Warum nicht AFD wählen?

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sweetpanda
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Re: Warum nicht AFD wählen?

Beitrag von sweetpanda »

edmund27 hat geschrieben: Auch wird nicht mehr über den Krieg in Syrien berichtet.
Ich denke es liegt im wesentlichen daran, dass es dort mittlerweile zu einer Ermattung der Kräfte gekommen ist. Die Fronten sind zum Stillstand gekommen, keiner ist mehr dazu in der Lage offensiv tätig zu werden. Natürlich gibt es weiterhin Scharfschützenduelle und sporadische Mörserattacken, doch kann ich mir vorstellen, dass es derzeit nicht mehr als 10 Tote pro Tag gibt, demnach von den Opferzahlen vergleichbar mit dem Drogenkrieg in Mexico, von dem wir auch sehr wenig hören.
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Re: Warum nicht AFD wählen?

Beitrag von RoyalTramp »

@ Edmund27

Ich will micn nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen, aber meines Wissens ist die Hadsch nach Mekka für alle Muslime, egal ob Schiit oder Sunnit, eine religiöse Verpflichtung. Während aber für die Sunniten das gegenwärtige religiöse Oberhaupt (sofern man das so überhaupt sagen kann, denn eigentlich ist ja der Islam nicht so wie die katholische Kirche organisiert) in Saudi Arabien sitzt, ist es für die Schiiten der Shah im Iran.

Aber ich lasse mich da gerne korrigieren.
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Re: Warum nicht AFD wählen?

Beitrag von sweetpanda »

RoyalTramp hat geschrieben:@ Edmund27

Ich will micn nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen, aber meines Wissens ist die Hadsch nach Mekka für alle Muslime, egal ob Schiit oder Sunnit, eine religiöse Verpflichtung. Während aber für die Sunniten das gegenwärtige religiöse Oberhaupt (sofern man das so überhaupt sagen kann, denn eigentlich ist ja der Islam nicht so wie die katholische Kirche organisiert) in Saudi Arabien sitzt, ist es für die Schiiten der Shah im Iran.

Aber ich lasse mich da gerne korrigieren.
Das hast du völlig recht, zur Pilgerreise ist Friedenspflicht, Hunderttausende die sich sonst Spinnefeind sind, spazieren friedlich mit weißem Lacken um den Leib gewickelt im Kreis um die Kaba.

Nur einmal 1979 konnten sie sich sogar in Mekka nicht beherrschen....die Spitzbuben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Besetzung ... schee_1979
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Re: Warum nicht AFD wählen?

Beitrag von RoyalTramp »

Yingxiong hat geschrieben:Und wieder mal zeigst du, dass du nur in einer Traumwelt lebst, aber nicht mehr die Realität siehst.

Vor 20-30 Jahren haben die Gewerkschaften alle paar Jahre mal einen Streik organisiert. In dieser Form ist es ok. Aber wenn die Gewerkschaften das Streikrecht missbrauchen und jedes Jahr zur Sommerzeit mehrere Streiks organisieren, dann haben die Gewerkschaften ihre Bedeutung verloren. Es geht den Gewerkschaftsführern heute nicht mehr darum das Beste für die Arbeiter herauszuholen, sondern es geht ihnen nur noch um die Demonstration der eigenen Macht.
Das ist doch nicht richtig, was du da redest! Erstens ist es kein "Missbrauch", wenn man für die Rechte der Gewerkschaftsmitglieder streikt und 2. wie hätten Sie es denn gerne? Dass alle Gewerkschaften mindestens 6 Monate im Voraus einen jährlichen "Streikkalender" veröffentlichen, nach dem Motto: "Vom 10. April bis zum 30. April streiken wir. Da dürft ihr nicht streiken! Ihr könnt dann ab dem 15. Mai streiken! Davor kommen noch die Jungs von der IGM... Und um Gottes Willen nicht im Sommer streiken, wenn die Leute in Urlaub wollen!"

Was für eine Lachnummer! Aber eben so typisch Deutsch: "Um Gottes Willen kein Chaos! Alles muss seine Ordnung haben! Es darf bloß niemandem weh tun!"

Übrigens: Dass es früher nicht so viele Streiks gab, hat wohl eher damit zu tun, dass das Gerechtigkeitsgefälle zwischen den AGs und ANs früher mit Abstand noch nicht solch erschreckende Ausmaße angenommen hat, wie heute! Haben du und deine "Parteifreunde" vielleicht da schon einmal daran gedacht, Yingxiong? Nur so als kleiner Tipp am Rande!

