Chinesische Studentin in Dessau vermisst

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Laogai
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Re: Chinesische Studentin in Dessau vermisst

Beitrag von Laogai »

sowa hat geschrieben:Wie ich erfahren habe wird über dieses grausames Verbrechen in den chinesischen Medien übertrieben pauschalisiert. Hat einer von Euch Infos dazu?
Ich habe ein wenig im chinesischen Netz geschnüffelt und nach einer nicht sehr langen Suche nur diesen Artikel gefunden, der fast wortgleich in vielen Online-News erschienen ist.
sowa hat geschrieben:Da wird in Chinas Medienlandschaft vor Reisen nach Sachsen-Anhalt gewarnt!
Dazu konnte ich rein gar nichts finden.

Aber in dem bereits verlinkten Artikel steht der Satz "这里是前东德地区,当地居民历来非常排外。12年前有位中国留学生,在克滕被一群德国青年打昏迷过。所以,李洋洁之死也不排除由极右分子攻击所致。" Wer des Chinesischen nicht mächtig ist, dieser Satz wird auch vom MDR in dem Artikel "Wie chinesische Medien über den Studentenmord von Dessau berichten" erwähnt: "Die Hochschule Anhalt liegt in Ostdeutschland. Dort sind die Menschen Ausländern gegenüber traditionell feindselig eingestellt. Vor zwölf Jahre wurde bereits ein chinesischer Student von einer Jugendbande angegriffen. Auch der Mord an Li Yangjie könnte rassistisch motiviert sein! Wobei die Übersetzung falsch ist, denn der letzte Satz muss heißen "Auch der Mord an Li Yangjie könnte einen rechtsradikalen Hintergrund haben". Angeblich soll der Satz von einem in Deutschland lebenden Geschäftsmann in WeChat gefallen sein, und nicht in den Medien selbst :roll:

Aber es kommt noch schlimmer: Der Absatz ist mit "Peking spricht Reisewarnung aus". Das ist kompletter Unfug. Dann heißt es:
MDR hat geschrieben:Auch die Regierung in Peking hat reagiert. Auf der Homepage der chinesische Botschaft in Berlin findet sich jetzt folgende Reisewarnung für Deutschland:
Chinesische Staatsbürger sollten nachts keinen Sport im Freien treiben, besonders Frauen nicht. Tragen Sie leuchtende Kleidung und keine Kopfhörer! Halten Sie sich von Hunden, Betrunkenen und aggressiven Menschenmengen fern!
Das steht als ganz allgemeine Sicherheitshinweise in diesem Artikel der Botschaft vom 01.02.2016 (sic!).
sowa hat geschrieben:Sogar der chinesische Botschafter hat sich dazu eingeschaltet.
Der chinesische Botschafter hat sich nicht "eingeschaltet", es ist ganz selbstverständlich, dass in solchen Fällen die Botschaft informiert wird.

Der Korrespondent des MDR, Sebastian Hesse, sollte wohl nochmal in die Journalistenschule gehen. :o
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Re: Chinesische Studentin in Dessau vermisst

Beitrag von otternase »

Phytagoras hat geschrieben:Ist in Ostdeutschland nicht dennoch der Rassismus höher als im Westen? Das ist jedenfalls mein Eindruck.
meiner nicht. Zumindest nicht pauschal. Hier in Dessau liegen sowohl Zahl als auch Auftreten von Rechtsradikalen bislang unter der Wahrnehmungsschwelle. Wie oben ausgeführt, mag das in den von Staat und Politik vergessenen Dörfer anders aussehen, aber direkt in Dessau ist dem definitiv nicht so. Auch der rassistisch motivierte Mordfall an einem Afrikaner im Dessauer Stadtpark im Jahr 2000 wurde von Auswärtigen, aus Wolfen begangen.
Weiterer Beleg dürfte sein, dass als einziges Beispiel für rassistisch motivierte Übergriffe auf chinesische Studenten ein Fall aus Köthen von vor 12 Jahren genannt wird.

