Der Ton macht das Chinesisch

Übersetzungen, Computerprobleme, Chinesische Zeichen, Studium in China, Sinologie usw.

Was schlussfolgern?

Umfrage endete am 26.11.2007, 13:21

1. Fazit - Töne sind Sache des Talents
1
4%
2. Fazit - Töne setzen einen gewissen IQ voraus
2
8%
3. Fazit - Töne sind trivial
1
4%
4. Fazit - Töne sind Übungssache
22
85%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 26

Dennis (CDS)
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Beitrag von Dennis (CDS) »

HK_Yan hat geschrieben:Der Text ist ein gutes Beispiel warum Pinyin Zeichen nur schwer ersetzen kann.
Deine Aussage ist zwar in der Form nicht verkehrt, die Begründung aber ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Zeig mir einen solchen Text bitte "in freier Wildbahn" oder von jemanden im Alltag gesprochen. Ein gutes Beispiel sieht anders aus.
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Sky Darmos
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Beitrag von Sky Darmos »

Dennis (CDS) hat geschrieben:
HK_Yan hat geschrieben:Der Text ist ein gutes Beispiel warum Pinyin Zeichen nur schwer ersetzen kann.
Deine Aussage ist zwar in der Form nicht verkehrt, die Begründung aber ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Zeig mir einen solchen Text bitte "in freier Wildbahn" oder von jemanden im Alltag gesprochen. Ein gutes Beispiel sieht anders aus.
(Noch vorweg: Mir ist schon klar, dass du nicht gegen die Verwendung von Schriftzeichen bist, sondern nur eine sinnvolle Begründung haben willst.)

Ich rede manchmal ganz ähnlich wie in dem Text ... Ich werde dann nur aus dem Kontext heraus verstanden. Ein paar Beispiele:

我要適食 = 我得走了,要吃飯!

我試試食石 = 這塊麵包真的很硬的呀!

你何時回室 = 你什麽時候回到宿舍?

不是詩是史 = 不是詩歌,是故事

我爸爸時時食石 (Paximathi,一種很硬的麵包)

...

Aber das sind keine Guten Beispiele, denn so redet man vielleicht mal so zum Spass, aber nicht durchgehend.
Vielleicht müsste man hier Altchinesische Texte betrachten, die wären ohne Schriftzeichen vielleicht kaum noch zu entschlüsseln! Wobei man aber bedenken muss, dass es damals vielleicht nicht so viele gleichlautenden Wörter gab.
Ein besseres Beispiel ist die Liste der zusammengesetzten Wörter SHISHI die ich in diesem Thread erstellt habe. Selbst bei den zusammengesetzten Wörtern gibt es vieles was exakt gleich klingt.

...

Dennoch bin ich nicht der Meinung dass Schriftzeichen für die Muttersprachler wichtig sind. Sie sind aber wichtig für sprachenübergreifende Verständigung. Deshalb gebe ich ja den Zeichen deutsche Aussprachen.
Da die Beziehungen zwischen den Wörtern, immer wieder die selben sind, lassen sich die Beziehungen einfach kopieren. Z.B.:

與 geb, yu3
擧 heb, ju3
有 hab, you3

Ein Laut ist nur für eine kleine Gruppe von Menschen auf diesem Planeten verständlich, ein Zeichen könnte für jeden Verständlich sein, wenn alle dieselben Zeichen benutzen würden. Das könnte dann z.B. so aussehen:


hoả (vietnamesisch)
hwa (koreanisch)
huo3 (mandarin)
fo2 (kantonesisch)
Feu (deutsch)
fire (englisch)
φοτ (griechisch)
fueg (spanisch)
feu (französisch)

(F und H sind unmittelbar benachbarte Laute.)


thanh (vietnamesisch)
seong (koreanisch)
sheng1 (mandarin)
seng1 (kantonesisch)
Schall (deutsch)
sound (english)
ιχ (griechisch)
son (spanisch)
son (französisch)

(T und S/SH sind unmittelbar benachbarte Laute.)