Du hast im Übrigen Recht, dass viele Gewerkschaftsführer nur auf Basis ihrer eigenen Hybris agieren. Aber wenn es diese "Fatzkes" (so nennt man im Ruhrpott selbstverliebte Neurotiker) nicht gäbe, würden sich die Gewerkschaften von selbst komplett erledigt haben! Man stelle sich vor, solche "Weichspüler" wie du, würden eine Gewerkschaft leiten! Hauptsache bei den AGs nicht anecken! Könnten ja wie scheues Reh abhauen! Da kann man dann als AN gleich vor den AGs kapitulieren!
Yingxiong hat geschrieben:Hier wäre mal eine Neuorganisation nötig, damit Gewerkschaften wieder eine Bedeutung haben. Momentan machen sie mehr kaputt, als sie für die Menschen verbessern.
Was meinst du mit "Menschen"? Die sollen die Situation der Gewerkschaftsmitglieder und aller Angestellten in einer Branche verbessern und NICHT die Situation "der Menschen"! Was ist denn das für ein absurder Anspruch an die Gewerkschaften! Denkt man so in der SPD, Yingxiong?
Yingxiong hat geschrieben:Vor einigen Jahren - als ich noch in Deutschland gelebt habe - kam aus meinem Sportverein eines Tages ein Mitspieler und hat ganz stolz erzählt, dass er in seiner Fabrik ins Streikkomitee gewählt worden ist. Da ich wusste, dass es dieser Firma wirtschaftlich nicht so gut ging, habe ich ihm gesagt, er solle aufpassen, dass er nicht seinen Job wegstreike. Er: nein, nein; das passiert nicht. Ein halbes Jahr später hat die Firma Konkurs angemeldet.
Ach ja! Die liebe Mär von der "Selbstschuld"! "Ihr hättet eben nicht streiken sollen, dann hättet ihr noch alle den Job!" Denkt man so in der "neuen" SPD? Ja? Man! Toter als tot geht eigentlich gar nicht mehr, aber die SPD kann es trotzdem immer noch toppen!

Klartext, Yingxiong: Dass die Firma Konkurs angemeldet hat, hat in erster Linie mit dem schlechten Management zu tun! Du schreibst es selbst: Die Firma war schon vorher angeschlagen (und das auch ohne Streiks!), also muss da ein Managementversagen vorliegen. Und dieses Versagen hätte das Unternehmen über kurz und über lang eh in den Konkurs gesteuert, selbst wenn dein Vereinskollege und seine Kumpels auf ihre Gehalt sogar komplett verzichtet hätten! Das Problem ist eher: Die Jungs hätten früher Randale machen sollen, vielleicht wäre das Unternehmen dann erst gar nicht in Schieflage geraten!

Aber soweit ist es also schon mit der "Arbeiterpartei" gekommen, dass die Arbeiter selbst schuld sind, wenn es im Unternehmen nicht läuft! Übrigens: Was ich da schreibe, war bis in die 90er common-sense unter SPD-Mitgliedern! Man sieht, wie weit sich die heutige SPD von ihren Ursprüngen entfernt hat. Danke, Seeheim!
Yingxiong hat geschrieben:Wenn ich mir deine Beiträge zu SPD und Grosskapital anhöre, dann hört sich das an, als ob du zwischen Kapitalismus und Kommunismus unterscheiden willst. Du scheinst nur mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, ohne Rücksicht auf Verluste.
Das mag sein! Aber wie du vielleicht zurecht bemerkt hast, geht es einer zunehmend großen Zahl von Menschen in Deutschland beschissen! (Nein! Nicht so beschissen wie denen in Syrien oder Palästina) Und nicht nur in Deutschland, sondern weltweit klafft überall die Schere zwischen Arm und Reich unaufhaltsam auseinander. Das solltest du sogar erkannt haben. Der Grund hierfür können kaum eine "soziale" Politik und noch weniger zu viele Streiks sein. Also was dann? Ich sag es dir: Allen voran natürlich die völlig straffreien Glücksspiele an den Börsen der Welt, bei denen im Grunde genommen unser aller Leben zur Spielmasse verkommt. Aber auch eine viel zu arbeitnehmerfreundliche Politik in den letzten Jahren sind die Ursachen hierfür!
Yingxiong hat geschrieben:Wenn du aber wirklich Politik für die Menschen machen willst, musst du alle Seiten berücksichtigen. Denn wenn du den Kündigungsschutz verbesserst, haben Klein- und Mittelbetriebe ein Problem: sie können in wirtschaftlich schwierigen Lagen keine Mitarbeiter entlassen. Um dem Konkurs zu entgehen, stellen sie niemanden fest ein. Dies können sie nur tun, indem sie die Leute nach der Probezeit wieder entlassen oder auf Zeitarbeitsfirmen zurückgreifen. Grosskonzernen ist die weitgehend egal.
Ich habe doch gesagt, dass ich kein Problem mit einer Lockerung des Kündigungsschutzes hätte, wenn ich davon ausgehen könnte, dass die "Bosse" die Mitarbeiter weiterhin auch fair behandeln würden. Aber bei deutschen Arbeitgebern fehlt mir dieses Vertrauen völlig! Die werden sich immer irgendwie armrechnen, um dann begründen zu können, warum sie mal wieder den Mitarbeiterbestand spontan um 10% kürzen müssen! Um eine Ausrede sind AGs nie verlegen und verdammt erfinderisch, Yingxiong! Willkommen in der Realität! Unglaublich, dass man das einem SPD-Mitglied im Jahre 2015 erklären muss!
Yingxiong hat geschrieben:Wenn also die Politik von sozialdemokratischen Träumern nur Schaden anrichtet, dann müssen halt sozialdemokratische Realisten etwas tun.
Pure Behauptung, dass sie "nur" Schaden anrichten würde.
Yingxiong hat geschrieben:Und zu meinen kurzen Beiträgen: Es gibt Menschen, die arbeiten für ihr Geld. Ich arbeite den ganzen Tag (was du scheinbar nicht tust), habe viele Sitzungen, bin als Spieler und Trainer aktiv und bin gerade übers Wochenende zu meinen Eltern gefahren. Hier schreibe ich gerade diese Zeilen, bevor ich in ein paar Minuten starte, um in die Schweiz zurückzufahren.
Du hast Recht. Bin seit 2 Wochen "arbeitsfrei"... habe ja zum 31.8. gekündigt und konnte daher keine Unterrichtskurse mehr übernehmen, die alle über den 31.8. hinausgehen. Insofern bin ich seit 2 Wochen beschäftigungslos und treibe mich zugegeben selbst häufiger hier im Forum herum, als mir eigentlich lieb ist und mehr als meine Frau eigentlich toleriert.
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Re: Warum nicht AFD wählen?