Ohne Zweifel jedoch besteht eine gewisse Gefahr, dass auch hier die Stimmung gegen Flüchtlinge, insbesondere Moslems und Afrikaner kippt. Das wäre dann aber weniger in einer rassistischen Grundhaltung begründet, sondern würde aus dem Versagen der Politik im Kampf gegen die zweifellos seit Zuzug der Flüchtlinge stark gestiegene Kriminalität (Beispiel Halle/Saale Zunahme Straftaten im vergangenen Jahr 19% laut offizieller Statistik) resultieren.
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Phytagoras
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Re: Chinesische Studentin in Dessau vermisst

Beitrag von Phytagoras »

otternase hat geschrieben:
Phytagoras hat geschrieben:Ist in Ostdeutschland nicht dennoch der Rassismus höher als im Westen? Das ist jedenfalls mein Eindruck.
meiner nicht. Zumindest nicht pauschal. Hier in Dessau liegen sowohl Zahl als auch Auftreten von Rechtsradikalen bislang unter der Wahrnehmungsschwelle. Wie oben ausgeführt, mag das in den von Staat und Politik vergessenen Dörfer anders aussehen, aber direkt in Dessau ist dem definitiv nicht so. Auch der rassistisch motivierte Mordfall an einem Afrikaner im Dessauer Stadtpark im Jahr 2000 wurde von Auswärtigen, aus Wolfen begangen.
Weiterer Beleg dürfte sein, dass als einziges Beispiel für rassistisch motivierte Übergriffe auf chinesische Studenten ein Fall aus Köthen von vor 12 Jahren genannt wird.

Ohne Zweifel jedoch besteht eine gewisse Gefahr, dass auch hier die Stimmung gegen Flüchtlinge, insbesondere Moslems und Afrikaner kippt. Das wäre dann aber weniger in einer rassistischen Grundhaltung begründet, sondern würde aus dem Versagen der Politik im Kampf gegen die zweifellos seit Zuzug der Flüchtlinge stark gestiegene Kriminalität (Beispiel Halle/Saale Zunahme Straftaten im vergangenen Jahr 19% laut offizieller Statistik) resultieren.
Danke für den Beitrag. Wie gesagt ist das nur mein (ggf. naiver Eindruck) als Westdeutscher. Dachte man gehört zu haben, dass Straftaten mit rassistischem Motiv im Osten eine höhere Dichte haben.

Und danke an Laogai für den super Beitrag.
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ingo_001
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Re: Chinesische Studentin in Dessau vermisst

Beitrag von ingo_001 »

Laogai hat geschrieben:Der Korrespondent des MDR, Sebastian Hesse, sollte wohl nochmal in die Journalistenschule gehen. :o
Nicht nur der ...

http://www.bild.de/regional/leipzig/mor ... .bild.html

Interessant und erschreckend ist, dass der Fundort in dem BILD-Artikel auch als Mordort bezeichnet wird.

Sollte dem denn so sein (BILD-Berichte sind da ja des Öfteren "kreativ" gestaltet), dann ist es schwer vorstellbar, dass Niemand aus der Umgebung etwas mitbekommen hat.
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

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Re: Chinesische Studentin in Dessau vermisst

Beitrag von sweetpanda »

ingo_001 hat geschrieben:
Laogai hat geschrieben:Der Korrespondent des MDR, Sebastian Hesse, sollte wohl nochmal in die Journalistenschule gehen. :o
Nicht nur der ...

http://www.bild.de/regional/leipzig/mor ... .bild.html

Interessant und erschreckend ist, dass der Fundort in dem BILD-Artikel auch als Mordort bezeichnet wird.

Sollte dem denn so sein (BILD-Berichte sind da ja des Öfteren "kreativ" gestaltet), dann ist es schwer vorstellbar, dass Niemand aus der Umgebung etwas mitbekommen hat.

