binationale problematik

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dragon888
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binationale problematik

Beitrag von dragon888 »

erstmal hallo an alle,
ich bin "neuling" und habe als ersten beitrag gleich ein "kleines" problem und wuerde gerne wissen, ob der ein oder andere dazu was sagen kann oder aehnliche erfahrungen gemacht hat..
ich (weiblich, deutsch) bin seit 2.5 jahren mit einem chinesen aus shanghai liiert. ich habe 5 jahre in asien gelebt (taiwan und shanghai) und ihn dort kennengelernt. wir haben nun auch schon eine 4 monate alte tochter.
aufgrund der schwangerschaft und geburt sind wir gemeinsam nach deutschland zurueck, ich muss dazu sagen, dass mein freund noch nie im ausland war, er aber ein recht aufgeschlossener typ ist.

ich habe das gefuehl, dass er sehr grosses heimweh hat (was er natuerlich net zugibt).
allerdings moechte ich auf gar keinen fall nach shanghai zurueck. wie viele sagen, man liebt shanghai oder hasst es.
ich weiss ehrlich net weiter, zumal es vielleicht net so haeufig vorkommt, westl. frau in einer beziehung mit einem chinesischen mann. ich bin einfach auch mit meiner energie am ende, ich muss (bedingt dadurch, dass er kein deutsch spricht) echt alles regeln, seinen kulturschock auffangen und dann noch das baby..

ich muss auch noch dazu sagen, dass ich mir durchaus vorstellen koennte nach taipei, taiwan zurueckzukehren (wo ich zuerst gearbeitet&gelebt habe) und beruehre natuerlich hier ein sensibles thema: es is sicherlich visatechnisch fuer ihn wohl schlecht moeglich in taiwan eine arbeit zu finden und dort mit mir und der kleinen zu leben? ausserdem boomt ja derzeit mainland china...
er kann mich leider in dieser hinsicht nicht verstehen, er war noch nie dort. aber fuer ihn waer es kulturbedingt doch einfacher als hier in deutschland, oder?!

ich wuerde mich ueber jede antwort, tip oder meinung freuen, es ist momentan echt total chaotisch.
vielen danke!!

l.g.
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Sepel
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Re: binationale problematik

Beitrag von Sepel »

China ist groß, also muss es nicht Shanghai sein, falls dein Mann sagt, dass er unbedingt wieder nach China möchte. Vllt. Hong Kong? Weiß aber nicht, ob es für eine junge Familie mit Kind so geeignet ist.
Hast du denn versucht, ihn von einem Umzug nach Taiwan zu überzeugen, oder ist er absolut dagegen?

Aber ihr scheint auch erst vor kurzem nach Deutschland gezogen zu sein, deswegen würde ich nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Wohnen deine Eltern denn nicht in Dt., so das sie euch irgendwie unterstützen können?
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HK_Yan
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Re: binationale problematik

Beitrag von HK_Yan »

dragon888 hat geschrieben:ich muss auch noch dazu sagen, dass ich mir durchaus vorstellen koennte nach taipei, taiwan zurueckzukehren (wo ich zuerst gearbeitet&gelebt habe) ........ es is sicherlich visatechnisch fuer ihn wohl schlecht moeglich in taiwan eine arbeit zu finden.
Es spricht aber nichts dagegen sich mal zu informieren was da visatechnisch zu erfüllen ist, oder zumindest mal genau zu sondieren warum es nicht gehen sollte. Das es schwierig ist ist klar. Schwierig ist aber nicht unmöglich.

In DE solltest du ihm eine Beschäftigung besorgen. Deutsch lernen wäre bestimmt schon mal eine gute Aufgabe. Dazu noch irgendetwas Anderes um keine Langeweile (=Frust) aufkommen zu lassen.

Hong Kong ist sicher auch einen Gedanken Wert, ist auch visatechnisch gesehen kein Problem.
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Dennis (CDS)
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Re: binationale problematik

Beitrag von Dennis (CDS) »

HK_Yan hat geschrieben:
dragon888 hat geschrieben:ich muss auch noch dazu sagen, dass ich mir durchaus vorstellen koennte nach taipei, taiwan zurueckzukehren (wo ich zuerst gearbeitet&gelebt habe) ........ es is sicherlich visatechnisch fuer ihn wohl schlecht moeglich in taiwan eine arbeit zu finden.
Es spricht aber nichts dagegen sich mal zu informieren was da visatechnisch zu erfüllen ist, oder zumindest mal genau zu sondieren warum es nicht gehen sollte. Das es schwierig ist ist klar. Schwierig ist aber nicht unmöglich.
Erstmal finde ich es wieder mal interessant, dass Menschen mit Arbeitserfahrung in Taiwan und China ersteres bevorzugen, da ich es schon sehr oft gehört habe....aber mir will es ja niemand hier so recht glauben ( :wink: ), aber das ist nicht das Thema.

