Binationale Namen

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otternase
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Binationale Namen

Beitrag von otternase »

Hallo

im Thread "Bitte um Kontrolle der Namen" sprach Yingxiong die Frage an, welche Namen für Kinder aus binationalen Beziehungen beliebt sind, er nannte Kai (ich nehme an 楷 war gemeint?).

Welche weiteren Namen bieten sich an, welche Auswahlkriterien würdet Ihr nutzen? Falls Ihr in einer binationalen Beziehung lebt und schon Kinder habt, wie heissen sie, bzw. falls Ihr noch keine Kinder habt, wie würdet Ihr sie nennen?

Kai hatten wir ja schon aus obigem Thread. Unsere Tochter heisst Linda 琳达 (hat zwar keine echte Bedeutung im Chinesischen, ist aber chinesisch leicht aussprechbar), wäre es ein Junge geworden, hätten wir ihn David genannt, das ist von Da Wei 大卫 nicht allzu weit entfernt, der Sohn von Freunden heisst Henning und chinesisch Hai Ning 海宁, auch schön finde ich Hannah 汉娜
Dennis (CDS)
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Re: Binationale Namen

Beitrag von Dennis (CDS) »

Bevor ich mir und meiner Frau das Problem bescheren würde, uns auf die relativ geringe Auswahl von ähnlich und gut klingenden Namen auf Deutsch und Chinesisch zu einigen, würde ich beide Namen doch einfach getrennt sehen. Zumal zumindest in "meiner" Familie in Taiwan die Namen einer Generation immer etwas Gemeinsames haben und ich meine Kinder deswegen auf Deutsch jetzt nicht unbedingt Paul und Paula, Christof und Christina, Daniel und Daniela nennen möchte. :lol:

Wie sähe das dann eigentlich in deutschen Kindergärten und Schulen in China aus??

Sammeln wir mal:

Kai, Linda, Lisa, Anna, Hape, Mona, Andi, Gabi, Monika.......18 Punkte!

Für jede Silbe gibt es einen Punkt. 8)
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Re: Binationale Namen

Beitrag von Topas »

Dass ist doch letztendlich alles ne Frage der Individualität. Rein theoretisch kommen alle Namen der Welt in Betracht - je nach Vorliebe der Eltern - und nach legalität im Staat.
Interessant wären doch mal trinationale Namen....zB Deutsch-Chinesisch-Spanisch....oder Afgahnisch-Brasilianisch-Mongolisch :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Topas grüsst recht herzlich WHSAP
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Re: Binationale Namen

Beitrag von otternase »

Natürlich habt Ihr Recht, dass die Namensgebung frei ist, je nach Vorlieben der Eltern, Gesetzes des Landes und unter Berücksichtigung der Grenzen des guten Geschmacks ("Budweiser" oder "McDonalds" würde ich mein Kind nie nennen, siehe http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,571674,00.html).

Trotzdem denke ich, dass es gut ist, wenn ein binationales Kind in beiden Kulturen unter einem, dem eigenen, Namen auftreten kann. Es ist ja nur eine Äusserlichkeit, aber es trägt vielleicht ein ganz klein wenig dazu bei, dass das Kind sich als Teil beider Kulturen versteht. Dazu sollte der Name zumindest in beiden Sprachen aussprechbar sein und keine negative Bedeutung haben.
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Re: Binationale Namen

Beitrag von Grufti »

Ich habe meinem Sohn mehrere Vornamen, darunter auch einen rein chinesischen Vornamen ( der rein garnichts mit seinen deutschen Vornamen zu tun hat) gegeben, da ich es als Nonsense empfinde, nur einen deutschen Namen zu geben, der dann ins Chinesische transskribiert werden muß, um auch für Chinesen aussprechbar zuwerden..
Das einzige kleine "Problem" dabei war, daß ich bei der deutschen Behörde nachweisen mußte, daß der Wunschname ein Name ist, der im chinesischen Kulturkreis als ein männlicher Vorname ist.


