Sinologie + Koreanistik

Übersetzungen, Computerprobleme, Chinesische Zeichen, Studium in China, Sinologie usw.
Holdersen
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Sinologie + Koreanistik

Beitrag von Holdersen »

Hi

Ich studiere derzeit BWL und werde demnächst ins 2 te Semester einziehen. Das Studium geht so gar nicht, kann mich mit dem Stoff einfach nicht auseindandersetzen und kann nur sagen, dass es eine große Fehlentscheidung war.

Ich wollte damals eigentlich Chinesisch + Wirtschaft in Bonn studieren, also vor dem BWL Studium... Hatte allerdings keine Zulassung bekommen, die kam erst, als ich den BWL Platz hatte und auch schon umgezogen war.. Also hab ich mich das wieder aus dem Kopf geschlagen, für ein "richtiges" Sino- Studium war ich zu feige und hatte große Bedenken, was ich damit beruflich anfangen könnte...

Nun sehe ich das ganze ein wenig anders, zumindest, weiss ich, dass man etwas studieren sollte, was einen interessiert und nicht irgend etwas, dass man eigentlich nicht so richtig mag und sich quälen muss. Ich setze mich viel Lieber mit Chinesich und Koreanisch auseinander statt mit BWL "zeugs". Ich denke man sollte auch abgesehen vom Studium sich mit seinem Fach identifizieren können, zumindest denke ich jetzt so.

Ja, meine Fragen, hat jemand Erfahrung mit beiden Studiengängen? Wäre davon abzuraten beides zusammen zu studieren?? Habe gehört, dass es bei beiden Sprachen parallelen bei den Vokabeln gibt, natürlich nicht bei Schriftzeichen o.ä. aber ein großteil der Vokabeln soll gleich sein, jedoch mit total unterschiedlicher Betonung. Jemand Erfahrung? Also interessiere mich eigentlich für beide Länder und Sprachen, könnte mir jetzt auch nicht unbedingt vorstellen, Chinesisch oder Koreanisch mit Wirtschaft zu studieren. Aber was kann ich danach wohl beruflich anfangen?? Übersetzungen? Journalismus? Lehrtätigkeit? Sowas hätte ich mir jetzt in etwa ausgemalt, andere Vorschläge?

Würde mich über Antworten sehr freuen.
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Goya
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Beitrag von Goya »

Da rate ich dir XiuMei anzuschreiben, ich glaube das sie Koreanistik und Sinologie in Tübingen studiert.
"Soziale Akzeptanz beginnt im Alltag und ohne große politische Gebärde."

Johannes Röhrig
kamillentee
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Beitrag von kamillentee »

würde es nett finden, wenn ihr euer gesprächsergebnis auch hier veröffentlichen würdet. danke
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Re: Sinologie + Koreanistik

Beitrag von Grufti »

Holdersen hat geschrieben:Hi

Ich studiere derzeit BWL und werde demnächst ins 2 te Semester einziehen. Das Studium geht so gar nicht, kann mich mit dem Stoff einfach nicht auseindandersetzen und kann nur sagen, dass es eine große Fehlentscheidung war.

Ich wollte damals eigentlich Chinesisch + Wirtschaft in Bonn studieren, also vor dem BWL Studium... Hatte allerdings keine Zulassung bekommen, die kam erst, als ich den BWL Platz hatte und auch schon umgezogen war.. Also hab ich mich das wieder aus dem Kopf geschlagen, für ein "richtiges" Sino- Studium war ich zu feige und hatte große Bedenken, was ich damit beruflich anfangen könnte...

Nun sehe ich das ganze ein wenig anders, zumindest, weiss ich, dass man etwas studieren sollte, was einen interessiert und nicht irgend etwas, dass man eigentlich nicht so richtig mag und sich quälen muss. Ich setze mich viel Lieber mit Chinesich und Koreanisch auseinander statt mit BWL "zeugs". Ich denke man sollte auch abgesehen vom Studium sich mit seinem Fach identifizieren können, zumindest denke ich jetzt so.

