Philipp hat geschrieben:
Im Jahr 1936 hätte man keine persönliche Freiheit mehr (oder zumindest stark reduziert) und müsste kurz darauf nach Russland in den Krieg ziehen, bzw. zuschauen wie seine Heimatstadt in Luftangriffen zerstört wurde, insofern seh ich darin keine positive Alternative, auch wenn man kein Jude war.
Der Vergleich zwischen China und Hong Kong im Jahr 1958 ist eher so wie der Vergleich zwischen Nord- und Südkorea heute.
Zu 1. Du hättest mit Deiner Aussage recht, wenn der Zeitreisende POLITISCH interessiert gewesen wäre. Da war natürlich schon 1936 alles zu spät.
Aber für den "Durchschnittsbürger" der ebend nicht sonderlich an Politik interessiert war und sich einfach darüber freute die Wirtschaftskrise überstanden zu haben, merkte zu dieser Zeit im normalen Alltag nichts von dem, was da noch am Horizont aufziehen sollte,
Das Gedankenspiel war ja auch nicht auf politische Eventualitäten, sondern auf das ZU DEM ZEITPUNKT Offensichtliche ausgelegt.
Zu 2. Gebe ich Dir insofern recht, was die wirtschaftliche Situation betrifft. Dabei darfst Du aber nicht aus den Augen verlieren, dass Hong Kong damals de facto ein (erzwungener) Bestandteil des Britischen Empires war. Und dass macht den endscheidenden Unterschied.
Man sollte immer daran denken, dass Hong Kong in erster Linie eine STRATEGISCH WICHTIGE KOLONIE für das Britische Empire war - und nicht aus Menschlichkeit diese Wirtschaftsentwicklung gemacht hatte.
Vergleichen kannst Du auf dieser Ebene aber die Situation im damaligen geteilten Deutschland mit der des bis heute geteilten Koreas.
Da würde ich Dir dann auch voll in Deiner Argumentation zustimmen.