Gibt es Sinologie auf Lehramt?

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peking-marco
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Gibt es Sinologie auf Lehramt?

Beitrag von peking-marco »

Ich studiere zurzeit internationale BWL mit Sinologie. Ich überlege mir, ob ich ganz zur Sinologie wechseln soll und gehe nun die Möglichkeiten durch, die sich mir bieten. Gefunden habe ich einige Bachelor-Studiengänge und noch ein paar Magister (cool, dass es immer noch welche gibt). Aber was ist mit Lehramt. Ich habe einen interessanten Artikel im Spiegel gefunden

http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,15 ... 76,00.html

Es gibt also bereits chinesisch an den Schulen jedoch kein Sinologie Lehramts-Studium. Kann das jemand bestätigen oder hat bereits eine Uni damit angefangen, chinesisch in das Lehramts-Angebot auf zu nehmen? Hat sich schon mal jemand näher mit diesem Thema beschäftigt und kann mir weiterhelfen? Zum Beispiel, ob es möglich ist, einen Sinologie-Abschluss in ein Lehramts-Studium ein zu bringen? Es gibt ja bereits Chinesisch-Lehrer, die mussten auch ausgebildet werden.
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Dr. Zook
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Beitrag von Dr. Zook »

Ich weiss von einem Projekt an einer Schule in Kassel, bei dem ein ehemaliger Mitarbeiter von der Uni Marburg als Lehrkraft tätig ist. Er hat aber ganz normal Sinologie studiert. Meines Wissens nach gibt es deutschlandweit auch kein Angebot für "Chinesisch auf Lehramt". Bei der begrenzten Stundenzahl und den begrenzten Inhalten bin ich mir auch nicht sicher, ob es sich lohnen würde da einen eigenen Studiengang zu schaffen.
Neben dem Lehrenden in dem kasseler Projekt kenne ich eine ganze Menge anderer Sinologen und auch Chinesen, die verschiedene Kurse an Schulen anbieten; zum Teil Sprachkurse, zum Teil auch einfach "Landeskunde China".
Für Chinesischunterricht in der Schule scheint ein Lehramtsstudium also nicht erforderlich zu sein, zumal die Lehrer für Chinesisch billig über Zeitverträge eingestellt werde können und nicht verbeamtet werden müssen.
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Kleine Stadt
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Beitrag von Kleine Stadt »

Ich habe gehört, das es so was an der Universität Bochum gäbe.
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Goya
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Beitrag von Goya »

In Köln und Münster geht das glaube ich auch.
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Johannes Röhrig
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Dr. Zook
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Beitrag von Dr. Zook »

Goya
In Köln und Münster geht das glaube ich auch.
Muss ja zu meiner Scahde gestehen, dass das stimmt und ich da mit meiner Vermutung etwas schief lag :oops:

hier zwei links zu den Angeboten der Unis

http://uni-koeln.de/phil-fak/ostas/mode ... ehrer.html

http://www.uni-muenster.de/Lehrerbildun ... ymGes.html

Soweit ich verstande habe, kann man es da als Zusatzfach studieren.
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roshi
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Beitrag von roshi »

das mit bochum halte ich für ein gerücht.....

Aber wieso denn Lehramt?

Versteht mich nicht Falsch, ich habe nichts gegen lehrer aus überzeugung.
Aber ich unterstelle den meisten Leuten die das studieren "perspektivlosigkeit" als treibendes Motiv, ala: "Beamtentum, Ferien, und außerdem krieg ich mit meinen Interessen eh keinen Job"

DIE HÄLFTE MEINER ALTEN ABITURKLASSE STUDIERT JETZT LEHRAMT!!!

Genauso die Klasse davor. Und ich kenne zwar nicht alle Lehramtsstudenten Deutschlands, aber ich kenne die Leute aus meiner alten Schule, und von denen sind gerade mal zwei Lehramtstudenten aus überzeugung......

Wer nicht in die Kategorie derjenigen gehört, die in Lehramt das Hartz IV der Akademiker nutzen, muss sich ja nicht angesprochen fühlen, aber:

Die Welt braucht nicht noch einen Lehrer der eigentlich gern was anderes wäre.


Sorry dass ich mich schon wieder habe gehen lassen....... :oops: aber wenn ich nur einen davon abhalten konnte was zu studieren was ihm keinen spass macht, dann hat der post seinen zweck erfüllt.
好好学习,天天向上!Ich will schnell fertig werden..... und wieder ab nach China.
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peking-marco
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Beitrag von peking-marco »

Hey,

zuerst mal, ich finde dieses Forum echt super. Vor drei Tagen habe ich dieses Thema angefangen und jetzt habe ich schon mehr Informationen als ich mir erhofft hatte. BÖÖÖÖÖÖÖÖÖS Cool.