Ok, was wir nicht vergessen dürfen ist, dass Journalisten nur einen Job machen und gezwungen sind jeden Tag etwas abzuliefern. Jeden Tag werden hunderte Online-Artikel produziert, wenn man da alles richtig checken müsste, dann gäbe es viel weniger davon oder kaum kostenloses.
Klar mit Google und etwas Cleverness kann man fasst überall journalistische Fehler finden.
Bild ist da natürlich ein ganz anderes Kaliber.... :mrgreen:

Früher waren Journalisten die großen Welterklärer-Onkels, heute sind viele von denen nur prekär beschäftigt und besonders wenn man selbst ein Studium hinter sich hat weiß man, dass alle Menschen nur mit Wasser kochen.

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Re: Chinesische Studentin in Dessau vermisst

Beitrag von Laogai »

otternase hat geschrieben:Weiterer Beleg dürfte sein, dass als einziges Beispiel für rassistisch motivierte Übergriffe auf chinesische Studenten ein Fall aus Köthen von vor 12 Jahren genannt wird.
Das ist leider kein Beleg, denn (traurig, aber wahr) viele Chinesen und folglich auch die chinesischen Medien nehmen nur dann fremdenfeindliche Übergriffe wahr, wenn sich diese gegen die eigenen Landsleute richten.
Was übrigens kein rein chinesisches Phänomen ist, die Japaner sind da ähnlich gestrickt.
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Re: Tot, toter, Richter

Beitrag von Laogai »

Sorry, ich muss nochmal zurück blättern:
ingo_001 hat geschrieben:
Laogai hat geschrieben:
ingo_001 hat geschrieben:Wie man diese fatalen Fehlurteile vermeiden kann? Ganz einfach: Die betr. Richter, denn DIE sprechen letztlich das Urteil, folgen dem unschuldig Hingerichteten ins Jenseits. Was meinst Du, WIE ELOQUENT DANN ERMITELT WIRD?
Den Ansatz finde ich gar nicht so schlecht, denn dann würde es so gut wie keine Todesurteile mehr geben.
Oder könntest du dir vorstellen dass es weiterhin Richter geben wird, die Angeklagte zum Tode verurteilen wenn auch nur der kleinste Verdacht besteht, dass sie im Fall eines Fehlurteils selbst das Zeitliche segnen werden?
Nö, weil eben gerade NUR SO die wirklich Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden können.
Es ist wie überall: Nur wenn der zur Verantwortung gezogen wird, der Mist macht, dann trennt sich die Spreu vom Weizen.
Das reichlich kurz gedacht. Die meisten Verantwortlichen, welche die angeführten Fehlurteile ausgesprochen haben, waren der Überzeugung, dass sie "im Recht" waren. Kaum einer von diesen dürfte bewusst bzw. mit Vorsatz ein falsches Urteil ausgesprochen haben.
ingo_001 hat geschrieben:Einen Menschen gegen dessen Willen vom Dies- ins Jenseitz zu befördern, ist das Schlimmste Verbrechen, was ich mir vorstellen kann.
Da sind wir uns mal einig. Denn bei der Todesstrafe wird ebenfalls ein Mensch "gegen dessen Willen vom Dies- ins Jenseits" befördert. Auch ich finde dieses das "schlimmste Verbrechen, was ich mir vorstellen kann". :idea:
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Re: Chinesische Studentin in Dessau vermisst

Beitrag von jackie_chan »

Wenn ich ganz ehrlich bin, hat mein Hirn auch kurz gerattert als ich von der ganzen Sache erfuhr. Meine Freundin geht auch ab und an draußen laufen. Wollte ihr schon fast "Tipps" mitgeben, wie man sich im Falle eines Angriffs am besten verhält (gibt da ja diverse Bücher). Dass ein solcher Fall dann aber auch tatsächlich eintritt ist wirklich überaus unwahrscheinlich (und man hofft, dass es einen nie betrifft).
Wenn es meine Freundin erwischt hätte, ich wünschte dem Täter vermutlich den Tot. Schon als Außenstehender macht mich die Tat zornig... Vergebung ist bei so etwas wirklich eine Kunst, die nur wenigen Menschen zueigen sein dürfte.

