500,000 in HK für Demokratie

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asiaxxxpat
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Re: 500,000 in HK für Demokratie

Beitrag von asiaxxxpat »

MannAusChina hat geschrieben:Von asiaxxxpat habe ich oberflächliche Analyse und manchmal einfach lächerliche Aussage zum Thema HK erwartet. Von Drei_Pfund aber nicht, noch nicht.
Auch von Dir habe ich keine weniger beleidigende Antwort erwartet, nur weil ich nicht der offiziellen Propaganda Deines Landes nachspreche.
MannAusChina hat geschrieben:Wenn man die Situation in HK ein bisschen recherchiert, dann erkennt man, dass die Hongkonger mehr Freiheit genießen und Macht in eigenen Hände haben im Vergleich zu Kolonialzeit. Das Prinzip „Ein Land, zwei Systeme“ gewährt Bürgerrechte wie Presse- und Versammlungsfreiheit.
Auch wenn die Lügen gerne in China verbreitet werden, so recherchiere doch einfach nach RTHK Videos aus den 80er und 90er Jahren. Ziemlich heftige Medienberichte in HK dafür, dass es keine Presse- und Versammlungsfreiheit gegeben hatte. So viel Freiheiten wie zu Ende der HKer Kolonialzeit hat es bis dato nirgendswo auf chinesischem Territorium gegeben. Und es gibt sie heute noch, nicht weil die Chinesen HK so freundlich gesinnt sind, sondern weil die Engländer sie in HK eingeführt haben und die HKer 2003 zu Hunderttausenden auf die Straße gegangen sind, als Peking versucht hat diese zu beschneiden. Wer sich zu diesem Thema informieren möchte, der braucht nur nach den Journalisten und Hongkong googeln, die seit dem Handover immer mehr Probleme bekommen haben. Die Pressefreiheit ist auf niedrigstem Stand seit 1997.
MannAusChina hat geschrieben:Die KP hat sich bis jetzt wirklich nicht viel eingemischt.
Das mag Dein subjektives Empfinden sein und ja, ich stimme Dir zu, die CCP hat noch nicht wie in Peking 89 die Panzer auffahren lassen. Aber allein dadurch, dass Peking den Regierungschef in HK indirekt stellt und dieser offensichtlich eine Politik betreibt, die keiner will, kann man von mehr Einmischung sprechen, als irgendjemandem lieb ist.
MannAusChina hat geschrieben:Aber natürlich hat KP seine rote Linie für HK, nämlich dass HK als ein Teil von China bleiben muss und nicht außer Kontrolle gerät. Genau deswegen hat KP HK nicht die absolute freie Wahlen gewährt. Es wäre eine Katastrophe für alle, insbesondere für Hongkonger, wenn ein Separatist in HK gewählt würde.
Ich glaube nicht, dass 1997 irgendjemand auf die Idee gekommen wäre separatistisch zu wählen. Heute, 17 Jahre später, sind die Chancen natürlich größer, obwohl immer noch keine Kandidaten hierfür in Aussicht stehen. Es war von Anfang an ein riesen Fehler HK nicht seine eigenen Interessen zu gewähren. Peking wird sich eingestehen müssen, nicht als Befreier, sondern als Zerstörer HKs feiern lassen zu müssen. Das ist eine deutlich größere Katastrophe, als wenn HK unabhängig wäre. Was genau wäre denn da die Katastrophe? HK und China, 2 freundlich gesinnte Nachbarn?
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sweetpanda
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Re: 500,000 in HK für Demokratie

