Meine Tragödie in Deutschland

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FischinD
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Meine Tragödie in Deutschland

Beitrag von FischinD »

Ich glaube, niemand hat so ein Problem wie ich in Deutsland, es geht nich um die Schwierigheit beim Studium und auch nicht um Liebskummer, sondern um das Glauben.
Viele Leute in China haben keinen Glauben, insbesondere junge Leute. Mir gehört zu sehr typischer Chinesische Einzelkinder. Ich hatte viel meiner Kinderheit in der Schule verbraucht, habe ich auch chinesische Politik gelernt, obwohl mich interessiert das überhaupt nicht. Über glaube habe ich nie gedacht, obwohl ich auch Stäbchen verbrenne, aber habe ich damals einfach nach Erwachsen nachgemacht. Ich glaube ehrer an was ich sehe und Leute...Geistlich habe ich auch nicht so komplieziert gedacht.
Hab vor ein paar Woche ein paar Gläubige kennengelernt, sie sind nicht Jehowa Zeuge order was, einfach sind sie Christin, eine chinesische Freundin ist schon drin, sie geht immer zu Versammlung und möchte mich auch heingehen. Die Leute da sind alle wahrsinnige nette Leute, ich wurde immer zum Essen eingeladen und habe auch zusammen die Bibel gelesen. Ich habe einfach zusammengemacht Ohne Gefühl, ohne dass ich den Gott wirklich glaube. Ich genieße einfach mit den netten Leuten zusammenzubleiben. Aber auf Dauer geht es nicht, weil ich sie betrügen, egal wie sie fleißig order egal auf welcher Weise erzählt, die Schönheit des Lebens als Christ, sehe ich einfach sinnlos.(wahrscheinlich bin ich noch zu jung etwas tiefe Gedanke zu haben) Ich möchte einfach mein normales Leben weitergehen und etwas schaffen, sonst brauche ich nichts, weil ich schon ein Happy Leben habe und dafür bin ich schon zufrieden. Aber egal wie ich meine Gedanke erzähle, sie werden einfach mich zwingen, Gott zu glauben. Ich werde wie immer zum Essen eingeladen. Essen funktionert leider bei mir immer, aber irgendwie finde ich so bedaurend. Kann ich nein sagen, schwer, das ist was ich mich selbst hasse, als Chinese order Chinesin kann man immer schwer NEIN sagen, obwohl ich nicht will. Andererseits sind sie so nett zu mir, dass ich micht nicht gut fühle, wenn ich absage! Mann, es hat mich so gestört, dass ich in der Vorlesung nicht konzentieren kann.
Frage die Eltern? Hab ich schon. Wurde gleich geschimpft. Weil in meiner Heimadt die meisten nicht an Gott glaubt, die Gläubigen sind meist entweder schwer krank order haben etwas Unglück erlebt, darum denkt meine Oma sogar, wenn man glaubt, dann bringt es Unglück.
Ich wage es nicht, meiner Mutter zu sagen, ich war schon bei den Leute, ich denke ,wenn sie weiß meine Situation so ist, konnte ich nicht mehr hier in Deutschland studieren, weil sie denkt ,ich bin verückt.
Aber ehrlich denke ich mal, ich bin ganz allein hier, wenn es so eine Gruppe order eine Gemeinde wie eine Familie bei mir steht, wird warhscheinlich mein Leben in Deutschland irgendwie unterstützen. Ich weiß, es ist sehr böser Gedanke, ich glaube nicht und tue als ich glaube würde. Manchmal denke ich sogar, wenn ich mein Studium abschließe, gehe ich mal zurück nach China, dann werde ich auch automatisch von ihren Leben verschwinden, darum macht nichts, wenn ich jetzt zu ihnen komme order nicht, aber irgendwie geht es aus moralischen Gründen auch nicht.
Manchmal bedauere ich es so sehr, dass ich die Leute kenngelernt habe, aber es hat mich richtig hart gemacht,ich bin ein relativ ruhige und verschlossener Typ, diesmal komme ich einfach nicht durch.
Meine Freunde sagen alle, geh niemal darin. Lass dich einfach in Ruhe. Aber für mich ist es doch so schwer, weil die Einladung immer kommt. Mann ich kann es nicht mehr aushalten. Kann jemand mir helfen? Ich brauche wirklich Hilfe. Wenn ich mit denen immer zusammen bin, werde ich bestimmt getauft, dann werde ich auch von meiner Eltern getötet, oh Mann :cry:
noodlesoup
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Re: Meine Tragödie in Deutschland

