punisher2008 hat geschrieben:Sky Darmos hat geschrieben:
Ich hab im Forum dort jetzt auch mal vorgeschlagen das wenigstens einheitlich zu machen.
Aber es wird ja nicht mal in HK ein einheitliches System verwendet. Es wäre also schwer, sich im Forum auf eines zu einigen.
Du hast mich wieder falsch verstanden. Diese Internetseite verwendet einheitlich Jyutping. Es gibt aber eine kurze Lektion für absolute Anfänger, bei der neben der Jyutping Schreibweise noch willkürliche englische "Umschreibungen" stehen. Die stehen auch nur bei den ersten paar seiten dran.
Außerdem hab ich einen User gesehen der kantonesische Silben auf Englisch "umschrieben" hat. Der wurde aber nicht verstanden, und von den anderen dazu aufgefordert Jyutping zu benutzen.
punisher2008 hat geschrieben:Gerade Ortsnamen scheinen sich in HK weder an Jyutping noch an Yale zu halten, soweit ich das feststellen konnte.
Ja, die Ortsnamen stammen ja auch noch aus den Anfängen der Englischen Kolonialzeit und damals gab es ja nur die Wade-Giles Umschrift. Wir schreiben ja auch immernoch nach alter Wade-Giles Umschrift "Peking" und "HongKong", obwohl sie schon lange nicht mehr propagiert wird.
Eine besonderheit ist dass g und k nur durch einen Strich unterschieden werden, k ist g und k´ ist k. Bei Abschriften wurde der Strich dann meist weggelassen, so dass der westen dann alle wörter etwas "härter" übernommen hat als sie sind. Also eigentlich sollte es heißen "GungFu", nicht "Kungfu", "HorngGong" nicht "HongKong", u.s.w.
Außerdem wurde Jyutping von der Linguistic Society of Hong Kong (LSHK) im Jahr 1993 für die Verwendung als offiziellen Standard publiziert.
Das erklärt auch warum alle Internet-Wörterbücher Jyutping für das Kantonesische verwenden.
punisher2008 hat geschrieben:Beispiel Tsimshatsui: 尖 z.B. müsste entweder mit "jim1" (Yale) oder "zim1" (JP) wiedergegeben werden, nicht "tsim". Solche Ortsnamen haben sich aber schon so eingebürgert, dass man durch Vereinheitlichung eher noch mehr Verwirrung schaffen würde.
Ja, aber nur bei den Ausländern.
Ich denke auch nicht dass es ein Einheitsproblem gibt.
Es gibt eh nur zwei große Umschriften: "Yale" und "Jyutping".
Guangzhou Umschrift kann man nicht mitzählen, da sie wirklich nur auf ein paar Mainland Lehrbücher beschränkt ist.
Naja, und unter diesen zwei, also "Yale" und "Jyutping" hat sich "Jyutping" für den Onlinegebrauch durchgesetzt, Yale hingegen eigent sich für den amerikanischen Laien, für das zitieren von Kantonesischen Wörtern für Amerikaner, oder für Aufschriften auf Schildern.
punisher2008 hat geschrieben:Danke. Allerdings lerne ich nicht mehr aktiv, nur so nebenbei durch Anwendung. Und bei Fremdsprachen lernt man sowieso nie aus.
So ist es bei mir mit Mandarin.
Kantonesisch muss ich aber noch weiter üben ^^
Noch etwas wichtiges zu Jyutping:
Nur Jyutping unterscheidet die Laute "oe" (想soeng2) und "eo" (進zeon3).
Am Anfang hab ich Hauptsächlich Yale oder Guangzhou Umschrift benutzt, und hab dann immer nicht verstanden warum ich die Silben wie 進 immerzu falsch ausspreche. "oe" ist wie ein kurzes deutsches "ö" (wie in Töchter), aber "eo" hat mit einem ö nicht viel zu tun, und hört sich nach irgendeiner speziellen Art von o an.
Da eo nur in den Silbenendungen -eoi -eon und -eot vorkommt, und oe
nur in -oe, -oeng, -oek, überlappen können sich die beiden nicht überlappen, so dass es nicht unbedingt erforderlich ist sie schriftlich zu unterscheiden.
Jyutping verhindert aber dass Anfänger eo genauso aussprechen wie oe. Ist auch ein gewisser Vorteil. Formal gesehen ist die Unterscheidung allerdings unnötig.