Beitrag von sweetpanda »

asiaxxxpat hat geschrieben:
MannAusChina hat geschrieben:Aber natürlich hat KP seine rote Linie für HK, nämlich dass HK als ein Teil von China bleiben muss und nicht außer Kontrolle gerät. Genau deswegen hat KP HK nicht die absolute freie Wahlen gewährt. Es wäre eine Katastrophe für alle, insbesondere für Hongkonger, wenn ein Separatist in HK gewählt würde.
Ich glaube nicht, dass 1997 irgendjemand auf die Idee gekommen wäre separatistisch zu wählen. Heute, 17 Jahre später, sind die Chancen natürlich größer, obwohl immer noch keine Kandidaten hierfür in Aussicht stehen. Es war von Anfang an ein riesen Fehler HK nicht seine eigenen Interessen zu gewähren. Peking wird sich eingestehen müssen, nicht als Befreier, sondern als Zerstörer HKs feiern lassen zu müssen. Das ist eine deutlich größere Katastrophe, als wenn HK unabhängig wäre. Was genau wäre denn da die Katastrophe? HK und China, 2 freundlich gesinnte Nachbarn?
Verstehe ich auch nicht. Wäre es die gleiche Katastrophe wie eine demokratisch/erfolgreiche Ukraine für Putin, eine permanente Anklage und Belästigung?
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Laogai
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Re: 500,000 in HK für Demokratie

Beitrag von Laogai »

reservekasper hat geschrieben:Das Medienecho war in Deutschland schon im Vorfeld groß. Auf der ersten Seite der Süddeutschen Zeitung vom Montag (30.6.) war auf Seite eins als erstes ein sehr großes Foto einer jungen Damen mit zugeklebtem Mund. Darunter der Text:
"Demokratie wagen "Erst wenn Hong Kong seine Rechte erkämpft hat, gibt es Hoffnung für China" ...."
Klar war das Medienecho groß. Schließlich geht es ja um die vermeintlich Guten gegen die vermeintlich Bösen. Wenn jedoch im ach so demokratischen Taiwan die Post abgeht ist das kaum eine Meldung und schon gar keine Schlagzeile wert.

Folglich: Es wird nicht berichtet, es wird geheuchelt.
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Re: 500,000 in HK für Demokratie

Beitrag von Laogai »

asiasexpat hat geschrieben:So viel Freiheiten wie zu Ende der HKer Kolonialzeit hat es bis dato nirgendswo auf chinesischem Territorium gegeben. Und es gibt sie heute noch, nicht weil die Chinesen HK so freundlich gesinnt sind, sondern weil die Engländer sie in HK eingeführt haben [...]
Genau, und die "Freiheiten" haben die Engländer in Hongkong eingeführt, weil sie der dortigen Bevölkerung so freundlich gesonnen waren :shock:

Wann fängst du mal an dich über die Geschichte Hongkongs zu informieren?
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Drei_Pfund
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Re: 500,000 in HK für Demokratie

Beitrag von Drei_Pfund »

MannAusChina hat geschrieben:Die Sache mit der Sprache halt ich für einen Blödsinn. Mandarin in seiner jetzigen Form ist die offizielle Sprache in China seit 1949 und Cantonesisch ist nur ein Dialekt von Chinesisch, der hauptsächlich in der Guangdong und Guangxi Provinz gesprochen werden. Mandarin ist die Standardsprache in allen Schulen in China. Dadurch hat doch kein von den unzählbaren Dialekte von Chinesisch ausgestorben! In die Schulen in Deutschland wird doch Hochdeutsch beigebracht, auch in Bayern. Befürchten Sie, dass Bayerisch und die kulturelle Identität im Bayern dadurch ausgelöscht werden?? Was für ein Quatsch! :roll:
Nein, du redest vollkommen Unsinn. Kantonesisch ist zwar offiziell ein Dialekt des Chinesischen, aber diese Ansicht spiegelt den Chinesischen Einheitsgedanken wieder und hat keine linguistische Grundlage. Kantonesisch und Mandarin sind schon deshalb zwei verschiedene Sprachen, weil die Kommunikation zwischen den Sprachen unmöglich ist. Natürlich sind sie sich nah, aber vielleicht so viel wie Deutsch und Dänisch. (Dänisch ist sogar ein gutes Bespiel weil die Kommunikation schriftlich erschwert möglich, verbal aber unmöglich ist.)