Ja, meine Fragen, hat jemand Erfahrung mit beiden Studiengängen? Wäre davon abzuraten beides zusammen zu studieren?? Habe gehört, dass es bei beiden Sprachen parallelen bei den Vokabeln gibt, natürlich nicht bei Schriftzeichen o.ä. aber ein großteil der Vokabeln soll gleich sein, jedoch mit total unterschiedlicher Betonung. Jemand Erfahrung? Also interessiere mich eigentlich für beide Länder und Sprachen, könnte mir jetzt auch nicht unbedingt vorstellen, Chinesisch oder Koreanisch mit Wirtschaft zu studieren. Aber was kann ich danach wohl beruflich anfangen?? Übersetzungen? Journalismus? Lehrtätigkeit? Sowas hätte ich mir jetzt in etwa ausgemalt, andere Vorschläge?

Würde mich über Antworten sehr freuen.

Chinesisch und Koreanisch sind in ihrer Struktur völlig verschieden.

Ein "Großteil der Vokabeln" ist nicht "gleich".
Das , was Du meinst, beruht auf der Tatsache, daß das Chinesische über Jahrhunderte die Sprache der Gebildeten in Korea war, besser: die Gebildeten benutzten die chinesischen Schriftzeichen , um ihre Gedanken festzuhalten. Selbst nach der Erfindung der koreanischen Buchstabenschrift im 15. Jahrhundert blieb die Benutzung der chinesischen Schriftzeichen bestehen..wie auch in Vietnam..und in größerem Maßstab in Japan, das sich im Gegensatz zu Korea oder Vietnam nicht einmal vom Gebrauch der ausländischen Schrift nicht befreien konnte.

Die Ähnlichkeit besteht nicht in der "Betonung", sondern in der Aussprache..!

http://de.wikipedia.org/wiki/Hanja

Ob Du etwas studieren willst, um es irgendwann irgendwie anwenden zu können, dazu kann Dir im Endeffekt niemand raten.
Wenn Du Dich für China und Korea begeisterst, dann studiere die Sprachen an der Uni..oder lerne sie privat....und wenn es Dir gelingt , das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, schätze Dich glücklich, werfe aber nicht die Flinte ins Korn, wenn dies Dir nicht gelingen sollte, sondern verfolge Deinen Weg..
Früher ging es uns gut. heute geht es uns besser...
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roshi
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Beitrag von roshi »

also, ich kenne hier in Bo viele Koreanistik/Sinologie studenten......

Es gibt wirklich ähnlichkeiten (die sind so wie Grufti beschreibt) vor allem in was klassisches Chinesisch betrifft (ein kurs, der sowohl in Koreanistik als auch in Sinologie verlangt wird)
Von einigen Deutschen habe ich gehört, dass sie leicht mit koranisch und chinesisch durcheinanderkommen....
Ausserdem erzählen viele, dass man sich meist auf eine der beiden Sprachen zu konzentriere beginnt, und die andere dabei eventuell vernachlässigt.
Soviel zu den Problemen, bei denen es natürlich immer stark von einem selbst abhängt, wie sehr diese vorhanden sind.

Koreanistik hat (im vergleich zu Sinologie und vielen anderen Wissenschaften) einen Vorteil, nämlich dass es in Deutschland wenige Experten in der Disziplin gibt.




Hoffe dass ich weiterhelfen konnte....
好好学习,天天向上!Ich will schnell fertig werden..... und wieder ab nach China.
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XiuMei
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Beitrag von XiuMei »

Goya hat geschrieben:Da rate ich dir XiuMei anzuschreiben, ich glaube das sie Koreanistik und Sinologie in Tübingen studiert.
Sehr richtig! :D

Gut, dann geb ich mal meinen Senf dazu. Erstmal muss ich aber dazu sagen, dass ich mir vor dem Studium so gut wie ueberhaupt keine Gedanken darueber gemacht habe, was ich damit mal anfangen soll und auch jetzt eigentlich noch keine Ahnung habe, was ich spaeter mal tun koennte...

