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Air China und die lange Umsteigezeit ruft mir meine allererste Reise in die VR ins Gedächtnis zurück....
Zu meiner allerersten Reise in die
VR Ende Februar 1986 bin ich eigentlich äußerst kurzfristig gekommen. Ich hatte damals bereits ca 6 Monate in der Messeabteilung meiner Company gearbeitet, und u.a. die Transporte zur Messe "Machine Tools ´86 Beijing" vorbereitet. Ungefähr 3 Wochen vor Messebeginn wurde ich zum Messedelegierten vor Ort nominiert, hatte aber noch kein Visum. Damals wurden die Einladungen von der CCPIT nur durch ein Telex bestätigt. Wegen der Kürze der Zeit war der normale Weg über die Botschaft in Bonn ( es gab damals keine andere diplomatische Vertretung der VR in D) nicht gangbar. Also hatte ich außer meinem Paß nur den Telexabriß mit den Daten in der Hand .
Unser Reisebüro, ( ja das hatten wir damals noch.. für die Besucher der Messe München) hatte mir eine Verbindung via FRA ausgesucht, bei der ich nicht hatte lange warten müssen....dachten die Kollegen !! "Der Kollege denkt, aber CAAC ( so hieß Air China damals noch) lenkt"...ihren Flieger aber nicht nach Frankfurt, sondern wegen"Umlaufschwierigkeiten" irgendwoandershin.
In FRA angekommen, wurde ich erst einmal ins Airport Hotel geschickt...Abflug am nächsten Tag um 10 Uhr
Um 7:30 Uhr stand vor dem CAAC Schalter schon ein Schlange von ca 200-300 Chinesen, die ebenfalls die 747 nach Beijing besteigen wollten. Drei bis vier Monteure einer Ingolstädter Firma, die auch in FRA gestrandet waren, standen ziemlich hilf- und mutlos , weil sie eigentlich auf einen vernünftigen Sitzplatz gehofft hatten, ebenfalls am Ende der Schlange. Kurzerhand meinte ich zu íhnen..“Kommts mit „, und dann sind wir dann der langen Schlange nach einem durchdringenden Gemisch von Naphtalin, Knoblauch und fauligen Zähnen riechenden Einheitsanzügen vorbei bis an den Schalter vorgedrungen. Nach der üblichen Sicherheitskontrolle ( bei der die ca 50 Werbefeuerzeuge , die ich in meinem großen Aktenkoffer als Geschenke für die Arbeiter der Sinotrans mit ins Handgepäck genommen hatte, überhaupt keine Reaktion seitens des Wachpersonals hervorgerufen hatte...) in der 747 angekommen, wollte ich mich auf meinen Platz setzen, bin aber ein klein wenig zurückgeschreckt, da der Sitz ziemlich versifft, mit Flecken übersät, aber trotzdem völlig durchgesessen war. Nach einiger Zeit hatte es mir nicht einmal mehr etwas ausgemacht, daß erst das dritte Paar Kopfhörer nicht gleich auseinandergefallen ist.
Zwischenlandung war damals auf dem Weg nach Beijing in Sharjah, wo die geschätzten 300 Chinesen überfallartig alle Duty Free Shops belagerten. Nie vergessen werde ich die über alle vier Backen grinsenden Araber, die die Uhren und Schmuckstücke kartonweise durch die Hintertür in den Laden schafften, während es bei ihren Kunden heißer herging als bei einer Schlacht am kalten Buffet, da sie sich die Teile schon fast gegenseitig aus den Händen rissen.
Der Anflug auf den damals noch lange nicht renovierten und erweiterten Flughafen Beijing ging in einer ziemlich steilen Schraube nach unten....und erleichert hatte ich beim Aufsetzen auf der Rollbahn zusammen mit den anderen Passagieren heftigst in die Hände geklatscht, weil wir sicher gelandet waren.
Leider war ich nicht so geistesgegenwärtig gewesen, um auf einem Foto festzuhalten, wie ein Radfahrer und eine Pferdefuhrwerk vor einer Ampel auf der die Rollbahn querenden Straße warteten, bis unser Flieger am Terminal angedockt hatte.
Mit etwas flauem Gefühl im Magen ging ich mit meinem Freßzettel von Telexabriß zur Einreise, um mir das Visum zu holen. Ein extrem freundliches Lächeln der Beamtin, das
noch freundlicher wurde, als ich sie mit "你好" begrüßt hatte, ließ alle meine Sorgen wg Visum dahinschmelzen, Ich hatte es dann für DM 12,00 in meinen Paß gestempelt bekommen.....