Beitrag von noodlesoup »

Lieber Fisch in D,
ich glaube da machst Du dir tatsächlich viel zu viele Gedanken. Falls diese christliche Gruppe zu einer der beiden grossen Kirchen in Europa gehört , wird dich niemals jemand zwingen dort in die kirchliche Gemeinde einzutreten. Du kannst ganz unbeschwert Einladungen annehmen. Und Du solltest auch gar keinen Hehl machen, das Du nicht gläubig bist.
Lass dir von deiner Freundin mal das christliche Prinzip erläutern. Dann wirst Du einiges besser verstehen.
Sollte es sich doch um eine Splittergruppe bzw. Sekte handeln, nunja, ich würde dann ganz schnell den Kontakt abbrechen.

Vielleicht in diesem Zusammenhang wichtig für dich, ich bin zwar christlich getauft aber deshalb nicht zwangsläufig gläubig. Auch hierzulande sind die Eltern Vorbild und die Kinder ahmen deren Verhaltensweise erstmal nach. Wobei das alles in den letzten Jahrzehnten stark rückläufig ist.

Dein Nickname erheitert mich ein wenig, Du weisst das der Fisch das Symbol der Christen ist?

MfG
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Attila
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Re: Meine Tragödie in Deutschland

Beitrag von Attila »

FischinD hat geschrieben: Aber egal wie ich meine Gedanke erzähle, sie werden einfach mich zwingen, Gott zu glauben.
Ja, das nennt sich "missionieren" und jede christliche Sekte die was auf sich hält macht das.

Dir ein schlechtes Gewissen zu machen funktioniert bei Dir anscheinend sehr gut.
"Nein" sagen musst Du echt noch lernen. Wichtig!

Hmmmm... vertreibe sie einfach mit dem S Wort.
Erzähle Du hast den Satanismus für Dich entdeckt und würdest das ganz toll finden.
Das funkioniert meistens sehr gut.
Nur reden will dann keiner von denen mehr mit Dir.

Info:
http://de.wikipedia.org/wiki/Church_of_Satan
"Hallo Leute da bin ich wieder! War nur mal ein paar tausend Jährchen weg, was habt ihr denn inzwischen so... ACH DU SCHEISSE!!!" - Gott

Got Pork?
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Re: Meine Tragödie in Deutschland

Beitrag von kensen468 »

Das Drama kennt meine Frau auch. Nachdem sie (noch in China) zum Christentum konvertiert war, gab's auch grosse Dramen in der Familie... Schlussendlich ist aber alles gut herausgekommen.

Die wichtigste Frage ist aber:
Was willst DU SELBST?

Wenn es dich interessiert und du die Leute magst, dann bleib dabei und lass es dir erklären. Vielleicht ist's was für dich, vielleicht nicht.
Falls es dich selbst absolut nicht interessiert, dann solltest du lieber anfangen, jeweils abzusagen, sonst "missbrauchst" du die Gastfreundschaft dieser Leute.
Was deine Familie denkt, muss dir schlussendlich egal sein, ungeachtet dessen, wie du dich entscheidest. Du musst dein Leben gestalten, nicht deine Eltern und Grosseltern, Onkel, Tanten und wer einem da in China sonst noch so dreinschwatzt.

Es ist deine Entscheidung und für die musst du einstehen, ganz egal, wem gegenüber und was das für die Beziehung zu diesen Leuten bedeutet.

PS
Selbstverständlich gibt's bei den Christen keinen Zwang, irgendetwas mitzumachen. Wenn dich jemand zwingen will, dann halte dich fern!
gzs
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Re: Meine Tragödie in Deutschland

Beitrag von gzs »

Wenn du diesen Menschen wirklich etwas bedeutest, werden sie es auch akzeptieren, dass du nicht an Gott glaubst. Du solltest versuchen, ihnen das möglichst direkt zu sagen, auch wenn das vielleicht sehr schwer fällt.

Vielleicht ist es ihnen gar nicht so wichtig, ob du glaubst, vielleicht wollen sie wirklich nur deine Gesellschaft. Auf jeden Fall solltest du direkt mit ihnen sprechen und dich nicht zu etwas überreden lassen, was dich belastet.

Übrigens ist es durchaus nicht so, dass in Deutschland jeder an Gott glaubt. Der Glaube ist zwar tief in der Gesellschaft verwurzelt, aber die meisten Deutschen sind nicht mehr wirklich gläubig oder entwickeln ihren ganz eigenen Glauben, unabhängig von einer Kirche. Und nur ganz wenige versuchen andere zu bekehren.