Ich kenne Fälle, in denen die Familie eines ausländischen Arbeitnehmers in Taiwan ebenfalls eine Aufenthaltsberechtigung bekam. So weit so gut und kein großes Problem. Allerdings weiß ich von keinem dieser nachgezogenen Familienmitglieder, ob von denen auch hier in Taiwan offiziell Einkommen bezogen wird. Und in Verbindung mit einem Festlandchinesen wird der Fall dann zu kompliziert, um mit den Infos aus dem Internet arbeiten zu können.

Wenn du über diese Möglichkeit dennoch weiterhin nachdenkst, dann sollten auf jeden Fall die Büros der Taipeh-Vertretungen in Deutschland darüber Auskunft geben können. Sie gehen sogar ans Telefon, wenn man dort anruft. :wink:
hifi
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Re: binationale problematik

Beitrag von hifi »

Hallo Dragon888,

herzlich Willkommen hier in Forum.
dragon888 hat geschrieben:ich habe das gefuehl, dass er sehr grosses heimweh hat (was er natuerlich net zugibt).
Was bedeutet eigentlich der Satz?
Er gibt nicht zu, aber Sie merken es? Führt dieses "Gefühl" auch dazu, dass Sie Probleme miteinander haben?
Wie lang ist Ihr Man schon in Deutschland?

Wenn man sich beschließt, in ein anderes Land zu emigrieren, dann ist es am Anfang niemals leicht. Nur wenn man einheimische Freunde hat, wenn man unbeschwert seinen Beruf nachgehen kann, dann wird man schließlich von der Gesellschaft vor Ort akzeptiert. Sonst ist man auch selbst unglücklich und es führt früher oder später zu größerem Problem. Das alles setzt wieder voraus, dass man die Sprache der neuen Heimat kennt und sich bereit ist, in der dortigen Kultur und Sitten integrieren zu lassen.
Wenn Sie und Ihr Man vorhaben, zusammen in Deutschland zu leben, dann müsste Ihr man leider in die saueren Äpfel beißen und versuchen, so gut wie möglich Deutsch zu lernen. Es führt leider kein anderer Weg vorbei. Es wird nicht leicht sein, besonders in den ersten 1~2 Jahren. Dannach lebt man sich langsam ein und die neue Heimat wird nach und nach nicht mehr so fremd. Aber das Anfang wird sehr schwierig sein für Sie beiden, besonders wenn man noch die Familie ernähren muss.
Auch wenn uns Männer immer nachgesagt wird, dass wir weniger anpassungsfähig wären als die Frauen, aber dennoch schaft man es, wenn man wirklich will. Vorausgesetzt man hockt nicht einfach jeden Tag mit anderen Landsleute zusammen und scheut sich nicht vor, auch mal "das Gesicht zu verliehren" und ist bereit, Kontakte zu seiner Umgebung zu knüpfen.

Nach Taiwan zu ziehen stellt für Ihr Man sicherlich außer den formalen Schwierigkeiten auch eine Kulturschock dar. Weil er nicht als Tourist oder Besucher dort hinfahren wird, sondern als Mainländer in das Land leben und arbeiten möchte. Aber immerhin würde er kein großes Sprachproblem haben und das ist tatsächlich eine große Erleichterung für das Anfang.

Viele Grüße
HIFI
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Re: binationale problematik

Beitrag von belrain »

