was haltet ihr von meinem "Lebenslauf" ( wenn man das so...)

[Patrrick79199]

Hallo,

nur mal Interesse halber.

ich habe einen relativ holprigen Lebenslauf.

Ich bin jetzt 26 , war nach dem Abi 2 Jahre in Australien reisen. "work and travel" falls das jemandem was sagt. Habe da die verschiedensten Jobs gehabt. Von Abreit in einer Goldmine bis zu komerziellen Fischerei.

Danach habe ich dann in Deutschland 6 Monate Wirtschaftsinformatik studiert, hat aber nichtmehr zu meiner freiheitlichen Denkweise gepasst, die ich mir da nach 2 Jahren Reisen in Australien angewoehnt hatte...

Bin dann ziehmlich spontan nach Thailand geflogen und habe dort angefangen Englisch zu unterrichten. Nach 3 Monaten flog ich dann nach China, Shenzhen, und habe dort weiterehin Englisch unterrichtet.

Dann habe ich durch Zufall einen Job bei einer Deutschen LED Firma gefunden und habe dort fuer ein Jahr lang ein Bisschen von allem gemacht,: Marketing, Buchhaltung, ( quickbooks) Produkte anlegen, rechnungen schrreiben usw..

Danach habe ich dann 3 Monate mit jemandem zusammengearbeitet, der einfach nur das uebliche "trading" betrieben hat. Also ein Kunde in Deutschland hat etwas angefordert und wir mussten das dann einfach finden und "sourcen".

Danach dann nochmal fuer 6 MOnate Englisch unterrichtet.

mein Chinesisch ist nicht besonders gut, aber ich kann mich unterhalten.

Anschliessend habe ich durch zufall einen hongkonger in Einer bar getroffen, der mich dann eingeladen hat fuer seine internationale Umzugsfirma in Hongkong zu arbeiten und zu helfen, den Deutschen Kundenstamm in Hongkong aufzubauen und zu erweitern. ( in Hongkong nennen die das Relocation companies)
Es scheint, als war mein Auftreten ( vielleicht war es etwas zu unprofessionell, oder unreif? ) meinem Boss nicht gut genug, jedenfalls wurde ich dann nach 6 Monaten gefeuert. Habe jetzt eine Hongkong id card und arbeitsvisum bis Juni 2013.


Jetzt wollte ich einfach mal wissen, was ihr so mit eurer Erfahrung von deinem Lebenslauf haltet.

ich denke naemlich darueber nach, fur 3 oder 5 Jahre wieder nach Deutschland zu gehen und dort ein Studium anzufangen und auch abzuschliessen.

Ich wuerde mich freuen, wenn ich hier einige Kommentare oder sonstiges hoeren koennte. Schreibt einfach mal drauf los.

Gruss,

Patrick

[Be_happy]

Wer stellt schon so einen flatterhaften und ungelernten Mitarbeiter ein, der noch dazu nur Tagelöhnerjobs gemacht hat? Übrigens ist Dein Deutsch saumäßig!

Mal ein wenig durch die Weltgeschichte gegurkt und Tagelöhnerjobs gemacht, das bringt es im Lebenslauf nicht. Und was ein Studium angeht: Da würde ich mich am Markt orientieren, dem internationalen zumal, und hier nicht irgendetwas reinstellen. Kann man in der Lage überhaupt noch studieren? Vor allem: Mit dem Deutsch?

[Honigkuchen]

Vorausgesetzt, Du bekommst für Deine Mini- und Aushilfsjobs bzw. befristeten Arbeitsverträge auch eine entsprechende Bestätigung, kannst Du zumindest schonmal dem Prädikat "Arbeitslosigkeit" im Lebenslauf ausweichen. Immerhin.

Allerdings hast Du nichts außergewöhnliches in der Hand, sprich keine Ausbildung oder dergleichen, das dich in Zukunft für den Arbeitsmarkt qualifiziert. Sicherlich lässt sich auch ohne Studium und Ausbildung Karriere machen, aber dafür bedarf es einer Menge Glück und alleine darauf würde ich es an Deiner Stelle nicht ankommen lassen.

Mein Ratschlag: Qualifiziere Dich entsprechend und lass Dich nicht von den vorherigen Beiträgen entmutigen.

[sanctus]

Ich finde die Idee mit dem Sudium gar nicht so schlecht. Wenn du ein Studium aufnehmen möchtest, ist dein Lebenslauf nicht wirklich ausschlaggebend, sondern eher dein Abi-Zeugnis. Und zu spät ist es für ein Studium eigentlich nie und mit 26 bewegst du dich auch noch fast im Durchschnitt.

