In China produzieren – Fragen einer "Anfängerin"

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ilsehuhn
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In China produzieren – Fragen einer "Anfängerin"

Beitrag von ilsehuhn »

Hallo und guten Tag,

wir entwickeln gerade einen Schuh (ähnlich einer Galosche aus Silikon) und möchten diesen in China produzieren lassen.

Ich habe bereits eine Firma angeschrieben (in Guangzhou), die u.a. solche Galoschen produziert und lasse mir ein Angebot erstellen. Prinzipiell würde ich darauf achten, dass (bei Auftragsfall) eine Qualitätsreferenz darin vermerkt ist, sowie Lieferzeit und natürlich alle weiteren wichtigen Bestelldetails. Aber worauf sollte ich noch achten bei Vertragsabschluss?

Bezüglich der Einfuhr in Deutschland: wie regel ich das mit dem Zoll – oder macht der Produzent das, sobald er die Ware verschickt? Wieviel Zollgebühr muss ich überhaupt einkalkulieren? Ich habe das hier gefunden: http://ec.europa.eu/taxation_customs/dd ... e=20160608
Da steht: Drittlandszollsatz (01-01-2005 - ) : 17.00 %
Heißt das, dass ich 17% meines Warenwertes an das Zollamt abführen muss?

Wie ist das mit einem weltweit geschützten Geschmacksmuster in China: halten die sich dran oder wird meine Gußform, die die Firma für mich entwickelt gleich für eigene/andere Zwecke verwurstet bzw. habe ich die Möglichkeit, das zu verbieten? Kontrolle habe ich ja dann doch keine…

Kennt ihr zufällig Hersteller von Silikonschuhen in China, so dass ich noch weitere Angebote erhalten könnte? Bin natürlich nicht auf China fixiert, aber ich habe das Gefühl, dass die meisten Gummigaloschen aus China kommen, weshalb ich dort eine größere Erfahrung vermute, die meinem Produkt zugute kommen wird.

Über Antworten und Tipps würde ich mich sehr freuen!
Einen schönen Tag und beste Grüße!
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ingo_001
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Re: In China produzieren – Fragen einer "Anfängerin"

Beitrag von ingo_001 »

ilsehuhn hat geschrieben:Wie ist das mit einem weltweit geschützten Geschmacksmuster in China: halten die sich dran oder wird meine Gußform, die die Firma für mich entwickelt gleich für eigene/andere Zwecke verwurstet bzw. habe ich die Möglichkeit, das zu verbieten? Kontrolle habe ich ja dann doch keine…
Im worst Case, sind Plagiate Deiner Schuhe schneller fabriziert, als Du denkst.

Für die Verfolgung/Einhaltung Deines Geschmacksmusters, musst Du selbst sorgen (soweit das den innerchin. Markt betrifft), weil die chin. Kontrollen da sehr ... ausbaufähig sind.
Bei den großen Marken wird ab und an mal medienwirksam kontrolliert.
Kleine Marken - interessieren ... nicht - umso weniger, wenns "nur" um solche kleinen Fische geht.

Da musst Du dann den Kosten-Nutzen-Effekt klar gegeneinander abwägen.

Werden die betr. Plagiate in die EU-eingeführt, dann fällt das (wenn Du Glück hast) dem Zoll bei einer Stichprobe auf - oder Dir/Deinem betr. Anwalt, wenn die Plagiate auf Messen, Ausstellungen etc. auftauchen.
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

Die Logik ist Deine Freundin - Wünsch-Dir-Was und Untergangs-Propheten sind falsche Freunde.
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canni
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Re: In China produzieren – Fragen einer "Anfängerin"

Beitrag von canni »

Wenn ich das so lese tauchen viele Fragen auf. die wichtigste hast du +berhaupt schon die Menge um so ein Produkt in China produzieren zu lassen? Ich denke es geht um so eine Art Cloggs, die maschinell aus Silikon hergetellt werden. Werkzeuge, Mindestmenge usw. Passt das? so eine Maschine macht in China tausende von Teilen in der Stunde (wenn es professionelle Hersteller sind).

Wie Ingo sagt, Kosgen-Nutzenplan. Macht es überhaupt sinn? Dann erst würde ich mir die anderen Punkte vornehhmen. Plagiate, da ist man nie sicher. Zoll, ja soweit ich von unseren Schuhen kenne 17 % Strafzoll. Ob das bei Silikon auch so ist, weiss ich nicht. Auf jeden Fall hat der Lieferant da keinen Einfluss drauf unddas überlässt man in der Regel dem spediteur. du brauchst dann nur noch Zoll und EUst. zahlen :)
Neben den Frachtkosten natürlich.

Eine Firma finden ist der einfachste Akt. Guangzhou, Huizhou, Dongguan .... findst in Aliaba schon mal eine erste Auswahl. Sind ja nicht wirklich Schuhmacher sondern eher Tiefzieher....:) Entscheidend ist die Maschine nicht der Näher.... was ein Vorteil ist :)

Also viel Erfolg und Mut.
Das Leben ist manchmal wie jemand, der Dir eine Tafel Schokolade hinhält und wenn Du reinbeisst merkst Du, dass es eine Zitrone ist. Mogelpackung.
Wenn du eine Sprache nicht oder nicht richtig sprichst, solltest Du zumindest ein guter Pantomime sein....
tigerprawn
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Re: In China produzieren – Fragen einer "Anfängerin"

Beitrag von tigerprawn »

Wie canni schon erwähnt hat: Du zahlst 17+19=36% beim Zoll bei der Einfuhr. Dazu braucht Deine Firma eine Zollnummer (vorher beantragen). Standzeiten von Containern sind teuer, deswegen vorbereiten.
Für Deinen 'Deal': die größten Probleme sind: wird überhaupt geliefert, welche Qualität/waswird geliefert. Bei groben Pflichtverletzungen(d.h. Abzocke) sind Reklamationen praktisch unmöglich (Firma redet dann nicht mehr mit Dir, und ob eine Klage von Dir in China aussichtsreich ist: naja)
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