Abstraktere Begriffe sind sicher schwieriger zuzuordnen. Doch wenn man die Beziehungen zwischen den Zeichen und Wörtern untersucht, dann ist das auch kein Problem.

Gruß,
Sky.
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HK_Yan
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Beitrag von HK_Yan »

Dennis (CDS) hat geschrieben:
HK_Yan hat geschrieben:Der Text ist ein gutes Beispiel warum Pinyin Zeichen nur schwer ersetzen kann.
Deine Aussage ist zwar in der Form nicht verkehrt, die Begründung aber ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Zeig mir einen solchen Text bitte "in freier Wildbahn" oder von jemanden im Alltag gesprochen. Ein gutes Beispiel sieht anders aus.
Gutes Beispiel oder nicht ist ja egal. Mandarin ist so schon etwas unpraezise und basiert oft auf Kontext - und mit Pinyin nochmal unpraeziser. Ein simples "hěn jiǔ bù jiàn" kann schon andere Bedeutungen haben wie die Offensichtliche.
Mir ist schon klar, dass du nicht gegen die Verwendung von Schriftzeichen bist,
Ich bin gegen die Verwendung von Schriftzeichen. Es gibt aber kein Alternative. Zumindest ist Pinyin keine Alternative. Als Romanisierung ist Pinyin natuerlich sehr gut und phonetisch auch viel praeziser als deutsch oder englisch.
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Beitrag von Sky Darmos »

HK_Yan hat geschrieben:Ich bin gegen die Verwendung von Schriftzeichen. Es gibt aber kein Alternative. Zumindest ist Pinyin keine Alternative. Als Romanisierung ist Pinyin natuerlich sehr gut und phonetisch auch viel praeziser als deutsch oder englisch.
Ich finde für Europa ist die Verwendung von Buchstaben sehr hinderlich, kaum geht man eine "Provinz" (eigentlich Land) weiter, schon versteht man nichts mehr von dem was da in den Zeitungen und Schildern steht. Würden wir alle dieselben Zeichen benutzen, so wäre die Etymologie der Wörter für jeden Sichtbar, und alle Sprachen würden sich sehr viel leichter lernen. Texte würde man schon verstehen bevor man die Aussprache der Wörter gelernt hat.

Aber gut, das ist deine Meinung ... dir scheint die chinesische Schrift nicht besonders zu gefallen ...
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HK_Yan
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Beitrag von HK_Yan »

Sky Darmos hat geschrieben:Ich finde für Europa ist die Verwendung von Buchstaben sehr hinderlich, kaum geht man eine "Provinz" (eigentlich Land) weiter, schon versteht man nichts mehr von dem was da in den Zeitungen und Schildern steht. Würden wir alle dieselben Zeichen benutzen, so wäre die Etymologie der Wörter für jeden Sichtbar, und alle Sprachen würden sich sehr viel leichter lernen. Texte würde man schon verstehen bevor man die Aussprache der Wörter gelernt hat.
Die chinesische Schrift passt nur zu Sino-Tibet Sprachgruppen. Fuer andere Sprachengruppen ist die Schrift wenig geeignet.

Davon mal abgesehen ist eine phonetische Schrift binnen Stunden lernbar. Koreanisch kann man in 2 Stunden lesen lernen (natuerlich nicht verstehen). Kyriliisch hab ich mir mal fuer 10 Minuten angesehen und konnte damit viele Woerter in Russland erkennen.

