Einseitige Berichterstattung über China in westlichen, deuts

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Ling Ling
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Re: Einseitige Berichterstattung über China in westlichen, deuts

Beitrag von Ling Ling »

Da hast du Recht, aber sie Lügen nicht um Schaden anzurichten sondern um Geld zu verdienen.
Sie schreiben das, was sich am besten verkauft und bedienen Vorurteile.

Es gibt einige Merkmale einer "guten" Story damit sie sich verkauft:

Prominenz (ein Vertreter der Interesse weckt, hier der Dalai Lama)
Nähe (also Tibeter hier in Europa sind interessanter als Tibeter in Tibet)
Gefühl (der Glaube von der Glückseligkeit des tibetanischen Buddhismus, alles so schön bunt hier)
Sex (fehlt noch, kommt vielleicht noch in der ganzen Story, mal abwarten)
Fortschritt (der Widerstand entwickelt sich, es geht immer weiter, London, Paris, ...)
Folgenschwere (es gibt Streit über den man wieder neu berichten kann)
Konflikt, Kampf (Blut ist immer gut)
Dramatik (Interview eines Tibet-Aktivisten in der Höhe der Golden-Gate Bridge)
Kuriosität, Ungewöhnliches (Folter von Tibetern durch chinesische Sicherheitsbehörden mit Elektroschockern)

Das ganze ist nichts anderes als eine Bestandsaufnahme menschlicher Neugierden und Interessen.
Das es kein guter Journalismus ist sieht man daran, das eben nicht beide Seiten zu Wort kommen.
Man muss immer auch die andere Seite hören. Also nicht nur die Stellungnahme eines westlichen Politikers sondern auch die eines chinesischen Politikers. Umgekehrt aber auch. So muss man auch fordern, das in einer chinesischen Zeitung auch der Dalai Lama seine Meinung äußern kann.
Es müssen immer beide Seiten gehört werden. Es darf nicht sein, das eine Seite für sich die absolute Wahrheit in Anspruch nimmt. Da macht es keinen Unterschied ob es sich um China oder Deutschland handelt.

Du hast Recht wenn du schreibst, das es nicht korrekt ist wenn man in einer Zeitung als Reporter schreibt: "die blutige Unterdrückung der friedlichen Tibeter". Das ist kein korrekter Journalismus.
Korrekt wäre ein Bericht in dem es heißt:

Der Politiker A aus Deutschland sagte: "Friedliche Tibeter werden blutig unterdrückt!". Danach muß ein korrekter Journalist auch die andere Seite zitieren:
Politiker B aus China wies diese Behauptung zurück: "Die Tibeter haben bei ihrem Aufstand in Lhasa chinesische Familien getötet!" Zum Beweis legte er Fotos vor. Der deutsche Politiker A hält diese Fotos für gefälscht.

Nun kann der Leser selbst entscheiden, wem er mehr glaubt. Eine journalistische Darstellung sollte vollständig und ausgewogen sein. Oft kommen Begriffe vor, die wertend sind und nichts in einer Nachricht zu tun haben und deshalb nicht korrekt sind:

... droht ein Streik (Wertend durch das Wort droht)
Richtig wäre: Die gewerkschaftlich organisierten Mitglieder der Firma XY werden am Freitag in einer Urabstimmung darüber entscheiden, ob sie streiken.
Kommt es vor der Abstimmung zu einem Streik, so wertet der Journalist wenn er die Begriffe wilder Streik (negativ) oder spontane Arbeitsniederlegung (eher positiv) benutzt. Es ist also nicht einfach objektiv zu berichten.

Aufständische, Freiheitskämpfer, Rebellen sind Begriffe die ebenfalls wertend sind. In einer Nachricht müsste es statt dessen lauten: In der Stadt Lhasa kam es zu Kämpfen zwischen tibetischen und chinesischen Einwohnern. Der Sprecher der Tibeter, der Mönch ABC, bezeichnete die Kämpfe als Aufstand gegen die chinesische Unterdrückung und fortgesetzte Folter. Der Gouverneur der offiziellen chinesischen Provinz Tibet, Herr XY, sprach von gefährlichen Verbrechern und Mördern, die chinesische Zivilisten getötet hätten.

