jadelixx hat geschrieben: ↑03.07.2020, 03:49
Ingo, genau in der Zeit, wo Helmut Schmidt dieses Interview gegeben hat, vor ueber 10 Jahren, hast Du Dein Wissen ueber China eingefroren.
Nein.
jadelixx hat geschrieben: ↑03.07.2020, 03:49Schmidt wuerde heute auch anders ueber China reden.
Wie kommst Du darauf?
jadelixx hat geschrieben: ↑03.07.2020, 03:49Inzwischen gibt es einen Xi Jinping als Vorsitzenden und er hat in China so ziemlich alles was Macht hat auf sich konzentriert.
- Von einer universellen Definition der Menschenrechte hat er sich schon sehr frueh freigemacht.
- Er hat sich eine unbegrenzte Amtszeit zuschreiben lassen.
- Seinem Oberkommando unterstehen PLA, Grenztruppen(ganz genau auch die an der indischen Grenze) und auch PAP.
- Direkte Gewaltandrohung an Taiwan.
- Dank Covid19 hat er jetzt auch noch seinen Traum von Totalueberwachung wahrmachen lassen koennen.
Und?
Das Alles ist mir bekannt ... und zumindest, was Taiwan angeht, war es auch schon vor Xi Teil der chin. Droh-Kulisse.
Das der nun auf Lebenszeit (amtszeit-technisch) auf Maos Pfaden wandelt ... auch das war (zumindest für mich)
keine wirkliche Überraschung. Darauf hat er ja alles andere als geheim hin gearbeitet.
jadelixx hat geschrieben: ↑03.07.2020, 03:49Nur noch von einem Autoritaerem System zu sprechen, ist nichts anders als eine verniedlichende Naivitaet.
Nein, nicht naiv, sondern realistisch.
Das ist nun mal ein Wesenszug autoritärer Regierungen.
Autorität muss man (logisch zu Ende gedacht) auch konsequent durchsetzen, sonst fonktioniert dieses System nicht.
Und genau so agiert die chin. Regierung.
jadelixx hat geschrieben: ↑03.07.2020, 03:49Das China unter Xi Jinping gibt sich keine Muehe mehr nach internationalen Regeln zu spielen.
Wenn Du damit chin. Gebietsansprüche auf diverse Inseln meinst, die vor Jahrhunderten mal auf chin. Karten verewigt wurden, dann gebe ich Dir Recht.
Denn mit dieser "Argumentation" könnte so ziemlich jedes Land seine Grenzansprüche neu (alt) begründen.
Und das ist ein NoGo.
jadelixx hat geschrieben: ↑03.07.2020, 03:49Inzwischen ist es wohl auch normal fuer Dich wenn Chinesische Buerokraten bei Deutschen Medien anrufen, wenn ihnen eine Berichterstattung nicht gefallen hat.
Wie kommst Du darauf?
Aber es ist doch nun wirklich nicht überraschend, dass das versucht wird.
Wenn Dich das überrascht, dann zeigt mir das nur, dass Du nicht verstehst, wie die chin. Politiker ticken.
Und anzunehmen, dass so etwas nicht vorkommt, das ist ... ja, naiv.
Das man Solches natürlich auf dt. Seite konsequent zurückweist - ja zurück weisen muss - ist natürlich zwingend logisch.
* Gleiches hätte ich mir auch gegenüber Russland gewünscht, als dort von "unserem Mädchen Lisa" gesprochen wurde
das, "von Asylbewerbern vergewaltigt wurde", und der russ. Aussenminister damit nachweislich Fake News vom Stapel lies.
Da hätte ich von dt. Seite aus auf eine Richtigstellung der russ. Regierung bestanden.
So ist das eben: JEDES Land sollte für sich in Anspruch nehmen, dass sich kein anderes Land in seine Interna einzumischen hat.
jadelixx hat geschrieben: ↑03.07.2020, 03:49Der Deutschen Politik wuerde ich empfehlen RAUS da! und zwar so schnell wie moeglich. 'Handel durch Wandel' war durchaus eine legitime Hoffnung, ist aber mit Xi Jinping's Gebaren gestorben.
Ach nee ...
Nun hat man bei uns im Westen realisiert, dass eben nicht nur unser System funktioniert, sondern es China (entgegen aller gängigen Theorien) doch tatsächlich geschafft hat, nicht nur den Lebensstandardt der eigen Bevölkerung stetig zu steigern.
"Schlimmer": Die Chinesen konsumieren auf Deifel komm raus und reisen auch noch soweit es der jeweilige Kontostand her gibt.
Früher war es Kapatalismus vs. Kummunismus.
Heute ist es Kapitalismus vs. (wie ich es nenne) chin. gelenktem Staats-Kapitalismus.
Durfte lt. gängigen Theorien eigentlich per Definition unmöglich sein - ist es aber de facto doch.
Tja, nun muss man sich wohl oder Übel auf den nächsten Systemwettlauf einstellen.
Ausgang: Ungewiss.
Alte Denkschemata funktionieren hier jedenfalls nicht mehr.
jadelixx hat geschrieben: ↑03.07.2020, 03:49China ist nicht Saudiarabien und nicht vergleichbar mit irgendeiner Diktator in der Geschichte.
In Bezug auf die Missachtung von Menschenrechten - doch.
Und darum geht es doch in Deiner Argumentation - oder täusche ich mich da?
Oder sind die Saudis weniger schlimm, weil sie Öl-Lieferant sind?
jadelixx hat geschrieben: ↑03.07.2020, 03:49Im Moment wandelt China mit Xi Jinping auf dunklen Pfaden, da muss sich Deutschland nicht auch noch als Wegbereiter anbiedern.
Sicher nicht (s.weiter oben).
Gleichwohl sehe ich das als eine Art Staats-Lobbyismus - analog zum Wirtschaftslobbyismus.
Beides hat eben seine Licht- und Schattenseiten.
Ggfs. muss da auch hart gegen gesteuert werden, wozu dann aber eben auch Transparenz gehört.
Und davon ist beim Wirtschaftslobbyismus hier in D. weit und breit nichts zu sehen - ist aber ein anderes Topic.