Uebrigends deckt die (standart) chinesische Schrift schon andere Sino-Tibet Sprachen weniger gut ab, z.B. kantonesisch.
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Beitrag von Sky Darmos »

HK_Yan hat geschrieben:Die chinesische Schrift passt nur zu Sino-Tibet Sprachgruppen. Fuer andere Sprachengruppen ist die Schrift wenig geeignet.
Das ist eine reine Behauptung.
HK_Yan hat geschrieben:Davon mal abgesehen ist eine phonetische Schrift binnen Stunden lernbar. Koreanisch kann man in 2 Stunden lesen lernen (natuerlich nicht verstehen). Kyriliisch hab ich mir mal fuer 10 Minuten angesehen und konnte damit viele Woerter in Russland erkennen.
Damit kannst du dich aber nicht auf der ganzen Welt verständigen.
HK_Yan hat geschrieben:Uebrigends deckt die (standart) chinesische Schrift schon andere Sino-Tibet Sprachen weniger gut ab, z.B. kantonesisch.
Was ist für dich weniger gut?
Ich denke das Kantonesische passt zu den Schriftzeichen noch besser als das Hochchinesische. Und das ist nicht meine bescheidene Meinung sondern die der meisten (kantonesischen?) Lehrer und Sprachwissenschaftler. Kantonesisch liegt näher an 古代漢語 (Mittelalterchinesisch) als Mandarin.
Bis auf die verwendung, einiger sehr weniger Sonderzeichen, die aber alle auch eine Mandarinaussprache haben, sind die von Kantonesisch verwendeten Zeichen und die von Mandarin identisch.
Viele 形聲字 (Phonogramme) muss man auch im Kantonesischen betrachten, weil sie in Mandarin nicht mehr viel Sinn machen. Am besten sind eben 會意形聲兼形聲字 (Ideophonogramme) die machen immer Sinn.

Ich lerne übrigens auch Kantonesisch.
TaugeNix

Beitrag von TaugeNix »

Sky Darmos hat geschrieben: Ich lerne übrigens auch Kantonesisch.
Du lernst zu viel, mein Junge.. :lol:
Was hast du denn mal studientechnisch vor?

Gruß,
TaugeNix^beeindruckt ob soviel unsignifikaten Wissens
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Beitrag von Sky Darmos »

TaugeNix hat geschrieben:
Sky Darmos hat geschrieben: Ich lerne übrigens auch Kantonesisch.
Du lernst zu viel, mein Junge.. :lol:
Was hast du denn mal studientechnisch vor?

Gruß,
TaugeNix^beeindruckt ob soviel unsignifikaten Wissens
Ich will Mathematik oder Physik studieren - für theoretische Physik ist ein Mathematikstudium vielleicht besser.
Das ist nach wie vor mein Hauptinteresse .. aber was rede ich, man muss ja nichts bewerten, es ist mir alles wichtig.
Ich habe vor meine Theorien über Quantentheorie, Bewusstsein und Raumzeit weiterzuentwickeln und meine Schrift zu vollenden.

Gar nicht unsignifikant ... :x
TaugeNix

Beitrag von TaugeNix »

Sky Darmos hat geschrieben: Gar nicht unsignifikant ... :x
Hehe, war auch nicht ernst gemeint.
Ist nur etwas "theoretisch", das Ganze ;)

Gruß,
TaugeNix^nunja, Rechtswissenschaften sind zwar überaus "praktisch" in der Anwendung, aber die Wissenschaft dahinter auch extrem theoretisch..
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Beitrag von Sky Darmos »

TaugeNix hat geschrieben:
Sky Darmos hat geschrieben: Gar nicht unsignifikant ... :x
Hehe, war auch nicht ernst gemeint.
Ist nur etwas "theoretisch", das Ganze ;)
Hab ich auch nicht ernst genommen ^^
Die Praxis kommt noch ...
TaugeNix hat geschrieben:Rechtswissenschaften sind zwar überaus "praktisch" in der Anwendung, aber die Wissenschaft dahinter auch extrem theoretisch..
Besonders in China ^^ - also das mit dem theoretisch.
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Beitrag von no1gizmo »

Sky Darmos hat geschrieben: Ich finde für Europa ist die Verwendung von Buchstaben sehr hinderlich, kaum geht man eine "Provinz" (eigentlich Land) weiter, schon versteht man nichts mehr von dem was da in den Zeitungen und Schildern steht. Würden wir alle dieselben Zeichen benutzen, so wäre die Etymologie der Wörter für jeden Sichtbar, und alle Sprachen würden sich sehr viel leichter lernen. Texte würde man schon verstehen bevor man die Aussprache der Wörter gelernt hat.
Mit der Buchstabenschrift (die ja auch Chinesen und Japaner benutzen MÜSSEN und gleich als erstes in der Schule lernen) hast du ein viel intellgienteres System.

