Schön, an den Mauern?

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domasla
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Schön, an den Mauern?

Beitrag von domasla »

Analog zu "Schön, im Osten?" vom letzten Jahr möchte ich an dieser Stelle wieder um Aufträge, Tipps und Fragen bitten.

Ich werde mich ab dem 5. Mai mal mit Mauern in Nordchina beschäftigen. Besonders natürlich mit der 万里长城 in all ihren Ausprägungen und Zustandsformen. Und mit den üblichen ummauerten Gebäudekomplexen. Fabriken, Schulen, Wohnhöfen, Dörfern. Mit Fotos. Bis zu Makro-Aufnahmen von Bordsteinkanten, die unter Lebensgefahr im Berufsverkehr geknipst werden müssen.

Geplant sind als Stationen Beijing, Chengde, Shanhaiguan, Tianjin und Datong sowie mehrere kleinere Städtchen auf der Strecke.

D. der unter die Maurer geht und auf eure Kellen hofft.
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glizza
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Re: Schön, an den Mauern?

Beitrag von glizza »

domasla hat geschrieben:Analog zu "Schön, im Osten?" vom letzten Jahr möchte ich an dieser Stelle wieder um Aufträge, Tipps und Fragen bitten.

Ich werde mich ab dem 5. Mai mal mit Mauern in in Nordchina beschäftigen. Besonders natürlich mit der 万里长城 in all ihren Ausprägungen und Zustandsformen. Und mit den üblichen ummauerten Gebäudekomplexen. Fabriken, Schulen, Wohnhöfen, Dörfern. Mit Fotos. Bis zu Makro-Aufnahmen von Bordsteinkanten, die unter Lebensgefahr im Berufsverkehr geknipst werden müssen.

Geplant sind als Stationen Beijing, Chengde, Shanhaiguan, Tianjin und Datong sowie mehrere kleinere Städtchen auf der Strecke.

D. der unter die Maurer geht und auf eure Kellen hofft.
Bild Juchuuu! Es ist wieder soweit, freu mich jetzt schon auf jede Zeile; jedes Bild! Auftrag: heil wieder zurückkehren von Deinen lebensgefährlichen Missionen! Wünsche guten Flug und einen tollen, spannenden Urlaub! :D

P.S.: Viel Erfolg beim Aussuchen der "Nichten-Mitbringsel" *g*

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Babs
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Re: Schön, an den Mauern?

Beitrag von Babs »

domasla hat geschrieben:Analog zu "Schön, im Osten?" vom letzten Jahr möchte ich an dieser Stelle wieder um Aufträge, Tipps und Fragen bitten.
Auftrag: wieder einen so langen, gerne auch längeren Reisebericht schreiben wie beim letzten Mal!

Tipps: nebst Anzug und Krawatte :wink: Mund- und Nasenschutz nicht vergessen! Die Gobi spuckt zur Zeit grade wieder und bis die Spucke in Beijing oder Korea ankommt, ist sie hochtoxisch angereichert 8)

Fragen: habe ich keine, aber

Wünsche: ich wünsche dir eine wunderschöne Reise und viel Erfolg beim Mauern!

Barbara
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LeChef
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Beitrag von LeChef »

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wir müssen eine mauer baun, wir brauchen eine mauer im kopf, wir müssen eine mauer baun, wir brauchen eine mauer im herz,..[/sing]

mal sehen wo ich zu dem zeitpunkt unterwegs sein werde, wenn ich es aber nicht schaffe irgendwas schönes urlaubsmäßig auf die beine zu stellen fahre ich zum MIDI festival nach peking, und wenn ich dann eh schon da bin und du eh am 5. ankommst....
evtl. foumstreffen :D
reist du alleine oder in fester reisegruppe? falls unabhängig, dann kann ich dich ja ein wenig begleiten. (im prinzip schreibe ich aber vom 9. bis 11. mai klausuren, aber die sind mir auch egal)

achja, poste mal ein wenig mehr, damit du ich auch bald einholst ;)
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domasla
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Beitrag von domasla »

@LeChef: Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten! Und darauf "Goodbye Johnny" zu singen.

Bin am 5., 6. und 17., 18. Mai in Beijing.

D.
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domasla
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Beitrag von domasla »

Morgen ist Redaktionsschluss.

Selbstverständlich kommt unser kleiner Freund auch mit:

Ein Strichmännchen sitzt im Flugzeug und verusucht verbissen (es beisst sich auf die Zunge, die links heraushängt), auf einem Block ein kleines Strichmännchen zu zeichnen, das unbeschreibliche Abenteuer erlebt.

D.
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domasla
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Beitrag von domasla »

Ich bin dann kurz mal weg.

Macht keinen Unfug!