[TGH]

Mir haben meine Reisen in Australien (inkl. etlicher Tagelöhner- und Aushilfsjobs) und Südostasien bei meinen Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen nicht geschadet - ganz im Gegenteil! Allerdings muss man es sicherlich als Ergänzung zu einer fundierten Ausbildung betrachten; und so wird es bestimmt auch seitens der Personalabteilungen bewertet. Eine Ausbildung, zum Beispiel in Form eines Studiums, wäre bei dir eine sinnvolle Ergänzung!

[corneta]

Ich denke naemlich darueber nach, für 3 oder 5 Jahre wieder nach Deutschland zu gehen und dort ein Studium anzufangen und auch abzuschliessen.

Das ist der einzige Weg, um dauerhaft im Ausland Fuß zu fassen und entsprechend Geld zu verdienen, damit du dir weiterhin eine freiheitliche Denkweise leisten kannst .

Ansonsten bist du auch in Zukunft immer von Leuten abhängig, die es mehr oder weniger gut mit dir meinen.

[Lama]

Jetzt wollte ich einfach mal wissen, was ihr so mit eurer Erfahrung von deinem Lebenslauf haltet.

Kurz und knapp: nichts. Du hast ja noch nichts zur Stande gebracht, außer in der Welt rumzugammeln. Ist aber nicht weiter schlimm. studieren ist eine gute Idee die du auf jedenfall verfolgen und dann durchziehen solltest.

[BeijingGuy]

Nur zur Aufmunterung: einer meiner Klassenkameraden hing nach dem Abi bis er 25 Jahre alt war in irgendwelchen Gebirgen rum, war Wanderführer für Touris auf irgendwelchen Bergen im Ausland.
Mit 29 dann Bachelor (Ausland), mit 32 Jahren Master (anderes Ausland), erste Berufserfahrungen (Personalwesen), mit 37 Jahren MBA (Deutschland) und Abteilungsleiter, jetzt mit 41 Jahren inzwischen Geschäftsführer mit einem Salär eines KMU in Deutschland von ca. 200k EUR im Jahr.
"Freiheitliche Lebensweise" wird dazu allerdings nicht mehr passen..

Trotzdem: Nur Mut!

[gzs]

Hi Patrick,

du solltest dich erst einmal fragen, welche Art von Leben du führen möchtest. Wenn du eine freiheitliche Denkweise bevorzugst, dann nützt dir der typische Lebensweg Studium - fester Job - Karriere gar nichts, denn damit wirst du nur unglücklich - egal wie viel oder wenig du verdienst und egal was ein internationaler Markt sagt (was soll das eigentlich genau sein?)

Ansonsten spricht doch nichts dagegen in D zu studieren, dazu brauchst du keinen Lebenslauf.

Danach kannst du dir immer noch überlegen was du tun willst - nur musst du dir ein Studium aussuchen, das dir persönlich entspricht. Und nicht das mit dem du vielleicht der Gesellschaft nützlich bist - das wäre dann nämlich wieder ganz und gar nicht freiheitlich.

[Patrrick79199]

Hallo,

vielen Dank fuer die vielen Antworten.

Ich hatte mit meinem Post jetzt auch nicht wirklich vor, mich irgendwo zu bewerben.

Ja, mein Deutsch war wohl nicht das Beste, da ich den obigen Beitrag relativ schnell und in Eile getippt hatte.

Es ist mir klar, dass ich noch keinerlei Qualifikationen vorzuweisen habe, allerdings denke ich, dass die interkulturelle Erfahrung schon auch etwas wert ist, vor allem, wenn ich meine chinesisch Kentnisse noch weiter ausbauen kann. Ich habe hier auch mittlerweile ein kleines Geschaeft aufgebaut, in welchem ich Massgeschneiderte Anzuege , die ich in Shenzhen machen lasse, an deutsche Kunden verkaufe, nachdem diese mir entweder einen Ihrer Anzuege nach Hongkong geschickt haben, oder sie mir Ihre Masse, die sie sich bei einem Deutschen Schneider nehmen liessen, per email uebermitteln. Das laeuft mittlerweile gar nicht so schlecht.

Ich bin hier also schon gut beschaeftigt, aber ich mache mir eben trotzdem so meine Gedanken ueber die Nachhaltigkeit meiner jetzigen Situation und ich denke, dass ein Studium doch das stabilste sein wird.

Hat jemand Erfahrungen oder eine Meinung ueber ein Studium in Mainland China?