..aber da hatte meine Ex-Prof, der damals im Taipei Kulturbüro arbeitete, eine kleine Bestätigung mit dem offiziellen Stempel der inoffiziellen Taiwan-Vertretung in München geschrieben...die das Standesamt ohne weitere Fragen akzeptiert hatte..
Früher ging es uns gut. heute geht es uns besser...
Es wäre aber besser , es ginge uns wieder gut !
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Re: Binationale Namen

Beitrag von Topas »

Warum denn nur ein Namen ? Wenn ich irgendwann mal Kinder haben sollte, dann werde ich ihnen mind. zwei namen geben. Einen rein Deutschen und einen rein Chinesischen. So kann es sich seinen bevorzugten Rufnamen, je nach seiner Situation, seobst aussuchen :wink:
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Re: Binationale Namen

Beitrag von otternase »

Topas hat geschrieben:Wenn ich irgendwann mal Kinder haben sollte, dann werde ich ihnen mind. zwei namen geben. Einen rein Deutschen und einen rein Chinesischen. So kann es sich seinen bevorzugten Rufnamen, je nach seiner Situation, seobst aussuchen :wink:
Das ist natürlich auch eine sehr schöne Lösung :D
Damit macht man sicher nichts falsch.

Ideen, welche Namen das werden könnten?
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Re: Binationale Namen

Beitrag von Linnea »

Ich kenne einige binationale Paar, die ihren Kindern zwei Namen gegeben haben. Die Mutter ruft das Kind mit dem einen, der Vater mit dem anderen. Scheint gut zu klappen.

Dennis (CDS) hat geschrieben:Sammeln wir mal:
Mia, Pia, Nea, Ida, Tina, Nina, Lina, Gina, Iva, Ruben, Jolanda, Rosa, Renate, Ben... *grusel*
Dennis (CDS)
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Re: Binationale Namen

Beitrag von Dennis (CDS) »

otternase hat geschrieben:Trotzdem denke ich, dass es gut ist, wenn ein binationales Kind in beiden Kulturen unter einem, dem eigenen, Namen auftreten kann. Es ist ja nur eine Äusserlichkeit, aber es trägt vielleicht ein ganz klein wenig dazu bei, dass das Kind sich als Teil beider Kulturen versteht. Dazu sollte der Name zumindest in beiden Sprachen aussprechbar sein und keine negative Bedeutung haben.
Also damit sich unsere Kinder als Teil beider Kulturen verstehen, werde ich versuchen sie zweisprachig zu erziehen. Dadurch dass sie sich in beiden Sprachen zurechtfinden werden, halte ich eine gemeinsame Nahtstelle über den Namen für überflüssig.

PS: Linnea, 29 Punkte. 8)
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Re: Binationale Namen

Beitrag von Laogai »

Unser Sohn hat auch zwei "offizielle" Vornamen, einen deutschen (Jakob) und einen chinesischen (天成). Ich schreibe "offiziell", denn inzwischen hat er sich zu einer multiblen Persönlichkeit entwickelt, die sich unter vier Namen mehr oder weniger angesprochen fühlt.
Trotz des chinesischen Vornamens haben meine Schwiegereltern den kleinen Kerl von Anfang an 雅各布 genannt, also de chinesische Verballhornung von Jakob (gehört das jetzt schon in den Ordner Tattoo? :lol:). Ich fand das nicht so witzig und konterte mit T.C. (in der englischen Aussprache), die Anfangsbuchstaben seines chinesischen Vornamens in Pinyin.
Ich habe mich durchgesetzt, wenn man ihn fragt, wie er heißt, antwortet er abwechselnd T.C. und Jakob 8)
Grufti hat geschrieben:Das einzige kleine "Problem" dabei war, daß ich bei der deutschen Behörde nachweisen mußte, daß der Wunschname ein Name ist, der im chinesischen Kulturkreis als ein männlicher Vorname ist.
Bei uns war es etwas anders.
Bei der Eintragung der Vornamen auf dem Standesamt sagte die Standesbeamtin "Ich gehe mal davon aus, dass 'Tiancheng' ein gängiger chinesischer Vorname für Jungen ist?!"
"Nun ja," antwortete ich, "eigentlich gibt es so etwas wie gängige Vornamen in China nicht" und wollte zu einem Referat über die Namensgebung in China ansetzen. Allerdings wurde ich von der Standesbeamtin etwas rüde unterbrochen: "Das habe ich jetzt nicht gehört!" sagte sie und knallte den Stempel auf die Geburtsurkunde....
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Re: Binationale Namen