Um mal ein paar Beispiele aus der Geschichte für solche Identitätsauslöschung zu nennen:

Walisisch in Nord-Wales, Galicisch in Galicien (Spanien), Irisch in Nord-Irland ...

In Guandong wird auch Kantonesisch gesprochen, hat aber keine wirtschaftliche Relevanz mehr und ist aus dem Alltag weitestgehend verschwunden. Jeder halbwegs gebildete Mensch dort spricht Mandarin und vielleicht ein wenig Kantonesisch zu Hause. Es ist kein Zufall, dass Kantonesische Filme fast ausschließlich aus HK kommen.
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MannAusChina
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Re: 500,000 in HK für Demokratie

Beitrag von MannAusChina »

Drei_Pfund hat geschrieben:... Kantonesisch ist zwar offiziell ein Dialekt des Chinesischen, aber diese Ansicht spiegelt den Chinesischen Einheitsgedanken wieder und hat keine linguistische Grundlage.
Eine Voraussetzung dafür, das man die Situation in China und uns Chinesen einigermassen versteht, ist die chinesische Einheitsgedanken zu versehen. Diese Einheitsgedanken bestehen schon seit mehren Tausend Jahre und ist die Grundlage der heutigen chinesischen Gesellschaft. Ohne diese Einheitsdanken wäre China schon langer in zig kleinen Länder zersplittert worden wie in Europa.
Drei_Pfund hat geschrieben:Kantonesisch und Mandarin sind schon deshalb zwei verschiedene Sprachen, weil die Kommunikation zwischen den Sprachen unmöglich ist. Natürlich sind sie sich nah, aber vielleicht so viel wie Deutsch und Dänisch. (Dänisch ist sogar ein gutes Bespiel weil die Kommunikation schriftlich erschwert möglich, verbal aber unmöglich ist.)

Um mal ein paar Beispiele aus der Geschichte für solche Identitätsauslöschung zu nennen:

Walisisch in Nord-Wales, Galicisch in Galicien (Spanien), Irisch in Nord-Irland ...

In Guandong wird auch Kantonesisch gesprochen, hat aber keine wirtschaftliche Relevanz mehr und ist aus dem Alltag weitestgehend verschwunden. Jeder halbwegs gebildete Mensch dort spricht Mandarin und vielleicht ein wenig Kantonesisch zu Hause. Es ist kein Zufall, dass Kantonesische Filme fast ausschließlich aus HK kommen.
Meine Frau kommt aus einem Dorf in Südchina. Die Leute dort sprechen einen starken Dialekt, aber sie hat in Schule Mandarin gelernt. Seitdem, dass sie ihre Heimat verließ, hatte sie fast gar keinen Dialekt aus ihrer Heimat gesprochen. Ihre Geschwistern und viele Bekannten leben jetzt überall in China und sprechen auch nur Mandarin. Ihre Nachwüchse kennen den Dialekt der Eltern schon gar nicht mehr. Ist das schlecht? Nein, nicht für die Leute wie meine Frau. Statt das ganze Leben als Bauer im Field umzuhacken und die „Sprache“ und „Identität“ zu bewahren, können sie ein viel besseres Leben genießen!

In der jetzigen Welt finden jeden Tag immer mehr Kommunikation zwischen Menschen statt. Die gesamte Menschheit kann sich nur schneller und effizienter weiterentwickeln, wenn die Leute mit einander kommunizieren können. Innerhalb von einem Land bedeutet es, dass die Leute eine einheitliche Landessprache kennen müssen. Global gesehen bedeutet es, dass die Leute (sowie es jetzt aussieht) Englisch kennen sollen. Dadurch können einigen Sprache gefährdet werden, aber ich finde es gar nicht so schade, solange die Leute davon profitieren können. Oder findest du die Welt besser, wenn die Leute nur unter ihren Einheimischen bleiben und gar nicht mit einem aus einer unterschiedlichen Spracheregion kommunizieren können?
Bin schon 16 Jahre permanent in Deutschland. Vielleicht klinge ich daher manchmal etwas überzogen, aber ich kann meine Toleranzgrenze für Double B nicht mehr weiter erhöhen. Bitte um Nachsicht.
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Re: 500,000 in HK für Demokratie