Beitrag von Yingxiong »

RoyalTramp hat geschrieben:
Yingxiong hat geschrieben:Und wieder mal zeigst du, dass du nur in einer Traumwelt lebst, aber nicht mehr die Realität siehst.

Vor 20-30 Jahren haben die Gewerkschaften alle paar Jahre mal einen Streik organisiert. In dieser Form ist es ok. Aber wenn die Gewerkschaften das Streikrecht missbrauchen und jedes Jahr zur Sommerzeit mehrere Streiks organisieren, dann haben die Gewerkschaften ihre Bedeutung verloren. Es geht den Gewerkschaftsführern heute nicht mehr darum das Beste für die Arbeiter herauszuholen, sondern es geht ihnen nur noch um die Demonstration der eigenen Macht.
Das ist doch nicht richtig, was du da redest! Erstens ist es kein "Missbrauch", wenn man für die Rechte der Gewerkschaftsmitglieder streikt und 2. wie hätten Sie es denn gerne? Dass alle Gewerkschaften mindestens 6 Monate im Voraus einen jährlichen "Streikkalender" veröffentlichen, nach dem Motto: "Vom 10. April bis zum 30. April streiken wir. Da dürft ihr nicht streiken! Ihr könnt dann ab dem 15. Mai streiken! Davor kommen noch die Jungs von der IGM... Und um Gottes Willen nicht im Sommer streiken, wenn die Leute in Urlaub wollen!"

Was für eine Lachnummer! Aber eben so typisch Deutsch: "Um Gottes Willen kein Chaos! Alles muss seine Ordnung haben! Es darf bloß niemandem weh tun!"

Übrigens: Dass es früher nicht so viele Streiks gab, hat wohl eher damit zu tun, dass das Gerechtigkeitsgefälle zwischen den AGs und ANs früher mit Abstand noch nicht solch erschreckende Ausmaße angenommen hat, wie heute! Haben du und deine "Parteifreunde" vielleicht da schon einmal daran gedacht, Yingxiong? Nur so als kleiner Tipp am Rande!

Du hast im Übrigen Recht, dass viele Gewerkschaftsführer nur auf Basis ihrer eigenen Hybris agieren. Aber wenn es diese "Fatzkes" (so nennt man im Ruhrpott selbstverliebte Neurotiker) nicht gäbe, würden sich die Gewerkschaften von selbst komplett erledigt haben! Man stelle sich vor, solche "Weichspüler" wie du, würden eine Gewerkschaft leiten! Hauptsache bei den AGs nicht anecken! Könnten ja wie scheues Reh abhauen! Da kann man dann als AN gleich vor den AGs kapitulieren!
Du verstehst es einfach nicht!

Jedes Jahr zu streiken zeigt doch ganz klar, dass es NICHT um die Arbeiter geht, sondern nur um die Macht der Gewerkschaftsfunktionäre.

Wenn du mit deinen Aussagen Recht hättest, müsste in der Schweiz auch permanent gestreikt werden. Dem ist aber nicht so. Hier wird nur sehr selten gestreikt. Und trotzdem geht es den Arbeitern gut. Denn wenn man nicht jedes Jahr unverschämte Forderungen stellt, ist auch die Arbeitgeberseite bereit, langfristige Konzepte zu akzeptieren. Aber wenn man unverschämte Forderungen stellt, wie die derzeitigen Gewerkschaftsfunktionäre in Deutschland, dann aktiviert man nur ein Selbstschutzverhalten bei der Arbeitgebern.

Ich kann nicht verstehen, warum das nicht in deinen Kopf will. Schau doch mal über deine Nasenspitze hinaus. Geh mal in die Schweiz und schaue, wie es hier geht. Ich habe die Erfahrungen aus diesen 2 Ländern. Du lebst nur in deiner Fantasiewelt. Wenn die SPD sich so verhalten würde, wie du es gerne hättest, würde sie wohl hinter die FDP fallen.

Und du nennst mich "Weichspüler"? Da sieht man mal, wie wenig Ahnung du hast und dass du auch nicht willens bist, über Dinge nachzudenken.
Du kennst doch den Ausdruck "Gewalt erzeugt Gegengewalt". Dies gilt auch, wenn es sich nicht um körperliche Gewalt handelt.
Hast du es eigentlich auch schonmal mit Kompromissbereitschaft probiert? Oder willst du immer nur mit aller Gewalt etwas durchsetzen.

Hast du wirklich eine Lehrerausbildung? Oder unterrichtest du, ohne entsprechend ausgebildet zu sein?
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Re: Warum nicht AFD wählen?

