Topas hat geschrieben:ingo_001 hat geschrieben:Du verwechselst da Ursache und Wirkung.
Die AfD konnte nur so wachsen, weil SPD, CDU/CSU, GRÜNE und F.D.P. die schon lange bestehenden Probleme ignoriert haben.
Ingo, es ging nicht um Ursache und Wirkung, sondern das unser "cayman" schrieb, die Leute würden durch die die anderen Parteien zur AfD getrieben. Im Umkehrschluss bedeutet dies nicht anders als: Würde SPD, CDU und all die anderen die Politik der AfD machen (!), gäbe es ein Grund mehr die AfD zu wählen.
Falsch.
Die AfD wäre niemals so groß geworden, wenn sich die anderen Parteien um die Lösung der seit Jahrzehnten anstehenden Probleme gekümmert hätten, statt nur um sich selbst zu kreisen.
Die ÖDP, die Violetten etc ... Alles Parteien, die es nie geschafft haben dieses Wählerpotential aufzufangen - Zeit genug war ja nun da.
Die AfD hat dieses Potential nun eingefangen - ob es uns nun gefällt oder nicht.
Et voila ... die etablierten Parteien "entdecken" ja nicht "zufällig" ausgerechnet jetzt ihr Herz für die LANGE BEKANNTEN NÖTE (Bildung, Rente, soz. Sicherheit) der Bevölkerung.
Die Flüchtlingsproblematik war da "nur" der auslösende Funke.
M.E. ging das Ganze mit der Globalisierung los.
Mit Ende des Kalten Krieges war der Kampf der Systeme (Kapitalismus vs. Kommunismus) entschieden.
Doch anstatt der Wirtschaft klare Rahmenbedingungen vorzugeben, lies man alle Zügel los und der Neo-Liberalismus setzte sich mehr und mehr durch.
Folge: Die Bürger der alten Bundesrepublik erlebten erstmals Einschnitte ins bis dahin stabile soziale Netz, die zudem immer weiter zunahmen. Ich denke mal, Du bist zu jung, um diese Entwicklung selbst erlebt zu haben.
Und bei den "Ossis" ... sah es de facto im Ergebnis nicht anders aus.
Die wurden zwar gegängelt, durften nicht reisen, wohin sie wollten und zu kaufen gabs auch nur das Nötigste - aber die soziale Sicherheit war gegeben.
Dazu kam dann noch, dass selbst die wenigen Betriebe, die auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig gewesen wären, von der Treuhand platt gemacht oder von der "Wessi"-Konkurrenz aufgekauft und dann weg "saniert" wurden.
Unter diesen Gesichtspunkten ist es eigentlich verwunderlich, dass weder die Linkspartei noch die AfD nicht schon vorher mehr Zulauf bekamen.
Wie gesagt: Merkel war 2015 DIE Auferstehungshilfe für die AfD.
Durch Äußerungen wie "die Grenzen lassen sich nicht schützen" und dem "Wir schaffen das" (ohne KONKRETE VORGABEN über das WIE zu machen - das war nicht nur der Offenbahrungseid, sondern der auslösende Funke für die Wiedererweckung der AfD.
Und anstatt 2015 wach zu werden und Ursachenforschung zu betreiben, kam die nächste "Glanzleistung": Totschweigen der AfD und gleichzeitiges Ignorieren der Probleme, die sich durch Merkels Naivität ergaben.
Et voila - noch mehr Protestierten ... und wählten die AfD.
An dieser Tatsache führt kein Weg vorbei.
Dumm nur für die AfD-Wähler: Außer dem Thema Flüchtlinge ist da NICHTS (wirklich NICHTS) was inhaltlich auch nur ansatzweise einigermaßen durchdacht ist.
Ich habe es ja wiederholt gesagt: Wirtschaftlich ist das, was die AfD im Programm hat neoliberaler als das was von der F.D.P. kommt.
Würde die AfD jemals in die Regierung kommen (was - da wette ich jeden Betrag - niemals passieren wird), dann würde "der kleine Mann" aka "das dt. Volk" aber richtig anfangen zu Wut zu schäumen.