Nun kann man mal die westlichen Nachrichten anhand dieser Beispiele überprüfen ob sie wertend sind. Sie sind es eindeutig. Aber nicht weniger sind es die chinesischen Medien :wink:

Wie bei Pisa halte ich im Westen eine mangelnde journalistische Ausbildung für eine Ursache. Selbst eine Mybritt Illner hat im Grunde keine Ahnung über was sie da redet.

So wurde vor Jahren einmal im Morgenmagazin ein Vetreter der ÖTV gefragt, ob ein Streik berechtigt sein, wo doch die Lehrer im öffentlichen Dienst eh soviel verdienen. Peinlich, die Lehrer waren in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft vertreten, nicht in der ÖTV, aber da kam ja die Journalistin noch frisch aus der Tätärä und konnte es nicht wissen :P
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Sonnenschein
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Re: Einseitige Berichterstattung über China in westlichen, deuts

Beitrag von Sonnenschein »

Aufstand gegen die chinesische Unterdrückung und fortgesetzte Folter.
Das stimmt aber auch nicht. Tibeter werden nicht unterdrückt und gefoltert. Im Gegenteil genießen sie Sonderrechte. Sie wurden eher unterdrückt und gefoltert unter DL.
http://www.youtube.com/watch?v=WWGGjpJJCKE
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Re: Einseitige Berichterstattung über China in westlichen, deuts

Beitrag von Das E »

Das war glaub ich keine Beschuldigung sondern galt mehr als Beispiel dafür wie Medien arbeiten sollten und das generelle Problem der Benahmung. Die einen Seite nennt die Gruppe halt eben Freiheitskämpfer nwährend es für die andere Seite Verbrecher sind. Das Problem mit solchen Begrifflichkeiten ist halt das immer gleich eine Wertung mitgeliefert wird.
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OlafSt
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Re: Einseitige Berichterstattung über China in westlichen, deuts

Beitrag von OlafSt »

Erschwerend kommt dann noch hinzu, wenn die Leute den Weg zum falschen Hals ganz, ganz weit aufgemacht haben, so das praktisch alles erstmal dort hineingerät. @Sonnenschein hat es gerade ganz ausgezeichnet demonstriert.

Mir war nicht bewußt, wie extrem der Kommerz inzwischen unsere Medien in der Mangel hat. Ein Zustand, der zweifellos ganz schnell wieder korrigiert gehört. Ob allerdings ständiges Provozieren und "drauf herumreiten" dafür geeignet ist ?
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bossel
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Re: Einseitige Berichterstattung über China in westlichen, deuts

Beitrag von bossel »

Sonnenschein hat geschrieben:Wenn die tibetischen Hooligans morden und plündern, heißt es in westlichen Medien "die blutige Unterdrückung der friedlichen Tibeter". Das ist nicht einseitig. Das ist lügnerisch und verbrecherisch.
Äh, wo hast Du denn sowas gelesen? In der Bild?

Sonnenschein hat geschrieben:
Aufstand gegen die chinesische Unterdrückung und fortgesetzte Folter.
Das stimmt aber auch nicht. Tibeter werden nicht unterdrückt und gefoltert. Im Gegenteil genießen sie Sonderrechte. Sie wurden eher unterdrückt und gefoltert unter DL.
Jetzt verstehe ich, warum Du solche Probleme mit "westlichen" Medien hast. Du verstehst anscheinend nicht wirklich, was die Leute schreiben.
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gonar
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Re: Einseitige Berichterstattung über China in westlichen, deuts

Beitrag von gonar »

Wie kommt ihr eigentlich darauf, dass die Tibeter Sonderechte haben? Wart ihr schon mal in Tibet?

Ach, ok, "Sonderrechte" kann auch schlechtere Behandlung bedeuten...dann ergibt das durchaus Sinn :idea:
Ling Ling
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Re: Einseitige Berichterstattung über China in westlichen, deuts

Beitrag von Ling Ling »

Sonnenschein hat geschrieben:
Aufstand gegen die chinesische Unterdrückung und fortgesetzte Folter.
Das stimmt aber auch nicht. Tibeter werden nicht unterdrückt und gefoltert. Im Gegenteil genießen sie Sonderrechte. Sie wurden eher unterdrückt und gefoltert unter DL.
http://www.youtube.com/watch?v=WWGGjpJJCKE
@Sonnenschein: Wie "Das E" schon schreibt, es ist nur ein Beispiel und völlig egal ob es stimmt oder nicht. In einer Nachricht oder einem Bericht kann auch etwas falsches behauptet werden ohne das der Bericht falsch ist. Wichtig ist, das jede Seite zu Wort kommt und die Quelle genannt wird.