Beitrag von Yingxiong »

RoyalTramp hat geschrieben:
Yingxiong hat geschrieben:Hier wäre mal eine Neuorganisation nötig, damit Gewerkschaften wieder eine Bedeutung haben. Momentan machen sie mehr kaputt, als sie für die Menschen verbessern.
Was meinst du mit "Menschen"? Die sollen die Situation der Gewerkschaftsmitglieder und aller Angestellten in einer Branche verbessern und NICHT die Situation "der Menschen"! Was ist denn das für ein absurder Anspruch an die Gewerkschaften! Denkt man so in der SPD, Yingxiong?
Gewerkschaftsmitglieder und Angestellte sind keine Menschen? Etwa Götter?
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Re: Warum nicht AFD wählen?

Beitrag von Yingxiong »

RoyalTramp hat geschrieben:
Yingxiong hat geschrieben:Vor einigen Jahren - als ich noch in Deutschland gelebt habe - kam aus meinem Sportverein eines Tages ein Mitspieler und hat ganz stolz erzählt, dass er in seiner Fabrik ins Streikkomitee gewählt worden ist. Da ich wusste, dass es dieser Firma wirtschaftlich nicht so gut ging, habe ich ihm gesagt, er solle aufpassen, dass er nicht seinen Job wegstreike. Er: nein, nein; das passiert nicht. Ein halbes Jahr später hat die Firma Konkurs angemeldet.
Ach ja! Die liebe Mär von der "Selbstschuld"! "Ihr hättet eben nicht streiken sollen, dann hättet ihr noch alle den Job!" Denkt man so in der "neuen" SPD? Ja? Man! Toter als tot geht eigentlich gar nicht mehr, aber die SPD kann es trotzdem immer noch toppen!

Klartext, Yingxiong: Dass die Firma Konkurs angemeldet hat, hat in erster Linie mit dem schlechten Management zu tun! Du schreibst es selbst: Die Firma war schon vorher angeschlagen (und das auch ohne Streiks!), also muss da ein Managementversagen vorliegen. Und dieses Versagen hätte das Unternehmen über kurz und über lang eh in den Konkurs gesteuert, selbst wenn dein Vereinskollege und seine Kumpels auf ihre Gehalt sogar komplett verzichtet hätten! Das Problem ist eher: Die Jungs hätten früher Randale machen sollen, vielleicht wäre das Unternehmen dann erst gar nicht in Schieflage geraten!

Aber soweit ist es also schon mit der "Arbeiterpartei" gekommen, dass die Arbeiter selbst schuld sind, wenn es im Unternehmen nicht läuft! Übrigens: Was ich da schreibe, war bis in die 90er common-sense unter SPD-Mitgliedern! Man sieht, wie weit sich die heutige SPD von ihren Ursprüngen entfernt hat. Danke, Seeheim!
Habe ich dich richtig verstanden: Du meinst also, die Arbeiter sollen blind streiken und wenn sie ihre Jobs wegstreiken, sind die selber Schuld. Warum arbeiten sie auch für eine Firma mit einem schlechten Management. Und du willst Sozialdemokrat sein?

So fundamentalistisch, wie du dich hier äusserst, scheinst du Anhänger der Linken zu sein. Wobei selbst die dort, wo sie mitregieren, Kompromissbereitschaft zeigen, die du jedoch vermissen lässt.
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Re: Warum nicht AFD wählen?

Beitrag von Yingxiong »

RoyalTramp hat geschrieben:
Yingxiong hat geschrieben:Wenn ich mir deine Beiträge zu SPD und Grosskapital anhöre, dann hört sich das an, als ob du zwischen Kapitalismus und Kommunismus unterscheiden willst. Du scheinst nur mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, ohne Rücksicht auf Verluste.
Das mag sein! Aber wie du vielleicht zurecht bemerkt hast, geht es einer zunehmend großen Zahl von Menschen in Deutschland beschissen! ... Und nicht nur in Deutschland, sondern weltweit klafft überall die Schere zwischen Arm und Reich unaufhaltsam auseinander. ... Der Grund hierfür können kaum eine "soziale" Politik und noch weniger zu viele Streiks sein. Also was dann? Ich sag es dir: Allen voran natürlich die völlig straffreien Glücksspiele an den Börsen der Welt, bei denen im Grunde genommen unser aller Leben zur Spielmasse verkommt. Aber auch eine viel zu arbeitnehmerfreundliche Politik in den letzten Jahren sind die Ursachen hierfür!
Eine arbeitnehmerfreundliche Politik ist dafür verantwortlich, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer grösser wird?!

Ich würde eher sagen, eine Gewerkschaftspolitik, die die Arbeitgeber dazu zwingt, sich vor der Diktatur der Gewerkschaftsfunktionäre zu schützen. Hast du noch nicht mitbekommen, dass jede überhöhte Forderung dazu geführt hat, dass die Arbeitgeberseite versucht hat, woanders einzusparen?

Und wenn die Gewerkschaftspolitik dazu führt, dass die Firmen keine Festanstellungen mehr vornehmen, dann hat sie das Gegenteil erreicht von dem, was sie wollten.

AUS FEHLERN SOLLTE MAN LERNEN!
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Re: Warum nicht AFD wählen?

