Wie denken Chinesen über Deutsche???

Übersetzungen, Computerprobleme, Chinesische Zeichen, Studium in China, Sinologie usw.
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ayane
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Beitrag von ayane »

Was an China oder über deine Frau :wink:

*lol*
Nichts ist im Leben so schlimm, wie es auf den ersten Blick erscheint!!
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minotauro~
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Beitrag von minotauro~ »

Haha, du hast recht, war etwas misverständlich formuliert. Natürlich über China! Ich fange gleich mal an: mich nervt es total, dass man einfach keine gute Beratung bekommt, weder im Geschäft, noch sonstwo. Einem wird der letzte Scheiß angedreht. Es heißt immer jaja haben wir, geht alles. Aber dann ist die Qualität einfach scheiße oder es ist was anderes als man eigentlich haben wollte, ist fast in jedem Bereich so. OK, ich gebe zu, solche Schnacker gibt es in Deutschland auch aber in China ist ja fast jeder Verkäufer so.
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belrain
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Beitrag von belrain »

Also, eine hervorragende Beratung hatte ich in Hong Kong, als ich meine Digitalkamera gekauft habe. Er hat mir nicht nur erklärt warum die Kamera besser war als die anderen in der Preislage, er konnte es mir auch zeigen. Hat sich richtig Zeit genommen.
Ansonsten hast du sicher recht, es wird ständig versucht Schrott zu verkaufen. Und das alle 50 bis 100 m.

Aber Hong Kong ist sicher etwas anders als "China Mainland". Ich glaube, manche Chinesen sind sich selbst nicht sicher, ob Hong Kong, Macao und Taiwan überhaupt zu China gehören oder nicht.

@ Kleine Deutsche

Upps, sorry. Mein Fehler.
Werde mal meine Reiseplanung durchforsten, ob ich irgendwann mal in deiner Gegend bin. Vielleicht finde ich da ja auch Lieferanten :D
Was deutsche Kollegentreffen angeht, hättest du sicher grössere Chancen in Beijing, Shanghai oder Qingdao. Ich hoffe du wirst eine angenehme Zeit haben und viele positive Erfahrungen sammeln.

Meine "Liste" an negativen Erfahrungen ist leider schon sehr umfangreich.

Beginne ich mal mit Hygiene:
Sicherlich habe ich als Deutscher ein anderes Verständnis von Hygiene als ein Chinese. Und das liegt in erster Linie an der Erziehung, nicht unbedingt daran, "das ich ja so reich bin".

Wenn ich mir öffentliche Toiletten in China ansehe, egal ob Shanghai, Beijing, Ningguo oder sonstwo, sie sind eine Katastrophe. Und damit meine ich nicht, dass dort nur ein Loch im Boden ist mit etwas Keramik drumzu, sondern sie sind total versifft - eine Ausnahme bilden allerdings die Flughafentoiletten, die sind sehr sauber. Wogegen Restaurant-Toiletten auch sehr häufig dadurch zu finden sind, dass man einfach dem Geruch folgt.
Geht mal im Sommer an so einer öffentlichen Toilette vorbei - würg.
Oder haltet mal in Städten wie Shanghai oder Beijing die Nase in den Wind, welch interessante Gerüche es dort gibt. Kein Wunder, bringen die Eltern ihren Kindern ja auch bei, die Strasse als Toilette zu benutzen - habe ich oft genug gesehen. Allerdings würde ich meine Kinder (wenn ich welche hätte) auch nicht in die öffentlichen Klos lassen. Es geht ja sogar soweit, dass die Kinder im Krankenhaus auf den Flur k..... und die Mutter steht daneben und sagt nix. Also bitte schön, das ist eine Frage der Einstellung, nicht des Geldes.

