Sprache vor Ort lernen - schwierigkeit

Übersetzungen, Computerprobleme, Chinesische Zeichen, Studium in China, Sinologie usw.
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Sjna91fragt
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Sprache vor Ort lernen - schwierigkeit

Beitrag von Sjna91fragt »

Hallo zusammen

Vielleicht hat mir jemand von euch ja eine Idee für mich. Ich bin seit fast 3 Monaten jetzt hier in China. Ich habe schon zuhause angefangen chinesisch zu lernen. Hier habe ich einmal in der Woche eine Stunde Unterricht.

Mein Problem ist eindeutig, dass ich das Gefühl habe, im Alltag einfach kaum etwas nutzen zu können, das ich im Lehrbuch lerne und so auch nicht einfach "natürlich" dazulerne bei der Anwendung. Ich mache hier eigendlich keinen Sprachaufenthalt sondern bin in einer Kung Fu Schule. Unsere Lehrer sprechen alle Englisch mit uns, auch der Meister. In meiner Klasse gibt es nur wenige Chinesen, mit einem versteh ich mich eigendlich gut (wobei ich ihn eben nicht verstehe... gestikulieren eigendlich fast nur, und heute hat er zum ersten mal versucht mir ein fluchwort beizubringen damit ich vom Lehrer ärger kriege...) - wir haben halt viele Ausländer an der Schule. Trainiert wird von morgens um halb 6 bis abends um 8, daher geht die Konzentration auch ein wenig flöten wenn man danach noch lernen soll.

Ich kann im Alltag gerade mal die Rechnung bestellen, nach Name und Alter fragen, sagen das ich nichts verstehe, zählen, und dem Verkäufer sagen das seine Ware zu teuer ist.... Dann hörts auch schon ziemlich auf...

Hat jemand Tipps wie ich schneller voran komme? .. Meine Lehrerin besteht halt auch darauf, dass ich Charaktere lesen und schreiben kann und daher geht auch für das viel Zeit flöten, die ich nutzen könnte um mehr reden zu lernen...
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Phytagoras
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Re: Sprache vor Ort lernen - schwierigkeit

Beitrag von Phytagoras »

Einfach immer und immer wieder chinesisch reden, daneben Vokabeln und die eher einfache Grammatik lernen.

Aber das lässt anscheinend dein Zeitplan nicht zu. Anders gehts aber (imo) nicht. Um eine Sprache zu lernen, muss man eben lernen und sie sprechen.
rainer14
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Re: Sprache vor Ort lernen - schwierigkeit

Beitrag von rainer14 »

Das Du nach einem mehr als vierzehnstündigen Tag keine Power mehr hast Chinesisch zu lernen, ist mir verständlich. Nichts desto trotz brauchst Du Zeit.

Wie wäre es, wenn Du eine Stunde früher aufstehst und Dich dann mit den für Dich schwierigsten Themen auseinandersetzt. In dieser Zeit könntest Du auch Vokabelkarten schreiben, die Du leicht mitnehmen kannst um die Pausen im Training und insbesondere die Mittagspause zum Lernen zu nutzen.

Über die Karten, die einzelne Worte aber auch ganze Sätze enthalten könnten, kommst Du sicher auch mit deinen chinesischen Trainingspartnern ins Gespräch. Deine Frage, wie ein Wort oder Satz ausgesprochen wird, überfordert niemanden und vielleicht findest Du ja auch jemanden der die kontinuierlich beiseite steht oder auch eine Sprachpartnerschaft mir Dir beginnt.

Viel Erfolg, Rainer

PS.: Mich würden Deine Eindrücke und Erfahrungen vom Kongfu-Training interessieren. Vielleicht findest Du ja irgendwann mal Zeit dazu ein wenig zu berichten.
Sjna91fragt
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Re: Sprache vor Ort lernen - schwierigkeit

Beitrag von Sjna91fragt »

Naja ist nicht so, dass wir durchtrainieren 14 stunden lang ;) Aber ja, morgens halt nur eine Pause die für das Frühstück reicht, dann einmal eine 20 Minutenpause, die ich jedoch schon nutze zum lernen, Mittags wieder nur Zeit zum duschen, essen und einen kleinen Mittagsschlaf (der dann wirklich nötig ist...) und ja so gehts halt weiter, nachmittags haben wir nochmals eine kurze Pause die ich zum lernen nutzen kann...
Ich hab mir auch schon überlegt schon eine halbe stunde früher aufzustehen um dann zu lernen, nur ist es so das unsere erste Stunde Qigong ist - das sind Übungen verbunden mit stehender Meditation und dann könnte ich mich nicht auf das was ich tue konzentrieren sondern hätte das chinesisch im Kopf...

