Helmut Schmidt ueber China:

Alle Themen rund um Politik in der Volksrepublik China
Richi_Will
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Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von Richi_Will »

Video-Dialog: “Der Westen muss lernen,das heutige China zu verstehen”
http://www.doppelpod.com/?p=2600&lang=de

Wohl war. Vor allem seine klaren Worte: "Was gibt den Deutschen das Recht, den Chinesen die Demokratie zu erklaeren? ----Ekelhaft!"
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VielUnterwegs
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von VielUnterwegs »

Das chinesische Modell (niedrige Loehne, hohe Preise, keine soziale Absicherung, keine effektive Regulierung, ein autoritaerer Staat ohne das Risiko Regierungswechsel, Unterdrueckung jeden Widerstands) ist doch die neoliberale Wichsfantasie schlechthin. Ist ja klar das diese Neokon Heinzen in ihren "Thinktanks" (sprich: Gesetzbasar) da abfeiern. Bertelsmann Stiftung...oh Gott, dass sich der Schmidt dafuer hergibt ist erbaermlich.

Ich habe mal kurz reingehoert, also was dieser Gu Xuewu da fuer Guelle absondert ist ja wirklich wi-der-lich! "Viel zu viel Freiheit! Wir brauchen mehr Faschismus! Viel zu viel Reichteum, die scheiss Mittelschicht muss wieder arm und rechtlos sein!" Naja, gut fuer uns im Westen, dann gibt's weiterhin billige iPads... :lol:
Aremonus
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von Aremonus »

Das chinesische Modell (niedrige Loehne, hohe Preise, keine soziale Absicherung, keine effektive Regulierung, ein autoritaerer Staat ohne das Risiko Regierungswechsel, Unterdrueckung jeden Widerstands) ist doch die neoliberale Wichsfantasie schlechthin.
Lol, da hat aber jemand im Philosophieunterricht nicht aufgepasst:
https://en.wikipedia.org/wiki/Neoliberalism

Neoliberalismus ist ja genau gegen hohe Preis, fordert eine minimale soziale Absicherung (im Gegensatz zur Klassik) sowie effektive Regulation (dito) und möchte einen schlanken, möglichst zurückhaltenden Staat der den Bürgern ihre Freiheiten (daher der Name...) lässt und nur in seinen Aufgabenbereichen (Schutz der Menschen- und Freiheitsrechte) eingreift.

Das chinesische System (Kapitalismus chinesischer Ausprägung, Huang Yasheng 2008) ist ein sozialistisches System, was man insbesondere anhand der extremen Macht des Staates, der zahlreichen Staatsbetriebe, des sovijetisch-stalinistischen Regierungssystems und der starken Einschränkung der Freiheitsrechte sehen kann. Es ist auch insofern nicht individualisitsch, sondern eher kollektivistisch geprägt, als dass die Rechte des Einzelnen nicht viel zählen. Dies ist so auch anhand des Eigangs geposteten Videos ersichtlich. Aus diesen Gründen würde ich China definitiv nicht als liberales Land sehen.
Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss gestaut und der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Biber nicht essen kann!
Richi_Will
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von Richi_Will »

VielUnterwegs hat geschrieben:Ich habe mal kurz reingehoert, also was dieser Gu Xuewu da fuer Guelle absondert ist ja wirklich wi-der-lich! "Viel zu viel Freiheit! Wir brauchen mehr Faschismus! Viel zu viel Reichteum, die scheiss Mittelschicht muss wieder arm und rechtlos sein!" Naja, gut fuer uns im Westen, dann gibt's weiterhin billige iPads... :lol:
Ich habe keine Ahnung, ob das Problem eher in Ihren Gehoergaengen zu verorten ist, oder ob sie einfach einen an Marmel haben.