Wenn A sagt: "Herr X ist ein Dieb!"
dann muss man auch Herrn X nach seiner Meinung fragen.
Wenn Herr X sagt: "Ich bin kein Dieb!"
und eine Zeitung druckt in ihrem Bericht/Nachricht beides, dann ist es korrekt. Es ist nicht die Aufgabe der Zeitung zu entscheiden wer Recht hat. Sie berichtet nur was passiert ist. Passiert ist das A sagt X ist ein Dieb und X sagt das es nicht stimmt.

Nicht korrekt wäre es wenn die Zeitung nur schreibt: Herr A sagt X ist ein Dieb!
Dann hat X keine Möglichkeit gehabt seine Sicht der Dinge darzustellen und deshalb hat die Zeitung dann Partei für Herrn A ergriffen.

Es ist deshalb völlig in Ordnung wenn eine Zeitung schreibt: Herr X behauptet, die chinesische Regierung foltert Tibeter. Sie muss dann nur auch jemanden von der Regierung fragen ob das stimmt und dann auch diese Aussage auch drucken.

Genau das ist Pressefreiheit, eben unabhängig zu berichten was passiert, nicht zu bewerten was falsch oder richtig ist. Wenn Herr A sagt X ist ein Dieb, dann kann X ihn vor Gericht verklagen, wegen Verleumdung.

Dann berichtet die Zeitung: Herr A hat gesagt X ist ein Dieb, X bestreitet ein Dieb zu sein und hat Herrn A vor Gericht verklagt. Die Gerichtsverhandlung findet nächste Woche Montag statt.

Am Dienstag schreibt die Zeitung dann: Herr X hat gestern vor Gericht Recht bekommen. Herr A muss wegen Verleumdung 1000 Euro Strafe an Herrn X zahlen. Das Gericht stellt fest, Herr X ist kein Dieb und Herr A ein Lügner.

Beim nächsten mal wird Herr A nicht so schnell lügen weil er nicht wieder 1000 Euro bezahlen muss. So funktioniert ein Rechtsstaat und so sollte es auch mit der Pressefreiheit ablaufen.

Anders wenn die Zeitung schreibt: Herr X ist ein Dieb. Dann kann Herr X die Zeitung verklagen und wenn sie ihre Behauptung nicht beweisen kann, muss sie die 1000 Euro Strafe bezahlen, außerdem muss sie eine Gegendarstellung drucken. In der steht dann etwa sowas:

Wir haben berichtet, Herr X sei ein Dieb. Diese Behauptung ist falsch, wir haben einen Fehler gemacht und entschuldigen uns hiermit bei Herrn X.

@Sonnenschein, vielleicht verstehst du jetzt etwas besser warum die Aufregung nicht immer gerechtfertigt ist. Ich stimme übrigens den Äußerungen von Jackie Chan bei Talk Asia in CNN zu. Siehst du, da wird bei CNN einem Chinesen die Gelegenheit gegeben als Olympia-Botschafter seine Meinung zu der Kritik an China zu sagen.
Wären jetzt die Redakteure von CNN anderer Meinung als Jackie und würden deshalb sein Interview nicht senden, wäre es nicht richtig. Da sie es senden zeigt es, das auch andere Meinungen gehört werden.
Ling Ling
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Re: Einseitige Berichterstattung über China in westlichen, deuts

Beitrag von Ling Ling »

gonar hat geschrieben:Wie kommt ihr eigentlich darauf, dass die Tibeter Sonderechte haben? Wart ihr schon mal in Tibet?

Ach, ok, "Sonderrechte" kann auch schlechtere Behandlung bedeuten...dann ergibt das durchaus Sinn :idea:
Solange Sonnenschein nicht schreibt welche Sonderrechte es sind und es mit Verweisen auf die entsprechenden chinesischen Gesetze belegt, ist die Behauptung von Sonnenschein wertlos.

