ingo_001 hat geschrieben:Topas, Du interpretierst und stellst keine klare Frage. Die muss bei Deinem Beispiel lauten: Ist Wasser im Glas oder nicht - sprich: Wurde die Wahrheit gesagt oder nicht?
Topas hat geschrieben:Nein. "Ist das Wasser halbvoll oder halbleer". So lautet die Frage. Und in der Folge: Welche Antwort gilt nun als wahr und welche als falsch?
Ja, wenn man kein Interesse an klaren und logischen Aussagen hat, dann kommen diese Wischi-Waschi-Fragen, bei denen jede Antwort von der betr. Seite schön geredet werden kann ...
Topas hat geschrieben: + meine Antworten:
2. Arbeitslosenstatistik: Teilnehmer einer Weiterbildung werden nicht mitgezählt. Ist das wahr?
Klare Frage -> klare Antwort: Ja, das ist wahr. Du willst wissen, ob das auch moralisch richtig ist.
Meine Antwort: Nein. Du siehst, KLARE Fragen bringen IMMER KLARE Antworten.
Topas hat geschrieben:Teilnehmer ein Weiterbildung werden nicht als arbeitslos defininiert und gezählt. Sind sie deshalb nicht arbeitslos? Einige sagen ja (z.B. die Statistiker, sie stehen ja nicht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung) andere sagen nein (egal ob Bildungsmaßnahme oder nicht, sie haben keine Arbeit). Und nu?
Hab ich doch schon beantwortet.
Einfach den betr. Part nochmal LESEN.
ingo_001 hat geschrieben:Topas, WAS IST JETZT DEINE KONKRETE FRAGE???
Du beschreibst einen Zustand - das ist aber keine klare Frage.
Topas hat geschrieben:In meinem Posting steht ja auch nicht etwa "Fragen" als Überschrift, sondern "Beispiele".
Das ist übrigens selektive Wahrnehmung (von der natürlich ich auch manchmal nicht befreit bin ...)
Nobody is perfect
Topas hat geschrieben: + meine Antworten:
4. Dollarschein: Schriftlicher Verweis auf Gott. Wahr?
Klare Frage, gut.
Klare Antwort: Ja.
Und nu?
Topas hat geschrieben:Ok, dann auch hier eine Erläuterung: Auf den Scheinen steht "In god we trust". Da "we" ist unbestimmt. Auf wen genau bezieht sich das? Alle Amerikaner? Alle Gläubigen? Je nach Standpunkit und Wahrnehmung kann diese Aussage falsch oder richtig sein.
Na da mache Dir mal nen Kopf ...
Topas, es gibt WICHTIGE Fragen, die so klar wie möglich formuliert werden sollten, um erst gar keine Unstimmigkeiten aufkommen zu lassen - und es gibt DIESE von Dir gestellte Frage, die so gar keine Relevanz auf die weitere Entwicklung dieser Welt haben ...
ingo_001 hat geschrieben:Beispiel: Politisch Verfolgte genießen Asyl.
KLARE AUSSAGE.
Topas hat geschrieben:Ok, wer ist denn "politisch verfolgt"? Und do gibt es die universelle, allgemeingültige Definition von "Asyl". Und: Wie sieht es mit dem Faktor Zeit aus? Bedeutete "Asyl" in den 1880ger Jahren haargenau das Gleiche wie heute? Könnte es sein, dass sich ein Wahr zu einem Falsch und umgekehrt wandeln könnte - aufgrund der gerade aktuellen Wahrnehmung?
Und nochmal:
Die Definition steht im betr. Art. des dt. GG, der ab und an angepasst wird.
Fazit: Solange sich für eine weitere Abänderung da keine politische Mehrheit ergibt, gilt diese.
Die Logik ist auch da Dein Freund.
Topas hat geschrieben:"Schnee ist weiß" - Wahr oder falsch? Mal ein Tipp: Eskimos definieren keine übergeordnete einheitliche Farbe Weiß, sondern diese differenzieren zwischen mehreren Weißtönen. Und jetzt. Der Europär sagt richtig, der Eskimo falsch. Was nun?
Auch auf die Gefahr hin, Dich zu überraschen: Dein Beispiel ist mir bekannt
Aber auch hier kommt wieder die "böse" Logik: Die Inuit (der Begriff Eskimos ist nicht PC, lieber Topas) haben da zwar mehrere Abstufungen - aber DIE FARBE, die da abgestuft wird ist ... Trommelwirbel ... Weiß
In den Dschungeln Afrikas und/oder denen vom Amazonas mags evtl. auch Einheimische geben, die die Farbe Grün in ähnlicher Weise abstufen, nur bleibt auch da der Fakt, das Grün eben die einzige Ausgangsfarbe ist - und nicht rot
Topas hat geschrieben:Gesetze, die auf Sprache basieren, sind etwas grundlegend anderes, als physikalische oder mathematische Zusammenhänge. Und Sprache und deren inhaltliche Bedeutung ist zeit- und kulturabhängig. Genauso, wie die Definition von dem, was damit ausgedrückt oder umfasst werden soll.
Die werden aber i.d.R. jeweils klar definiert, sonst gäbe es dafür nämlich keine politischen Mehrheiten.
ingo_001 hat geschrieben:Topas, das Problem ist, dass sich viele aus den unterschiedlichsten Gründen scheuen KLARE AUSSAGEN zu machen, da bist Du nicht der Einzige.