Und: Ich habe kein Verstaendnis fuer solchen Unsinn. Normalerweise soll man ja keine Trolls fuettern, aber wenn Sie einem angesehenen Professor an einer deutschen Universitaet fälschlicherweise vorwerfen, er wuerde "mehr Faschismus" fordern, dann ist das nahe an der Grenze zur Verleumdung:

Also: Hoere Sie sich den Podcast an, entschuldigen Sie sich fuer den Unfug und behalten Sie ihre kleingeistigen Anschuldigungen fuer sich, Sie Rumpelkasper!
Bernhard
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von Bernhard »

ich fand es teilweise nicht schlecht, was Helmut Schmidt da gesagt hat, allerdings finde ich in auch nicht so überragend. Viele seiner Sätze in dieser Diskussion könnten direkt aus einem Text der KPCh stammen. Vor allem meine ich da die Ansicht von wegen "Die Chinesen haben eine 5000-jährige Geschichte, und wir mit unserer kurzen Geschichte glauben dann, sie belehren zu können".

Paradoxerweise hört man von Chinesen auch oft den Satz "Unser Staat ist so jung, da ist doch klar, dass nicht alles auf Anhieb perfekt läuft. Man muss da Verständnis haben..."
Aremonus
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von Aremonus »

Wir sollten uns hier aber auch vor Augen halten, in welchem Umfeld der Politiker Helumt Schmidt über China gesprochen hat: Magnet China ist eine Dialogreihe zur Feier des 40. Geburtstags der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Deutschland. Da muss er ja quasi diplomatische, versöhnliche Töne anschlagen und Entwicklungschancen aufzeigen und darf nicht knallhart deutsche Interessen vertreten oder gar mit der Moralkeule auf China eindreschen.
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Bernhard
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von Bernhard »

mag sein, aber bei anderen Anlässen spricht er genau gleich.
robbe
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von robbe »

Deckt sich ja in gewisser Weise mit seinen Aussagen über China, die er in einem Buch ("Nachbar China") verfasst hat. Also nicht wirklich was neues. Aber weshalb auch.
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von Laogai »

VielUnterwegs hat geschrieben:Ich habe mal kurz reingehoert [...]
Recht so, musst auch nicht alles hören! Hauptsache du weißt worum es geht und deine Mei
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von edmund27 »

Aremonus hat geschrieben:
Das chinesische Modell (niedrige Loehne, hohe Preise, keine soziale Absicherung, keine effektive Regulierung, ein autoritaerer Staat ohne das Risiko Regierungswechsel, Unterdrueckung jeden Widerstands) ist doch die neoliberale Wichsfantasie schlechthin.
Lol, da hat aber jemand im Philosophieunterricht nicht aufgepasst:
https://en.wikipedia.org/wiki/Neoliberalism

Neoliberalismus ist ja genau gegen hohe Preis, fordert eine minimale soziale Absicherung (im Gegensatz zur Klassik) sowie effektive Regulation (dito) und möchte einen schlanken, möglichst zurückhaltenden Staat der den Bürgern ihre Freiheiten (daher der Name...) lässt und nur in seinen Aufgabenbereichen (Schutz der Menschen- und Freiheitsrechte) eingreift.

Das chinesische System (Kapitalismus chinesischer Ausprägung, Huang Yasheng 2008) ist ein sozialistisches System, was man insbesondere anhand der extremen Macht des Staates, der zahlreichen Staatsbetriebe, des sovijetisch-stalinistischen Regierungssystems und der starken Einschränkung der Freiheitsrechte sehen kann. Es ist auch insofern nicht individualisitsch, sondern eher kollektivistisch geprägt, als dass die Rechte des Einzelnen nicht viel zählen. Dies ist so auch anhand des Eigangs geposteten Videos ersichtlich. Aus diesen Gründen würde ich China definitiv nicht als liberales Land sehen.
Sehr guter Beitrag. Vor allem sehr sachlich und ruhig und ohne Hasstiraden. Ich denke es gibt halt viele Menschen die denken in Schubladen und erleben dann irgend was persönliches und dann wir dies zum Anlass genommen auf China rum zu prügeln.
Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir eine Revolution – und zwar schon morgen früh. ( Henry Ford )
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von edmund27 »