Beitrag von Drei_Pfund »

MannAusChina hat geschrieben:Meine Frau kommt aus einem Dorf in Südchina. Die Leute dort sprechen einen starken Dialekt, aber sie hat in Schule Mandarin gelernt. Seitdem, dass sie ihre Heimat verließ, hatte sie fast gar keinen Dialekt aus ihrer Heimat gesprochen. Ihre Geschwistern und viele Bekannten leben jetzt überall in China und sprechen auch nur Mandarin. Ihre Nachwüchse kennen den Dialekt der Eltern schon gar nicht mehr. Ist das schlecht? Nein, nicht für die Leute wie meine Frau. Statt das ganze Leben als Bauer im Field umzuhacken und die „Sprache“ und „Identität“ zu bewahren, können sie ein viel besseres Leben genießen!
Dann war es allerdings die freie Entscheidung deiner Frau aus ihrer Heimat auszuziehen und Mandarin zu sprechen. Bejing wird den Menschen in HK diese freie Entscheidung aber nicht gönnen. Zur Zeit ist Kantonesisch noch unangefochten. Mal schauen wie es in ein paar Jahrzenten aussieht.
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Topas
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Re: 500,000 in HK für Demokratie

Beitrag von Topas »

tanzhou hat geschrieben:Eben, stimme Shenzhen vollkommen zu. Und was Chlorhuenchen betrifft, kaufe es einfach nicht, zwingt Dich kein Mensch soetwas zu essen. Das ist fuer mich die duemmste Ausrede bzw. Argument gegen das Freihandelsabkommen!
Wenn das so einfach wäre....Jetzt wird vielleicht klarer, weshalb sich einige so über den Pferdefleischskandal aufgeregt haben: Da waren einige, die gewiss kein Pferdefleisch essen wollten, es aber trotzdem untergeschoben bekamen. Und dasselbe passiert auch mit x anderen Lebensmitteln. Solange mit soetwas Gewinne gesteigert werden können, lässt sich die Industrie schon etwas einfallen, um es uns irgendwie unterzujubeln....solange da kein Staat etc. konsequent eingreift.
Topas grüsst recht herzlich WHSAP
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Re: 500,000 in HK für Demokratie

Beitrag von MannAusChina »

Drei_Pfund hat geschrieben: Dann war es allerdings die freie Entscheidung deiner Frau aus ihrer Heimat auszuziehen und Mandarin zu sprechen. Bejing wird den Menschen in HK diese freie Entscheidung aber nicht gönnen. Zur Zeit ist Kantonesisch noch unangefochten. Mal schauen wie es in ein paar Jahrzenten aussieht.
Da hast du die Macht der KP über Hongkonger wirklich überschätzt. Guckst du doch mal, wieviel ausgeschriebenen Stellen in HK explizit Mandarinkenntnis forderen, guckst du wieviel Mandarin Kurse und Unterrichte in der Abenschule angeboten werden. Immer mehr Hongkonger, insbesondere die jungen Leute, möchten Mandarin lernen um sich im Berufsleben besser positionieren zu können. Dies ist nicht das Ergebnis der starken Willen der KP, sondern das Ergebnis der zunehmenden wirtschaftlichen Abhängigkeit von Mainland China! Das ist aus meiner Sicht ein Fortschritt Richtung bessere Zukunft. Ein isoliert HK von Mainland China wird sicherlich dem Schicksal verfallen!
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Re: 500,000 in HK für Demokratie

Beitrag von canni »

MACie.. ich verstehe Deinen Patriotismus und ich bin auch völlig neutral in der HK Frage. Aber zwei Dinge muss ich anmerken, die Dir bei Deiner Kritik an Asiaxxpat und anderen entgangen sind:

1. Das aufgezwungene Hochdeutsch in Deutschland hat lange gebraucht. Und es sind in der unteren Klassen schon wieder andere Töne zu hören. Denn, gehen die Kinder raus aus der Schule (im Kindergarten ist hochdeutsch bei uns im Süden kein Thema!!) sprechen sie schwäbisch oder bayrisch und wer hochdeutsch reden kommt sich vor wie ein Idiot... glaubs mir einfach. Also ähnlich wie in China.. Diktat von oben.