Ich habe da allerdings Bedenken, weil in China ja doch sehr viel zensiert und geblockt wird...

[Lama]

Hat jemand Erfahrungen oder eine Meinung ueber ein Studium in Mainland China?
Ich habe da allerdings Bedenken, weil in China ja doch sehr viel zensiert und geblockt wird...

Zensur ist doch für dein Studium völlig unerheblich. Dir werden ja keine Bücher o.ä vorenthalten ...
Fakt ist bzgl. Studium in China: Lange nicht so gut International anerkannt. Deshalb studiert auch jeder der es sich leisten kann im Ausland. Das solltest du auch machen: z. B. in Deutschland.

Generell solltest du dich fragen, was du machen willst und wo du hin möchtest.

[Laogai]

Hat jemand Erfahrungen oder eine Meinung ueber ein Studium in Mainland China?

Das mit der Zensur hat Lama ja schon angesprochen, aber was willst du denn mit deinen paar Brocken Chinesisch in "Mainland China" studieren? Da gibt es wohl nichts für dich außer einem Kurs Chinesisch für Ausländer an den Unis.

Und wenn schon ein Studium in Deutschland, auch wenn es Wirtschaftsinformatik war, nicht zu deiner "freiheitlichen Denkweise" gepasst hat wirst du mit den sehr verschulten Studiengängen in China erst recht nicht glücklich.

[sanctus]

...außerdem wirst du in China für ein Studium ein halbes Vermögen hinblättern müssen und bekommst dafür einen Abschluss, der international nicht gerade sehr angesehen ist.

Übrigens benötigst du für eine Studienaufnahme in China ein HSK5-Zeugnis. Kannst ja mal spaßeshalber nachschauen ob dein derzeitiges Niveau dem HSK5-Level entspricht.

Aber wozu das ganze, einfach mal im Internet umsehen, welche Studiengänge für dich überhaupt in Frage kommen würden und dann entsprechende Unis raussuchen und bewerben...

[Suedchina]

bei freiheitlichem Denken und Studium fällt mir nur Kunst, Mathematik und Physik ein. Die letzteren aber nur bedingt fuer neue Ansaetze und neue Loesungen

[mario.s]

Hallo Patrick,

Ich schliesse mich an dieser Stelle einfach einmal an und gebe meine Meinung zu Deinem Lebenslauf zum Besten. Ich finde ihn aeusserst spannend. Was hatte Dich zeinerzeit dazu bewegt nicht in den ueblichen Trott bestehend aus Abi, Studium, ggf. Praktikum mit Auslandserfahrung, Berufseinstieg, Karriere usw. zu verfallen?

Und denkst Du tatsaechlich, dass es Dich erfuellen wuerde dies jetzt nachzuholen? Nur um Deinen Lebenslauf fuer eventuelle Personalentscheider mit einem Studium aufzuhuebschen, solltest Du ein Studium nicht anfangen. (Doch das ist nur meine bescheidene Meinung, ueber die man durchaus zweigeteilter Meinung sein kann.) Sicherlich haette ich als Personaler meine Bedenken Dich in einem Unternehmen in einer "normalen" Anstellung unter zu bringen. Dann muesste ich auch antworten, dass ich von Deinem Lebenslauf gar nichts halte.

Doch die Welt besteht eben - wie Du in den letzten Jahren sicherlich gelernt hast - nicht nur aus Personalern und Mehr oder Weniger gut entlohnten Anstellungen in Unternehmen.

Es kommt also ganz auf Dich an, ob Dein Lebenslauf schlecht ist oder nicht. Wenn Du auf einen JOB (insbesondere hier in China) aus bist und der auch finanziell mehr als nur just over broke bieten soll, ja dann solltest Du ein Studium anschliessen. Vorzugsweise in einem international ausgelegten Studiengang in einer Richtung die zu Dir passt und an deinem bevorzugten zukuenftigen Aufenthaltsort in gewisser Weise "gesucht" ist.

Denn wie ich Deinem zweiten Posting entnommen habe, willst Du China auch nicht wirklich verlassen.

Ich will an dieser Stelle nicht weiter auf die Alternativen zum Studium eingehen. Zwischen den Zeilen las ich irgendwie, dass Du dir mit diesem Post den beruehmten "Tritt in den Hintern" wuenschst, der Dich dazu bringt etwas zu veraendern und ggf. doch zu studieren. Sollte ich mich irren, koennen wir das hier ja noch etwas vertiefen.

Beste Gruesse
Mario