Beitrag von Yingxiong »

RoyalTramp hat geschrieben:
Yingxiong hat geschrieben:Wenn du aber wirklich Politik für die Menschen machen willst, musst du alle Seiten berücksichtigen. Denn wenn du den Kündigungsschutz verbesserst, haben Klein- und Mittelbetriebe ein Problem: sie können in wirtschaftlich schwierigen Lagen keine Mitarbeiter entlassen. Um dem Konkurs zu entgehen, stellen sie niemanden fest ein. Dies können sie nur tun, indem sie die Leute nach der Probezeit wieder entlassen oder auf Zeitarbeitsfirmen zurückgreifen. Grosskonzernen ist die weitgehend egal.
Ich habe doch gesagt, dass ich kein Problem mit einer Lockerung des Kündigungsschutzes hätte, wenn ich davon ausgehen könnte, dass die "Bosse" die Mitarbeiter weiterhin auch fair behandeln würden. Aber bei deutschen Arbeitgebern fehlt mir dieses Vertrauen völlig! Die werden sich immer irgendwie armrechnen, um dann begründen zu können, warum sie mal wieder den Mitarbeiterbestand spontan um 10% kürzen müssen! Um eine Ausrede sind AGs nie verlegen und verdammt erfinderisch, Yingxiong! Willkommen in der Realität! Unglaublich, dass man das einem SPD-Mitglied im Jahre 2015 erklären muss!
Du willst mir doch jetzt nicht wirklich sagen, dass Firmen, denen es wirtschaftlich gut geht, Mitarbeiter entlassen, nur um irgendwelche Zahlen schön zu rechnen.

Du meinst wirklich, eine Firma, die genug Aufträge hat, entlässt 10% ihrer Mitarbeiter, nur um die Zahlen zu manipulieren? Wer soll dann noch die Artikel produzieren, wenn man die Mitarbeiter entlässt? Du zeigst wieder und wieder, dass du keine Ahnung hast von dem, was du erzählst.
R.I.P. Little Yingxiong Engelskind 05.01.2013

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Re: Warum nicht AFD wählen?

Beitrag von Yingxiong »

"Die Gewerkschaft der Piloten hat ihre Mitglieder dazu aufgerufen, am Dienstag von 8:00 Uhr morgens bis Mitternacht zum insgesamt 13. mal seit April 2014 die Arbeit niederzulegen. Die Piloten hatten in der vergangenen Woche die Gespräche mit dem Lufthansa-Management erneut für gescheitert erklärt. "

http://www.gmx.ch/magazine/wirtschaft/p ... k-30901380 am 07.09.2015

Du meinst also, 13 mal in 18 Monaten ist normal?
R.I.P. Little Yingxiong Engelskind 05.01.2013

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Re: Warum nicht AFD wählen?

Beitrag von Grufti »

Yingxiong hat geschrieben:Aber wenn man unverschämte Forderungen stellt, wie die derzeitigen Gewerkschaftsfunktionäre in Deutschland, dann aktiviert man nur ein Selbstschutzverhalten bei der Arbeitgebern.
"unverschämte Forderungen".....der Kindergärtnerinnnen ????? :roll:

deine Ausführungen mögen für LH oder DB beschäftigte gelten......
Früher ging es uns gut. heute geht es uns besser...
Es wäre aber besser , es ginge uns wieder gut !
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Re: Warum nicht AFD wählen?

Beitrag von Yingxiong »

Du hast Recht. Die Kindergärtnerinnen streiken auch nicht jedes Jahr zur Sommerszeit. Nicht alle Gewerkschaften sind unverschämt. Dort, wo verantwortungsbewusst mit dem Streikrecht umgegangen wird, ist es auch ok.
R.I.P. Little Yingxiong Engelskind 05.01.2013

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Re: Warum nicht AFD wählen?

Beitrag von RoyalTramp »

Yingxiong hat geschrieben:Du verstehst es einfach nicht! Jedes Jahr zu streiken zeigt doch ganz klar, dass es NICHT um die Arbeiter geht, sondern nur um die Macht der Gewerkschaftsfunktionäre.
*cry* Was? Jedes Jahr streiken? Wo denn? Meinst du die Piloten, Fluglotsen und - warte - die Lokführer und Zugbegleiter? Wow! Immerhin als 0,7% aller erwerbsmäßig Angestellten in Deutschland. Und weil die - zugegeben - das Streikrecht "ausreizen" (einen "Missbrauch" bitte beweisen, lieber Yingxiong!) müssen 100% der gewerkschaftlich organisierten Angestellten plötzlich mit dem Kahlschlag durch das Tarifeinheitsgesetzt klar kommen? Weil es also ein paar "Irre" gibt, müssen ALLE dranglauben? Was hat DAS noch mit der SPD zu tun?
Yingxiong hat geschrieben:Wenn du mit deinen Aussagen Recht hättest, müsste in der Schweiz auch permanent gestreikt werden. Dem ist aber nicht so. Hier wird nur sehr selten gestreikt. Und trotzdem geht es den Arbeitern gut. Denn wenn man nicht jedes Jahr unverschämte Forderungen stellt, ist auch die Arbeitgeberseite bereit, langfristige Konzepte zu akzeptieren. Aber wenn man unverschämte Forderungen stellt, wie die derzeitigen Gewerkschaftsfunktionäre in Deutschland, dann aktiviert man nur ein Selbstschutzverhalten bei der Arbeitgebern.
Ich hatte vom Gerechtigkeitsgefälle gesprochen und nicht vom Einkommenunterschied. Und das in der Schweiz nicht so "viel" gestreikt wird, spricht eben für meine These, dass dort die Arbeitswelt noch in Ordnung ist und man dort faire Gehälter für faire Arbeit bekommt und es einen gesellschaftlichen Pakt zwischen AN und AG gibt. In Deutschland ist meiner persönlichen Meinung und nach allem, was mir noch befreundete Malocher erzählen, das glatte Gegenteil der Fall. Zwischen AN und AG herrscht zutiefstes Misstrauen. Man arbeitet nicht mehr miteinander sondern gegeneinander. Die Chefs sitzen dabei immer am längeren Hebel, weil sie wesentlich mehr Einfluss nehmen können, als die Arbeiter.
Yingxiong hat geschrieben:Ich kann nicht verstehen, warum das nicht in deinen Kopf will. Schau doch mal über deine Nasenspitze hinaus. Geh mal in die Schweiz und schaue, wie es hier geht. Ich habe die Erfahrungen aus diesen 2 Ländern. Du lebst nur in deiner Fantasiewelt. Wenn die SPD sich so verhalten würde, wie du es gerne hättest, würde sie wohl hinter die FDP fallen.
Dann hast du nicht verstanden, wie die Arbeiter denken und fühlen, wenn du Angst hat, dass so eine Politik dazu führen würde, dass die SPD hinter die FDP zurückfallen würde. Falls du es immer noch nicht verstehst: Die Arbeiterschaft, soweit ich sie als Kind des Ruhrgebiets kenne, fühlt sich von der SPD nach Strich und Faden verraten und verkauft. SIE hat das Gefühl, dass die SPD nicht FÜR sondern mittlerweile offen GEGEN die Arbeiter Politik macht. Ich mahne die SPD: Nehmt diese Stimmung auf! Macht wenigstens Politik MIT den Arbeitern, wenn ihr schon nicht FÜR die Arbeiter Politik macht. Aber hört auf, weiterhin GEGEN die Arbeiter zu arbeiten.