Sollte die Behauptung von Sonnenschein dann belegt sein, kann man der Regierung nicht vorwerfen sie hätte Gesetze gegen die Tibeter gemacht. Dann muss ein Journalist vor Ort recherchieren, also Tibeter wie örtliche Chinesen nach ihrer Meinung fragen, ob das Gesetz auch in Tibet angewandt wird. Wenn nicht, dann muss er herausfinden, warum das nicht so ist. Kann er es nicht herausfinden, darf er nicht irgendwas erfinden sondern muss schreiben, das er es nicht rausfinden konnte.

An diesem kleinen Beispiel wird sichtbar, wie wichtig eine unabhängige gute Presse ist. Ein tibetischer Untersuchungsausschuß wäre voreingenommen und würde die tibetischen Interessen berücksichtigen, ein Regierungsausschuß würde die Mitarbeiter der Regierung bevorzugen.
Die Presse ist also eine ganz wichtige Stütze für ein funktionierendes Staatswesen. Ohne sie wird der Fortschritt gebremst.
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ferrara
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Re: Einseitige Berichterstattung über China in westlichen, deuts

Beitrag von ferrara »

Ling Ling hat geschrieben: Solange Sonnenschein nicht schreibt welche Sonderrechte es sind und es mit Verweisen auf die entsprechenden chinesischen Gesetze belegt, ist die Behauptung von Sonnenschein wertlos.

Sollte die Behauptung von Sonnenschein dann belegt sein, kann man der Regierung nicht vorwerfen sie hätte Gesetze gegen die Tibeter gemacht. Dann muss ein Journalist vor Ort recherchieren, also Tibeter wie örtliche Chinesen nach ihrer Meinung fragen, ob das Gesetz auch in Tibet angewandt wird. Wenn nicht, dann muss er herausfinden, warum das nicht so ist. Kann er es nicht herausfinden, darf er nicht irgendwas erfinden sondern muss schreiben, das er es nicht rausfinden konnte.

An diesem kleinen Beispiel wird sichtbar, wie wichtig eine unabhängige gute Presse ist. Ein tibetischer Untersuchungsausschuß wäre voreingenommen und würde die tibetischen Interessen berücksichtigen, ein Regierungsausschuß würde die Mitarbeiter der Regierung bevorzugen.
Die Presse ist also eine ganz wichtige Stütze für ein funktionierendes Staatswesen. Ohne sie wird der Fortschritt gebremst.
hier habe ich einen link gefunden. aber leider nur auf chinesisch. ich hoffe dein chinesisch ist mächtig genug.
西藏自治区计划生育管理暂行办法(试行) stand 2005
Geburtenplanungsgesetz autonomiegebiet tibet.
darin hießt es z.b.:
第七条 凡在藏工作的汉族干部、职工及家属(含城镇居民和户口落农村者)均按国家对干部、职工及城镇居民的要求,提倡“一对夫妇只生育一个孩子”,严格控制生育第二胎,禁止生育第三胎。
§7 den han-beamtern, -arbeitern und deren verwandten ist ein zweites kind zu kontrollieren, und ein drittes kind zu verbieten. (mit ansnahme blablabla.)
第八条 区内藏族干部、职工及其户口在单位的家属城镇居民,一对夫妇可有间隔地生育两个孩子,生育第二胎必须间隔三年以上。严格控制生育第三胎。夫妇已有两个孩子,有下列情况之一的,经有关部门鉴定允许有计划地安排再生育一胎。
§8 den tibetischen beamtern, arbeitern und deren verwandten, die wohnsitz in den städten haben, ist ein zweites kind mit mehr als drei jahren abstand erlaubt. ein drittes kind ist zu kontrollieren.(mit ansnahme blablabla.)
第九条 在腹心农牧区,坚持教育为主、自愿为主、提供服务为主的原则,提倡少生、优生和有间隔地生育,提倡已有三个孩子的夫妇不再生育。先开展宣传试点工作,在试点的基础上逐步推广施行。
§9 auf dem land ist mehreren kindern nicht verboten. wenige kinder (zu erzeugen) durch erziehung ist zu begrüßen.
第十条 在边境农牧区的乡(区)和门巴族、珞巴族以及夏尔巴人,(人旁加登)中,暂不提倡生育指标,但必须大力宣传《婚姻法》,推广新法接生,进行合理生育、优生优育科学知识宣传教育,努力提高人口素质。
§10 im grenzgebiet und bei den minderheiten menba usw. ist eine Geburtenplanung nicht erforderlich. erziehen und bekanntmachen des ehegesetzes ist durchzuführen. blablabla.
(die übersetzung entspricht nicht unbedingt dem originalen text, da mangelnden wortschatz. :oops:
die angeben sind wie immer ohne gewähr. :mrgreen: )
so gesehen gibt es in tibet doch Geburtenplanung. (neuerdings :?: ) der unterschied zwischen han-chinesen und tibeter bzw. anderen minderheiten ist aber sehr deutlich. han-chinesen darf nur ein kind haben. tibeter darf mindestens zwei haben.
in diesem fall werden die tibeter nicht (oder weniger) unterdrückt.
ich versuche mal anderen gesetze zu finden.
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Re: Einseitige Berichterstattung über China in westlichen, deuts

