Bis hier her stimme ich Deiner Analyse zu.shuhan hat geschrieben:Na, bisher haben sich alle Hoffnungen von denjenigen, dass die AfD doch bitte schnell wieder verschwinden möge, nicht erfüllt.tanzhou hat geschrieben:@Shuhan: Bist Du dann bei der AFD der sogenannte "Aushaenge-Auslaender", so eine Art Alibi fuer gelungene Integration und gespielte Akzeptanz? Das macht das ganze noch laecherlicher. Abgesehen davon, dass ich von der AFD nichts halte, im Uebrigen genauso wenig von der Linken, ist diese Partei fuer mich nichts anderes als eine temp. Randerscheinung - eine Anlaufbecken fuer die "besorgten Buerger" und fuer die, die nicht um die Ecke denken koennen.
Die AFD wird es vllt in den Bundestag schaffen und dann wieder Geschichte sein. Vllt aber zerfliesst die AFD auch schon vorher wieder (schliesse mich da in Ingos Richtung an). Dann kannst Du wieder im Ministerium stempeln gehen und Deine Partei-Karriere an den Nagel haengen
Schoene Gruesse aus dem morgendlichen heissen Zhongshan!
Fakt ist, dass die CDU unter einer Angela Merkel ihren Linkskurs nicht ändern wird, nicht ändern kann. Es wäre für die Frau Bundeskanzlerin politischer Selbstmord, wenn sie ihre "Willkommenskultur" für Flüchtlinge wieder verneinen würde. Entscheidend ist zudem, dass es in der CDU derzeit keine Politiker gibt, die Merkel ersetzen könnten (aussichtsreiche Politiker wurden schon "ausgeschaltet"). Von daher wird der Linkskurs ("Modernisierungskurs") der CDU in absehbarer Zeit erhalten bleiben. Solange der Linkskurs der CDU aber bleibt, solange wird die CDU weiter konservative Wähler in die Arme der AfD treiben. Ein bundesweites Aufreten der CSU wird es auch nicht geben, da die CDU in diesem Fall ebenfalls in Bayern zur Wahl stellen würde und die CSU ihre absolute Mehrheit in Bayern verlieren würde (für die CSU ist nichts wichtiger als Bayern)
Fakt ist auch, dass durch die AfD keine klassischen Koalitionen wie Schwarz/Gelb oder Rot/Grün mehr möglich sind. Von daher wird es in absehrbarer Zeit entweder auf Schwarz/Rot, Schwarz/Rot/Gelb, Schwarz/Grün hinauslaufen. Bei jeder dieser Konstellationen wird sich die AfD weiter erstarken, weil sich die CDU programmatisch oder regierungspolitisch eben an die anderen linken Parteien anpassen muss.
Fakt ist auch, dass sich die SPD durch ihre Koalition mit der CDU überflüssig gemacht hat. Die Ungelernten oder Geringverdiener oder Fundamentallinke wählen sowieso die Linkspartei statt die SPD. Die linke Mittelschicht wählt immer mehr die Grünen. Regierungserfolge der SPD werden immer der Kanzlerpartei, also der CDU gutgeschrieben. Daher wird die SPD derzeit zwischen der Linke/Grünen einerseits, und der CDU andererseits zerrieben. Der Rest läuft zur Afd über.
Die Wählerwanderungen sind nun mal eindeutig.
Was noch dazu kommt: Viele enttäuschte Wähler der LINKEN sind gerade in Ost-Deutschland zur AfD "übergelaufen".
Für mich ist es NICHT LOGISCH vom einem Extrem zum anderen (ideologischen Konterpart) zu wechseln.
Die LINKE hat das Problem, das sie im "Westen" auf Merkel-Kurs segelt, während sie im "Osten" mit der Aussagen von Mrs. Wagenknecht segelt, nach der diese grenzenlose Willkommenskultur so nicht weiter tragbar/machbar ist.
Dieser Spagat ist m.E. für die LINKEN Existenz gefährdend.