D.
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glizza
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Beitrag von glizza »

domasla hat geschrieben:Ich bin dann kurz mal weg.

Macht keinen Unfug!

D.
Wiiiiiiir? Machen wir doch nie! Bild

Bild Guten Flug und einen tollen Urlaub inkl. spannenden Mauer-Erkundungen und gelungenen Bildmotiven!!! Viel Spaß! :D

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Grufti
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Beitrag von Grufti »

( Und jetzt geht es los... die Polonäse nach Blankenese ) :lol: :lol: :lol: :lol:
Früher ging es uns gut. heute geht es uns besser...
Es wäre aber besser , es ginge uns wieder gut !
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domasla
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Beitrag von domasla »

Reisebericht Teil 1: Private parts - über die Mauern im Himmelstempel

Klasse! - äh... tai hao le! Musik umsonst (15 RMB) und draußen. Samstag Vormittag, 8 Uhr. Zwei Stunden nach der Landung. 10 Minuten nach dem Hotel. Am Westtor ist Andrang, aber kein Stau. Es strömt. Und es verläuft sich.

Abseits von der Hauptachse, wo man nur Fotografen fotografieren könnte, tobt das Leben. Vereinzelt, in Gruppen, aber vor allem sehr ruhig. Und laut, weil Chorübungen im Freien abgehalten werden, bei denen auch harmlose Passanten aus voller Kehle mitsingen. Dazu kommen Tanz- und Gymnastikveranstaltungen, um einzelne CD-Spieler herum gruppiert. In überdachten Wandelgängen sitzen Besucher im - äh... - besten Alter gemeinsam mit ihren Urenkeln im Schatten.

Auf den Schleichwegen und kleinen Lichtungen werden still und leise Schwerter und Fächer geschwungen. Oder Menschen hängen minutenlang kopfüber von den Bäumen. Bei absoluter Ruhe, zu Flötenmusik oder Handy-Klingeltönen. China, eben.

Zurück zu den Touristenströmen. Auf der Süd-Nord-Achse flattern keine Fächer, sondern Fähnchen. Megaphone plärren sich unverständlich an. Horden von Besuchern strömen dem Mittelpunkt des Interesses entgegen. Dem Mittelpunkt der Plattform, auf der die Kaiser Kontakt mit dem Himmel aufnahmen, um jedes Jahr brav ihr Mandat zu verlängern. Alleine! Alleine konnten wir uns auch noch 1997 auf den innersten Stein stellen und den Echoeffekt bewundern, der durch die konkave - oder war es die konvexe oder die konfuse - Wölbung der obersten Ebene hörbar ist.

Das geht nicht mehr. Schon 2000 - bei meinem nächsten Besuch - hatten Kinder keine Chance. Sie prallten einfach von der Menschentraube ab, die sich in der Mitte zum Fotografieren zusammendrängte. Das hat sich verschlimmert. Ein Kaiser hätte heute Schwierigkeiten, seinem Job vernünftig nachzugehen.

Einige Meter weiter, an der Echomauer, versteht man sein eigenes Wort nicht mehr. Auch nicht die der Anderen. Frühere Besucher schafften es auch nicht. Das lag aber daran, dass sie die Mauer einfach frontal anbrüllten. Mit Anlauf! Dabei reicht es doch, sich an die eine Seite des Torgebäudes zu stellen und die runde Mauer einfach entlang zu flüstern. Der Partner - oder ein wildfremder Tourist - kann das am anderen Ende hören. „Reichte“, müsste man schreiben. Und „konnte“. Wegen der vielen Leute geht das auch nicht mehr. Sie stehen dazwischen und brechen den Schall.

Zurück zu den Mauern: Hier gibt es gerade und runde. Gerade mit rechteckigem Grundriss für die Erde, die diese spirituelle Telefonzelle umgibt. Und runde Mauern, Terrassen und Gebäude, die das Himmelsgewölbe symbolisieren.

Zu trocken, das Thema? Dann ab in die Wassergräben. Oder ganz clever im Schatten gelaufen und interessante Details und Plätze fotografiert. Ohne Leute drauf. Ein kleiner Schwenk (Schwank) mit der Kamera und es würde wieder wimmeln. Aber deshalb sind wir nicht hier. Nicht dieses Jahr. Da zählen nur unbewegliche Mauern.