Übrigens machen das auch Satanisten :)
Gerhard

Wichtig: Alles nur meine Meinung! Subjektiv!
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Re: Meine Tragödie in Deutschland

Beitrag von jonben »

Hallo FischInD,

zunächst mal: Relax! Du schuldest diesen Gläubigen und ihrem Glauben gar nichts, auch wenn du mit ihnen in sozialem Kontakt stehst.
Im Gegenteil, wenn sie normale gläubige Christen sind, dann setzen sie Dich auch nicht unter Druck. Für normale gläubige Christen ist es nicht wichtig/notwendig, dass auch alle anderen Menschen denselben Glauben haben (anders etwa als bei den Mormonen oder den Zeugen Jehovas). Sie sind natürlich von ihrem Glauben überzeugt und wollen diesen Glauben mit anderen teilen.
Aber das ist ein Angebot, kein Zwang.

Wenn du dich schuldig fühlst, weil du ihre Zeit oder andere Resourcen ausnutzt, dann sprich offen mit ihnen über deine Bedenken. Meiner Erfahrung nach freuen sich christliche Gemeinden auch über nicht-gläubige Besucher, wenn diese ein grundsätzliches Interesse am Gemeindeleben usw. zeigen. Sie hoffen natürlich, dass diese Person irgendwann ihren persönlichen Weg zu Gott findet. Aber diese Hoffnung sollte niemals Druck auf die Person ausüben.

Deshalb: Ehrlichkeit wird von jedem aufrechten Christen respektiert. Solange du keinen Glauben heuchelst, den du nicht hast, musst du kein schlechtes Gewissen und auch nicht das Gefühl haben, jemanden auszunutzen.
alanos
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Re: Meine Tragödie in Deutschland

Beitrag von alanos »

FischinD hat geschrieben:Ich glaube, niemand hat so ein Problem wie ich in Deutsland, es geht nich um die Schwierigheit beim Studium und auch nicht um Liebskummer, sondern um das Glauben.
Viele Leute in China haben keinen Glauben, insbesondere junge Leute. Mir gehört zu sehr typischer Chinesische Einzelkinder. Ich hatte viel meiner Kinderheit in der Schule verbraucht, habe ich auch chinesische Politik gelernt, obwohl mich interessiert das überhaupt nicht. Über glaube habe ich nie gedacht, obwohl ich auch Stäbchen verbrenne, aber habe ich damals einfach nach Erwachsen nachgemacht. Ich glaube ehrer an was ich sehe und Leute...Geistlich habe ich auch nicht so komplieziert gedacht.
Hab vor ein paar Woche ein paar Gläubige kennengelernt, sie sind nicht Jehowa Zeuge order was, einfach sind sie Christin, eine chinesische Freundin ist schon drin, sie geht immer zu Versammlung und möchte mich auch heingehen. Die Leute da sind alle wahrsinnige nette Leute, ich wurde immer zum Essen eingeladen und habe auch zusammen die Bibel gelesen. Ich habe einfach zusammengemacht Ohne Gefühl, ohne dass ich den Gott wirklich glaube. Ich genieße einfach mit den netten Leuten zusammenzubleiben. Aber auf Dauer geht es nicht, weil ich sie betrügen, egal wie sie fleißig order egal auf welcher Weise erzählt, die Schönheit des Lebens als Christ, sehe ich einfach sinnlos.(wahrscheinlich bin ich noch zu jung etwas tiefe Gedanke zu haben) Ich möchte einfach mein normales Leben weitergehen und etwas schaffen, sonst brauche ich nichts, weil ich schon ein Happy Leben habe und dafür bin ich schon zufrieden. Aber egal wie ich meine Gedanke erzähle, sie werden einfach mich zwingen, Gott zu glauben. Ich werde wie immer zum Essen eingeladen. Essen funktionert leider bei mir immer, aber irgendwie finde ich so bedaurend. Kann ich nein sagen, schwer, das ist was ich mich selbst hasse, als Chinese order Chinesin kann man immer schwer NEIN sagen, obwohl ich nicht will. Andererseits sind sie so nett zu mir, dass ich micht nicht gut fühle, wenn ich absage! Mann, es hat mich so gestört, dass ich in der Vorlesung nicht konzentieren kann.
Frage die Eltern? Hab ich schon. Wurde gleich geschimpft. Weil in meiner Heimadt die meisten nicht an Gott glaubt, die Gläubigen sind meist entweder schwer krank order haben etwas Unglück erlebt, darum denkt meine Oma sogar, wenn man glaubt, dann bringt es Unglück.
Ich wage es nicht, meiner Mutter zu sagen, ich war schon bei den Leute, ich denke ,wenn sie weiß meine Situation so ist, konnte ich nicht mehr hier in Deutschland studieren, weil sie denkt ,ich bin verückt.
Aber ehrlich denke ich mal, ich bin ganz allein hier, wenn es so eine Gruppe order eine Gemeinde wie eine Familie bei mir steht, wird warhscheinlich mein Leben in Deutschland irgendwie unterstützen. Ich weiß, es ist sehr böser Gedanke, ich glaube nicht und tue als ich glaube würde. Manchmal denke ich sogar, wenn ich mein Studium abschließe, gehe ich mal zurück nach China, dann werde ich auch automatisch von ihren Leben verschwinden, darum macht nichts, wenn ich jetzt zu ihnen komme order nicht, aber irgendwie geht es aus moralischen Gründen auch nicht.
Manchmal bedauere ich es so sehr, dass ich die Leute kenngelernt habe, aber es hat mich richtig hart gemacht,ich bin ein relativ ruhige und verschlossener Typ, diesmal komme ich einfach nicht durch.
Meine Freunde sagen alle, geh niemal darin. Lass dich einfach in Ruhe. Aber für mich ist es doch so schwer, weil die Einladung immer kommt. Mann ich kann es nicht mehr aushalten. Kann jemand mir helfen? Ich brauche wirklich Hilfe. Wenn ich mit denen immer zusammen bin, werde ich bestimmt getauft, dann werde ich auch von meiner Eltern getötet, oh Mann :cry:
Lass dich nicht in sowas reinziehen. Sollten sie dich zu irgendwas zwingen wollen geh auf Abstand. Sollten sie wirklich "gute Menschen" sein, werden sich dich so akzeptieren, wie du bist.
Diese Nettigkeit kann auch gut nur geheuchelt sein, darin sind religiöse Spinner spitze...
Chinese war tactics: attack in small groups of 2-3 millions.