Oder ein anderes Beispiel zum chinesischen Denken.
In unserer Firma in Shanghai, gibt es kein Toilettenpapier. Hier in Deutschland undenkbar, in China normal. Ich habe mal nach dem Hintergrund gefragt und die Antwort war erstaunlich. Die Mitarbeiter haben es immer mitgenommen.
Das nun jemand Toilettenpapier klaut mag nicht verwundern, vor allem wenn man sich die Einkommensverhältnisse ansieht. Weitaus interessanter war allerdings, wie die Kollegen verteidigt wurden. In Deutschland würde man diese Leute des diebstahls bezichtigen, sie also Diebe nennen. In China sind es "ökonomisch denkende Chinesen".
Auch dazu fällt mir nix mehr ein.

Thema spucken. Das machen wir in Deutschland auch, allerdings nicht so intensiv wie es die Chinesen tun. Ich setze mich nicht in ein Restaurant, ziehe mir einen aus den Zehennägeln hoch und spucke ihn auf die Fliesen. Und ich habe sowas in Deutschland auch noch nie gesehen. Genausowenig wird es in Deutschland passieren, dass dort jemand im Hotelrestaurant auf den Boden spuckt. Ausserdem würde ein solcher Gast in Deutschland sofort aus dem Restaurant geschmissen - in China scheint das normal zu sein. Und das zieht sich durch alle finanziellen Schichten.

Oder lange Fingernägel. Soweit ich weis, gab es mal eine Zeit da hat man sich einen Fingernagel sehr lang wachsen lassen um zu zeigen "ich habs geschafft. Ich muss nicht mehr körperlich arbeiten". Heute macht es jeder, weil man damit hervorragend in die Ohren und die Nase kommt. Und es wird auch offen praktiziert. Zuschauer sind den Leuten dabei nicht unangenehm. Auch das zieht sich durch alle finanziellen Schichten.

So. nun warte ich erstmal die Kommentare dazu ab, bevor ich weitermache :)
Hoffentlich wird dieses Forum nicht auch vom chinesischen Staat kontrolliert. Sonst lassen die mich womöglich nicht mehr rein :cry:
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Babs
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Beitrag von Babs »

:lol: :lol: :lol:

Hallo belrain,

du hast ja soo recht! Alle die Punkte, die du aufgezählt hast, empfinde auch ich als "negativ", wobei ich persönlich das Spucken, oder besser gesagt, auf den Boden Rotzen am allerwenigsten mag :evil:

Deiner Liste könnte ich noch den einen Punkt "fehlende Privatsphäre" hinzufügen, der mich auch oft an die Grenzen meiner Belastbarkeit führt.

Und trotzalledem ...
wenn ich mir dieses forum so anschaue, sehe ich das hier fast nur china-verliebte anzutreffen sind. mit der großen rosaroten brille auf.
wer die Verliebtheitsphase schon hinter sich hat und eine langjährige Liebesbeziehung eingegangen ist, kann seinen 'Partner' sehr wohl kritisch sehen, mit all seinen Mängeln und Fehlern, kann ihn aber trotzdem von ganzem Herzen lieben 8) ...

oder nicht?

Barbara
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domasla
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Beitrag von domasla »

Die Nasen-Rachen-Mund-Geräusche habe ich mal in eine Folge von 6 Ereignisse zerlegt. Geräusch 6a war das Auftreffen auf der Wasseroberfläche in Hong Kong.

Besserung ist in schon in Sicht: Im Flugzeug kam es immer nur bis zu Geräusch 4.

Andere Länder, andere Töne.

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minotauro~
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Beitrag von minotauro~ »

@belrain: 100% Zustimmung! Die Sache mit den Fingernägeln ist mir noch gar nicht aufgefallen. Klingt aber äußerst realistisch (nicht mehr körperlich arbeiten müssen).
Zum Thema Rotzen mal eben eine kleine Geschichte: Ich fuhr im Taxi als der Taxifahrer megawiderlich einen Yellow aus dem Fenster rotzte. Das war meine erste Woche in China, ich war das noch nicht so gewohnt und musste heftig anfangen zu lachen. Der Taxifahrer fragte, ob man das in Deutschland nicht mache. Ich erwiederte, dass man das in Deutschland selbstverständlich nicht macht, weil es einfach zu ekelig ist. Daraufhin meinte er, dass die deutschen Fußballer (Ballack) dauernd auf den Boden rotzen. Tja, da wusste ich gar nichts mehr entgegenzusetzen, er hatte ja leider recht! :(
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belrain
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Beitrag von belrain »

@ babs
Du hast recht. Wenn ich die Mängel meines "Partners" tolerieren kann, dann kann ich ihn von ganzem Herzen lieben - aber wenn ich alle Mängel einfach hinnehme wird sich der "Partner" auch nie positiv verändern.