Du wirst natürlich hergehen und sagen: Wir arbeiten NICHT gegen die Arbeiter, sondern gerade indem wir uns mittlerweile auch für die Interessen der AG einsetzen, kämpfen wir auch um eure Arbeitsplätze. ABER irgendwie scheint das kein Arbeiter zu kapieren, denn anders lässt sich der Absturz von 45% auf nur noch 25% nicht erklären (Volkspartei?). An einer AN-freundlichen Politik liegt es definitiv nicht, Yingxiong, so viel sei dir verraten.
Und wenn die SPD ihren Irrweg nicht langsam erkennt und nicht dagegen lenkt, dann prophezeie ICH den Absturz hinter die FDP in den nächsten 15 Jahren.
Yingxiong hat geschrieben:Und du nennst mich "Weichspüler"? Da sieht man mal, wie wenig Ahnung du hast und dass du auch nicht willens bist, über Dinge nachzudenken. Du kennst doch den Ausdruck "Gewalt erzeugt Gegengewalt". Dies gilt auch, wenn es sich nicht um körperliche Gewalt handelt.
Hast du es eigentlich auch schonmal mit Kompromissbereitschaft probiert? Oder willst du immer nur mit aller Gewalt etwas durchsetzen.
Also definitiv Weichspüler, wenn du Angst davor hast, dir eine blutige Nase zu holen ("Gewalt erzeugt Gegengewalt"). Da waren SPD-Funktionäre anno dazumal aus ganz anderem Holz geschnitten. Wie gesagt: Die heutige SPD-Generation kann man komplett in die Tonne klopfen. Da ist nix mehr mit Kämpfen. Da ist kein Blut! Nur noch Zombies!
Yingxiong hat geschrieben:Hast du wirklich eine Lehrerausbildung? Oder unterrichtest du, ohne entsprechend ausgebildet zu sein?
Ich verstehe die Frage in dem Kontext nicht. Aber ich denke, ich weiß, worauf die hinauswillst. Du versuchst, meine Person in Misskredit zu bringen. Aber ich mache dir den Gefallen: Nein, ich bin nicht ausgebildeter Pädagoge und verfüge über kein Lehrzertifkat für DaF. Aber mein Studienabschluss befugt mich an einer Universität als Lektor zu arbeiten und ich denke, dass es dann für ein privates Bildungsinstitut, dass im weitesten Sinne wie die deutsche Schülerhilfe organisiert ist, ausreicht. So hat es jedenfalls auch mein chinesischer Arbeitgeber gesehen. Und was Grammatik betrifft, stecke ich noch die meisten Deutschlehrer in die Tasche! Dafür hat mein Vater gesorgt. ;)