Zur Todesstrafe bin ich mir selbst immer etwas uneins, werde mich da vorerst raushalten...
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Re: Tot, toter, Richter

Beitrag von ingo_001 »

Laogai hat geschrieben:Die meisten Verantwortlichen, welche die angeführten Fehlurteile ausgesprochen haben, waren der Überzeugung, dass sie "im Recht" waren. Kaum einer von diesen dürfte bewusst bzw. mit Vorsatz ein falsches Urteil ausgesprochen haben.
Es sollte gerade Richtern klar sein, dass Überzeugung NICHT = Recht ist.
Urteile sollten erst dann gefällt werden, wenn aus Überzeugung Sicherheit geworden ist - kleiner aber alles entscheidender Unterschied.
Dann dauern die jeweiligen Verfahren zwar länger - aber wenn am Ende dann mit SICHERHEIT die jeweilige Unschuld bzw. Schuld ERWIESEN ist, dann erfolgt auf der einen Seite ein klarer Freispruch - auf der anderen eine ebenso klare Verurteilung.
ingo_001 hat geschrieben:Einen Menschen gegen dessen Willen vom Dies- ins Jenseitz zu befördern, ist das Schlimmste Verbrechen, was ich mir vorstellen kann.
Laogai hat geschrieben:Da sind wir uns mal einig. Denn bei der Todesstrafe wird ebenfalls ein Mensch "gegen dessen Willen vom Dies- ins Jenseits" befördert. Auch ich finde dieses das "schlimmste Verbrechen, was ich mir vorstellen kann". :idea:
Radio Eriwan sagt: Ja - aber ...

... Du hast da geflissentlich URSACHE und WIRKUNG, sprich das Kausalitätsprinzip außer Acht gelassen.

Nochmal in aller Klarheit: Ich rede hier ausschliesslich von VORSÄTZLICHEM Mord.
Und wer den begeht, der sieht diese Art des Handelns als für sich legitime Lösung dies bzgl. Probleme an.

Und bevor Du wieder einwendest: Richter würden auch vorsätzlich morden ...
FALSCH: Sie würden ein rechtskräftiges URTEIL über den fällen, der ZUVOR einen UNSCHULDIDEN vorsätzlich ermordet hat.

Oder Kürzer: Kein vorsätzlicher Mord an Unschuldigen -> keine Verurteilung, da kein vorsätzlicher Mord verübt wurde.
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

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Mal wieder: Die Todesstrafe

Beitrag von Laogai »

jackie_chan hat geschrieben:Wenn es meine Freundin erwischt hätte, ich wünschte dem Täter vermutlich den Tot.
Wenn es eine mir nahe stehende Person treffen würde wünschte ich dem Täter garantiert mehr als den Tod. Nämlich einen extrem schmerzhaften Tod! Ich kenne mich ein wenig. In so einem Fall würde ich einfach nur an Rache denken :evil:

Aber Rache ist eine unwirksame Option, wenn es um das Zusammenleben vieler sich untereinander unbekannter Menschen geht. Rache "funktioniert" wenn überhaupt nur in einem Kreis von Bekannten.
jackie_chan hat geschrieben:Vergebung ist bei so etwas wirklich eine Kunst, die nur wenigen Menschen zueigen sein dürfte.
Es geht nicht um Vergebung :!:
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Re: Tot, toter, Richter