Der heftige Kalauer einer Führerin aus dem vergangenen Jahrtausend darf nicht vergessen werden: „In der nördlichen Halle (rund, Anmerkung des Nacherzählers) betete der Kaiser für eine gute Ente.“

D.
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Babs
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Beitrag von Babs »

domasla hat geschrieben:
D. der unter die Maurer geht und auf eure Kellen hofft.
Hallo Domasla,

wenn du gestern abend den ersten Teil der Dokumentation über die chinesische Mauer im ZDF gesehen hättest, wüsstest du, dass man aus gestampftem Lehm und Stroh, also ganz ohne Kellen, auch passable Mauern bauen kann :wink:

Ansonsten weiter so Bild Ich freue mich schon auf Teil 2 des Reiseberichts :D

Babs
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LeChef
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Beitrag von LeChef »

da haben wir uns aber knapp verpasst. war auch mal wieder im himmelstempel und bei mutianyu an der mauer.
mutianyu ist cool, ...sobald man in den nicht touristen bereich geht und auf den ruinen rumklettert. und sich danach anmeckern lässt.
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domasla
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Beitrag von domasla »

@LeChef:
Ja, schade. Aber der Terminplan war ziemlich eng. Ich habe am 16. in Beijing dann doch noch meine Ente gekriegt. Hat eben geholfen, dass wir im Himmelstempel waren.

@Babs:
Natürlich gibt es auch Mauern, die gar nicht gemauert sind. Besonders gerne im Westen, ab Shanxi. Gestampf? Manchmal eher mit dem Löffel ausgegraben...

D., der immer dem Schafsmist gefolgt ist, wenn er einen Durchgang gesucht hat.
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xhvonl
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Beitrag von xhvonl »

Zu erst moechete ich ein paar Links aus China zum Thema Grosse Mauer anbieten:
http://www.thegreatwall.com.cn/ccsy/zhu ... /shanxi/5/
Die Seite gibt einem eine Frage auf.In der Naehe vom Dorf Ba Tai Zi(八台子村) an der Grenze zur Innern Mongolei in Shanxi steht ein katholisches Dom, obwohl nur noch Ruinen da sind,mit der Mauern dort einsam nebeneinander.
Die Leute im Dorf sind überwiegend Katholiken.Nach dennen soll der Dom von Deutschen errichtet werden.Doch schade,bis heute kann noch nichts diese Aussage demonstrieren.
Ich wuerde mich freuen,wenn Jemand die Frage loesen kann.
noch Links dazu:
http://www.sxoutdoor.com/xinchen/jindian/greatwall.htm
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domasla
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Beitrag von domasla »

Es ist ganz dunkel. Über längere Zeit. Plötzlich flackert ein Feuerzeug auf. Unter dem hochgehaltenen Licht sieht man den oberen Teil eines kleinen gelben Gesichts. Alles unterhalb der Nase bleibt im Dunkeln. Die Flamme wackelt und geht wieder aus. Kurze Zeit später macht es wieder "zzzip" und unser kleiner Freund huscht durch ein rotes Tor, bleibt stehen und rennt dann unter Bäumen einen breiten Weg entlang. "ffft!". Zwischendrin zuckt ab und zu eine gezackte Sprechblase mit unleserlichem Inhalt durch die Nacht. Wenn er gegen eine Bank oder einen Mülleimer läuft.

Dann ein kurzer Lichtschein. Jetzt hat er die Treppe gefunden, die zur Halle der Ernteopfer führt. Die Schritte werden von den Mauern des Komplexes zurückgeworfen und hallen ziemlich laut. Man erkennt es daran, dass die Stufen etwas wackeln. Der Selbstauslöser löst aus und ein Blitz erhellt den Platz vor dem Gebäude. Unser kleiner Kollege ist nun endlich vollständig zu sehen, wie er in die Kamera grinst.

Jetzt schnell zur nächsten Station im Himmelstempel. Wie kann man alleine ein Echo testen? Er kann es. Fragt schnell, ob der Bürgermeister von Wesel da ist, rennt im Dunkeln auf die andere Seite des Tores und und lässt sich dort als Esel beschimpfen.

Dann raus zum Himmelsaltar. Unser Kumpel ertastet die Treppengeländer und arbeitet sich langsam zur Plattform vor. Hätte er eine Laterne an einen der Masten hängen sollen? Besser nicht. Es ist schwer, die Neigung der Kamera einzustellen. Also blitzt es jetzt mehrere Male. Wir haben ja Zeit.

Auf dem Rückweg zum Ausgang bleibt das Feuerzeug aus. Leer. Das Bild ist jetzt nicht mehr so oft schwarz, sondern es wird allmählich dunkelgrau. Im Osten dämmert schon der Morgen. Der Weg ist leicht zu erkennen. Es besteht keine Gefahr, in einen der leeren Wassergräben zu fallen. Nur einige ungleichmässige Steine bringen das Strichmännchen ab und zu zum Stolpern. Aber das macht nichts. Zufrieden grinsend bringt es den Speicher mit einzigartigen Aufnahmen in Sicherheit.

D.
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