Zur Privatsphäre: Wie gesagt, ich hatte erst mit Hygiene angefangen. Zwischenmenschliches kommt noch :)

@ Domasla
Natürlich kann man es abtun mit "Andere Länder andere Töne". Aber ich gehe nunmal nicht ganz so gleichgültig durchs leben. Vor allem, weil auch ich davon betroffen sein kann, wenn ich nach China reise - Stichwort SARS, Vogelgrippe und wer weis welche Krankheiten so noch entstehen.
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Grufti
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Beitrag von Grufti »

**grins**

"einen Yellow rotzen" diesen Spruch nehme ich ab sofort in meinen Wortschatz auf... :lol: :oops:


Anno 86 herrschten zumindest in Beijing noch andere Sitten...
mir ist damals aufgefallen, daß die Übeltäter des Öfteren wegen o.g. unappetitlichen Aktion sofort von einer Menge Leute umringt gewesen.... und nach einer öffentlichen Zusammenstauchung zu 5 RMB Strafe verurteilt worden... ( war damals offensichtlich etwas mehr ...als heute..)

in Shanghai hingegen waren...zumindest in der Maoming Lu, entsprechende Gullys in den Rinnstein eingelassen...

naja die "Freiheit hat eben ihren Preis"


"Schlimm" hatte ich bei meinem ersten Aufenthalt unter Chinesen nur gefunden, daß der Sprecher in einem Sprachlehrkurs im Radio dies nicht unterlassen konnte..... also voll den Haring aus seinen sämtlichen Nebenhöhlen geholt...

Auch im Flugzeug ist es unmöglich, wenn so ein offensichtlich "wohlsituierter" Chinese diese Aktion durchführt....
... wenigstens hatten sich die Basketball-Spieler der VR Nationalmannschaft , die auf meiner letzten Reise nach Beijing in der Aeroflott-Maschine in Moskau zugestiegen sind, diesbezüglich gut benommen...

also "noch ist Polen....ääääh CHINA nicht verloren" !
Früher ging es uns gut. heute geht es uns besser...
Es wäre aber besser , es ginge uns wieder gut !
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roshi
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Beitrag von roshi »

Ich hab nicht das gefühl dass viele hier so chinaverliebt sind, und die meisten waren wohl auch schon dort und das wohl öfter als nur einmal und laenger als ein halbes Jahr.

Ich persönlich mach auch immerwieder negative erfahrungen.... Ich hab nen Faibel fuer so sachen wie antiquitätenmärkte und son Zeug. Als ausländer bist du da normalerweise gefundenes Fressen für alle die ein Opfer für spässe suchen oder gerne unmoralische Preise verlangen.

Beispiel 1:

Ich bin mit meiner Freundin auf besagtem Markt. Ich schau mir ein Teil an und frage wieviel. 200 yuan ist die antwort. Meine freundin entrüstet: "Das ist zu teuer!" Der blöde Kerl im Glauben ich kann kein CHinesisch zu meiner Freundin: "Du bist doch auch chinese! du solltest mir helfen den Ausländer übers Ohr zu hauen!" Ich hab ihm dann freundlich auf chinesisch erklärt dass er bitte aufpassen soll wie er mit meiner Freundin redet, falls er kein Problem mit mir haben will, womit die umstehenden chinesen dann ihn anstatt mich auslachten.