Die AfD durfte darüber natürich nicht unglücklich sein.
Die geneigten Protestwähler (denn was anderes sind sie nicht), übersehen dabei, dass die in Teilen Blauäugigkeit, der anderen Parteien in Sachen Flüchtlingspolitik de facto der einzige "Plus-Punkt" für die AfD ist.
Sollten die Flüchtlingszahlen im Sommer nicht wieder exorbitant ansteigen, dann hat sich das Thema für die AfD erledigt.
Was bleibt: Das Thema Islam.
Aber anstatt da klar zwischen dem politisch-extremistischen Islam, der das Grundgesetz ablehnt und durch seine Agitation und Handeln bekämpft - und der weit überwiegenden Anzahl der hier friedlich lebenden Moslime zu unterscheiden, wird von der AfD auch da alles in einen Topf geworfen ...
Verschleierung im Öffentlichen Dienst (incl. Kita und Schule) geht auch m.E. nicht.
Und moslemische Mädchen haben auch am gemeinsamen Sportunterricht teilzunehmen.
Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Genau so wenig wie es inakzeptabel ist mosl. Parallel-Justiz zu dulden.
Gewalt- und Justiz-Monopol hat der Staat - und gelten tut das Grundgesetz ... und nichts anderes.
Wer das aber beherzigt, der darf genau so natürlich seinen Glauben (auch den Moslemischen) hier friedlich praktizieren, denn Glaubensfreiheit ist (wenn sie dem GG nicht zuwider läuft) im und durch das GG garantiert - und das nicht ohne Grund.
Nun ja, sollte die Regierung in Sachen Flüchtlinge (wo dann auch ein adäquates Einwanderungsgesetz dazu gehört), denn Asyl und Einwanderung so in einen Topf zu schmeißen wie es GRÜNE und Teile der SPD machten/machen, geht einfach nicht, weil da zwei grundverschiedene Sachverhalte zusammen geklatscht werden - aus ideologischen Gründen.shuhan hat geschrieben:Daher lautet meine Einschätzung eher: Es sieht alles danach aus, dass die bisherigen Volksparteien CDU und SPD immer weiter an Wähler an die AfD einbüssen werden und dabei allmählich ihren Status als Volksparteien verlieren werden.
Vor allem aber sind die bisherigen etablierten Parteien Grüne/Linke/CDU/SPD so sehr in ihrer politischen Korrektheit verfangen, dass sie Themen nicht mehr ansprechen wollen und können, die vielen vielen Menschen in Deutschland unter den Nägeln brennen. Diese Themen reichen von dem Euro, von der Schuldenrettung europäischer Staaten, Masseneinwanderung hin zur Ausbreitung des politischen Islam.
Die AfD hat demnach noch beste Zeiten vor sich: Sie hat ein gewaltiges Wählerpotential von konservativem Lager bis in die Facharbeiterschaft hinein. Mittelfristig schätze ich die AfD auf mindestens 15-20 Prozent ein.
Und Ideologie ohne LOGIK - das bringts nicht.
Sollte ein Einwanderungsgesetz kommen (was ich ausdrücklich befürworte), dann kann man dadurch die Einwanderung klar steuern.
Und das Asylrecht ist dann wieder eindeutig "nur" für die Asylberechtigten anwendbar (was ich gleichfalls ausdrücklich befürworte).
Die AfD kann nur hoffen und beten, dass die Protestwähler nicht den Rest des Parteiprogramms lesen (gerade was Wirtschaft und Steuern betrifft), denn das ist so neo-liberal, dass es der F.D.P. zu allen Ehren gereicht.
Fazit: Die AfD, lebt von der Proteststimmug, hat aber m.E. keinerlei wirklich durchdachte Lösungen - weder für die Protestthemen, die sie in den Vordergrund stellt - und auch nicht für die sozialen Probleme, jedenfalls nicht so, wie sich dass die Protestwähler vorstellen.