Kinder werden in China ja kaum ermordet - höchstens VOR der Geburt abgetrieben. Wenn man abtreibt, hat man aber immer noch das Recht auf ein weiteres Kind.Wenn als erstes Kind ein Mädchen festgestellt wird und man daher KEIN Recht auf ein zweites hat wird man sich hüten abzutreiben oder das Kind zu ermorden.
Erlaubt man, wenn ein Mädchen geboren wird, aber noch einen weiteren Versuch, ist eine illegale Abtreibung weitaus weniger attraktiv. Erhält man den zweiten Schuss jedoch nur bei einem Jungen, so verstärkt das doch den Anreiz abzutreiben, wenn man mit einem Mädchen schwanger ist.
Dass Gesetze und Regulationen in einem korrupten Land wie China nicht sauber durchgesetzt werden können, liegt natürlich auf der Hand. Drakonische Strafen helfen da nichts, wenn der Arzt Parteimitglied ist oder die richtigen Leute kennt.
Es ist für einen Arzt bereits heute ein strafrechtliches Vergehen, einem Elternpaar das Geschlecht des Kindes mitzuteilen. Abtreibungen auf Grund des Geschlechtes sind sowieso schon lange verboten. Aber irgendwie werden immer noch mehr Mädchen als Jungen abgetrieben...
Härtere Strafen sind in keinem Land der Welt zielführend - ein Gesetz muss von der Gesellschaft getragen werden, sonst bringt es nichts. Korruption wird in China ja auch mit dem Tode geahndet, und trotzdem ist sie noch an der Tagesordnung - denn sie ist in der Gesellschaft noch immer breit akzeptiert. Es war den Eurostaaten ja auch verboten, sich mehr als 60 Prozent ihres BIPs zu verschulden - aber dieses Verbot wurde von der Gesellschaft einfach nicht ernstgenommen und heute sind fast alle Länder darüber.