Du kannst zwar nicht so schnell eindeutig Wörter erkennen wie mit den chin. zeichen (obwohl es da auch viele Hinterhalte gibt und man sich verliest), aber ich lese auch nicht mehr "Deu t sch land", sondern sehe die buchstabenanhäufung und erkenne sie sofort als ein Wort (wie ein zeichen).

Nun kann ich aber noch das Wort sofort aussprechen, wenn ich die Buchstaben (und ein paar Buchstaben Konstellationen, wie ch, oe, sch usw.) kenne. Ich kann auch ein Wort schreiben, welches mir am telefon gesagt wurde und ich nicht kenne.

Mit den Buchstaben kann man dann auch kleine Präpositionen bilden und so passt das latainische System auf alle westlichen Sprachen (mit gheringfügigen Eigenheiten, im Deutschen öäüß).

Man muss auch nur die 24 buchstaben (+ die Eigenheiten einer Sprache) lernen, nicht tausende von Zeichen, die sich nicht dank eines Systems in Wörter rekonstruieren lassen.
Sky Darmos hat geschrieben: Aber gut, das ist deine Meinung ... dir scheint die chinesische Schrift nicht besonders zu gefallen ...
So kann man es natürklich auch sehen.
Man kann ein unpraktisches System mit Kultur und subjektivem Empfinden rechtfertigen.
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Beitrag von Dennis (CDS) »

no1gizmo hat geschrieben:Mit der Buchstabenschrift (die ja auch Chinesen und Japaner benutzen MÜSSEN und gleich als erstes in der Schule lernen) hast du ein viel intellgienteres System.
Leider ist diese Aussage so nicht richtig. In Taiwan werden Schriftzeichen gänzlich ohne die Zuhilfenahme von Buchstabenschriften gelehrt, d.h. man muss nicht zwangsläufig Buchstaben dafür benutzen. Selbst meiner einer musste die ersten Monate Zhuyin lernen und mit Buchstaben hat dies nun rein gar nichts zu tun. Und verglichen mit Pinyin, ist Zhuyin für den Anfang sogar noch besser geeignet. Für eine tiefere Diskussion habe ich leider jetzt keine Zeit, 30 Seiten Übersetzung warten bis morgen fertig zu werden. :cry:
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Beitrag von HK_Yan »

Mit der Buchstabenschrift (die ja auch Chinesen und Japaner benutzen MÜSSEN
Katagana ist eine phonetische Schrift, also auch Buchstaben. Buchstaben sind ja nicht nur ABC....
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Beitrag von Grufti »

HK_Yan hat geschrieben:
Mit der Buchstabenschrift (die ja auch Chinesen und Japaner benutzen MÜSSEN
Katagana ist eine phonetische Schrift, also auch Buchstaben. Buchstaben sind ja nicht nur ABC....
Die japanischen Katagana und Hiragana fallen unter die Kategorie SILBEN-Schrift... :!:
Früher ging es uns gut. heute geht es uns besser...
Es wäre aber besser , es ginge uns wieder gut !
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Beitrag von Sky Darmos »

no1gizmo hat geschrieben:So kann man es natürklich auch sehen.
Man kann ein unpraktisches System mit Kultur und subjektivem Empfinden rechtfertigen.
Es geht mir ueberhaupt gar nicht darum was fuer die Muttersprachler am einfachsten ist. Es geht mir um internationale Verständigung unabhängig von der Aussprache, und da können Buchstaben mal rein gar nichts.

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