Es gab schon einige Leute (vor allem so "Wirtschaftler" oder andere, die aeusserst "sinnvolle" Dinge studieren/studiert haben), die meinten, ein rein kulturwissenschaftliches Studium sei voelliger Bloedsinn, voellig nutzlos und man koenne danach ja praktisch ueberhaupt nichts. Hmm... Worauf ich also hinauswill ist, dass ich dir leider keinen Tipp geben kann, was du spaeter mit der Kombi Sinologie & Koreanistik anfangen kannst. Ich waere fuer Anregungen auch sehr dankbar! :wink:

Jedenfalls hab ich die beiden Faecher rein aus Interesse gewaehlt. Ich hatte allerdings den Vorteil, dass ich schon ein wenig Vorkenntnisse der koreanischen Sprache hatte. Wenn man die nicht hat, koennte es etwas schwierig werden, mit beiden Sprachen gleichzeitig anzufangen. Bei uns wird oft empfohlen, dass man mit einer der beiden Sprachen anfaengt und die andere erst ein Jahr spaeter dazunimmt.

Die Grammatik der beiden Sprachen ist komplett verschieden. Koreanische Grammatik aehnelt der japanischen (sagen viele, ich weiss es nicht, weil ich keinen Plan von Japanisch hab). Koreanisch ist eine - omg, Fachbegriffe, wie hiess das doch gleich? - agglutinierende (glaube ich) Sprache, es werden jeweils verschiedene Silben an die Wortstaemme rangehaengt... oder so.

Chinesisch ist eine isolierende Sprache - aber frag mal lieber nen Linguisten, von diesen theoretischen Dingen hab ich nicht so viel Ahnung... :oops:

Nun zu den Woertern. China und Korea haben seit ewigen Zeiten eine sehr enge Verbindung. Somit hat die koreanische Sprache sehr sehr viele Lehnwoerter aus dem Chinesischen uebernommen. Manche sprechen von 40-60 %. Wenn man beide Sprachen lernt, fallen einem immer mal wieder Aehnlichkeiten auf (z.B. Regenschirm: chin. Yusan, kor. Usan), aber die Lehnwoerter in einem riesigen Zeitraum nach Korea "gewandert" sind, und sich die chinesische Aussprache in dieser Zeit auch immer mal wieder geaendert hat, kann man die Aehnlichkeiten nicht immer herausfinden. (z.B. lernen: chin. xue, kor. hak, kantonesisch hok). Aber teilweise hilfts einem schon.

Allerdings wuerde ich dir - im Moment noch - nicht unbedingt empfehlen, Koreanistik in Tuebingen zu studieren. Lieber in Bochum oder so. Grund: In Tuebingen gibt es im Moment keine Professur. Wir haben nur eine Lektorin, die ALLES macht. Dadurch kommt der Sprachunterricht viel zu kurz und auch die inhaltlichen Kurse reichen nicht aus. Wir haben je nach Semester 2-4 Stunden Sprachkurs pro Woche - was niemals ausreicht, um wirklich koreanisch zu lernen. (Zum Vergleich: in Sino hatten wir im ersten Semester 14 Stunden Sprachkurs pro Woche)

Wir muessen fuer das Koreanistikstudium mehr inhaltliche Kurse besuchen, als angeboten werden. Damit das moeglich ist, muss man auf die Sinologie oder die Japanologie ausweichen. Das mit der Sino finde ich ja noch verstaendlich, aber ich als Sinologin kann keine Sinoscheine fuer die Koreanistik anrechnen lassen, weil ich die Scheine fuer mein Sinostudium auch brauche und sie ja nicht doppelt benutzen kann. Also muss ich in die Japanologie ausweichen und lerne da dann halt was ueber die Geschichte Japans anstatt ueber Korea. Finde ich jetzt nicht so besonders sinnvoll, vor allem weil ich absolut keine Japanischkenntnisse habe.

