mit der App in GB jetzt sogar sein lässt.
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Re: Korona-Äpp

Beitrag von sweetpanda »

Ajiate hat geschrieben: 19.06.2020, 19:19
In Berlin grassiert das Virus derzeit unter Menschen, die an der neuen App schon wegen fehlender Sprachkenntnisse scheitern. Der Leiter eines Berliner Gesundheitsamts über seinen Alltag fernab von Technologie.
Ich finde es schwierig die höhere Coronaverbreitung auf beengte Wohnverhältnisse zu schieben.
Es spielt keine Rolle ob eine Familie auf 60,100 oder 200 Quadratmetern wohnt, wenn einer in einer Familie erkrankt bekommen es sowieso alle.
Die Krankheit verbreitet sich in diesen Kreisen häufiger, weil sie sich ja auch kulturell bedingt weniger distanziert untereinander Verhalten, nicht nur die Kernfamilie umarmt und küsst sich, dass machen bei den täglich Gelagen dann 50 Leute. Da gehen die Flaschen und Wasserpfeifen von Mund zu Mund.

In Tokio leben die Menschen vielleicht sogar beengter und trotzdem passiert viel weniger.
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Re: Korona-Äpp

Beitrag von Asgaros »

sweetpanda hat geschrieben: 19.06.2020, 23:07 Das konnte man leider ahnen, aber gibt es irgendwo einen Bericht der diese Mängel beschreibt? Insbesondere das mit den 15 Minuten, da würden ja 99% aller möglichen Übertragungen gar nicht erfasst werden.
Kurze Google-Suche hilft:
"Statt Aufenthaltsorte und Bewegungsprofile zu speichern, registriert die deutsche Corona-App lediglich, welche Geräte sich für mindestens 15 Minuten näher als zwei Meter kommen. Dafür scannen die Smartphones alle paar Minuten die Umgebung und kommunizieren mit anderen Handys. Wer positiv auf Sars-CoV-2 getestet wird, kann die lokal gespeicherten Daten freigeben."

https://www.sueddeutsche.de/digital/cor ... -1.4934724

Bei kürzeren Intervallen in Echtzeit könnte sich wahrscheinlich ableiten lassen, um welche Person es sich handelt.

Also zusammengefasst:
- Jemand niest dir an der Supermarktkasse ins Gesicht: Erfassung findet mit großer Wahrscheinlichkeit nicht statt, da die App nur alle X Minuten scannt und sich die Person ohnehin für mindestens 15 Minuten innerhalb von zwei Metern aufhalten muss. Damit fallen nahezu 100% der Infektionsszenarios draußen weg (Nahverkehr, Supermarkt, Ampel, Kaufhaus, Innenstadt, etc), an denen man sich flott mal eine Erkältung einfängt.
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