Beitrag von mai »

hier habe ich gefunden "Gesetz für Autonomische Gebiete der Minderheiten"

http://www.10thnpc.org.cn/chinese/2001/Mar/22466.htm

kann nur ein paar davon übersetzen:

paraghraph 21: in den autonomischen gebieten sind die eine oder mehreren üblich gebrauchten minderheitssprachen die amtssprachen

paraghraph 23: bei der bewerbung und einstellung staatlicher firmen, sind minderheiten bevorzugt

paraghraph 34: steuer wird befreit, falls die minderheitsunternehmen zu fördern ist

es gibts noch jede menge gesetze. jedes autonomische gebiet hat wieder eigene gesetze, die 50 bonus punkte für tibetische schüler bei der uniaufnahmeprüfung steht wahrscheinlich im gesetz für erziehung. minderheiten haben eigenes gericht, wo die verbrecher viel leichter verurteilt werden. usw.usf.

eins in allem kann man es als eine positive diskriminierung sehen, sagen wir so.
bin der meinung es muss langsam abgeschafft werden
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Re: Einseitige Berichterstattung über China in westlichen, deuts

Beitrag von Ling Ling »

@ferrara und mai:

genauso stelle ich mir eine Diskussion vor und auch die Berichterstattung in den Medien. Ich gehe davon aus, das die von euch gemachten Angaben stimmen.

Ich habe selbst im deutschen öffentlich rechtlichen TV Berichte gesehen, in denen dies geschildert wurde. Dabei ging es um Minderheiten wie die Uyguren. Es wurde berichtet, die Regierung würde ihnen mehr Kinder zugestehen weil sie ja sowieso in der Minderheit seien.

Leider, und das ist es was mich auch ärgert, wird so etwas eben nicht von der westlichen Presse in der Breite vermittelt. Für mich sind die Aussagen von Jackie Chan völlig richtig die ich mal so zusammenfasse:
Probleme wie Polution sind kein rein Chinesisches Problem, es ist ein Problem der ganzen Welt und die müssen gemeinsam gelöst werden.
China hat 1,4 Milliarden Einwohner. Es ändert sich. Alle Probleme, auch mit Tibet, sind bekannt. Die Menschen in China wissen es, die chinesischen Politiker wissen es. Alle wollen sie helfen sie zu lösen. Aber es geht eben nicht so schnell. Man hat in den letzten Jahren viel erreicht, sehr viel hat sich schon geändert. Es wird sich auch noch mehr ändern. Man muss China Zeit lassen und es ist unfair jetzt alles sofort zu verlangen. Bei einer so großen Bevölkerung und einem so großen Land kann man nicht alles sofort ändern sondern es braucht eben seine Zeit. Und deshalb tut man China mit dieser Kritik an den olympischen Spielen Unrecht.
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Re: Einseitige Berichterstattung über China in westlichen, deuts

Beitrag von Sonnenschein »

Ling Ling, ich hoffe mehr Deutschen wären so verständig wie du.
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Re: Einseitige Berichterstattung über China in westlichen, deuts

Beitrag von Topas »

@ Ling Ling :

Ich stimme mit den letzten posting überein. Jedoch eine Sache : Hinter Regierungen stecken idR Lobbyisten, die ihre eigenen Interessen und nicht die des Volkes vertreten. Wenn solche Regierungen dann Gesetze zum Wohle des Volkes erlassen, dann nur um sie ruhig zu halten oder ( voe allem im Westen ) die nächste Wahl zu gewinnen. Leider ist es auf der ganzen Welt so - hier mehr , dort weniger. Sobals menschen Macht in die hand gelegt bekommen, sobald scheint auch sehr schnell ihr Ego durch.

