Kommunismus

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Gast

Kommunismus

Beitrag von Gast »

wie findet ihr kommunismus?Ich weiß nicht...,ich würds gernb mal ausprobieren und ihr?
meiyong
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Beitrag von meiyong »

wenn du mit ausprobieren meinst ihn einzuführen.....also ich will nicht mitmachen und genau das ist schon das problem. wenn jemand dabei nicht mitmachen will ist er eine reaktionäre kraft die man aufhalten muss bevor sie sich weiter verbreitet, also muss man die reaktionäre kraft verschwinden lassen.


ich bleib aber lieber da anstatt zu verschwinden :)
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roshi
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Beitrag von roshi »

lies doch mal ein Buch über die geschichte des letzten Jahrhunderts.
好好学习,天天向上!Ich will schnell fertig werden..... und wieder ab nach China.
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Kerrigan
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Re: Kommunismus

Beitrag von Kerrigan »

Anonymous hat geschrieben:wie findet ihr kommunismus?Ich weiß nicht...,ich würds gernb mal ausprobieren und ihr?
:D
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Qingdaobuddy
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Beitrag von Qingdaobuddy »

Schon mal dran gedacht,wie alt der Gast ist ?

Trink dirn Red Bull ... das verleiht Flügel ... und dann fliegste mal beim Kommunismus vorbei ;-)))
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domasla
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Beitrag von domasla »

Mit neun Jahren hab' ich mal das Rauchen ausprobiert. Aber gleich wieder aufgegeben.

Hast du ein Land dafür? Wie viele Leute ausser dir leben dort? Entsprechend schwierig dürfte die Einführung sein. Brauchst du dringend eine neue Staatsform? An welche Alternativen hast du gedacht?

Bei Civilization (Urversion und II) ist der Kommunismus nicht schlecht. Die Bevölkerung beschwert sich nicht andauernd wie bei "Republik" und "Demokratie". Ich empfehle, bis zur Erfindung des Kommunismus bei "Despotismus" zu bleiben. Sonst geht die dauernde Umstellung auf die Nerven und sorgt für Reibungsverluste. Ein weiterer Vorteil des K. ist, dass die mit Abstand von der Hauptstadt zunehmende Korruption verschwindet und keine Ressourcen für Volksbelustigung ausgegeben werden müssen.

Aber das funktioniert nur im Spiel! In der Realität rate ich von einer überstürzten Einführung ab. Wobei ich niemandem zu nahe treten will.

Man kann darüber reden. Man kann Dinge tun. Das kann man dann immer noch "Kommunismus" nennen. In Wiener Würstchen sind schliesslich auch keine Wiener drin. Oder doch?

Domasla
Gast

Beitrag von Gast »

... und ich dachte, in Wiener Würstchen sind nur Wiener ... und keine Würstchen ;-)
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Kerrigan
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Beitrag von Kerrigan »

Domasla: Applaus für diese Analyse! :lol:
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anderer Li
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Beitrag von anderer Li »

Kommunismus ist für mich ein Ideal, eine Utopie, die unter gegebenen sozialen & economischen Vorraussetzungen nicht durchführbar ist. Wer ihn unbedingt durchsetzen (ausprobieren) möchte, der käme ohne Gewaltanwendung zu nichts. Deswegen gab es auch so viele Revolutionen im letzten Jahrhundert. insbesondere in jenem Land wo es den überwiegenden Menschen am bittersten ging und die Klassenkluft sich grenzlos auszubreiten schien (z.B. in früherem China). Es gab so zahlreiche Kommunisten die für das Ideal gekämpft und ihr Leben geopfert haben. Leider wurde ihr Blut später ausgenutzt von neuen Machthabern, die über die Leichen der Opfer an die Macht gelangten, um die Beharrung auf ihre Macht zu argumentieren: "für das sozialistische (kommunistische) System wurde so viel Blut gegossen, es darf auf keinen Fall revisioniert und abgeschafft werden...". Die Opfer würden sich im Grab überschlagen, wenn sie wüssten, was aus ihrem Blut geworden ist... Leninismus/Stalinismus/Maoismus waren Beispiele dafür, wie man Kommunismus mit Gewalt durchsetzen, und schliesslich auch scheitern musste.

zu ausprobieren, da sollte man am besten erst sein Haus mitsamt des Grundstücks für "unabhängig" erklären und dort mit seinem Gatten & Kids praktizeren, um weitere eventuell klägliche Opfer zu vermeiden...
Man kann nicht mehr Zeit für sein Leben bekommen, jedoch mehr Leben für seine Zeit.
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Taikonaut
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Beitrag von Taikonaut »

Wobei ich behaupten mag, das es den "unteren Schichten" in China zur Zeit des Kommunismus besser ging als bei dem teilweise krassen Kapitalismus, der nun in diesem Land herrscht.