Beispiel2:

300 yuan fuer eine gefälschte alte Teekanne. Nachdem ich lachend im weggehen erklaert hatte dass ich höchstens 30 für das teil zahle, kommt mir tatsächlich seine Frau nachgesprungen und gibts mir für 30.

Als ich dann später einen befreundeten (unbeteiligten) Händler nach seiner Meinung gefragt habe, sagt er mir er denkt dass das ding um die 50 wert ist.

Ergo: der spiess lässt sich auch leicht mal umdrehen, wenn man sich ein bisschen auf das land einlässt. Und die beiden habens auch nicht anders verdient.

Das mit dem gestarre passiert mir täglich, besonders wo ich noch dazu 1,96m gross bin. "Zhe me gao lao wai!" das krieg ich mehrmals am tag zu hören, genauso wie "Hallau!" (für ein Korrektes englisches Hello reichts bei den meisten nämlich nicht).

Aber hey, es hat auch seine guten seiten. Bevor ich glücklich vergeben war hab ich eine nette bekanntschaft mit einem Mädchen gemacht, nachdem ich auf ihr "hello" sie auf englisch angesprochen habe. Hätte sie kein englisch gekonnt, wär sie wohl vor scham davon gelaufen.... eigentlich sind die meisten chinesen nämlich eher schüchtern.


Und jetzt das was ich traditionsmässig jedes Mal zu dieser Diskussion sage:

Nehmt euch Zeit, lernt chinesisch und lasst euch auf die Mentalität ein. Und ihr werdet viel besser klarkommen.


Im übrigen machen viele ausländer in Deutschland auch schlechte erfahrungen, klar anderer Natur, aber immernoch zum teil richtig ekelhaft.

Nur als deutscher kriegt man das halt nicht mit, man war ja noch nie ausländer im eigenen Land.....



Ich hoffe ich habe beide Seiten einigermassen objektiv dargestellt und ein wenig zur Völkerverständigung beigetragen.

Ich mag china sehr gerne, trotzdem zähle ich mich nicht zu den Chinaverlieben, ich hab auch oft momente wo ich gern jeden zweiten chinesischen Staatsbürger gern zum Mond schiessen würde.

Aber hey, das geht mir mit Deutschland genauso.
好好学习,天天向上!Ich will schnell fertig werden..... und wieder ab nach China.
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Kleine Deutsche
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Beitrag von Kleine Deutsche »

Na das sind doch mal ein paar Angaben, danke jedem der sich zu meiner Frage geäussert hat. Konnte mich die letzten beiden Tage leider nicht melden weil unser Internet alle paar min. unterbrochen wurde!!?! Ich hab hier echt die Krise bekommen denn ohne Internet bin ich voll aufgeschmissen, ist doch mein einziger Draht nach Deutschland....
Ich muss zwar zugeben das der Service von der China Telecom weitaus schneller ist als bei uns in Deutschland, innerhalb einer Stunde war jemand da, doch was nützt das??? Er tippte bischen auf meinen Laptop, die Verbindung war hergestellt und schwupp war er auch schon wieder verschwunden und eine Minute später war die Leitung wieder unterbrochen!!
Nun saß ich da und wusste nicht ob ich heulen oder lachen sollte!!! Das sind so Momente wo ich voll die Krise kriege, in Deutschland hätte ich die Telecom zur Schnecke gemacht aber hier geht das nicht...Tja seit heut Abend steht die Verbindung und ich will mal hoffen das es so bleibt...
Die letzten Komentare stimmen absolut, bin jetzt genau 6 Wochen in China und im grossen und ganzen gefällt es mir hier aber in vielen Punkten vermisse ich Deutschland sehr, sei es die Sauberkeit, Ernährung und der ordentlich geregelte Srassenverkehr, eine Strasse zu überqueren wird zum reinen Spiessrutenlauf, ich frage mich wöfür die ZebraStreifen sind, es achtet kein schwein drauf!!! Sorry ist aber so!!
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Grufti
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Beitrag von Grufti »

Eine Händlerin in Xi An hatte meine Frau derart unverschämt beschimpft, weil sie nichts kaufen wollte, daß ich wie der Donnergot höchstpers auf die Frau losgeschimpft hatte, daß sie fast kein Mauseloch mehr gefunden hatte um sich zu verkriechen, während die umstehenden Händler sich mindestens totgelacht hatten....