Topas hat geschrieben:Leider ist die Welt nun mal nicht nur in richtig und falsch einteilbar. Da gibts viele Graustufen. Mir ist - und das ist jetzt meine Meinung - hundert mal lieber ein ruhiger, nachdenkender Mensch, der überlegt, was er sagt. Einer der nicht seine Meinung zu Absolution non plus ultra erhebt. Weil davon haben und hatten wir genug. Die Welt ist komplex, eigentlich zu komplex, als das jeder Mensch zu jedem Thema seinen Senf verantwortungsvoll geben kann. In der Psychologie spricht man von sogenannter Komplexitätsreduktion, also der Vereinfachung von Sachverhalten ein einfachste Kategorien, z.B. "richtig" und "falsch". Hört sich vielleicht emotional toll an, aber ob es die Lösung bringt....
Topas, "DIE WELT" ist sicher nicht platt in Gut und Böse einteilbar - habe ich auch nie behauptet.
Und sicher sind viele Dinge auch komplexer als es der Allgemeinheit lieb ist.
ABER: Du kannst mir glauben, dass ich für mich das Recht in Anspruch nehme, auch zu diesen komplexen Dingen, meine Statements abzugeben, weil ich nämlich selbst nachdenke und nicht einfach Stellungnahmen unkritisch übernehme.
Und sorry, Deine ganzen Beispiele sind nun nicht wirklich das, was ICH unter KOMPLEX verstehe, da gibts ganz andere Fragestellungen.
ingo_001 hat geschrieben:Wer nicht Willens und/oder in der Lage ist seine jeweilige Meinung klar rüber zu bringen, der hat m.E. einfach kein Selbstbewusstsein
Topas hat geschrieben:Dann müssten ja viele Forscher, die in ihren Arbeiten, sondern eine Gegenüberstellung mit pro und contras machen, sprich also keine absolute Aussage treffen, sondern eher von Tendenzen sprechen, ziemliche Angsthasen seinen...
Oh, nicht wenige Fachleute haben die Eigenart, sich gegenseitig mit diversen Veröffentlichungen, "am Leben" sprich. im Gespräch zu halten, denn sonst würde sie ja Niemand wahrnehmen - insofern sind diese dann tatsächl. Angsthasen, denn bei Lösungen müssten die sich ja neue Tätigkeitsfelder suchen ... denk mal drüber nach.
In vielen Bereichen (z.B. Finanzwesen) gäbe es sehr schnell Lösungen, wenn man denn der Logik und dem gesunden Meschenverstand folgen würde, und nicht auf dem Irrweg weiter gehen würde, der die Welt 2008 in die Finanzkrise gestürzt hat.
Und ich gehe jede Wette ein, dass die nächste Finanzkrise schon im Anmarsch ist - und die wird m.E. noch mehr Ungemach bringen.
Schau Dir mal die ganzen Okonomie-"Säulenheiligen" an, denen die Politik bis 2008 völlig kritiklos nicht nur gefolgt ist, sondern auch die entspr. Gesetze in deren Sinne abgeändert hat.
Und daran hat sich substanziell bis haute auch nichts geändert.
ingo_001 hat geschrieben:ch verstehes nicht: Wir leben in einer Demokratie,wo jeder seine Meinung nicht nur haben kann, sondern diese eben gerade auch offen und klar vertreten kann und soll.
Topas hat geschrieben:Liegt vielleicht daran, dass deine Definition von "Meinung" nicht universal ist. Genauso wenig wie meine eigene es ist. Warum muss denn Meinung unbedingt ein Denken in gegensätzlichen Kategorien sein? Weils spannender ist.....
Topas, um eine MEINUNG zu haben, muss natürlich auch erstmal ein STANDPUNKT da sein, sonst wird das nix ...
Abwägen und Nachdenken ist immer gut, das sollte jeder machen, dann hätten wir ne Menge Probleme erst gar nicht auf dieser Welt.
Das sind aber nur 50 % der Lösung.
Die anderen 50 % bestehen darin, dass dann aber auch gehandelt werden muss.
Hätten unsere Vorfahren nur diskutiert (z.B.: Gehen wir zur Jagd - oder lassen wirs) - sie wären ausgestorben - und uns gäbe es nicht.
Anderes Beispiel: Feuer - ist ja bekanntermaßen nicht ungefährlich ... war aber für die Entwicklung des Menschen zwingend nötig.
Letztes Beispiel aus der (in der Relation) jüngeren Geschichte:
Nach dem 2. Weltkrieg bis zum Ende des Kalten Krieges - da war die Zukunft ja alles andere als sicher und trotzdem wurden weiter Kinder geboren, trotz aller Widrigkeiten.
Hätte man sich damals so aufs Diskutieren beschränkt, wie es in weiten Teilen Haute der Fall ist - auch da wäre die Welt heute eine andere.
Diskutieren nur um des Diskutierens willen - das bringt ... NICHTS.
Ich stelle abschließend mal eine Frage und bin auf die Antwort gespant:
Was ist der Sinn/Zweck des Lebens?
Und, ja - es gibt da tatsächlich eine Antwort.