Beitrag von Laogai »

ingo_001 hat geschrieben:Es sollte gerade Richtern klar sein, dass Überzeugung NICHT = Recht ist.
Urteile sollten erst dann gefällt werden, wenn aus Überzeugung Sicherheit geworden ist - kleiner aber alles entscheidender Unterschied.
Dann dauern die jeweiligen Verfahren zwar länger - aber wenn am Ende dann mit SICHERHEIT die jeweilige Unschuld bzw. Schuld ERWIESEN ist, dann erfolgt auf der einen Seite ein klarer Freispruch - auf der anderen eine ebenso klare Verurteilung.
Da kommen wir wohl nicht mehr zusammen :(
Es gibt keine "SICHERHEIT" und kein "ERWIESEN" bei einem Urteilsspruch. Es bleibt immer bei der subjektiven Einschätzung des Richters.
Du glaubst recht naiv, dass es eine allumfassende Wahrheit gibt. Dem ist jedoch nicht so. Die Erde ist nämlich eine Scheibe :wink:
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Re: Tot, toter, Richter

Beitrag von ingo_001 »

Laogai hat geschrieben:
ingo_001 hat geschrieben:Es sollte gerade Richtern klar sein, dass Überzeugung NICHT = Recht ist.
Urteile sollten erst dann gefällt werden, wenn aus Überzeugung Sicherheit geworden ist - kleiner aber alles entscheidender Unterschied.
Dann dauern die jeweiligen Verfahren zwar länger - aber wenn am Ende dann mit SICHERHEIT die jeweilige Unschuld bzw. Schuld ERWIESEN ist, dann erfolgt auf der einen Seite ein klarer Freispruch - auf der anderen eine ebenso klare Verurteilung.
Da kommen wir wohl nicht mehr zusammen :(
Es gibt keine "SICHERHEIT" und kein "ERWIESEN" bei einem Urteilsspruch. Es bleibt immer bei der subjektiven Einschätzung des Richters.
Du glaubst recht naiv, dass es eine allumfassende Wahrheit gibt. Dem ist jedoch nicht so. Die Erde ist nämlich eine Scheibe :wink:
Das sie das nicht ist, BEWEIST DIE LOGIK.

Und wo habe ich etwas von einer allumfassenden Wahrheit geschrieben?

Es gibt sehr wohl Dinge, die sich BEWEISEN lassen - auch vorsätzliche Morde.
Das weißt Du so gut wie ich.

Das ist der Unterschied zwischen subjektiv und objektiv.

Man kann durchaus viele Dinge subjektiv betrachten - aber andere eben nur objektiv.
Natürlich nur dann, wenn man der Logik eine Chance gibt :(

Bei anderen Themen machst Du das - die diesem nicht.

Gut, das ist Deine Überzeugung, die zwar idealistisch lobenswert ist, den Logiktest m.E. aber nicht besteht.
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1bauer
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Re: Chinesische Studentin in Dessau vermisst

Beitrag von 1bauer »

Es geht hier um jemanden, der einen anderen Menschen getötet hat. Und plötzlich outen sich einige hier, sie könnten das auch.Achja, es wäre dann natürlich aus anderen Beweggründen, zum Beispiel dem edlen Motiv Rache.Ganz ehrlich, so große Unterschiede sehe ich da nicht mehr.
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Re: Chinesische Studentin in Dessau vermisst

Beitrag von blur »

Nur weil es in Dessau bisher keine rechten Gewalttaten gab, oder die Täter von Außerhalb kamen, bedeutet das ja nicht, dass Ostdeutschland in solchen Dingen nicht führend ist. Zumindest gemessen an der Bevölkerungszahl.
Auch im vergangenen Jahr wurde fast die Hälfte der rassistischen Gewalttaten in den neuen Bundesländern verübt. Da der Osten lediglich 17 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht, ist er im überdurchschnittlichen Maße an der Gewalt beteiligt – und das seit Jahren. Für die potenziellen Opfergruppen rechter Gewalt heißt das: Sie leben im Osten in einer weitaus größeren Unsicherheit. Sie sind stärker gefährdet als in der alten Bundesrepublik. http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... sen-anhalt
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Re: Tot, toter, Richter

Beitrag von JensB »

ingo_001 hat geschrieben:Ich rede hier ausschliesslich von VORSÄTZLICHEM Mord.
Gibt es denn auch nichtVORSÄTZLICHE Morde?

Das Forum hier hat schon etwas morbidgroteskes.
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