@roshi: Ich gebe dir vollkommen recht, bei Lehramt ist es wie mit der BWL. Viele Schüler, die nach dem Abitur nicht richtig wissen, was man machen sollen, beginnen ein BWL Studium. ABER: Nur die wenigsten von denen beenden das auch. Ich denke, man merkt das während des Studiums, ob einem das Fach liegt oder nicht. Bei Lehramt wird das nicht anders sein...
Zudem sind die Job-Chancen zurzeit echt gut, was man zur heutigen Zeit nicht außer Acht lassen sollte. Lieber ein Lehrer-Job, der einen nicht ganz ausfüllt, als ein arbeitsloser Romanist (nur ein Beispiel).
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roshi
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Beitrag von roshi »

Ja, stimmt, BWL ist meistens ähnlich, aber ein unterschied ist, dass keinanderer darunter leidet, wenn jemand BWL macht, der eigentlich kaum daran interessiert ist. Was mich nämlich auch an der Sache stört ist, die Vorstellung dass es viele Lehrer gibt, die keinen Bock auf ihren Job haben und damit den Schülern die Schule verderben (hatte viele die so waren)

Naja.... wie auch immer. Lehramt Sinologie geht meines Wissens nicht in Bochum, aber ich bin mir nicht ganz sicher. Ich hier lassen sich viele schen mit Sinolgie kombinieren.... wenn du willst, schreib doch mal eine Mail an einen von den Leuten aus der OAW-Fakultät hier: http://www.rub.de/oaw

viel glück beim studienfach raussuchen (das problem kenn ich.... ich bin mir auch nnicht ganz sicher ob ich mein Studium so gut finde.....)
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XiuMei
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Beitrag von XiuMei »

Hallo Marco & Rest!

Also, ich hab mich nochmal ein bißchen informiert. Eine Freundin von mir hat sich mal mit dem Studentensekretariat in Tübingen rumgestritten, weil sie auch gerne Sino auf Lehramt gemacht hätte. Letzten Endes kam raus, daß Chinesisch nur als Zusatzfach geht, man muß also ganz normal zwei Fächer auf Lehramt machen - und Chinesisch darf man dann "zum Spaß" noch dazumachen. Soweit ich weiß, legt man auch kein Staatsexamen im Fach Chinesisch ab, sondern darf damit nur AGs leiten oder so. Also kein echtes Lehramtsstudium.
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roshi
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Beitrag von roshi »

hmmm..... vielleicht direkt in china oder Singapur oder so studieren?
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Kerrigan
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Beitrag von Kerrigan »

XiuMei hat geschrieben:Hallo Marco & Rest!

Also, ich hab mich nochmal ein bißchen informiert. Eine Freundin von mir hat sich mal mit dem Studentensekretariat in Tübingen rumgestritten, weil sie auch gerne Sino auf Lehramt gemacht hätte. Letzten Endes kam raus, daß Chinesisch nur als Zusatzfach geht, man muß also ganz normal zwei Fächer auf Lehramt machen - und Chinesisch darf man dann "zum Spaß" noch dazumachen. Soweit ich weiß, legt man auch kein Staatsexamen im Fach Chinesisch ab, sondern darf damit nur AGs leiten oder so. Also kein echtes Lehramtsstudium.
Ähm.. zumindest in NRW gibt es chinesisch auch im zentralabitur, d.h. es muss schon mehr sein als "nur AGs". ;)
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Kerrigan
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Beitrag von Kerrigan »

doppelpost
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unipia
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Beitrag von unipia »

chinesisch hin oder her, das Problem was ich sehe ist, dass die Nachfrage einfach noch nicht gegeben ist. Ich kenne keine genauen Zahlen, aber in Deutschland gibt es bestimmt keine unmengen an Lehrstellen für chinesisch.
Von daher ist es auch noch nicht sinnvoll Chinesisch auf Lehramt anzubieten oder sich in die Richtung zu bewegen.

Wenn die Nachfrage richtig ansteigen sollte werden die Schulen sicherlich auf Sinologen zurück greifen, weil wer sonst kann chinessich :)
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roshi
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Beitrag von roshi »

Die Nachfrage steigt aber stetig. Recht hat er schon: Wenn man unbedingt lehramt chinesisch machen will, dann jetzt. Ich kenne zwei schulen in meiner Heimat (IN BAYERN!!! :shock: ) an denen inzwischen Chinesisch unterrichtet wird. Nicht als hauptfach, nur als Wahlkurs, aber es kommt.
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peking-marco
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Beitrag von peking-marco »

unipia hat geschrieben:chinesisch hin oder her, das Problem was ich sehe ist, dass die Nachfrage einfach noch nicht gegeben ist. Ich kenne keine genauen Zahlen, aber in Deutschland gibt es bestimmt keine unmengen an Lehrstellen für chinesisch.
Von daher ist es auch noch nicht sinnvoll Chinesisch auf Lehramt anzubieten oder sich in die Richtung zu bewegen.

Wenn die Nachfrage richtig ansteigen sollte werden die Schulen sicherlich auf Sinologen zurück greifen, weil wer sonst kann chinessich :)

Zum Thema Nachfrage, die ist auf jeden Fall gegeben. Ich kann zwar nur von den Unizahlen ausgehen, aber dieses Jahr musste an meiner Uni (Tübingen) zum ersten Mal seit bestehen ein NC eingeführt werden. In den letzten drei Jahren hat sich das Studienfach Sinologie von einem "Orchideen-Fach" zu einem angesehenen Studienfach entwickelt. Zudem, wie in dem Spiegel-Artikel (erster Beitrag) beschrieben ist, fangen immer mehr Schulen an, chinesisch im Abitur anzubieten. Vielleicht ist die Nachfrage jetzt noch nicht so groß, aber chinesisch in den Schulen wird kommen.
Zum Thema, dann nehmen sie eben Sinologen. Wenn eine Schule die Wahl hat zwischen einem ausgebildeten Lehrer und bsw. einem Magister Sinologen, wird die Wahl nicht schwer fallen. Ich denke, dass hat Zukunft und einer der ersten zu sein, der ein neues Fach studiert, wird gefragt sein.
Ist man einen Tag in China schreibt man ein Buch, ist man einen Monat hier schreibt man einen Artikel.
Und nach einem Jahr schreibt man gar nichts mehr.
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