Das ist meiner Meinung nach keine so einfaches und einseitiges Thema.
Ich unterstütze weder die Behauptung, dass die chinesische Minderheitenpolitik hervorragend wäre, noch die Meinung, dass jede Minderheit ihre Eigenständigkeit um jeden Preis frei kämpfen sollte.
Wenn man die europäische Geschichte anschaut und gerade, was die Minderheiten in Deutschland betrifft, ist es hier eindeutig ein Weg der Angleichung durch Assimilation. Die Kleinstaaterei und Spaltungen brachten Europa unzählige Kriege und Auseinandersetzungen. Diese Erscheinung sehen wir auch noch heute in den Länder in Balkan und ehem. SU.
Was aber in China nicht richtig läuft, ist die staatlich aufgesetzte Assimilation. Ich finde, eine friedliche Vermischung der Rassen kann nur was gutes bedeuten und trägt sehr wahrscheinlich zur Vermeidung von ethnischen Konflikten bei, aber eine zwangshafte Assimilation durch Umsiedlung von Menschen und diktierte Erziehung, führt es eher zum Hass und zur Gefühlsverletzung. Und das ganze münden sich dann wahrscheinlich in der Auflehnung und Unterdrückung.
Insgesamt bin ich also für die Angleichung von Rassen und für eine Assimilation, gegen die Spaltung, aber ich bin die Meinung, dass diese Entscheidung jedes betroffenes Volk selbst überlassen werden müsste.
Wobei ich hier erwähnen möchte, dass solche Denkweise auch in der westlichen zivilisierten Welt noch recht jung ist und in einigen sogen. guten Staaten auch noch längst nicht die Praxis in der Politik entspricht.
Crosmon hat geschrieben:Jetzt schaue ich mir ihre Familie an, den Werdegang meiner Frau als sie in die "grosse" Stadt ging (gehen musste) so wie ihre Schwester und Brueder. Eigentlich wie fast die gesamte Jugend aus dem Umland. Wie sie hier behandelt werden... jaaa fast wie Auslaender im eigenen Land. Vom Dorf und den Zustaenden moechte ich jetzt gar nicht erst anfangen...
Das Problem, was Du gemeint hast, ist meiner Meinung nach kein direktes Minderheitenproblem. Es ist eher ein Problem, das zwischen der sehr armen Landbevölkerung und den relativ reichen Stadtbewohnern entstanden ist. Die gleiche Szene passiert auch die Han-Chinesen, wenn sie vom Land in die Städte ziehen.
Aber es ist auch wahr, dass viele viele schöne Regelungen (nicht nur was Minderheiten betrifft) in China nur auf dem Papier existieren. Im Alltag herrscht ganz andere "Gesetze". Daher sehe ich wieder ein zweites grundsetzliches Problem in China: Die fehlende Rechtsstaatlichkeit.
Aber um einen gesunden und funktionierenden Rechtsstaat herzustellen, bedarf es als Voraussetzung einen funktionierenden demokratischen Grundsatz. Dies ist in China nicht gegeben.