2. Was denkst Du Dir eigentlich dabei Asiaxxpat und andere zu verdammen, weil es Ausländer gibt, die China in der HK Frage kritisieren? Was hat China denn damals mit Honecker angestellt? Denkst Du wir Deutschen waren erfreut wie die ganze Kommunisten Mischpoke diese Drecksäcke unterstützt hat? Haben wir deshalb aber die Menschen in diesen Ländern als Deutschfeindlich dargestellt?
Das Leben ist manchmal wie jemand, der Dir eine Tafel Schokolade hinhält und wenn Du reinbeisst merkst Du, dass es eine Zitrone ist. Mogelpackung.
Wenn du eine Sprache nicht oder nicht richtig sprichst, solltest Du zumindest ein guter Pantomime sein....
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Re: 500,000 in HK für Demokratie

Beitrag von tanzhou »

Topas hat geschrieben:
tanzhou hat geschrieben:Eben, stimme Shenzhen vollkommen zu. Und was Chlorhuenchen betrifft, kaufe es einfach nicht, zwingt Dich kein Mensch soetwas zu essen. Das ist fuer mich die duemmste Ausrede bzw. Argument gegen das Freihandelsabkommen!
Wenn das so einfach wäre....Jetzt wird vielleicht klarer, weshalb sich einige so über den Pferdefleischskandal aufgeregt haben: Da waren einige, die gewiss kein Pferdefleisch essen wollten, es aber trotzdem untergeschoben bekamen. Und dasselbe passiert auch mit x anderen Lebensmitteln. Solange mit soetwas Gewinne gesteigert werden können, lässt sich die Industrie schon etwas einfallen, um es uns irgendwie unterzujubeln....solange da kein Staat etc. konsequent eingreift.
Genau das ist der springende Punkt! Alleine das Chlorhuenchen-Argument ist fuer mich kein Grund, gegen das Freihandelsabkommen zu sein. Du siehst es ja selber, alleine im Kleinen hat Deutschland und seine Kontrollen schon versagt, sonst haette man diesen Skandal im Vorfeld wesentlich verhindern koennen. Lebensmittel muessen entsprechend deklariert werden und es muessen so oder so die Kontrollen verbessert werden, ob mit oder ohne Freihandelsabkommen. Wenn mich recht entsinne, war es ja nicht nur Pferdefleisch, sondern noch einiges mehr an Vorfaellen im Lebensmittelbereich.

Ist aber hier offtopic ... Von daher ...
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Re: 500,000 in HK für Demokratie

Beitrag von Drei_Pfund »

MannAusChina hat geschrieben:Da hast du die Macht der KP über Hongkonger wirklich überschätzt. Guckst du doch mal, wieviel ausgeschriebenen Stellen in HK explizit Mandarinkenntnis forderen, guckst du wieviel Mandarin Kurse und Unterrichte in der Abenschule angeboten werden. Immer mehr Hongkonger, insbesondere die jungen Leute, möchten Mandarin lernen um sich im Berufsleben besser positionieren zu können. Dies ist nicht das Ergebnis der starken Willen der KP, sondern das Ergebnis der zunehmenden wirtschaftlichen Abhängigkeit von Mainland China! Das ist aus meiner Sicht ein Fortschritt Richtung bessere Zukunft. Ein isoliert HK von Mainland China wird sicherlich dem Schicksal verfallen!
Natürlich. So ähnlich wie auch Englisch in Deutschland immer mehr wirtschaftliche Bedeutung gewinnt und zur Vorraussetzung in vielen Berufsfeldern geworden ist. Man muss sich das nur noch stärker vorstellen, da ja das Mainland viel näher und wichtiger ist als für uns der englischsprachige Raum. Doch davon rede ich garnicht. Verstehe mich nicht falsch, ich bin kein patriotischer Konservist.

