Jetzt sind es schon 100.000? Du machst da einen schweren Denkfehler - du denkst, dass ich leugne bzw. alle Demonstrationen/Proteste etc. in China als schlecht empfinde. Das trifft aber EBEN NICHT zu. Ich begrüße es sehr, wenn sich die chinesischen Bürger Rechte und immer mehr Freiräume erkämpfen. Solange die Situation nicht eskaliert und es zu gewalttätigen Ausschreitungen kommt. Und bei diesen vielen kleinen lokalen Protesten sind die USA natürlich nicht involviert. Keine Frage. Bei der propagandistischen Ausschlachtung aber dann schon. Weiters haben sie in genügend anderen Dingern ihre Finger im Spiel - vor allem dann, wenn es eben keine lokale Bewegungen sind. Zum Beisspiel durch die Förderung u. Kooperation von und mit diversen Exilgruppen oder gar Falun Gong. Und dagegen richtet sich meine Politik. Man stelle sich vor die Volksrepublik würde so in den USA oder in der EU (Man kann hier USA-EU-Westen etc. einsetzen. In Wahrheit haben wir "Westler" politisch nach wie vor die Konstellation aus dem kalten Krieg beibehalten) agieren!Die müssen aber ganz schön viele Leute in China stationiert haben, wenn die über 100.000 kleinere Demonstrationen jährlich hinkriegen.
Wenn ich mir dein voriges Posting anschaue - ja, eindeutig.Kennst Du Dich denn besser aus?
@bezüglich Wahrnehmung - also die Wahrnehmung von dir, dass alles immer schlechter wird und in China nur korrupte Beamte und ein paar Superreiche existieren und der Rest in absoluter Armut lebt, klingt für mich nicht nach einer Wahrnehmung, sondern nach ideologischen Geplärre. Das sind dermassen negativ überfrachtete und falsche Stereotype, als wenn ich schreiben würde, dass die USA nur aus waffenvernarrten Mördern und Hardcorekapitalisten besteht und alleine von der Ausbeutung der restlichen Welt lebt und selbst über keinerlei eigene Produktion verfügt.
Das ist wenigstens eine greifbare Kritik. Auf der Ebene diskutier ich gerne. Bin aber kein Volkswirt, du musst also da etwas mehr erklären, damit ich folgen kann.aber ich kritisiere die Gelddruckpolitik der chinesischen Regierung (wie auch der US- und mancher europäischer Regierungen) aus ökonomischer Sicht aufs schärfste. An Stelle der chinesischen Regierung würde ich nicht so auf die US-Regierung hören und den Yuan massiv abwerten, dafür die Zinsen auch massiv erhöhen - auch wenn das wieder zu immensen Handelsüberschüssen führt. Aber dies ist nicht der Kernpunkt dieses Threads.
Glaub ich nicht. Die sind schon extrem gut informiert. Die Problematik liegt eher in den Entscheidungswegen (lange, hierarchisch, alle müssen sich abstimmen, Machtspiele etc.) Deswegen dauert es in China immer länger bis sich etwas durchsetzt. Dafür ist die Umsetzung dann schnell. Meine Kritik richtet sich daher eher an die Struktur und Aufbau der Partei. Was Informationen u. Rest der Bevölkerung betrifft - Informationen sind in so hochentwickelten "Demokratien" wie bei uns extrem gesteuert u. manipuliert. Kann keinen großartigen Unterschied erkennen, was den Informationsgrad betrifft. Im Detail gibt es natürlich Unterschiede, die sind aber von anderen Faktoren (Bildungsstand, Zugang zu Medien etc.) als der Systemfrage abhängig.Die eigentliche Problematik ist, dass die Kommunikation zwischen Volk und Regierung extrem schlecht ist - die Leute in Beijing wissen zu wenig, was die Leute im Hinterland beschäftigt.