Das Problem bei binationalen Paaren ist eigentlich immer das Gleiche. Es kommt der Punkt an dem sich mindestens einer von beiden aus seiner Heimat verabschieden muss.
Wenn man genügend Zeit hat, und der Andere auch das Land kennt, in das es gehen soll, ist es einfacher. Wenn ich es aber richtig verstanden habe war es bei euch so, dass dein Mann Deutschland nie vorher gesehen hat, kein Deutsch kann und demzufolge auch keiner geregelten Arbeit nachgeht. Entschuldige, wenn ich es so sage aber das hat keine Zukunft - in Deutschland. Egal wie aufgeschlossen dein Mann ist. China und Deutschland sind einfach zu verschieden und manch einer wird den Kulturschock nie verwinden. Ähnlich dürfte es dir wohl in Shanghai gegangen sein.
Eigentlich habt ihr nur dann eine gemeinsame Zukunft, wenn ihr wieder nach China geht - und da ziehe ich Taiwan mit ein (gehört ja schliesslich offiziell dazu :wink: ). Und wenn er auch in Taiwan nicht klarkommt - auch jobmässig, dann bleibt euch nur Mainland - oder die Trennung. Denn wenn er so unglücklich ist und es dir auf die nerven geht dich um alles kümmern zu müssen weil er die Sprache nicht kann, habt ihr keine gute Basis. Und eines ist sicher, die Probleme werden nicht weniger - schliesslich soll er sicher einer geregelten Arbeit nachgehen, Freunde finden etc., was ohne Sprachkenntnis nahezu unmöglich ist - ausser bei seinen eigenen Landsleuten.
Wie verständigt ihr euch denn? Englisch? Oder sprichst du chinesisch? So gesehen wäre ein Leben in China für euch beide einfacher. Und es gibt in China auch noch schönere Städte als Shanghai.
Was die Kultur auf Taiwan angeht, hat er sicherlich einen Sprachvorteil, aber sonst nichts. Taiwan hat sich deutlich anders entwickelt als Mainland China. Vor Allem stand es lange Zeit unter japanischer Herrschaft - ein weiterer "Minuspunkt" aus chinesischer Sicht.
Trotzdem alles Gute für euch drei.
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Re: binationale problematik

Beitrag von hifi »

Das sehe ich ein bisschen anders. Man kann eine Zukunft in ein fremdes Land haben. Man muss es nur wollen und viel Schweiß und Tränen investieren.
Auch ich habe ganz von Null angefangen und konnte kein Wort Deutsch als ich hier ankamm. Die ersten 2 Jahre waren sehr schwierig und man wird durch die Sprachdefizit häufig von anderen belächelt oder für dumm gehalten. Da hilft leider nur die Zähne zusammenbeißen und eine etwas dickere Hautschicht.
Abhilfe könnte Sprachkurse für Ausländer an den Unis geben. In Heidelberg kann man sogar ein Deutsch Diplom machen. Das ist wahrscheinlich einfacher und korrekter als wie bei mir durch die Alltagsgespräche zu lernen.
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Re: binationale problematik

Beitrag von belrain »

hifi hat geschrieben:Das sehe ich ein bisschen anders. Man kann eine Zukunft in ein fremdes Land haben. Man muss es nur wollen und viel Schweiß und Tränen investieren.
Auch ich habe ganz von Null angefangen und konnte kein Wort Deutsch als ich hier ankamm. Die ersten 2 Jahre waren sehr schwierig und man wird durch die Sprachdefizit häufig von anderen belächelt oder für dumm gehalten. Da hilft leider nur die Zähne zusammenbeißen und eine etwas dickere Hautschicht.
Abhilfe könnte Sprachkurse für Ausländer an den Unis geben. In Heidelberg kann man sogar ein Deutsch Diplom machen. Das ist wahrscheinlich einfacher und korrekter als wie bei mir durch die Alltagsgespräche zu lernen.
Du hast Recht, man muss es wollen.

Allerdings hattest du wohl ein konkretes Ziel, welches du erreichen wolltest - Studium etc.
Bei dragon888 lese ich (meine persönliche Meinung) heraus, dass das Kind als Grund genommen wurde nach Deutschland zu gehen. Tatsächlich hat sie aber Shanghai gehasst (und hasst die Stadt immer noch) und so "kam das Kind gerade passend". Der Mann wurde also etwas "überumpelt" und hatte keine Zeit sich darauf vorzubereiten.
Und, was ausschlaggebend sein dürfte, er hat hier kein Ziel - ausser der Hoffnung das es seiner Frau und dem Kind gut geht. Deshalb will er auch nicht von Heimweh reden, denn das würde seine Frau unglücklich machen.

@dragon888 - ich habe mal ins Blaue spekuliert, da ich die tatsächliche Situation natürlich nicht kenne.
Mich würde mal interessieren, in welcher Stadt ihr lebt.
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Re: binationale problematik

Beitrag von hifi »

Ja, wir können hier nur herum spekulieren.
Aber wenn dragon888 und ihr Man sich beschlossen haben, "wieder" in Deutschland zu leben, dann gehe ich davon aus, dass das keine Kurzschlussreaktion war, sondern eine Entscheidung ist, die zwischen den beiden abgesprochen war und gemeinsam getragen wird.
So denke ich nicht, dass er "überumpelt" wird und damit hat er eben auch ein Ziel.

