Friedensnobelpreis an die EU gerechtfertigt?

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Friedensnobelpreis an die EU gerechtertigt?

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sanctus
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Friedensnobelpreis an die EU gerechtfertigt?

Beitrag von sanctus »

And the Nobel Peace Prize goes to...

...er geht dieses jahr an die EU. Nun gab es da schon Proteste, ob das wirklich gerechtfertigt sei, dass diese Jahr nun die EU den Friedensnobelpreis erhalten soll.

Ich muss dazu sagen, dass seit der Verleihung dieses Preises an Obama der Friedensnobelpreis fuer mich an Bedeutung verloren hat. Er ist mittlerweile wahrscheinlich eher sowas wie ein Sympathie-Preis.

Sympathien hat die EU in meinen Augen aber nun nicht gerade, vor allem nicht, was das vergangene Handeln bzw. Nicht-handeln bei internationalen Konflikten angeht. Vor allem moechte ich hier die Konflikte in Afrika in den letzten 20 Jahren anbringen. Da hat sich die EU meist ganz galant rausgehalten und das obwohl sie hier mit einem Einschreiten die Konflikte haette eindaemmen koennen.

Was sind eure Meinungen dazu?
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gzs
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Re: Friedensnobelpreis an die EU gerechtfertigt?

Beitrag von gzs »

Es sieht immer mehr danach aus, dass dieser Preis eine Verdienstmedaille für Verdienste am US-amerikanischen Herrschaftsanspruch darstellt anstatt das was er einmal war. Ein Schlag ins Gesicht für alle früheren gerechtfertigten Preisträger. Mit Frieden oder dem Streben danach hat das alles nichts mehr viel zu tun.
Gerhard

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Luntan
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Re: Friedensnobelpreis an die EU gerechtfertigt?

Beitrag von Luntan »

Verglichen mit der Verleihung an Obama ist der Preis an die EU sicher ein Fortschritt. Letztendlich hat die EU grosse Verdienste, wenn es um den Frieden in Westeuropa geht, aber in Jugoslawien oder Afrika wirkte sie immer hilflos.

Den Preis an eine Organisation zu verleihen ist auch eine Verlegenheitslösung und ein Zeichen, dass keine Person gefunden wurde, der man den Preis in dem Jahr verleihen konnte. Manchmal wäre es auch besser einfach keinen Preis zu verleihen wenn es niemanden gibt, der die Auszeichnung wirklich verdient hat.
Be_happy
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Re: Friedensnobelpreis an die EU gerechtfertigt?

Beitrag von Be_happy »

Spätestens seit dieser palästinensische Terrorist den Nobel-Preis bekam, ist er entwertet. Es soll Leute geben, die das Ding nicht mal mehr mit der Kneifzange anpacken würden.
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ingo_001
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Re: Friedensnobelpreis an die EU gerechtfertigt?

Beitrag von ingo_001 »

Die Idee eines vereinten und solidarischen Europas war nach all den Kriegen schon nobelpreiswürdig - und dass sie dann auch noch verwirklicht wurde und wird ist es umso mehr.
Auch wenn die hausgemachten Probleme zeigen, dass es mehr als nur eine gemeinsame Währung braucht, um zusammenzuwachsen.
Die Harmonisierung der Wirtschaft und der Sozialsysteme ist m.E. DAS Notwendigste.
Am Ende könnte dann eine Europäische Föderation stehen.
Dann hätte Europa auch die "eine Telefon-Nummer", die Henry Kissinger seinerzeit vermisst hatte, um in Krisen-Situationen einen konktreten, kompetenten und legitimierten Gesprächspartner in/für Europa zu haben.
Das wird aber noch ein sehr langer Weg bis dahin werden.

Da es immer deutlicher wird, dass GB mehr mit den USA als mit der EU gemeinsam hat, wird es m.E. (sollte dort kein Umdenken einsetzen) über kurz oder lang aus der EU austreten.
Und ein Umdenken sehe ich nicht, weil sich GB der Finanz-Branche ergeben/unter geordnet hat - und mithin von dieser abhängig ist - mehr noch als die USA, die ja wenigstens (verglichen mit GB) ein breites wirtschaftl. Standbein hat.