Beitrag von Grufti »

laogai hat geschrieben:Unser Sohn hat auch zwei "offizielle" Vornamen, einen deutschen (Jakob) und einen chinesischen (天成). Ich schreibe "offiziell", denn inzwischen hat er sich zu einer multiblen Persönlichkeit entwickelt, die sich unter vier Namen mehr oder weniger angesprochen fühlt.
Trotz des chinesischen Vornamens haben meine Schwiegereltern den kleinen Kerl von Anfang an 雅各布 genannt, also de chinesische Verballhornung von Jakob
Es sieht so aus, als ob die Taiwaner doch etwas chinesischer sind als "die Chinesen" selbst. :mrgreen:
Meine (Ex-) Schwiegerverwandten ( die Eltern meiner Ex waren zum Zeitpunkt meiner damaligen Heirat schon unter der Erde, meine Ex hatte als zweitjüngste aber noch 6 Geschwister ) hatten meinen Sohn nie "Florian" sondern immer nur mit seinem chinesischen Namen 胤侃 Yinkan gerufen
Früher ging es uns gut. heute geht es uns besser...
Es wäre aber besser , es ginge uns wieder gut !
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Re: Binationale Namen

Beitrag von Dennis (CDS) »

Grufti hat geschrieben:Es sieht so aus, als ob die Taiwaner doch etwas chinesischer sind als "die Chinesen" selbst. :mrgreen:
+1 :wink:
TaugeNix

Re: Binationale Namen

Beitrag von TaugeNix »

Dennis (CDS) hat geschrieben:
Grufti hat geschrieben:Es sieht so aus, als ob die Taiwaner doch etwas chinesischer sind als "die Chinesen" selbst. :mrgreen:
+1 :wink:
Sprich (aus der Erfahrung der anderen Ordner):
noch nationalistischer in Hinblick auf Gesamtchina und noch schneller beleidigt?!

:mrgreen:

Interessant..
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Re: Binationale Namen

Beitrag von Linnea »

Grufti hat geschrieben:Das einzige kleine "Problem" dabei war, daß ich bei der deutschen Behörde nachweisen mußte, daß der Wunschname ein Name ist, der im chinesischen Kulturkreis als ein männlicher Vorname ist.
laogai hat geschrieben:Bei der Eintragung der Vornamen auf dem Standesamt sagte die Standesbeamtin "Ich gehe mal davon aus, dass 'Tiancheng' ein gängiger chinesischer Vorname für Jungen ist?!"
"Nun ja," antwortete ich, "eigentlich gibt es so etwas wie gängige Vornamen in China nicht" und wollte zu einem Referat über die Namensgebung in China ansetzen. Allerdings wurde ich von der Standesbeamtin etwas rüde unterbrochen: "Das habe ich jetzt nicht gehört!" sagte sie und knallte den Stempel auf die Geburtsurkunde....
Eigentlich hättet ihr, wenn überhaupt, nur nachweisen müssen, dass die Namen keine eindeutig weiblichen Namen sind, denn einen eindeutig männlichen Namen haben eure Söhne ja bereits erhalten. Anders herum gibt es genau das bei chinesischen Namen nicht, damit dürfte das Problem eigentlich immer aus der Welt sein, solange es einen eindeutig geschlechtsspezifischen Zweit- oder Erstnamen gibt.
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Re: Binationale Namen

Beitrag von Yingxiong »

Jin hat geschrieben:Unserer Tochter hat mehrere Vornamen. Zwei westliche Namen, einen chinesischen. Komisch, dass hier so viele schreiben, dass man nachweisen müsste, dass der ausländische Name auch ein richtiger Name sei. Bei uns hat kein Mensch nachgefragt! Unsere Tochter heißt mit dritten Namen Junqi (君琪) und dem Amt wars total egal. :-P
Es bezieht sich hauptsächlich auf den Erstnamen, da es sich ja dabei um den Rufnamen handelt.
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