                                                           Scientia potentia est.
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Marcus
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Re: Meine Tragödie in Deutschland

Beitrag von Marcus »

Ich selbst bin Christ und ich kann dir versichern, dass Christen ohne Hintergedanken jemanden einladen. Sie laden dich ein weil sie dich mögen und nicht, weil sie dich zu etwas überreden wollen. Kannst Du mir sagen zu was für einer Gruppe sie gehören? Katholiken, Evangelisten oder "freie Christengemeinde"? Getauft werden kannst Du nur wenn Du es selbst möchtest.
Du sagtest, Du bereust, dass Du sie getroffen hast. Darf ich fragen warum? Was genau hast Du dir vorzuwerfen, was genau ihnen? Christen sind ganz einfach nette Menschen die aus Nächstenliebe handeln und nicht, weil sie unbedingt Mitglieder brauchen die ihnen die Gemeindekasse füllen. Sie laden dich ein aus Nächstenliebe ohne jegliche Hintergedanke. Es ist schwer zu glauben in der heutigen Welt aber es gibt noch solche Menschen. Heutzutage dreht sich alles um den eigenen Profit, um Geld und Macht aber nicht bei den Christen. Auch wenn Du ihnen sagst, dass Du dich niemals taufen lassen wirst oder nicht an Gott glaubst, so werden sie dich dennoch einladen weil sie dich schlicht und einfach mögen. Keine Panik, dir kann nichts geschehen. Bitte finde heraus zu welcher Gruppe sie gehören, ja? Dann kann ich dir weiterhelfen denn Sekten sind nicht das was dich weiterbringt.
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Tragödie Christentum

Beitrag von Laogai »

qpr hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:[...]
Glaubst du das wirklich alles, was du da schreibst? :shock:
Glauben bestimmt, denn um Glauben geht es schließlich!