Aber keine Sorge. Jetzt bin ich in D und werde mich nächste Woche bei dem Integrationscenter für Arbeit "arbeitssuchend" melden und ich wette: Bei der Beratung wird man mir aufgrund meiner 8-jährigen Lehrerfahrung in China eine Weiterbildung zum DaF-Lehrer nahelegen und mich als Deutschlehrer für Integrationskurse einsetzen (Ui! Ein fieser Rassist wird dann den ganzen Illegalen Deutsch beibringen! Ein Treppenwitz eigentlich... *Zynismus off* ;)
Yingxiong hat geschrieben:Gewerkschaftsmitglieder und Angestellte sind keine Menschen? Etwa Götter?
Du weißt, worauf ich hinauswollte. Du sagtest: "...für die Menschen machen"... ich finde den Begriff "Menschen" hier zu breit, da er ALLE umschließt, und ich dem entgegengehalten habe, dass eine Gewerkschaft nicht ALLEN gegenüber verpflichtet ist, sondern nur "den Menschen", die in ihr organisiert sind.
Yingxiong hat geschrieben:Habe ich dich richtig verstanden: Du meinst also, die Arbeiter sollen blind streiken und wenn sie ihre Jobs wegstreiken, sind die selber Schuld. Warum arbeiten sie auch für eine Firma mit einem schlechten Management. Und du willst Sozialdemokrat sein?
So ein schlechtes 阅读 für einen deutschen Muttersprachler raubt mir fast den Atem! Ich hatte dir unterstellt, dass du den Mitarbeitern den Konkurs der Firma selbst in die Schuhe schiebst, denn du hattest geschrieben:
altes Yingxiong-Zitat hat geschrieben:Vor einigen Jahren - als ich noch in Deutschland gelebt habe - kam aus meinem Sportverein eines Tages ein Mitspieler und hat ganz stolz erzählt, dass er in seiner Fabrik ins Streikkomitee gewählt worden ist. Da ich wusste, dass es dieser Firma wirtschaftlich nicht so gut ging, habe ich ihm gesagt, er solle aufpassen, dass er nicht seinen Job wegstreike. Er: nein, nein; das passiert nicht. Ein halbes Jahr später hat die Firma Konkurs angemeldet.
Diese Zitat ergibt zweifellos, dass du deinem Kollegen und dessen Arbeitskollegen indirekt selbst die Schuld für den Konkurs der Firma gibst, denn du verknüpfst hier "Streikkomitees" und "Konkurs" über eine implizite konsekutive Logik. Meine Interpretation deiner Aussage: "Ich habe ihn gewarnt, er solle seinen Job nicht wegstreiken, und ein halbes Jahr später (= Folge) hat die Firma Konkurs angemeldet."

Du kannst mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen, und erklären, welche andere Logik du mit deinen Ausführungen implizierst.

Ich halte dem entgegen, dass der Konkurs auf schlechtes Managment zurückzuführen ist als Grundursache! Und genauso und nicht anders hätte auch ein SPD-Mitglied vor 20 Jahren gedacht und geredet! Aber in der heutigen SPD ist das alles nicht mehr so! Man muss ja "mit der Zeit gehen" und *schwupps* schon liegt man nur noch bei maximal 25%... Tendenz sinkend. Und Leute wie du erkennen nicht die Ursachen für diesen Niedergang dieser einst mächtigen und stolzen Volkspartei!

Wenn ich Anhänger von Verschwörungstheorien wäre, müsste ich annehmen, dass du und deinesgleichen CDU- oder FDP-U-Boote sind, deren Auftrag es war und immer noch ist, die SPD zu unterwandern und in eine wirtschaftsfreundliche Partei umzuwandeln. Ich kann sagen: Es ist Euch gelungen! Es kann sich kaum noch ein Arbeiter mit Euch identifizieren. Nur noch Hannelore Kraft strahlt das aus, was die SPD ursprünglich einmal ausgemacht hat, und nur Frau Kraft alleine ist es hoch anzurechnen, dass die SPD in NRW immer noch die bestimmende Kraft ist und das CDU-Intermezzo nicht sehr lange gedauert hat. Und für die Zukunft sieht es mehr als düster für die SPD aus, denn wie ich bereits sagte: Viele, die heute noch bei Euch sind, wählen Euch alleine aus nostalgischen Gründen und nicht, weil sie von der Richtigkeit der "neuen" SPD überzeugt sind. Jedoch stirbt Euch gerade diese Generation der Nostalgiker komplett weg! Der Absturz auf 15% ist vorprogrammiert, es sei denn IHR besinnt Euch endlich wieder der Grundprinzipien der einstigen SPD und gewinnt die Herzen der Arbeiter zurück! Aber so wie es mit Siggi und Konsorten (wie deiner Person inklusive) läuft, sehe ich für die SPD kein Licht am Ende des Tunnels. Es sei denn, Merkel würde sich selbst ins Abseits schießen...
Yingxiong hat geschrieben:Eine arbeitnehmerfreundliche Politik ist dafür verantwortlich, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer grösser wird?!
Ne, sorry. Das habe ich total verrissen. Ich hatte eigentlich eine viel zu "arbeitgeberfreundliche Politik" beklagen wollen. Mea culpa *ascheaufshauptstreu*
Yingxiong hat geschrieben:Ich würde eher sagen, eine Gewerkschaftspolitik, die die Arbeitgeber dazu zwingt, sich vor der Diktatur der Gewerkschaftsfunktionäre zu schützen. Hast du noch nicht mitbekommen, dass jede überhöhte Forderung dazu geführt hat, dass die Arbeitgeberseite versucht hat, woanders einzusparen?
1. sind überhöhte Forderungen nur der Auftakt zur Kompromissfindung! Da kan eine Gewerkschaft noch 7% und mehr verlangen, aber am Ende wissen es alle, AG und AN, dass man sich bei 4 oder 3% treffen wird. Wovor also Angst.

2. Die AGs versuchen auch ohne den Druck durch Gewerkschaften überall dort einzusparen, wo es am leichtesten ist. Nämlich am Arbeitsfaktor "Mensch". Ohne die Gewerkschaften würden die AGs sogar viel radikaler am Arbeitsfaktor "Mensch" sparen.