Man hoert allerdings Geruechte, dass wir in absehbarer Zeit wieder eine Koreanistikprofessur bekommen, vermutlich wird's dann besser.

Schau einfach mal hier: http://www.uni-tuebingen.de/sinologie.

So, ich hoffe, ich hab mich halbwegs verstaendlich ausgedrueckt... ansonsten einfach nochmal fragen! Vielleicht konnte ich dir ja ein bisschen weiterhelfen... Viel Erfolg noch bei der Suche nach einem Studiengang! :wink:
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Beitrag von Grufti »

Somit hat die koreanische Sprache sehr sehr viele Lehnwoerter aus dem Chinesischen uebernommen. Manche sprechen von 40-60 %. Wenn man beide Sprachen lernt, fallen einem immer mal wieder Aehnlichkeiten auf (z.B. Regenschirm: chin. Yusan, kor. Usan), aber die Lehnwoerter in einem riesigen Zeitraum nach Korea "gewandert" sind, und sich die chinesische Aussprache in dieser Zeit auch immer mal wieder geaendert hat, kann man die Aehnlichkeiten nicht immer herausfinden. (z.B. lernen: chin. xue, kor. hak, kantonesisch hok). Aber teilweise hilfts einem schon.
Da normalerweise im Koreanischen keine chinesichen Schriftzeichen (Hanja 한자 漢字) verwendet werden, sieht man es -- im Gegensatz zum Japanischen -- schon von der Optik heraus nicht, ob da ein sinokoreanisches oder reinkoreanisches Wort steht.
Ein weiterer Unterschied zum Japanischen besteht darin, daß im Japanischen die Zeichen entweder eine reinjapanische und/oder manchmal bis zu 2 oder 3 verschiedene sinojapanische Aussprachen ( je nachdem, wie oft ein Zeichen aus China entlehnt worden war
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Beitrag von no1gizmo »

XiuMei hat geschrieben: Es gab schon einige Leute (vor allem so "Wirtschaftler" oder andere, die aeusserst "sinnvolle" Dinge studieren/studiert haben), die meinten, ein rein kulturwissenschaftliches Studium sei voelliger Bloedsinn, voellig nutzlos und man koenne danach ja praktisch ueberhaupt nichts. Hmm... Worauf ich also hinauswill ist, dass ich dir leider keinen Tipp geben kann, was du spaeter mit der Kombi Sinologie & Koreanistik anfangen kannst. Ich waere fuer Anregungen auch sehr dankbar! :wink:

und das auch völlig zurecht. Was will man damit machen, außer Dolmetscher/Übersetzer. Besonders Dolmetschen steht unter hoher Konkurrenz und in den Vertrieb von Erzeugnissen für/von Korea/China kommst du damit auch kaum, dazu sollte man schon was von BWL und/oder Technik (ingenierwesen/informatik) gehört haben.

Solche Leute kommen später in irgendwelche Aushilfsjobs oder werden Quereinteiger, total unzufrieden und unglücklich.

Ich würde auch gerne einfach Chinesisch studieren und fertig aus, aber damit kommt man nicht weit. Es gibt auch ein Leben nach dem Studium und dass ist i.d.R. größer als das vor und während dem Studium, daran sollte man auch mal denken.

Am besten du studierst weiter BWL + Sprachen, Ingenieurswesen/Informatik + Sprachen oder eine Naturwissenschaft + Sprachen. Damit wirst du später bessere jobchancen, mehr jobauswahl und mehr gehaltsaussichten haben. Auch stehen mehr Möglichkeiten für eine eventuelle Selbstständigkeit offen.