Wissen und rational erfassen hingegen ist eine ganz andere Geschichte....
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Re: Meine Tragödie in Deutschland

Beitrag von Lama »

@FischinD

Heutzutage braucht niemand mehr Religionen - zumal das Christentum absolut unglaubwürdig ist. z. B. legen sie die Bibel inzwischen Sinnbildlich aus, damit die Schriften heute überhaupt noch in ihrer Existenz gerechtfertigt werden können. Dafür nehmen sie die Bibel aber ganz schön wörtlich, wenn es um die Frage nach Jesus und Konsorten geht, dabei wissen die selber (ok manchmal weiß das nur der Pfarrer (o.ä), der Abi gemacht und studiert hat), dass die Schriften in der Bibel erst Jahrzehnte manchmal Jahrhunderte nach beschrieben Ereignissen niedergeschrieben worden sind. Ein moderner Staat braucht keine verschleierte Pseudo-Philosophie in Romantik-Sprache, wir haben Gesetze und Menschennahe Philosophie wie Kant. Weiterhin dient eine Religion nur der Ansammlung von Menschen und deren Kontrolle - siehe z. B. den Papst. In keiner Zeile der Bibel ist erwähnt, dass der Mensch Hirarchien bilden und einen Stellvertreter Gottes legitiemeren soll, dennoch stehen diese ganzen weltfremnden Heuchler auf dem Petersplatz und kullern sich die Tränen aus den Augen, wenn 'der neue' gewählt wird. Ja - viele Menschen brauchen eine Religion und einen Gottesglaube. Warum und was das alles in Wirklichkeit ist, kannst du super in der Religionskritik von Ludwig Feuerbach nachlesen. "Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde" - nicht andersherrum ;) !

btw. Wenn mich jemand fragt ob ich Atheist bin, muss ich das immer verneinen. Das würde ja bedeuten, dass ich die Existenz von Religionen ernst nehmen würde :D ...
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Re: Meine Tragödie in Deutschland

Beitrag von kensen468 »

Es ist ein interessantes Phänomen, dass ausgerechnet jene, die den Religionen jenste Formen der Intoleranz unterstellen, selbst nicht die geringste üben.

Um es einmal in klaren Worten auszudrücken und Fischin eine Antwort zu geben:
Das biblisch begründete Christentum sieht sich als Einladung. Wenn diese Menschen dich belästigen, dann sollst du sie erstens ignorieren und zweitens nicht als Christen betrachten, denn sie verletzen eines der wichtigsten Grundgebote der Bibel: Du darfst niemanden zum Glauben zwingen (also ihn auch nicht manipulativ zur Bekehrung indoktrinieren).
Auf der anderen Seite darfst du dich aber genausowenig von der "anderen Seite" (welche Religion auch immer) genausowenig unter Druck setzen lassen.
Mein Vorschlag: Wenn's dich interessiert, besorg dir ein paar Heilige Bücher, z.B. nebst der Bibel auch den Koran, die Veden und andere Texte. Schau sie dir an und denk darüber nach. Du kannst dir nur ein Urteil bilden, wenn du möglichst viele Aspekte kennst.

@Lama:
Deine Einstellung stimmt mich traurig. Du glaubst also, dass du selbst ein derart guter Mensch bist, dass du die anderen so beurteilen darfst? Woran misst du diese "Qualität"? Wann darf ein Mensch über einen anderen urteilen? Ist es der IQ? Sind es die Taten in der Vergangenheit?
Vorausgesetzt es wäre nicht verboten: Würdest du einem Menschen schaden zufügen, der dir nichts getan hat? Wohl eher nicht, aber: Warum würdest du es nicht tun? Was hast du für Gründe?
Übrigens habe ich lange Zeit in meinem Leben deine Einstellung geteilt (über 10 Jahre). Danach habe ich mich zum Christentum bekehrt. Es ist gewissermassen das letzte Stadium, dass man sich darüber lächerlich macht, um zu vertuschen, wieviel Einfluss es auf das eigene Leben bereits nimmt.
Die Zeit wird's zeigen...

Übrigens überraschst du mich damit, heutzutage noch ernsthaft Feuerbach zu zitieren. Seine materialistische Vorstellung der Welt wurde selbst von der Wissenschaft überholt. Beantworte folgende Frage erschöpfend - er hat's versucht und ist gescheitert: Was ist Leben?
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Re: Meine Tragödie in Deutschland

