Chinesisch studieren in China - aber wo?

Übersetzungen, Computerprobleme, Chinesische Zeichen, Studium in China, Sinologie usw.
mazzel
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Re: Chinesisch studieren in China - aber wo?

Beitrag von mazzel »

studiereninchina hat geschrieben:Hey, falls ihr Fragen zu dem Studium in China habt, koenntet ihr wichtige Informationen auf dem Blog unter folgendem Link nutzen:

https://studiereninchina.wordpress.com/

Viel Spass!
Etwas früh für Werbung ;-)
Auf dem Blo steht ja noch nicht viel, besonders nicht über "Studieren in China". Wenn ihr die Infos zum Studium dort aber so ausführlich haltet, wie die anderen Beiträge, könnte es tatsächlich interessant werden. Aber bis jetzt lohnt sich der Besuch für jemanden, der sich für ein Studium in China interessiert noch überhaupt nicht.
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Nänsie
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Re: Chinesisch studieren in China - aber wo?

Beitrag von Nänsie »

Hallo Konstantin,

Freunde von mir haben hier in China an der Uni, z.B. in Beijing an der Beida Uni oder in Shanghai an der Jiaotong Uni studiert und haben gute Erfahrungen gemacht. Vor allem was das Zeichen lernen betrifft sind sie wirklich gut dabei. Und wenn du hoehere Level erreichen moechtest, ist es wichtig die Zeichen zu können.
Die sprachliche Sicherheit zu entwickeln, dauerte bei meinen Freunden jedoch laenger, was vielleicht mit den Gruppengroessen an der Uni zusammenhaengt.

Um waehrend des Studiums an der Uni schneller sprechen zu lernen, wuerde ich Dir empfehlen: Such Dir in der Stadt, in der Du dann studierst, einen Sprachpartner (also einen Chinesen/eine Chinesin, der/die Deutsch spricht und dies ausbauen moechte). Dies hat nicht nur den Vorteil, dass Du Sprechen ueben kannst, sondern Du hast direkt jemanden, den Du ueber die chinesische Kultur & Etikette ausfragen kannst.

Ich zum Beispiel treffe mich regelmaessig mit einer Chinesin, die Deutsch und Englisch spricht und wir haben viel Spass bei unserem kulturellen, sprachlichen Austausch.
Ich selbst habe Chinesisch hier in Shanghai an einer Sprachschule gelernt. Zunaechst hatte ich einige Wochen Gruppenunterricht und dann Einzelunterricht. Mit 9 Stunden Einzelunterricht die Woche habe ich hier echt schnelle Fortschritte gemacht und auch die Zeichen gelernt.

Was die Wahl der Stadt betrifft: Zunaechst mal ist die Frage wichtig: Willst Du Kantonesisch oder Mandarin lernen? Mir zum Beispiel war von Anfang an wichtig, Mandarin zu lernen, da fallen gewisse Staedte dann schon mal weg. Ich habe gehoert, Peking ist zum Mandarin lernen am besten und viele Leute mögen den Akzent dort am liebsten. Richtiges Shanghainese ist hingegen schon schwer zu verstehen. Aber dennoch begegne ich im Alltag in Shanghai vielen Chinesen die reines Mandarin oder Mandarin mit einem leichten Hauch Shanghainese sprechen.

Seit ich in Shanghai bin, verfolge ich - neben den Luftwerten von Shanghai auch die Luftwerte von Peking. Freunde von mir sind oefter in Peking und bestaetigen was die AQI App anzeigt. Die Luft ist sehr oft sehr schlecht. Das waere fuer mich ein Grund, nicht nach Peking zu gehen. Die Luft in Shanghai ist da schon deutlich besser (jedoch auch nicht mit Dtl. zu vergleichen, aber das weisst Du sicher schon).

In Dalian oder Qingdao war ich persoenlich noch nicht, Freunde von mir fanden es dort jedoch sehr schoen (sie waren allerdings im Rahmen eines Staedtetrips dort). Ich wuerde zum studieren eher in eine groessere Stadt gehen. Einfach weil ich in einer Metropole wie Shanghai mehr Moeglichkeiten habe und ich Großstädte liebe.

Falls Du noch weitere Fragen hast, kannst Du Dich auch gern per PN an mich wenden.

Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung
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punisher2008
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Re: Chinesisch studieren in China - aber wo?

Beitrag von punisher2008 »

Nänsie hat geschrieben:Ich habe gehoert, Peking ist zum Mandarin lernen am besten und viele Leute mögen den Akzent dort am liebsten.
Ob ihm "gehört haben" viel bringt? Da habe ich was ganz anderes gehört. Und noch von keinem habe ich gehört dass ihm 北京话儿 besonders gut gefällt, außer vielleicht von denen die von da kommen. Die meisten Chinesen und Ausländer die sich zu dem Thema äußerten finden 北京话儿 ziemlich grauenhaft, mich eingeschlossen, noch dazu ziemlich schwer verständlich. Also ich habe gehört das beste Putonghua ("Mandarin" ist übrigens veraltet) spricht man in Haerbin, oder vielleicht Dalian.
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Nänsie
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Re: Chinesisch studieren in China - aber wo?