Ansonsten lasse ich immer meinen Sohn um die Preise handeln, denn wenn er an den Stand geht, meinen die Leute immer, er sei Chinese.
Er selbst kann außer den Zahlen nichts in dieser Sprache sagen,, aber immer bringt er die gewünschten Gegenstände zu einem meist sehr tiefen Preis... das hat er von seiner taiwanesischen Mutter...... :lol: :lol:
Früher ging es uns gut. heute geht es uns besser...
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Scipio
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Beitrag von Scipio »

Jin hat geschrieben:Okay.. dann zähle ich auch mal auf, was mich an China, bzw. den Chinesen nervt.... *g*

Chinesen denken zu materialistisch.
Nehmen wir nur mal das Beispiel meiner chinesischen Familienmitglieder:
Ich wollte bei denen im Ort billige Klamotten kaufen. Sie sollten einfach nur chick aussehen und meine Größe haben. Dort waren einige nette kleine Lädchen. Jedoch wenn ich irgendwo reingehen wollte, zog mich meine Schwiegermutter oder meine Schwägerin wieder raus mit den Worten: "Das ist zu billig" oder "Das ist nicht unser Niveau"... sie meinten, wenn jemand aus dem Ort die Familienmitglieder in dem Laden sehen würden, verlieren sie ihr Gesicht vor den anderen! Man man...
... *seufz*)
In Ländern wie China achtet man noch stärker auf Standesunterschiede. Je nach Gesellschaftsschicht muss man sich passend verhalten. Dazu gehört auch passende Bekleidung. (Kleider machen Leute...)
Tröste Dich. Hast wenigstens nicht einen von der lower class erwischt.
Wobei... ich bin überzeugt: Du hast schon vor der Heirat Analysen des Heiratskandidaten angestellt. Die Gegenpartei aber ganz bestimmt. :lol:
So, wie Du Deine Schwiegermami geschildert hast... :lol: :lol: :lol:
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belrain
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Beitrag von belrain »

Ja, es gibt vieles, was stört oder nervt.

@Kleine Deutsche
Wenn du mal in Shanghai bist, weisst du was wirklich lebensgefährlicher Strassenverkehr ist. Wichtig ist einfach folgendes zu beachten:
Grüne Fussgängerampel heisst nur, wenn ein Typ mit Trillerpfeife da ist wird er dich nicht zurückpfeifen, wenn du versuchst die Strasse zu überqueren :) Ansonsten immer auf Auto, Radfharer und Motorräder achten, dann gehts.
Nervig ist auch das ständige gehupe. Die Hupe in China ist, neben dem Hebel für Fernlicht, dass am meisten strapazierte Bauteil in China :P

Ansonsten nicht wundern, wenn Nachts Fussgänger auf eienr Spur des Highways spazieren, Autos in entgegengesetzter Richtung auf dem Standstreifen fahren, Standstreifen als Überholspur dienen etc. Man fährt eben, wo Platz ist.

Strassenverkehrsregeln sind, wie alle Regularien in China bestenfalls Richtwerte.

Offiziell ist Prostitution, Produktpiraterie und Verkauf von Drogen verboten. Tatsächlich bekommt man das an jeder Ecke. Vollkommen öffentlich.