Das mit den Vokabelkarten wäre aber doch eine gute Idee, danke dafür.. Ist halt schon so, dass manche Wörter weniger gut wie andere mir bleiben, das wäre sicher hilfreich :D (Und dann könnte auch der Chinese mir seine schmutzigen Wörter als Vokabelkarten dazu notieren :lol: )

Tja, jetz muss ich auch schon los zur meditation^^ Schreib dir danach noch kurz :wink:
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Hendrik
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Re: Sprache vor Ort lernen - schwierigkeit

Beitrag von Hendrik »

Hatte während meines Praxissemesters in China auch weniger Zeit zum Chinesisch lernen. Ist halt eben so. Da darf man nicht zu viele Fortschritte erwarten. Du müsstest in der Zukunft, sobald mehr Zeit ist, dem Chinesisch lernen ein Zeitfenster einplanen.
.
Sjna91fragt
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Re: Sprache vor Ort lernen - schwierigkeit

Beitrag von Sjna91fragt »

Wir haben für die nächsten 2 Wochen keinen Unterricht mehr am Abend. Das heisst, eigendlich könnte ich dann mehr Chinesischunterricht nehmen.

Da ich aber eben in der Anwendung schwierigkeiten habe, frage ich mich, ob ich den Unterricht irgendwie anders gestalten könnte, damit es mehr praxisbezogen wäre und das Buch für den Zusatzunterricht zuhause lassen. Allerdings weis ich nicht genau, wie ich das angehen könnte..

Hat jemand eine Idee in diese Richtung?
rainer14
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Re: Sprache vor Ort lernen - schwierigkeit

Beitrag von rainer14 »

Ein Lehrbuch mit Dialogen zwischen Konfu-Lernenden dürfte es nicht geben und so musst Du Dir wohl Deine eigenen Dialoge schreiben. Soweit die schlechte Nachricht. Die Gute ist, dass Du sie hier überprüfen und korrigieren lassen kannst. Also hau rein.

Herzliche Grüße, Rainer
Sjna91fragt
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Re: Sprache vor Ort lernen - schwierigkeit

Beitrag von Sjna91fragt »

Wäre es vielleicht sinnvoll, das erlernen des schreibens links liegen zu lassen, so lange ich in China bin um mehr Zeit für den mündlichen Teil zu investieren?
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Torte
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Re: Sprache vor Ort lernen - schwierigkeit

Beitrag von Torte »

Sjna91fragt hat geschrieben:Wäre es vielleicht sinnvoll, das erlernen des schreibens links liegen zu lassen, so lange ich in China bin um mehr Zeit für den mündlichen Teil zu investieren?
Ich persoenlich finde dass das Schreiben oder zumindest Lesen "koennen" recht wichtig fuer den "muendlichen Teil" ist. Habe das Schreiben aus zeitlichen Gruenden auch irgendwann mal aufgegeben aber lerne trotzdem noch neue Zeichen durch lesen und Veranschaulichung was wiederum mein Vokabular aufbessert. Woerter mit Zeichen welche ich kenne sind eher haengen geblieben als Woerter von denen ich nur das Pinyin kenne/kannte.
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rainer14
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Re: Sprache vor Ort lernen - schwierigkeit

Beitrag von rainer14 »

Wo Du grad da bist, solltest Du das praktische Sprechen sicherlich in den Vordergrund stellen.

Nicht's desto trotz brauchst Du aussagefähige Notizen, die sich bei näherer Betrachtung tatsächlich am einfachsten über die Schriftzeichen realisieren lassen. Letztere solltest Du als Deine Kumpels betrachten, die Dich sicher durch das Dickicht der gleichlautenden chinesischen Silben führen.

Ich würde Dir sogar empfehlen, diese Schriftzeichen - genauer ihre Komponenten - in naher Zukunft, aber nicht unbedingt jetzt, systematisch zu erlernen. Jetzt würde ich erst einmal die Möglichkeit nutzen zu Sprechen und nicht zuletzt auch Dein Hörverständnis zu trainieren.

Berichte gern mal über Deine Erfahrungen.

Viel Erfolg, Rainer
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Re: Sprache vor Ort lernen - schwierigkeit

Beitrag von maylin »

Ich bereue momentan nichts mehr, als dass ich mich damals zu wenig auf die Zeichen konzentriert habe. Lerne beides... Du wirst dir selbst dankbar sein ;)
Tolle kleine Patzer:
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"China ist meine Lieblingsstadt in Japan!"
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Re: Sprache vor Ort lernen - schwierigkeit

Beitrag von punisher2008 »

maylin hat geschrieben:Lerne beides... Du wirst dir selbst dankbar sein ;)
Sehe ich auch so. Ohne die Schrift wirst du auf lange Sicht nicht weit kommen in China, schon allein wegen der vielen Dialekte.
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