Beitrag von Lama »

kensen468 hat geschrieben: @Lama:
Deine Einstellung stimmt mich traurig. Du glaubst also, dass du selbst ein derart guter Mensch bist, dass du die anderen so beurteilen darfst?
Ich muss keinen "Status" erreicht haben, um Religionen kritisieren zu dürfen. Mit Toleranz hat das auch herzlich wenig zu tun. Aber zu deiner Frage: Klar darf ich.
kensen468 hat geschrieben: Vorausgesetzt es wäre nicht verboten: Würdest du einem Menschen schaden zufügen, der dir nichts getan hat? Wohl eher nicht, aber: Warum würdest du es nicht tun? Was hast du für Gründe?
Es würde meinen Maximen widersprechen. Siehe Kategorischer Imperativ von Kant.
kensen468 hat geschrieben: Übrigens überraschst du mich damit, heutzutage noch ernsthaft Feuerbach zu zitieren.
Warum auch nicht. Viele Thesen sind eben nicht überholt sondern aktuell und Grundlage vieler weiterer Ansätze. Nicht umsonst findest du die Religionskritik Feuerbach's auf jedem Abitur-Lehrplan und auch als zentralen Bestandteil im Theologie-Studium.

Auf dein anderes Fundamentalisten-Gewäsch gehe ich nicht weiter ein. Zeit ist knapp.
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Re: Meine Tragödie in Deutschland

Beitrag von Laogai »

kensen468 hat geschrieben:Übrigens überraschst du mich damit, heutzutage noch ernsthaft Feuerbach zu zitieren. Seine materialistische Vorstellung der Welt wurde selbst von der Wissenschaft überholt.
:lol: :lol: :lol:
Und das schreibt jemand der meint...
kensen468 hat geschrieben:Das biblisch begründete Christentum sieht sich als Einladung.
...
kensen468 hat geschrieben:Beantworte folgende Frage erschöpfend - er hat's versucht und ist gescheitert: Was ist Leben?
42

Niemand und keiner hat bisher die Frage "Was ist Leben" erschöpfend beantwortet. Und wird sie jemals beantworten können. Weder Gott noch Jesus noch Buddha noch Mohamed noch Kongzi noch Laozi noch Marx noch Mao noch kensen468. Zum Glück!

Over and out :!:
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Re: Meine Tragödie in Deutschland

Beitrag von Marcus »

qpr hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:Ich selbst bin Christ und ich kann dir versichern, dass Christen ohne Hintergedanken jemanden einladen. Sie laden dich ein weil sie dich mögen und nicht, weil sie dich zu etwas überreden wollen. Kannst Du mir sagen zu was für einer Gruppe sie gehören? Katholiken, Evangelisten oder "freie Christengemeinde"? Getauft werden kannst Du nur wenn Du es selbst möchtest.
Du sagtest, Du bereust, dass Du sie getroffen hast. Darf ich fragen warum? Was genau hast Du dir vorzuwerfen, was genau ihnen? Christen sind ganz einfach nette Menschen die aus Nächstenliebe handeln und nicht, weil sie unbedingt Mitglieder brauchen die ihnen die Gemeindekasse füllen. Sie laden dich ein aus Nächstenliebe ohne jegliche Hintergedanke. Es ist schwer zu glauben in der heutigen Welt aber es gibt noch solche Menschen. Heutzutage dreht sich alles um den eigenen Profit, um Geld und Macht aber nicht bei den Christen. Auch wenn Du ihnen sagst, dass Du dich niemals taufen lassen wirst oder nicht an Gott glaubst, so werden sie dich dennoch einladen weil sie dich schlicht und einfach mögen. Keine Panik, dir kann nichts geschehen. Bitte finde heraus zu welcher Gruppe sie gehören, ja? Dann kann ich dir weiterhelfen denn Sekten sind nicht das was dich weiterbringt.
Glaubst du das wirklich alles, was du da schreibst? :shock:
Ich glaube es nicht nur, es ist so.
Was ist denn deine Meinung zu dem Thema, lass mal hören.
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Re: Meine Tragödie in Deutschland

Beitrag von gzs »

Geeeiiiil - eine Diskussion zum Christentum! Das wird fast so spannend wie die über Tibet und über Frauen :)

Ich finde es immer toll, wenn Leute über etwas diskutieren, das sich gar nicht exakt definieren lässt und diese Diskussion mit Argumenten führen die sie jeweils für gesichert halten, obwohl sie ebenfalls nicht exakt definierbar sind.

Yessss .....

"Platzhalter für einen Popcorn-Smilie"

Wieso können wir die Situation nicht einfach sehen wie sie ist? Da ist ein Mensch, der mit ein paar anderen Menschen ein Problem hat. Er kann es lösen, wenn er mit ihnen redet - direkt, offen und ehrlich. Fällt vielleicht schwer, spart aber die Diskussion über "das Christentum", oder "den Atheismus".
Gerhard

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