Helmut Schmidt ueber China:

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ingo_001
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von ingo_001 »

Ich sehe das genau so.

Nur, dass China kommunistisch ist, das sehe ich de facto anders.
M.E. ist China ein Ein-Partein-Staat, der auf dem Papier zwar kommunistisch ist, in der ökonomischen Realität aber eher dem US-"Higher and Fire" ähnelt als z.B. der deutschen sozialen Marktwirtschaft.
Obwohl es ja seit einiger Zeit Ansätze gibt einiges aus dem dt. Sozialsystem zu adaptieren (z.B. die Krankenversicherung).
Es ist bis heute durchaus üblich bei Großaufträgen von heute auf morgen hunderte von Mitarbeitern einzustellen - und diese dann wieder genauso schnell zu entlassen, wenn keine Folgeaufträge da sind.
Ob das nun kommunistisch im urspr. Sinn ist, lasse ich mal dahin gestellt.
Solange, wie man den polititeschen Alleinvertretungsanspruch der KPCh. nicht in Frage stellt, kann man so ziemlich alles machen.
Bis auf die Schlüsselsektoren (Finanzen und Energie z.B) sind die chin. Firmen in ihren Wirtschaftsentscheidungen i.d.R. unabhängig.
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

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quant
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von quant »

ingo_001 hat geschrieben:Ich sehe das genau so.

Nur, dass China kommunistisch ist, das sehe ich de facto anders.
M.E. ist China ein Ein-Partein-Staat, der auf dem Papier zwar kommunistisch ist, in der ökonomischen Realität aber eher dem US-"Higher and Fire" ähnelt als z.B. der deutschen sozialen Marktwirtschaft.
Obwohl es ja seit einiger Zeit Ansätze gibt einiges aus dem dt. Sozialsystem zu adaptieren (z.B. die Krankenversicherung).
Es ist bis heute durchaus üblich bei Großaufträgen von heute auf morgen hunderte von Mitarbeitern einzustellen - und diese dann wieder genauso schnell zu entlassen, wenn keine Folgeaufträge da sind.
Ob das nun kommunistisch im urspr. Sinn ist, lasse ich mal dahin gestellt.
Solange, wie man den polititeschen Alleinvertretungsanspruch der KPCh. nicht in Frage stellt, kann man so ziemlich alles machen.
Bis auf die Schlüsselsektoren (Finanzen und Energie z.B) sind die chin. Firmen in ihren Wirtschaftsentscheidungen i.d.R. unabhängig.
Diese Unabhängigkeiten bieten zwar auch die "Missbrauchsmöglichkeiten" in Form von Umweltverschmutzung, Arbeiterausbeutung etc. Aber ich glaube das wird auch von deutschen und anderen(?) Medien auch hochgespielt. Jedenfalls ist es gerade diese Freiheit, die den Chinesen ihren Aufstieg absichert. Würden jetzt schärfere Gesetze/Durchsuchungen stattfinden, so würden die Billiglohnfirmen doch abwandern. Von daher können wir den Chinesen nichts sagen, genauso wie die Deutschen auch müssen die Chinesen selbst herausfinden, wie sie ihre Umwelt haben möchten/In welchen Verhältnis sie Demokratie oder ein anderes System, Umwelt und Wirtschaftswachstum fördern wollen. Und wenn die Mehrheit der Chinesen wieder einen Kaiser wollen, warum nicht? Auch das wäre dann Demokratie der Mehrheit des Volkes ihren Kaiser zu gönnen.

Und bevor wir weiter auf den Chinesen mit Demokratie kommen, ist das bei uns wirklich eine Demokratie im ursprünglichen Sinne? Wir wählen zwar vom Volk aus Vertreter, allerdings können die dann Gesetze machen, so wie es ihnen passt. Also auch solche, die dem Volk an sich nicht passen oder die von einer Mehrheit des Volkes nicht getragen werden. Und eigtl. sollte das Volk dann seine Vertreter ungeschränkt kontrollieren können, dennoch werden einige Diskussionen hinter verschlossenen Türen ausgetragen.
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von ingo_001 »

quant hat geschrieben:Diese Unabhängigkeiten bieten zwar auch die "Missbrauchsmöglichkeiten" in Form von Umweltverschmutzung, Arbeiterausbeutung etc. Aber ich glaube das wird auch von deutschen und anderen(?) Medien auch hochgespielt. Jedenfalls ist es gerade diese Freiheit, die den Chinesen ihren Aufstieg absichert. Würden jetzt schärfere Gesetze/Durchsuchungen stattfinden, so würden die Billiglohnfirmen doch abwandern. Von daher können wir den Chinesen nichts sagen, genauso wie die Deutschen auch müssen die Chinesen selbst herausfinden, wie sie ihre Umwelt haben möchten/In welchen Verhältnis sie Demokratie oder ein anderes System, Umwelt und Wirtschaftswachstum fördern wollen. Und wenn die Mehrheit der Chinesen wieder einen Kaiser wollen, warum nicht? Auch das wäre dann Demokratie der Mehrheit des Volkes ihren Kaiser zu gönnen.
Das war nur eine Feststellung - keine Wertung.
Insofern rennst Du offene Türen ein, d.h., ich sehs genau so - und hab das auch schon oft genug in anderen Threads geschrieben :wink:
quant hat geschrieben:Und bevor wir weiter auf den Chinesen mit Demokratie kommen, ist das bei uns wirklich eine Demokratie im ursprünglichen Sinne? Wir wählen zwar vom Volk aus Vertreter, allerdings können die dann Gesetze machen, so wie es ihnen passt. Also auch solche, die dem Volk an sich nicht passen oder die von einer Mehrheit des Volkes nicht getragen werden. Und eigtl. sollte das Volk dann seine Vertreter ungeschränkt kontrollieren können, dennoch werden einige Diskussionen hinter verschlossenen Türen ausgetragen.
S.o. :wink:
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von Felixan »

Obwohl ich Helmuth Schmidt und dem Zitat inhaltlich recht gebe, ist es leider so, dass der alte Mann denkt er haeb die Weisheit mit Löffeln gegessen. Er nervt. Würde ich nicht als Quelle zum Verständnis für China heranziehen.
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von edmund27 »

Felixan hat geschrieben:Obwohl ich Helmuth Schmidt und dem Zitat inhaltlich recht gebe, ist es leider so, dass der alte Mann denkt er haeb die Weisheit mit Löffeln gegessen. Er nervt. Würde ich nicht als Quelle zum Verständnis für China heranziehen.
Mich nervt nicht Helmut Schmidt und der hat auch nicht die Weisheit mit dem Löffel gefressen. Nerven tut diese FDJ Tante die angeblich die Demokratie erfunden hat und überhaupt keine Ahnung hat. 8) 8) 8) 8)
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von punisher2008 »

ingo_001 hat geschrieben: M.E. ist China ein Ein-Partein-Staat, der auf dem Papier zwar kommunistisch ist, in der ökonomischen Realität aber eher dem US-"Higher and Fire" ähnelt als z.B. der deutschen sozialen Marktwirtschaft.
Du meintest wohl eher "hire and fire", mit "höher" hat das nichts zu tun. :wink:
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Re: Helmut Schmidt ueber China:

Beitrag von edmund27 »

Welcher deutschen sozialen Marktwitschaft. Die gibt es doch nur noch in der Theorie. :lol: :lol: :lol:
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