Ich denke, dies meinte auch Mai mit "positiver Diskriminierung"
Topas grüsst recht herzlich WHSAP
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http://forum.chinaseite.de/forum48.html
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Re: Einseitige Berichterstattung über China in westlichen, deuts

Beitrag von ferrara »

Ling Ling hat geschrieben:@ferrara und mai:

genauso stelle ich mir eine Diskussion vor und auch die Berichterstattung in den Medien. Ich gehe davon aus, das die von euch gemachten Angaben stimmen.

Ich habe selbst im deutschen öffentlich rechtlichen TV Berichte gesehen, in denen dies geschildert wurde. Dabei ging es um Minderheiten wie die Uyguren. Es wurde berichtet, die Regierung würde ihnen mehr Kinder zugestehen weil sie ja sowieso in der Minderheit seien.

Leider, und das ist es was mich auch ärgert, wird so etwas eben nicht von der westlichen Presse in der Breite vermittelt. Für mich sind die Aussagen von Jackie Chan völlig richtig die ich mal so zusammenfasse:
Probleme wie Polution sind kein rein Chinesisches Problem, es ist ein Problem der ganzen Welt und die müssen gemeinsam gelöst werden.
China hat 1,4 Milliarden Einwohner. Es ändert sich. Alle Probleme, auch mit Tibet, sind bekannt. Die Menschen in China wissen es, die chinesischen Politiker wissen es. Alle wollen sie helfen sie zu lösen. Aber es geht eben nicht so schnell. Man hat in den letzten Jahren viel erreicht, sehr viel hat sich schon geändert. Es wird sich auch noch mehr ändern. Man muss China Zeit lassen und es ist unfair jetzt alles sofort zu verlangen. Bei einer so großen Bevölkerung und einem so großen Land kann man nicht alles sofort ändern sondern es braucht eben seine Zeit. Und deshalb tut man China mit dieser Kritik an den olympischen Spielen Unrecht.
stimmt voll und ganz. wir brauchen eben nur die zeit.
mir fällt bei der suche des gesetzes ein, dass für solche gesetzgebung keine engliche vision gibt. ausländern ist daher schwierig, die zu verstehen. das muss besser gemacht werden.
Innere Ruhe bewahren.
ferrara, der weiterhin für große signaturen steht.
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Re: Einseitige Berichterstattung über China in westlichen, deuts

Beitrag von Ling Ling »

Politiker sind Interessenvertreter, sie werden als solche gewählt. Solange das Gleichgewicht gewahrt ist passiert nichts, auch wenn an den äußeren Rändern extreme Positionen eingenommen werden. Wie bei einer Schaukel.

Nur wenn sich eine extreme Position durchsetzt kippt das Gleichgewicht, wenn zum Beispiel nur noch Arbeitgeber und keine Arbeitnehmer mehr politisch vertreten sind.
Wenn ganz extreme Positionen entstehen, kann die Belastung in der Mitte so groß werden, das die Gesellschaft zerbricht.

Es kommt also darauf an, ein Gleichgewicht zu halten. Es ist wie bei Yin und Yang, sie sind nicht sich ausschließende Gegensätze sondern sie benötigen sich gegenseitig um im Gleichgewicht zu bleiben.

Menschen sind nicht perfekt, also können auch ihre Gesellschaftssysteme nie perfekt sein, man sollte also an niemanden die Erwartung haben, er sei perfekt und nur gut. Ich gebe dir aber Recht, das in unserer Gesellschaft viele Interessengruppen nicht mehr wirklich politisch im Parlament vertreten sind weil die Lobbyarbeit von Konzernen das Gleichgewicht stört.

Das Beispiel mit der Schaukel trifft übrigens auch gut auf die Berichterstattung in den Medien zu.
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