Die EU ist auf Solidarität ausgelegt.
Das hausgemachte Problem des "Über-die-Verhältnisse-Lebens" einiger EU-Staaten, bringt das jetzt überdeutlich zu Tage.
Dass aber auch das Sparen um jeden Preis, kein Erfolgsweg ist, hat sich mittlerweile heraus gestellt.
Schon um diesen soz. Sprengstoff zu entschärfen, muss die Verpflichtung der Soz. Marktwirtschaft für das Allgemeinwohl wieder in den Mittelpunkt gerückt werden.
Die viel gepriesene Globalisierung hat da leider fast nur den Zocker-Kapitalismus gefördert ...
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Re: Friedensnobelpreis an die EU gerechtfertigt?

Beitrag von Juergen1957 »

Der Friedensnobelpreis an die EU ??? Wofuer eigentlich ? Etwa fuer all die Kriegseinsaetze der EU - Staaten mit zahlreichen Toten ? Oder dafuer das nichts getan wird um den Hunger auf der Welt zu bekaempfen ?

Der Friedensnobelpreis hat seine eigentliche fruehere Bedeutung doch schon lange verloren.
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ingo_001
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Re: Friedensnobelpreis an die EU gerechtfertigt?

Beitrag von ingo_001 »

Juergen1957 hat geschrieben:Der Friedensnobelpreis an die EU ???
Ja.
Juergen1957 hat geschrieben:Wofuer eigentlich?
Schon mal einen Blick in die Geschichtsbücher riskiert?
Europa hatte bis ins frühe 20 Jahrhundert durch Kriege um diverse Kolonien "geglänzt".
Dann ging von Europa der 1. Weltkrieg aus.
In dessen Folge wurde dann (wieder durch Nationalismus) der 2. Weltkrieg ausgelöst.

Es ist m.E. verdammt kurzsichtig, wenn man diese Dinge (vorsätzl.?) ausblendet.
Die "Erbfeindschaften" zw. D/Fr. oder GB/Fr. sind zum Glück überwunden und Geschichte.
Juergen1957 hat geschrieben:Etwa fuer all die Kriegseinsaetze der EU - Staaten mit zahlreichen Toten ? Oder dafuer das nichts getan wird um den Hunger auf der Welt zu bekaempfen ?
Na für das WELTWEITE Wohl ist die EU dann doch nicht der richtige Ansprechpartner.
Schon mal was von den UN gehört?
Die sind als WELTORGANISATION der richtige Ansprechpartner.
Juergen1957 hat geschrieben:Der Friedensnobelpreis hat seine eigentliche fruehere Bedeutung doch schon lange verloren.
Das ist Deine Meinung - nicht meine.

Man kann ja über die Auswahlkriterien geteilter Meinung sein - aber nicht über dessen Bedeutung.
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Re: Friedensnobelpreis an die EU gerechtfertigt?

Beitrag von robbe »

Ich finde es ok, dass die EU den Preis bekommen hat. Aber sicherlich gab es dieses Jahr keine bessere Alternative. Dass die EU in dieses Jahr bekommen hat, ist ja ziemlich willkürlich gewählt. Es hätte genauso gut im letzten oder vorletzten Jahr passieren können.

Und wer sagt, die EU hat den Preis nicht verdient, wegen irgendwelchen Kriegseinsätzen, hat es nicht verstanden (aber wurde ja schon im vorigen Post einfach und duetlich erläutert). Genauso lächerlich sind/waren die Bilderaktionen im Internet, auf denen Demonstranten in Griechenland verprügelt werden und dann darunter steht, dass die EU nichts mit Frieden blabla zu tun hat.
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Re: Friedensnobelpreis an die EU gerechtfertigt?

Beitrag von Suedchina »

Lieber der EU einen als dem Chinesen in Literatur mit seiner verschobenen politischen Meinung.
Bei dieser Meinung hätte man auch einen Adolf H. für "mein K..." einen Nobelpreis geben können
Wenn die Sonne Erkenntnis tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.
.
.guckt auch hier nach http://alternative.aktiv-forum.com/
beowulf
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Re: Friedensnobelpreis an die EU gerechtfertigt?