Nur ein guter Rat.
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Blog über Leben und Arbeit in China- und Japan
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sushan
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Beitrag von sushan »

ich hab bwl auch geschmissen und werd zu meinem sinologie- und klassische chin. philologie- studium (bin ab mitte april im 4. semester) nun pädagogik studieren... da gibts dann später die möglichkeit, sprachlehrerin zu werden (uni, vhs, ...)...
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Goya
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Beitrag von Goya »

Einen unglücklichen BWL Studenten der zwar vielleicht nach dem Studium nicht schlecht verdienen wird (was natürlich nicht der Fall sein muss), sich jedoch jeden Tag zur Arbeit zwingen muss, ist auch nicht gerade schön.

Gibt es etwas anderes außer Regionalwissenschaft was dich noch interessiert?
Wenn du dir beruflich Sorgen machst, könntest du dich ja für eines der beiden Sprachen entscheiden und etwas praktisch orientiertes dazu nehmen.
Etwas was dich nicht so unglücklich macht wie BWL. (Vielleicht Sowi, Politik oder Pädagogik)
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Johannes Röhrig
Holdersen
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Beitrag von Holdersen »

Erstmal vielen Dank, für die zahlreichen Antworten. Ja, ich meinte die Aussprache, also das es gewisse parallelen beider Sprachen gibt, aufgrund geschichtlicher Hintergründe. Sinokoreanisch.. Ok, soweit wusste ich das dann doch nicht. Aber man lernt ja gerne dazu :)

Roshi, du studierst in Bochum?? Sehr fein, Bochum war mir jetzt auch eher im Auge, als Tübingen, HH oder Berlin... Glaube mehr Unis gibts mit Koreanistik und Sino ja nicht... Kannst vielleicht ein bisschen über Bochum erzählen also die Uni? Studierst du Sino in Bochum??
Ich kann mir gut vorstellen, dass man als Europäer bzw. "Westler" schonmal mit den Sprachen durcheinanderkommen kann, wenn man sie beide noch nicht so wirklich beherrscht...
Xiu Mai, wie sind deine Erfahrungen?? Vernachlässigt man nach ner Weile eine der beiden Sprachen?? Kann ich mir eigentlich recht gut vorstellen, vielleicht liegt einem die eine Sprache mehr als die andere oder man findet einfach mehr gefallen an einer der beiden Sprachen...
Ok roshi, es gibt relativ wenig Koreanistik Experten in Deutschland... Das Problem hierbei ist aber doch, dass auch nicht so viele Koreanistik Experten benötigt werden... außer in Tübingen, da brauchen se ja wieder einen ;)
Also XiuMai, die frage mit was kann ich nach dem Studium arbeiten... Halt dich ran und übernimm die Professur in Tübingen :wink:
Finde ich natürlich sehr perfekt, dass du genau beide Fächer studierst.
Wenn ich mir überlege, Sinologie mit Wirtschaft zu studieren, stellen sich bei mir eigentlich schon wieder alle Nackenhaare... Das Wirtschaft stört mich einfach und ich kann mich damit einfach nicht so tiefgründig auseinandersetzen... Oberflächlich ist das kein Thema und macht dann noch ansatzweise Spaß, aber das ich mir jetzt mal in meiner Freizeit irgend nen Wirtschaftswissenschaftliches Buch zur Hand nehm und mir das zu gemüte führe... Schlichtweg unvorstellbar.
Vorkenntnisse habe ich leider in keine der beiden Sprachen... ok, das Koreanische Alphabet kann ich :D Du hast ja, koreanische Wurzeln. Mehr als Annyeong, Jaljine, Joeunharubone, oder Ni hao (ma), xie xie, hai hai ni le? Ist bei mir noch nicht drin :)

Das die koreanische Grammatik der japanischen ähneln soll, habe ich auch schon gehört, muss wohl was dran sein :)
Wieviel Chinesich bzw. Koreanisch kann man denn nach so nem Studium?? 3 Jahre sind ja.. naja... vielleicht ausreichend um ne gute Basis zu schaffen... Verhandlungssicher in beiden Sprachen?? Klar, die letzliche Perfektion ist wohl nie zu erreichen, falls es sowas überhaupt gibt... Und ein Auslandsaufenthalt ist meines Erachtens bei jeder Fremdsprache ein Muss.