VielUnterwegs hat geschrieben:Das chinesische Modell (niedrige Loehne, hohe Preise, keine soziale Absicherung, keine effektive Regulierung, ein autoritaerer Staat ohne das Risiko Regierungswechsel, Unterdrueckung jeden Widerstands) ist doch die neoliberale Wichsfantasie schlechthin. Ist ja klar das diese Neokon Heinzen in ihren "Thinktanks" (sprich: Gesetzbasar) da abfeiern. Bertelsmann Stiftung...oh Gott, dass sich der Schmidt dafuer hergibt ist erbaermlich.

Ich habe mal kurz reingehoert, also was dieser Gu Xuewu da fuer Guelle absondert ist ja wirklich wi-der-lich! "Viel zu viel Freiheit! Wir brauchen mehr Faschismus! Viel zu viel Reichteum, die scheiss Mittelschicht muss wieder arm und rechtlos sein!" Naja, gut fuer uns im Westen, dann gibt's weiterhin billige iPads... :lol:
Dein Beitrag ist für mich ganz schlechter Stil. Und das Märchen von billigen Ipads das wäre schön. Hast du dich eigentlich schon mal gefragt, warum die Unternehmen alle nach China gehen. Die Iipads
werden doch dadurch nicht billiger, sondern das dient nur zur Gewinnmaximierung. Du machts hier sehr große Sprüche, wo bleibt Dein Beitrag zur sozialen Absicherung der Menschen. Hier nur ein Beispiel von mir. Ich habe schon lange nicht mehr bei Schlecker eingekauft und jetzt ist er kaputt.
Wir im Westen sind doch schuld an der Lohnmisere in China. Geiz ist halt geil. Und hier vor Ort müssen wir was ändern. Und ausserdem Ist China schon lange kein Billiglohnland mehr. Hier gibt es noch billigere Länder.
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edmund27
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von edmund27 »

Richi_Will hat geschrieben:
VielUnterwegs hat geschrieben:Ich habe mal kurz reingehoert, also was dieser Gu Xuewu da fuer Guelle absondert ist ja wirklich wi-der-lich! "Viel zu viel Freiheit! Wir brauchen mehr Faschismus! Viel zu viel Reichteum, die scheiss Mittelschicht muss wieder arm und rechtlos sein!" Naja, gut fuer uns im Westen, dann gibt's weiterhin billige iPads... :lol:
Ich habe keine Ahnung, ob das Problem eher in Ihren Gehoergaengen zu verorten ist, oder ob sie einfach einen an Marmel haben.

Und: Ich habe kein Verstaendnis fuer solchen Unsinn. Normalerweise soll man ja keine Trolls fuettern, aber wenn Sie einem angesehenen Professor an einer deutschen Universitaet fälschlicherweise vorwerfen, er wuerde "mehr Faschismus" fordern, dann ist das nahe an der Grenze zur Verleumdung:

Also: Hoere Sie sich den Podcast an, entschuldigen Sie sich fuer den Unfug und behalten Sie ihre kleingeistigen Anschuldigungen fuer sich, Sie Rumpelkasper!

Hallo erstmal. Nur die Ruhe. Der Mensch denkt halt immer in Schubladen. Und hat halt eine sehr vorgefertigte Meinung. Wir sollten China einfach die Chance geben sich zu entwickeln. Wer weiß wie die chinesische Gesellschfaft in einigen Jahren aussieht. Ich jedenfalls spiele mich hier nicht als Lehrmeister für China auf, denn wir Deutschen müssen erstmal vor der eigenen Haustür kehren.
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canni
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von canni »

genau Edmund27.

China hat sich schon entwickelt und gleicht vom Konsumverhalten her dem Deutschland der 60iger Jahre. Man übernimmt von anderen. Wie wir von den Amis übernommen haben. Da bleibt auch eine Veränderung des sozialen Umfeldes nicht aus.