Beitrag von beowulf »

Suedchina hat geschrieben:Lieber der EU einen als dem Chinesen in Literatur mit seiner verschobenen politischen Meinung.
Bei dieser Meinung hätte man auch einen Adolf H. für "mein K..." einen Nobelpreis geben können
Mo Yan = Hitler! :lol: Würde dir gerne zu diesem Geniestreich gratulieren, aber der Dissident Yu Jie war mit dem Nazi Vergleich schneller als du.
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ingo_001
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Re: Friedensnobelpreis an die EU gerechtfertigt?

Beitrag von ingo_001 »

Suedchina hat geschrieben:Bei dieser Meinung hätte man auch einen Adolf H. für "mein K..." einen Nobelpreis geben können
Mir ist es schleierhaft, wie man (in dem Fall Du) bei diesem Thema die NS-Zeit/Hitler aus dem Hut zaubern kannst :roll:

* Die Sonne scheint ... hat sie im 3. Reich auch.
Eine Glühbirne ist kaputt ... gabs bei Hitler auch.
Der Bäcker hat keine knusprigen Brötchen mehr ... auch zu der Zeit hatten Spätaufsteher das Nachsehen.
Ich hab ne Rechnung im Briefkasten ... soll im 3. Reich auch keine Seltenheit gewesen sein.

Ist es denn wirklich soooooooooo schwer, was zum Themaaaaaaaaaa zu schreiben - ohne "Braunbacke" auszubuddeln?
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Re: Friedensnobelpreis an die EU gerechtfertigt?

Beitrag von Kaiii »

ingo_001 hat geschrieben: Ist es denn wirklich soooooooooo schwer, was zum Themaaaaaaaaaa zu schreiben - ohne "Braunbacke" auszubuddeln?
Da hat wohl jemand Godwins law vergessen ;)
"Was meinen Sie, was in diesem Land los wäre, wenn mehr Menschen begreifen würden, was hier los ist?!!" Volker Pispers
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Re: Friedensnobelpreis an die EU gerechtfertigt?

Beitrag von ingo_001 »

Kaiii hat geschrieben:
ingo_001 hat geschrieben: Ist es denn wirklich soooooooooo schwer, was zum Themaaaaaaaaaa zu schreiben - ohne "Braunbacke" auszubuddeln?
Da hat wohl jemand Godwins law vergessen ;)
Ja, ja, God wins ...
Ach, Du hast ja Godwin gemeint :mrgreen:
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

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Re: Friedensnobelpreis an die EU gerechtfertigt?

Beitrag von Aremonus »

Gerechtfertigt auf jeden Fall - denn sämtliche Weltkriege gingen bis anhin von Europa aus und die EU konnte wirksam und nachhaltig verhindern, dass es zu einem dritten Weltkrieg gekommen ist. Aber der Zeitpunkt - das Jahr 2012 - scheint doch reichlich spät zu sein. In den 70ern oder so Euratom zu ehren wäre IMHO besser gewesen.

Fraglicher ist jedoch, ob man einem Land oder supernationalen Organisationen einen solchen Preis verleihen sollte - denn eigentlich wurden meist einzelne Personen oder ganze Gruppen geehrt. Und wenn man supernationale Organisationen schon ehrt, warum dann nicht gleich die UNO, das IKRK oder den Buddhismus?

Natürlich kann man sich bei solchen Preisen immer streiten, ob eine bestimmte Person ihn nicht mehr verdient hätte als eine andere - ihn aber gleich ganz für "schlecht" zu erklären mag zwar ein guter populistischer Schachzug aus Beijing sein, aber gerchtfertigt ist so etwas deswegen auch nicht. Ich für meinen Teil bin froh, dass es noch Institutionen gibt, die sich nach Kräften für den Frieden einsetzen.
Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss gestaut und der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Biber nicht essen kann!
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Re: Friedensnobelpreis an die EU gerechtfertigt?

Beitrag von gzs »

Gerechtfertigt auf jeden Fall - denn sämtliche Weltkriege gingen bis anhin von Europa aus und die EU konnte wirksam und nachhaltig verhindern, dass es zu einem dritten Weltkrieg gekommen ist.
Verhindern? oder nur verzögern? Und ist das wirklich der Verdienst der EU? Oder liegt das eher daran, einer einzigen Macht (USA) den Vorrang zu lassen um Auseinandersetzungen mit ihr zu vermeiden? Und ob das wirklich etwas mit Frieden zu tun hat? Fragen über Fragen ...
Gerhard

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