Da ist mir das deutsche System trotz all seiner Schwächen immernoch das liebste der bekannten Varianten. Leider nicht mehr wirklich tragfähig und dringend reformbedürftig.
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Grufti
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Beitrag von Grufti »

anderer Li hat geschrieben:Kommunismus ist für mich ein Ideal, eine Utopie, die unter gegebenen sozialen & economischen Vorraussetzungen nicht durchführbar ist. Wer ihn unbedingt durchsetzen (ausprobieren) möchte, der käme ohne Gewaltanwendung zu nichts. Deswegen gab es auch so viele Revolutionen im letzten Jahrhundert. insbesondere in jenem Land wo es den überwiegenden Menschen am bittersten ging und die Klassenkluft sich grenzlos auszubreiten schien (z.B. in früherem China). Es gab so zahlreiche Kommunisten die für das Ideal gekämpft und ihr Leben geopfert haben. Leider wurde ihr Blut später ausgenutzt von neuen Machthabern, die über die Leichen der Opfer an die Macht gelangten, um die Beharrung auf ihre Macht zu argumentieren: "für das sozialistische (kommunistische) System wurde so viel Blut gegossen, es darf auf keinen Fall revisioniert und abgeschafft werden...". Die Opfer würden sich im Grab überschlagen, wenn sie wüssten, was aus ihrem Blut geworden ist... Leninismus/Stalinismus/Maoismus waren Beispiele dafür, wie man Kommunismus mit Gewalt durchsetzen, und schliesslich auch scheitern musste.

zu ausprobieren, da sollte man am besten erst sein Haus mitsamt des Grundstücks für "unabhängig" erklären und dort mit seinem Gatten & Kids praktizeren, um weitere eventuell klägliche Opfer zu vermeiden...
seltsam...das allereste Mal stimme ich "100 pro" mit dem "anderen Li " überein... :roll: :roll: :wink: :oops:
Früher ging es uns gut. heute geht es uns besser...
Es wäre aber besser , es ginge uns wieder gut !
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roshi
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Beitrag von roshi »

"Wenn mein sohn mit 20 noch kein kommunist ist, enterbe ich ihn. wenn er mit 30 immernoch kommunist ist, enterbe ich ihn auch."

Hab vergessen wer diesen satz gesagt hat, aber er steckt voller weisheit :P

Aber mal ehrlich: Im kommunismus steckt der denkfehler doch schon in der theorie, ehrlichgesagt find ich schon die idee schreklich.

Wie kann man sich eine staatsform ausdenken ohne jede rücksicht auf die natur des Menschen?

Kommunismus ist wiedernatürlich, das ist das problem. Letztendlich die Menschen doch nur ein teil der natur, und sie folgen den Naturgesetzen.
Und zu diesen Naturgesetzen zählen nunmal auch Darwins Theorien wie das durchstezen und überleben des Stärkeren.

Jedes Menschliche individuum stellt sich, bewusst oder unbewusst, über andere. Menschen sind nicht gleich sondern unterschiedlich.
Das macht die welt ja auch so bunt.

Den Kommunismus einzuführen ist wie eine Wiese zu asphaltieren. Alles ist gleich, alles ist eben, alles ist grau.
Aber nach einigen jahren bricht der Asphalt hier und da wieder auf, die natur erobert sich zurück was ihr zusteht.

Das problem ist, ein einzelner individueller mensch, ist vielleicht vom Kommunismus überzeugbar und auch fähig ihn zu leben. Aber eine Menschenmasse, wie z.B. ein Volk, hat mit der intelligenz des individdums nichts zu tun.