Das beziehe ich auf die gefühlte Situation in Deutschland. In der Schweiz mag die Situation - wie ich schon angemerkt hatte - noch eine andere sein. Aber das Vertrauen zwischen AG und AN in Deutschland ist seit Agenda 2010 zutiefst zerrüttet. Denn die AN fühlen sich im Stich gelassen. Von der SPD dem Kapital zum Fraß vorgeworfen. Komplette Verunsicherung in der Arbeiterschaft. Und erst allmählich in den letzten 3 oder 4 Jahren, kehrt wieder Selbstvertrauen in die Arbeiterschaft zurück und man traut sich, für seine Rechte zu streiken! Negativ für die SPD: Die Stimmung lautet: "Dann machen wir es eben alleine und ohne die SPD! Wer braucht die denn noch?"

Ergebnis: 25% und fallend...

Alles so offensichtlich, so einfach, so banal, dass man es nicht fassen kann, dass eigentlich so verständige Leute wie du es anscheinend überhaupt nicht erkennen, was den desaströsten Zustand der ältesten Partei Deutschlands verursacht!

Ich habe in meinen Ausführungen nun wirklich schon so viele gültige Erklärungsansätze geliefert, dass es wirklich jedem wie Schuppen vor die Augen fallen sollte, was die SPD JETZT eigentlich tun muss, wenn sie wieder auf den aufsteigenden Ast klettern und nicht alleine darauf setzen will, dass es die Merkel selbst oder ihr Nachfolger komplett vermasselt. Was soll das für eine Partei sein, die nur noch die Hoffnung darauf setzt, dass der politische Gegner einen Fehler macht, anstatt selbst das Zepter in die Hand zu nehmen und aktiv gegen den zunehmenden Bedeutungsschwund anzukämpfen. Denn auch damit muss man bei der SPD rechnen: Die Merkel und ihr Nachfolger werden der SPD vielleicht nicht den Gefallen tun, und es komplett vermasseln! Und was dann, liebe SPD? Habt IHR dafür schon einen Notfallplan ausgearbeitet?
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Re: Warum nicht AFD wählen?

Beitrag von RoyalTramp »

Yingxiong hat geschrieben:Du willst mir doch jetzt nicht wirklich sagen, dass Firmen, denen es wirtschaftlich gut geht, Mitarbeiter entlassen, nur um irgendwelche Zahlen schön zu rechnen.
Das tun die großen Firmen alle naselang. Ups! Ganz blöd, dass ich das jetzt verrate. Wie war das denn z.B. in den letzten Jahren? Rekordgewinne, aber gleichzeitig ankündigen, die Belegschaft reduzieren zu wollen!

Google nach "Rekordgewinn" und "Stellen streichen". Google gibt dir 54.400 Ergebnisse!
Yingxiong hat geschrieben:Du meinst wirklich, eine Firma, die genug Aufträge hat, entlässt 10% ihrer Mitarbeiter, nur um die Zahlen zu manipulieren? Wer soll dann noch die Artikel produzieren, wenn man die Mitarbeiter entlässt? Du zeigst wieder und wieder, dass du keine Ahnung hast von dem, was du erzählst.
Nein, sie entlässt die Mitarbeiter um die Automation (hallo? 21. Jhr?) weiter auszubauen bzw. umgekehrt: Erst Automation und dann *chakka* Belegschaft reduzieren... sorry... Arbeitskosten minimieren, wie es unter BWLern geläufig genannt wird!

Ich frage nochmal, Yingxiong: Wie weit hat sich eigentlich die neue "SPD" schon von der Realität eines großen Teils der Arbeiter in Deutschland entfernt, wenn man ihr das erst einmal erklären muss, was in der freien Wirtschaft schon seit Jahren passiert? Das war vor 20 Jahren noch nicht notwendig. Da herrschte zwischen der SPD und den Arbeitern ein blindes Verständnis.

WAS IST PASSIERT, YINGXIONG?

Sind nur noch 25% noch immer kein ausreichendes Signal, dass Leute wie du erkennen, dass die SPD komplett auf dem Holzweg ist?
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Re: Warum nicht AFD wählen?

Beitrag von RoyalTramp »

Yingxiong hat geschrieben:"Die Gewerkschaft der Piloten hat ihre Mitglieder dazu aufgerufen, am Dienstag von 8:00 Uhr morgens bis Mitternacht zum insgesamt 13. mal seit April 2014 die Arbeit niederzulegen. Die Piloten hatten in der vergangenen Woche die Gespräche mit dem Lufthansa-Management erneut für gescheitert erklärt. "

http://www.gmx.ch/magazine/wirtschaft/p ... k-30901380 am 07.09.2015

Du meinst also, 13 mal in 18 Monaten ist normal?
Siehe mein obiges ellenlanges Posting: Und weil 0,7% der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter das Streikrecht arg ausreizen, müssen jetzt 100% der (gewerkschaftlich organisiert, UND auch nicht organisierten) Arbeiter dafür bluten (siehe Tarifeinheitsgesetz).

Ich glaube, ich habe eine neue Definition für "Hysterie" gefunden, wenn 0,7% so viel Angst und Schrecken verbreiten können.

Anmerkung: Die Zahl "0,7%" ist nur eine von mir fiktiv eingebrachte Zahl, die darauf hinweisen will, dass es sich nur um eine verdammt geringe Zahl der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter und Angestellten handelt, die hier das Streikrecht arg strapaziert. Ob es de facto wirklich 0,7% sind oder nicht, bin ich nicht im Stande genauer zu eruieren, da mir diesbezüglich keine statistischen Untersuchungen zur Verfügung stehen.
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