Unser Vorteil und deswegen war es bei uns nach dem Krieg schneller, waren eine überschaubare Zahl von Menschen und unser unbändiger Wille, gepaart mit den Errungenschaften unserer Technik, auch wenn die "Retter" doch viel mit nach Hause genommen haben. Was wir ab den 90er Jahren daraus gemacht haben, nun das mag jeder selbst beurteilen. Schnelles Geld ohne Risiko und vor allem ohne Arbeit. Nicht denken sondern Märchen erzählen..... und ohne Reue bescheissen.

Ich finde es schon sehr bemerkenswert, wie China sich wandelt und hoffentlich Fehler, die wir gemacht haben, tunlichst vermeidet. Ich lebe sehr gerne hier und es gibt, nehmen wir mal die noch auszubauende Sachkenntnis und die Unerfahrenheit im Geschäftsleben aus,vieles was mir gefällt. Ich werde auch immer sehr freundlich behandelt. Die Menschen, die ich kenne, sind einfach nur nett. Es tut gut!

Helmut Schmidt ist ein erfahrener Mann. Hat viele K(l)ippen auch als Kanzler meistern müssen. Dabei hervorragende Arbeit geleistet und ausserdem gute MItstreiter gehabt. Ausser seiner Kettenraucherei ist er ein "Fossil" und das meine ich voller Bewunderung aus einer Zeit,. in der Theorie noch Theorie war und von den Ereignissen meist ad absurdum geführt wurde.

Gruessie Canni
der meint, wir Deutschen kehren ständig vor unserer Haustür. Es ist auch viel Dreck dabei, den andere uns dahin schieben, damit wir nur ja nicht nachlassen uns zu schämen. Und zu löhnen.
Manchmal bin ich es leid.... Immerhin müssen wir ja an China nichts mehr bezahlen. Das ist doch schon ein gutes Zeichen für eine ständige wachsende Zusammenarbeit. :D
Das Leben ist manchmal wie jemand, der Dir eine Tafel Schokolade hinhält und wenn Du reinbeisst merkst Du, dass es eine Zitrone ist. Mogelpackung.
Wenn du eine Sprache nicht oder nicht richtig sprichst, solltest Du zumindest ein guter Pantomime sein....
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edmund27
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von edmund27 »

canni hat geschrieben:genau Edmund27.

China hat sich schon entwickelt und gleicht vom Konsumverhalten her dem Deutschland der 60iger Jahre. Man übernimmt von anderen. Wie wir von den Amis übernommen haben. Da bleibt auch eine Veränderung des sozialen Umfeldes nicht aus.

Unser Vorteil und deswegen war es bei uns nach dem Krieg schneller, waren eine überschaubare Zahl von Menschen und unser unbändiger Wille, gepaart mit den Errungenschaften unserer Technik, auch wenn die "Retter" doch viel mit nach Hause genommen haben. Was wir ab den 90er Jahren daraus gemacht haben, nun das mag jeder selbst beurteilen. Schnelles Geld ohne Risiko und vor allem ohne Arbeit. Nicht denken sondern Märchen erzählen..... und ohne Reue bescheissen.

Ich finde es schon sehr bemerkenswert, wie China sich wandelt und hoffentlich Fehler, die wir gemacht haben, tunlichst vermeidet. Ich lebe sehr gerne hier und es gibt, nehmen wir mal die noch auszubauende Sachkenntnis und die Unerfahrenheit im Geschäftsleben aus,vieles was mir gefällt. Ich werde auch immer sehr freundlich behandelt. Die Menschen, die ich kenne, sind einfach nur nett. Es tut gut!

Helmut Schmidt ist ein erfahrener Mann. Hat viele K(l)ippen auch als Kanzler meistern müssen. Dabei hervorragende Arbeit geleistet und ausserdem gute MItstreiter gehabt. Ausser seiner Kettenraucherei ist er ein "Fossil" und das meine ich voller Bewunderung aus einer Zeit,. in der Theorie noch Theorie war und von den Ereignissen meist ad absurdum geführt wurde.