Was das denken über Ausländer im allgemeinen angeht, nicht nur über Deutche, sollte man sich über folgendes klar sein:
Für den "normalen" Chinesen auf der Strasse ist man der reiche Westler, meistens wird man für einen Amerikaner gehalten, da man in China wohl schon gehört hat dass es Amerikaner gibt :P
Geht man auf öffentliche Märkte um zu handeln, tritt der Volkssport der Chinesen in Kraft "Ausländer verarschen" bzw "Ausländer betrügen". Ich habe kein Problem damit, dass ich etwas mehr bezahlen "muss" als Einheimische, aber was dort an Preisen verlangt wird ist dann schon unverschämt. Meistens teile ich das erste Angebot durch 10 um zu wissen, wo ich landen müsste. Dann fange ich noch etwas tiefer an zu bieten. Man findet schnell folgendes heraus: Ist der Preis zu niedrig wendet sich der Händler ab => kein Problem, gibt genug andere. Fängt er aber an zu verhandeln, verdient er bereits. Dann hängt es von der persönlichen Schmerzgrenze ab was man zahlen möchte. Kleiner Tipp, ab und zu gehen, wenn der Händler nicht weiter runter geht mit dem Preis. Passiert schonmal, dass man über den halben Markt verfolgt wird und schliesslich doch das zahlt, was man zahlen möchte :D Und wenn man möchte, dass der Händler sein gesicht wahrt, zahlt man eben sein letztes Angebot, also ca. 5 RMB mehr als man selbst als höchstes Gebot gemacht hat .

Ansonsten sind die meisten Chinesen der Meinung, wir Ausländer sind einfach zu blöd um deren Sprache zu lernen. Man wird schon sher erstaunt angesehen, wenn man sich auf chinesisch bedankt oder verabschiedet. Richtig lustig ist es, wenn man einem chinesischen Taxifahrer auf chinesisch erklärt, dass man kein chinesisch spricht oder versteht :lol:

Auf rein geschäftlicher Ebene sollte man bedenken, Verträge sind nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben sind. Bestenfalls bilden sie den Rahmen für neue Verhandlungen.

Diskutiert man mit Chinesen, gibt es Themen die man nicht ansprechen sollte.
- Taiwan ist für viele Chinesen ein "rotes Tuch", in Taiwan hingegen kann man offen über politische Beziehungen zum Festland reden
- KPC sollte man auch nicht ansprechen, da man nicht weis ob man nicht ein Parteimitglied vor sich hat. Offene Kritik am System ist in China bekannterweise nicht gerne gesehen
- Politik im allgemeinen sollte vorsichtig angegangen werden.

Weiterhin ist zu beachten, dass Chinesen anders diskutieren als wir Europäer. Wenn wir ein Problem besprechen, kommen wir zielstrebig auf den Kern zu sprechen und dikutieren über die Lösung. Chinesen reden gerne "um den heissen Brei herum", also längst nicht so voll auf den Punkt konzentriert.
Bei Diskussionen mit Mitarbeitern ist zu beachten das die Hierarchie streng befolgt wird. Ein "Untergebener" wird sich niemals aktiv beteiligen, wenn sein Chef dabei ist.

Und Essen ist in China nicht Zweck der Nahrungsaufnahme sondern ein Stück celebrierte Kultur. Ein Essen geht locker über mehrere Stunden. Dabei wird auch gerne viel Alkohol getrunken. Problematisch kann es werden, wenn man sich auf ständiges "ganbei" also "auf ex" einlässt. Ich kann nur raten, Finger weg von MaoTai :D Ganz übles Zeug. Und wenn man gefragt wird, ob man chinesischen Weiswein probieren möchte, damit ist Schnaps gemeint. Will man sicher gehen sollte man nachfragen ob er aus Trauben gemacht ist.

In diesem Sinne warte ich mal wieder ein paar Reaktionen ab.
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Pengembara
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Beitrag von Pengembara »

Ich lebe jetzt in einer chinesischen Gastfamilie, die außer chin nichts sprechen kann.

ein paar sachen, die mich in china zur verzweiflung treiben...

da das wasser im Haus zu kalt zum duschen ist habe ich meine Gastmutter in ein badehaus begleitet. Leute, es war der horror!!! ca 100 nackte chinesinnen knubbeln sich in einem viiiiiiel zu kleinen Raum unter viiiiiel zu wenigen Duschen. Man wird so was von unverschämt angestarrt (ok, vielleicht haben sie noch nie einen nackten ausländer gesehen), es wird mit dem Finger auf einen gezeigt und der Hammer: ich wurde sogar angefasst, weil meine Haut am Hintern (ein Teil, den ich nicht oft der Sonne entgegenstrecke) ja so schön weiß ist!!!!!!!