Mir geht es vor allem um das ungeheuere Bestreben der Regierung Mandarin als Standardsprache in Grundschulen flächendeckend einzuführen. Das führt dazu, dass Kantonesisch von einer Sprache in der wissenschaftliche Diskussionen abgehalten, kritische Bücher, Gedichte und Geschichten geschrieben werden zu einer Hinterhofsprache degeneriert bei deren Klang man die Nase rümpft, so wie das in den großen Städten Guangdongs bereits der Fall ist.

Das passiert dann, wenn den Kindern bereits in der Grundschule statt iherer eigentlichen Muttersprache Mandarin in vereinfachter Schriftsprache beigebracht wird. Ist die letzte Generation mit dieser Bildung tot, werden damit Jahrhunderte des kulturellen Schaffens unzugänglich und faktisch ausgelöscht.

Stell dir mal vor, wie du es finden würdest wenn statt Deutsch nurnoch Englisch in der Grundschule in Deutschland gesprochen würde.
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Re: 500,000 in HK für Demokratie

Beitrag von Shenzhen »

Drei_Pfund hat geschrieben:Stell dir mal vor, wie du es finden würdest wenn statt Deutsch nurnoch Englisch in der Grundschule in Deutschland gesprochen würde.
Der Vergleich hinkt doch etwas sehr....

Ich wuerde eher sagen - stell dir mal vor es wird keine Schreibschrift mehr in Deutschland gelehrt und in den Klassenraeumen darf nicht mehr berlinert werden.

Beides wird kommen - und das ist auch gut so! Hat nicht viel mit Kultur zu tun sondern einfach damit das es wichtiger ist das die Menschen einander vestehen.
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Re: 500,000 in HK für Demokratie

Beitrag von Drei_Pfund »

Lieber Shenzhen.

Schreibschrift kann nach 10 Minuten Wikipedia-Studium lesen. Traditionelle Schriftzeichen nur nach intensiven Studium.

Bitte nenne mir ein Buch oder einen Film, der in Berlinerisch geschriben / gedreht wurde und mit Hochdeutsch allein unzugänglich ist.
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Re: 500,000 in HK für Demokratie

Beitrag von canni »

Träum weiter Shenzie.. Berlin und hoch deutsch... der direkte übergang vom balinar zum allah manisch ist doch schon fast geschafft gerade in Istanbul 2.

ich bin überzeugt, wir Schwaben und auch unsere Freunde in Bayern werden uns unseren Dialekt nicht nehmen lassen. Eher schon wird es Zeit aus der Föderation auszutreten. Lange genug haben wir die anderen Ländern durchgefüttert haha.. Die von uns zuhauf gestellten Kanzler, Präsidenten, Fussballtrainer und -spieler haben aus ihrem Dialekt nie einen Hehl gemacht und das war auch gut so.

Wer wie ich noch deutsch schreiben und lesen musste, empfand die Schreibschrift als Wohltat. Die Blockschrift.. haha.. das ist nur, dass die IT Studenten wenigstens noch in der Lage sind mit ihren Keyboards im Zweifinger Suchsytem am aktiven Leben teilzunehmen.

Wenn wir hochdeutsch und Blockschrift propagieren, müsste China um gleichzuziehen ja pinyin flächendeckend einführen! So in etwa würde ich einen Vergleich sehen.
Das Leben ist manchmal wie jemand, der Dir eine Tafel Schokolade hinhält und wenn Du reinbeisst merkst Du, dass es eine Zitrone ist. Mogelpackung.
Wenn du eine Sprache nicht oder nicht richtig sprichst, solltest Du zumindest ein guter Pantomime sein....
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