Gruessie Canni
der meint, wir Deutschen kehren ständig vor unserer Haustür. Es ist auch viel Dreck dabei, den andere uns dahin schieben, damit wir nur ja nicht nachlassen uns zu schämen. Und zu löhnen.
Manchmal bin ich es leid.... Immerhin müssen wir ja an China nichts mehr bezahlen. Das ist doch schon ein gutes Zeichen für eine ständige wachsende Zusammenarbeit. :D

Vielen Dank für den sachlichen und netten Beitrag. Da muss ich Dir in allem Recht geben. Das Gute ist doch, dass sich in Deutschland jetzt auch wieder einiges ändert und vieles in Bewegung kommt. Ich muss sagen ich komme gerne nach China und die Leute sind zu mir immer freundlich.
Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir eine Revolution – und zwar schon morgen früh. ( Henry Ford )
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von DeFang »

Danke für den Link, sehr interessant.

Das Schöne ist, dass Schmidt dessen bewusst ist, dass Menschenrechte einerseits universell sein sollen, ohne jedoch als Teil des internationalen Rechts zu gelten. Mit anderen Worten ist die Gruppe der Länder, die unterschrieben haben groß genug, dass man sie nicht mehr mit einer Handbewegung von sich abweisen kann, aber die Umsetzung weiterhin auf freiwilliger Basis beruht. Fair enough, wie man im UN-Gebäude sagt.

China sitzt also da und fragt sich, was es freiwillig doch mitmacht und was nicht und muss sich gleichzeitig mit der Tatsache abfinden, dass die Welt zusieht. Chinesische Regierungen sind nicht gerade für feuriges Temperament berüchtigt, sie lässt sich also gerne ungeniert beobachten und macht das Beste daraus. Nochmals fair enough, würde jetzt ich sagen.

Schmidt scheint dennoch der Überzeugung zu sein, dass das soziale System Europas prinzipiell in China Fuß fassen könnte, es sei mit politisch-kulturellen Anpassungen aus dem großen Ideentopf des Konfuzius. Denn dass das Allgemeinwohl dem Interesse der Einzelnen überordnet sei, heiße nicht gleich, dass das Interesse des Einzelnen sich auch in diesem Allgemeinwohl nicht zurecht finden könne. So das Ideal, jedenfalls. Schmidt verweist auf Japan und man könnte sich fragen, ob Korean gerade das auch geschafft hat.

Trotzdem bleibt China kommunistisch. Inwiefern dieser kleine Unterschied den Vergleich mit Japan hindert, lässt sich offensichtlich wunderbar 80 Minuten lang diskutieren. Da keine Ergebnisse deutlich auffallen, verweise ich wiederum auf Schmidts Bücher und hoffe, dass ihr dabei was zum Knabbern findet. Dennoch braucht es keinen Nobel-Preis, um die Anzeichen eines Wandels in China zu betrachten. Billiger ist jetzt Südost-Asien, und qualitativ schlechter braucht die chinesische Industrie nicht unbedingt noch hundert Jahre zu bleiben. Wer fleißig abschreibt, wird ein guter Kalligraph... So die Hoffnung und es gebe nach Schmidt Gründe, daran zu glauben. Dies würde allerdings bedeuten, dass der soziale Wandel auch nicht aufzuhalten ist. Und gerade da sieht Schmidt die Möglichkeit (wenn nicht sogar die Notwendigkeit) des Aufbaus des Sozialstaates chinesischer Prägung.

Im Raku-Museum in Japan hängt im Eingangsbereich diese Kalligraphie “Shuhari"



Zuerst: Behalten, Gehorchen
Dann: Zerreißen, Zerbrechen
Und: Verlassen, Trennen

Mal sehen, ob die Chinesen auch den Weg antreten... Wird das mit "Aufwachen" gemeint?
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