Ich war nervlich am Ende. Vielleicht liegt es daran, dass der Ort sehr, sehr klein ist (8000 Einwohner) aber echt, das war zuviel.

Das Gerotzte hatte auf Hainan seinen ultimativen höhepunkt.
wir saßen in einem sehr noblen Hotel im Whirlpool als ein Chinese aus dem Rückenmark was großes Gelbes zog und es mit schwung in den Pool warf. Und dann: er hat es wieder aufgesaugt.
ich hätte fast in den Pool gekotzt.

In Kunming am Flughafen, als ich meinen Koffer vom Band heben wollte klebte da was großes, schleimiges Gelbes dran.
Super, ich war echt froh, dass die Rollen des koffers bis zum hostel abgebrochen waren, so dass ich mir einen neuen kaufen konnte!!!

Es gibt wirklich nette Chinesen, aber das Land wäre manchmal schöner ohne sie.
Ich finde es erstaunlich, dass Mütter ihre kleinen Kinder auf der STraße spielen lassen. Nicht nur der Verkehr, sondern auch die ganzen Hephatitiserreger, die auf der Straße kleben!

Gehen wir weiter in meiner Liste zum Jade-Drachen-SChnee Berg nahe Lijiang.
Bekanntlich recht hoch.
Wir standen an der Seilbahn an, da musste sich ein Kind übergeben und danach ging es ihm so schlecht (Höhenkrank) dass es nicht noch höher konnte.
Was machen die treusorgenden Eltern? Drücken es einer reiseleiterin in die Hand und fahren ohne das Kind hoch! Ich hätte die Eltern schlagen können. So wichtig kann ein Berg nicht sein. Da bleibt man beim Kind und gibt es nicht einer fremden!!!

Oben angkommen waren viele der der chinesen mit der höhe überfordert. EIne junge Frau hing völlig matt über der Brüstung und hat sich die Seele aus dem leib gek****. ihr freund fragt sie, obs geht. ihre antwort ein weiterer schwall mittagessen und er geht darauf fröhlich weiter den berg hoch und lässt seine freundin zurück!!
man bin ich froh einen deutschen freund zu haben!

und chinesen sind ja manchmal so was von verlogen! wir wollten zu dem berg mit dem bus. der minibusfahrer sagte uns, es gäbe aber keine tickets mehr für die seilbahn, deshalb würde er uns zur pferdefarm seines bruders fahren, dann könnten wir für nur 300rmb ein pferd mieten und hochreiten.
sicher! als wie dann einene anderen bus nahmen stellte ich heraus, dass es noch tickets gab und uns der typ echt nur angelogen hat!!!

das waren die negativen erfahrungen des urlaubs im süden von china! der rest des Monats war wunderschön!
Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden. - Rudolf Herzog (1869-1943)
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Grufti
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Beitrag von Grufti »

beim "Unappetlichen" hatte bisher noch niemand die "Guaku" der kleinen Kinder erwähnt. .. :roll: :roll:

Ich weiß nicht, ob es die für Eltern äußerst praktischen Hosen für "Pampers-Rocker" auch in Mainland China gibt.....
In Taiwan der Jahre 1977-79 jedenfalls waren die Pampers/Windeln für "normalsterbliche" offensichtlich so teuer, daß die Kleinkinder, die gerade die ersten Schritte tun konnten, ausschließlich Hosen trugen, die im "Schritt" ganz offen waren..... damit das Kind, wenn es ein Bedürfnis verspürte, diesem --im wahrsten Sinne des Wortes --hemmungslos freien Lauf lassen konnte.......
Früher ging es uns gut. heute geht es uns besser...
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