Allerdings ist die Situation tatsächlich sehr problematisch, wenn jemand sein Umfeld und seinen Job aufgeben muss und in ein völlig fremdes Land inkl. Sprechen lernen wieder von Null anfängt. Wegen des Sprachproblems wird es am Anfang sehr schwer sein, seinen ursprünglichen Beruf nachgehen zu können. Und das Gefühl der Nutzlossigkeit und Unfähigkeit (wegen der Sprache) könnte ein Mensch sehr schnell in eine Depression stürzen. Je nachdem, wie die Charakter der betroffenen sind, könnte die sehr hohe psychische Belastung auch die Beziehung des Paars gefährden.
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Re: binationale problematik

Beitrag von Dennis (CDS) »

@Belrain

Warst du eigentlich schon mal in Taiwan?
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Re: binationale problematik

Beitrag von belrain »

Dennis (CDS) hat geschrieben:@Belrain

Warst du eigentlich schon mal in Taiwan?
Ja. Allerdings nicht für lange Zeit, sondern immer nur Wochenweise.
Angefangen in Kaohsiung, über Tainan, Hsin Chu bis nach Taipei :wink:
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Re: binationale problematik

Beitrag von belrain »

@hifi
Sie schreibt:
dragon888 hat geschrieben:
aufgrund der schwangerschaft und geburt sind wir gemeinsam nach deutschland zurueck, ich muss dazu sagen, dass mein freund noch nie im ausland war, er aber ein recht aufgeschlossener typ ist.
Also war die erste Reise ihres Freundes ins Ausland gleich eine Reise "ohne Wiederkehr".
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Re: binationale problematik

Beitrag von Linnea »

Naja, von Reise ohne Wiederkehr hat sie nicht geschrieben, nur davon, dass sie nicht mehr zurück nach Shanghai möchte.
Ich kann den Wunsch einer Frau bei Schwangerschaft und zur Geburt nach Deutschland zurück zu kehren eigentlich sehr gut verstehen, einfach weil das vertraute Umfeld in dem man groß geworden ist eine große Sicherheit vermitteln kann. Vielleicht ticken Frauen in diesem Zusammenhang auch einfach ganz anders als Männer, die für diesen Zeitraum auf den Platz des Zuschauers verdammt sind. Ich habe auch ein Paar in meinem Freundeskries, das das so gemacht hat. Trotzdem ist Deutschland für sie nicht die Endstation, sondern nur eine Zwischenstation geworden. War aber auch nicht immer leicht.
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Re: binationale problematik

Beitrag von belrain »

Linnea hat geschrieben:Naja, von Reise ohne Wiederkehr hat sie nicht geschrieben, nur davon, dass sie nicht mehr zurück nach Shanghai möchte.
Was bedeutet, dass er seine Heimatstadt aufgeben muss.
Wie gesagt, mindestens einer von beiden muss bei einer solchen Partnerschaft sein heimisches Umfeld verlassen - keine Frage.
Linnea hat geschrieben: Ich kann den Wunsch einer Frau bei Schwangerschaft und zur Geburt nach Deutschland zurück zu kehren eigentlich sehr gut verstehen, einfach weil das vertraute Umfeld in dem man groß geworden ist eine große Sicherheit vermitteln kann. Vielleicht ticken Frauen in diesem Zusammenhang auch einfach ganz anders als Männer, die für diesen Zeitraum auf den Platz des Zuschauers verdammt sind. Ich habe auch ein Paar in meinem Freundeskries, das das so gemacht hat.
Grundsätzlich würde ich mein Kind, wenn ich eines hätte :wink: , auch lieber woanders aufwachsen lassen als in Shanghai.
Linnea hat geschrieben: Trotzdem ist Deutschland für sie nicht die Endstation, sondern nur eine Zwischenstation geworden. War aber auch nicht immer leicht.
Glaube ich gerne - es ist nie leicht, seine Familie, Heimat und Freunde zurück zu lassen.

Wichtig bei einer solchen Verbindung ist aber folgendes:
Verlange niemals etwas von deinem Partner, was du nicht bereit bist selbst zu tun. Für mich ist klar, wenn meine Freundin und ich mal heiraten, bin ich auch bereit in China zu leben - ob ich damit klarkomme hoffe ich herauszufinden wenn ich dort arbeite. Ich würde aber nie verlangen das sie alles für mich aufgibt damit ich zufrieden bin.
Kompromisse sind, gerade bei einer solchen Beziehung, enorm wichtig. Und wenn Shanghai als Stadt nicht in Frage kommt - Suzhou und Hangzhou sind auch ganz nett - und nicht weit weg von Shanghai.
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Re: binationale problematik

Beitrag von Linnea »

belrain hat geschrieben:Verlange niemals etwas von deinem Partner, was du nicht bereit bist selbst zu tun.
Das gilt für Beziehungen zweier Menschen, die aus einem Land stammen, genauso. Nur ergibt sich dabei nicht zwingend die gleiche Problematik, die sich in binationalen Beziehungen ergeben kann (aber auch nicht muss).
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