Ja, was gibts noch? Was lernt man denn noch? Also die Sprache, steht die im Vordergrund? Also Löwenanteil ist das Erlernen der Sprache? Geschichte, Kultur des jeweiligen Landes... Habe ich etwas vergessen?
Was mögt ihr an eurem Studium und was mögt ihr nicht besonders?

Das es nicht einfach wird, steht außer Frage, aber ich denke man tut sich doch schon leichter, wenn man Spaß hat sich mit einer Materie auseinanderzusetzen dann fällt es einem leichter, als sich hinzusetzen und irgend etwas zu lernen, was einem so wirklich keinen Spaß macht, dass bleibt dann nicht so hängen... Zumindes hab ich die Erfahrung mittlerweile gemacht. Ich habe irgendwie wahnsinnig Schiss, diesen Studienabbruch vom BWL Studium zu machen, sieht ja doch nicht so toll aus irgendwann... Hatte auch mal ne Berufsausbildung abgebrochen :oops:

Naja....
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Beitrag von sushan »

ich hab bis jetzt in meinem sino- studium folgende lehrveranstaltungen besucht:

vl: gesellschaftliche und wirtschaftliche entwicklung der vr china seit 1978 (fand ich nich so toll... war n bisschen trocken...)

vl: interkulturelle kommunikation (war sehr sehr sehr interessant!)

ps: landeskunde 1+2 (bestand leider nur aus referaten)

ps: moderne chinesische literatur (auch nur referate, aber denn noch interessant)

ps: moderne chinesische sprachwissenschaft (sehr interessant)

ü: chin kurzgeschichten (sehr lustig)

ü: einführung in sinologische nachschlagewerke (interessant und als anfänger anzuraten)

ü: einführung in die langzeichen (fand ich toll)

ü: chin zeitungslektüre (am anfang n bisschen schwer, aber sobald man sich eingearbeitet hat, ging gut)

ü: konversation (war leider nicht wirklich konversation... die frau hat sich vorn hingestellt und uns sachen erzählt. wir haben kaum geredet...)

und der sprachkurs (8std pro woche)

bis jetzt gefällt mir sinologie sehr gut! ich hatte bwl nur ein semester (vorher hatte ich 2 semester archäologie, da bin ich aber an altgriechisch gescheitert... durch meine faulheit... ich doofe...), aber das hat einfach gereicht, um das abzuwählen... kann einfach nix mit finanzbuchhaltung und sonstigem anfangen...
und pädagogik erscheint mir im moment sinnvoll...
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Beitrag von Holdersen »

Hui, hat sich ja gerade überschnitten :)

Also mit Pädagogik könnte ich mich glaube auch noch anfreunden. Habe auf der HP der Uni- Bochum gelesen, dass man verschiedene Wahlfächer hat, sollte man Sinologie oder Koreanistik studieren, um in eine berufliche Richtung gelenkt zu werden. Denke das dies so etwas wie integrative Veranstaltungen sind oder ähnliches.
Hmm kannst nichts mit FiBu anfangen?? Das fand ich dann noch am angenehmsten :wink:

Gut, dass die Chancen vielleicht nicht so gut sind wie bei BWL´ern... Es gibt ja Jobs in der Wissenschaft, oder man macht ne Ausbildung nach einem solchen Studium im Wirtschaftlichen, Handwerklichen Bereich, wo auch immer... Oder wirklich Pädagogik mit dazu nehmen und dann sowas wie ner Lehrtätigkeit nachgehen.. Oder man wird gebildeter Taxifahrer, was mir dann allerdings nicht so in der Nase stecken würde....
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Beitrag von sushan »

hatte bwl nur als nebenfach und da hat ma keine chancen gegen hauptfächler...
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Grufti
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Beitrag von Grufti »

Solche Leute kommen später in irgendwelche Aushilfsjobs oder werden Quereinteiger, total unzufrieden und unglücklich
Hat mich jemand gerufen ????

:oops: :roll:


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