Beitrag von Nänsie »

punisher2008 hat geschrieben: Und noch von keinem habe ich gehört dass ihm 北京话儿 besonders gut gefällt, außer vielleicht von denen die von da kommen. Die meisten Chinesen und Ausländer die sich zu dem Thema äußerten finden 北京话儿 ziemlich grauenhaft, mich eingeschlossen, noch dazu ziemlich schwer verständlich.
Tja, dann bin ich scheinbar von Peking-Liebhabern umgeben
Soll`s ja geben, dass die Meinungen und Erfahrungen ganz unterschiedlich sind :wink:
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Re: Chinesisch studieren in China - aber wo?

Beitrag von Sachse28 »

Nänsie, ignorier einfach punisher2008. Unser kleiner Oberlehrer meint, immer jeden kritisieren zu müssen, der mal anderer Auffassung ist und versteckt sich dann hinter dem Motto der "freien Meinungsäußerung".

Viel Erfolg weiterhin bei Deinem Studium. Dein Tipp mit dem Sprachtandem ist wirklich jedem zu empfehlen.
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Re: Chinesisch studieren in China - aber wo?

Beitrag von mazzel »

Punisher mag Mandarin generel nicht, also nicht von seiner Mandarin-Meinung beeinflussen lassen.

@Puni: Was ist an dem Wort "Mandarin" jetzt veraltet?
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Re: Chinesisch studieren in China - aber wo?

Beitrag von Sachse28 »

Vielleicht versteht er darunter ja die Frucht Mandarine, von der er immer Durchfall bekommt ... :wink:
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Re: Chinesisch studieren in China - aber wo?

Beitrag von Nash »

blur hat geschrieben:Da du sehr wahrscheinlich als Praktikant kein Visum bekommen wirst solltest du besser nach etwas in einem anderen Land suchen.
Hab das nun zum zweiten Mal von dir gelesen... Wieso bist du dir so sicher, dass momentan niemand mehr ein Visum für ein Praktikum bekommt?
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Re: Chinesisch studieren in China - aber wo?

Beitrag von punisher2008 »

mazzel hat geschrieben:Punisher mag Mandarin generel nicht, also nicht von seiner Mandarin-Meinung beeinflussen lassen.
Da hast du was falsch verstanden. Wenn du Aussagen über andere machst bitte mit Zitaten belegen. Ich habe nie gesagt dass ich Mandarin "nicht mag", nur Beijinghua finde ich etwas grauenhaft. Es ging hier darum WO man am besten Mandarin lernt, nicht warum und warum nicht. Und ich war der Meinung dass man in Beijing nicht das beste Mandarin spricht... bitte nochmal genau lesen. Das stammt übrigens nicht von mir sondern ist Ansicht zahlreicher Chinesen mit denen ich das Thema besprach. Fakt ist dass durch exzessive 儿化 der Beijing-Dialekt für Fremde nicht gerade leicht zu verstehen ist. Ohne Zweifel, als Ausländer sollte man erst mal Mandarin lernen, dann erst andere Sprachen und Dialekte, das habe ich niemals bestritten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Peking-Dialekt
Auf dem Peking-Dialekt basiert das Hochchinesische (auch Mandarin genannt), welches in der Volksrepublik China, der Republik China (Taiwan) und Singapur Amtssprache ist und dort von über 880 Millionen Menschen gesprochen wird. Jedoch sind Peking-Dialekt und Hochchinesisch nicht identisch. Einige Merkmale erlauben es Muttersprachlern, einen Pekinger von einem nicht Pekinger anhand seiner Aussprache zu unterscheiden.
Allerdings gibt es einige markante Unterschiede. Der auffälligste Unterschied ist wahrscheinlich die weite Verbreitung von rhotischen Vokalen. Alle rhotischen Vokale sind das Resultat von -儿 /-ɹ/, einer Endsilbe von Nomen, ausgenommen sind nur ein paar Wörter, die /ɑɹ/ ausgesprochen werden. Diese Sprachgewohnheit ist auch im Mandarin zu beobachten, aber bei weitem nicht so oft wie im Pekinger Mandarin. Diese Ausprägung ist auch unter dem Namen chinesisch 兒話 / 儿化, Pinyin Érhuà bekannt.
Außerdem werden im Pekinger Mandarin manche Silben "verschluckt", was aber als sehr umgangssprachlich gilt und daher im Mandarin nicht gängig ist.
Nur mal um zu zeigen dass Beijinghua und Standardchinesisch nicht identisch sind; nahe verwandt ja, aber nicht ganz gleich.
@Puni: Was ist an dem Wort "Mandarin" jetzt veraltet?
Zumindest in englischsprachigen Medien (z.B. Time, Newsweek, SCMP etc.) ist man schon lange dazu übergegangen statt Mandarin "Putonghua" zu sagen. Das ist auch näher am Chinesischen. "Mandarin" wäre genau genommen 官话, und das sagt meiner Erfahrung nach keiner mehr. Ich habe keine harten Fakten, aber es ist mein Eindruck dass "Mandarin" zumindest in den seriöseren Medien in letzter Zeit aus der Mode gekommen ist.
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