Kommunismus, das funktioniert bei Ameisen und Bienen. Aber nicht bei menschen. Und das ist auch gut so, ich persönlich zumindest hab kein interesse nur einer von vielen zu sein. Ich bin froh dass die welt bunt und jeder Mensch was besonderes ist.

对不对?
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meiyong
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Beitrag von meiyong »

@roshi
对了!
Kommunismus, das funktioniert bei Ameisen und Bienen. Aber nicht bei menschen. Und das ist auch gut so, ich persönlich zumindest hab kein interesse nur einer von vielen zu sein. Ich bin froh dass die welt bunt und jeder Mensch was besonderes ist.
Die haben aber ne Königin oder?
Gabs beim Maoismus auch, aber beim Kommunismus sollte das eigentlich nich so sein, oder? ;)
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Kerrigan
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Beitrag von Kerrigan »

@Roshi: Ich finde eigentlich dass es ein schönes Ideal ist, was von deinem "Asphalt"-bild etwas konterkariert wird.. ;)
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roshi
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Beitrag von roshi »

meiyong, stimmt schon, aber selbst ein perfekt funktionierender Kommunismus braucht eine "regierende kraft" oder nicht?
Das ist ja das problem....

Kommunismus ist eine geregelte gleichheit. Bei den Ameisen ist die regelnde Kraft nicht die Koenigin, sondern die gene die das schicksal, die aufgabe jedes Lebewesens vorherbestimmt. die koenigin im Ameisen bau gibt ja keine befehle. Sie ist nur das Herz das den Bau durch nachkommensproduktion am leben erhaelt. nicht das hirn.

In unserem Fall gibt es aber leider keine regelung ausser dem menschen selbst, da unsere gene uns zu individuen machen. das meine ich mit gegen die natur. Deswegen setzt die einfuehrung des Kommunismus in einer menschlichen gesellschaft die bestimmung einer Regierung, einer ordnenden Kraft vorraus, was wiederum heisst, dass um die gleichheit yu gewaehrleisten eine ungleichheit von noeten ist. Und damit ist kommunismus bei Menschen m.E. schon in der theorie ein wiedrspruch in sich selbst.

Kerrigan, ich will das nicht abstreiten, ich schreibe nur meine einstellung.

Kommunismus ist fuer mich wie die vorstellung von einem "ewigen Paradies" nach dem tod. viele menschen halten das fuer eine schoene vorstellung, aber ich fuer meinen teil halte es fuer schrecklich.
Angenommen nach deinem Tod kommst du in ein solches paradies. Du hast alles was du willst, fuer immer. ohne veraenderung. Was machst du dann? Das ist wie jeden tag dein lieblingsgericht essen. nach zwei wochen spaetestens kannst dus nicht mehr sehen.
Warum? der mensch braucht veraenderung, er braucht herausforderung, er braucht ein ziel, und damit braucht er gerade dinge in seinem leben die nicht perfekt sind, damit er etwas zu aendern hat.

Kurz, ein Paradies ist wieder die natur des Menschen, und daher (aus meiner sicht) die hoelle.

Und das ist die gemeinsamkeit mit dem Kommunismus. Wenn alle gleich sind, jeder so viel verdient wie der andere, wo ist da der reiz? wo ist die notwendigkeit von Kreativitaet, wo ist die notwendigkeit etwas zu aendern? Menschen arbeiten selten um etwas aufrecht zuerhalten (das siehst du an unserem broeckelnden "sozialstaat" der sich verschlechtert weil niemand dafuer einen finger krumm macht), aber menschen legen ungeheure energie an den Tag wenn sie wirklich was veraendern wollen.

Daher habe ich das Asphaltbild gewaehlt, weil ich zeigen wollte, dass diese Gelichheit den notwendigen wettbewerb unmoeglich macht, so wie der asphalt dafuer sorgt dass keine Pflanze hoeher wachsen kann als die andere. Und ausserdem finde ich wirklich, dass gleichheit bedeutet die farbigkeit des Lebens zu verlieren.

Sorry fuer mein geschwalle :oops: :roll: :oops: , ich hoffe ich hab euch nicht gelangweilt oder bin euch sonst wie auf die nerven gegangen, und ich kann verstehen wenn ich mit meiner meinung alleine dastehe. Ist trotzdem meine philosophie, und ich steh dazu, aber ganz ohne jemand anderem irgendetwas davon aufdringen zu wollen.
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