Friedensnobelpreis

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incues
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von incues »

ghormax hat geschrieben:Die fehlende Meinungsfreiheit ist wieder ein Thema in China. Dieser gerade veröffentlichte Brief von früheren führenden Eliten fordert mehr Freiheit ein:

http://cmp.hku.hk/2010/10/13/8035/" target="_blank

Außerdem lesenswert ist:

Is China Afraid of Its Own People?
http://www.foreignpolicy.com/articles/2 ... own_people" target="_blank
Der China-Experte Willy Lam analysiert die chinesische Reaktion auf den aufsteigenden Nationalismus.

Analysis: China price for stability raises alarm
http://www.reuters.com/article/idUSTRE69D12T20101014" target="_blank
Die Kosten für innere Sicherheit steigen kontinuierlich an. Anstelle von einer Lösung von Problemen wird eher mehr Sicherheitspersonal eingestellt.

--> dies sind weitere Anzeichen für Legitimitätsprobleme. Ob China stabil weiterwächst oder irgendwann an den Problemen scheitert weiß niemand. Insbesondere in China verschließt man sich bewusst die Augen.
Solche Beträge kannst du in den "Interessante Artikel"-Thread posten. Dort sind sie besser aufgehoben :)
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bossel
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von bossel »

Aremonus hat geschrieben:Die meisten können ja nicht einmal die Zeitung lesen und verstehen...
Hmm... Die meisten Bauern? Bist Du Dir da sicher?
Die Bauern geniessen daher auch viele Vorteile und politischen Respekt.
Hmm... Das erzähl mal jenen unter ihnen, denen man gerade ihr Land weggenommen hat.

Ich teile hier die Ansicht des Aristoteles, dass sich Macht hauptsächlich auf den Mittelstand konzentrieren sollte, da dieser gut genug gebildet ist, um die Situation einzuschätzen, und einen hinreichend grossen Teil der Bevölkerung vertritt.
Hmm... Aristoteles meinte IIRC auch, daß es natürlicherweise Sklaven unter den Menschen gäbe. Wer wären denn da die Sklaven in China, um es richtig harmonisch zu machen?

Der Mittelstand bezeichnet übrigens eine Art von Unternehmern, keine soziologische Schicht. Meinst Du das so, oder hast Du was verwechselt?
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Thomichi »

ich denke in zeiten wie diesen ist es schon allein ein farse wenn überhaupt so ein preis ( egal an wen) verliehen wird! schon garnicht jemand aus china hätte ihn verdient!
Xian
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Xian »

Wenn überhaupt wäre China Zukunft des Kapitalistischen System, bzw. Zukünftige Einanahmequelle.



Liebe Grüße,
Xian
Norbert_S
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Norbert_S »

Schade, dass China immer so drastische reagieren muss.
Aber ich habe Hoffnung, dass sich das in den nächsten paar Jahrhunderten auch ändern wird. Aber gut rezeptfreie Potenzmittel haben sie dort, das muss man ihnen lassen.

Bis bald!
Xian
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Xian »

Norbert_S hat geschrieben:Schade, dass China immer so drastische reagieren muss.
Aber ich habe Hoffnung, dass sich das in den nächsten paar Jahrhunderten auch ändern wird.
Ein Regime wie dieses was so enormen Raubbau an den eigenen Resourcen und Menschen betreibt hält keine paar Jahrunderte durch...


Liebe Grüße,
Xian
Bernhard
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Bernhard »

Xian hat geschrieben: Ein Regime wie dieses was so enormen Raubbau an den eigenen Resourcen und Menschen betreibt hält keine paar Jahrunderte durch...
Eigentlich sollte dieser Thread gar nicht mehr weiter geführt werden (alles ist gesagt, und er hat sich sowieso weit vom Thema entfernt), aber manchmal kann ich mich doch nicht zurückhalten:

Von welchem Raubbau sprichst du genau?

Es ist wahr, dass in den Anfängen der Volksrepublik viel Unsinniges und ökologisch Schädliches durchgezogen wurde. Und an den Folgen wird China auch noch einige Zeit zu "knabbern" haben.
Auch in der Vergangenheit ist öfters Raubbau an der Natur betrieben worden - wie in allen "Zivilisationen".

Ob China gegenwärtig großen Raubbau betreibt (gemessen an der Bevölkerungszahl) oder in Zukunft betreiben wird, kann hier nicht in ein paar Sätzen diskutiert werden.
Tatsache ist aber, dass die chinesische Regierung sich des Problems sehr wohl bewusst ist und trotz enormer wirtschaftlicher Schwierigkeiten versucht, die Zerstörung oder Ausplünderung der Natur zu begrenzen.

Und bei einem anderen "Regime" sähe es auch nicht anders aus.....
Xian
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Xian »

Bernhard hat geschrieben:
Ob China gegenwärtig großen Raubbau betreibt (gemessen an der Bevölkerungszahl) oder in Zukunft betreiben wird, kann hier nicht in ein paar Sätzen diskutiert werden.
Tatsache ist aber, dass die chinesische Regierung sich des Problems sehr wohl bewusst ist und trotz enormer wirtschaftlicher Schwierigkeiten versucht, die Zerstörung oder Ausplünderung der Natur zu begrenzen.
Was die Zentralregierung sagt, ist noch lange nicht was die Lokalregierung macht. Man schaue sich einfach an wieviele Firmen ihr Abwasser in den Gelben Fluss kippen die alle ihre Grünes Märkchen bekommen haben sag ich mal. Man hatte nicht umsonst um die 10000 Offizielle aus dem Amt verwiesen. Und das waren Zahlen von Xinhua.
Bernhard hat geschrieben:Und bei einem anderen "Regime" sähe es auch nicht anders aus.....
Und ? Regime ist trotzdem Regime, obs Russische Scheindemokratie, Nord Koreanischer Depostismus oder eben die "Sozialistische Demokratie" ist oder einer der vielen anderen Varianten, die wir auf der Welt erdulden ist. Sei es nun aus Wirtschaftlichen Gründen, oder weil man das Land nicht einfach irgendwie bedrohen bzw. Wirtschaftlich nutzen kann.
Fakt ist nunmal Unsinn bleibt Unsinn, obs der Unsinn hier in Deutschland ist, oder der in Russland oder sonst wo, oder eben in China. Und wir reden nunmal über China.
Es relativiert sich nicht dadurch das es in einem anderen Land auch passiert. Klar foltert man in vielen Ländern, es ist aber trotzdem assozial, wenns in China gemacht wird, genauso wie wenns in jedem anderen Teil der Welt gemacht wird.


Liebe Grüße,
Xian
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Bernhard »

von Folter war hier keine Rede, sondern von dem Umgang mit der Natur.

Und ich würde mal sagen:
In einem Land mit so einer Bevölkerungsdichte und so einem technischen Standard treten eben jene Phänomene auf, die jetzt in china auftreten. Unabhängig von der Regierung.

Und wenn ich sehe, wie wenig z.B. in Amerika trotz technisch hohem Standard und angeblich unbegrenzter Freiheit und Menschenrechte für den Umweltschutz getan wird bzw. bis vor einigen Jahren getan wurde, muss ich sagen: Im Rahmen ihrer Möglichkeiten tut die chinesische Regierung schon einiges.
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Laogai
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Preisantwort

Beitrag von Laogai »

Xian hat geschrieben:Klar foltert man in vielen Ländern, es ist aber trotzdem assozial, wenns in China gemacht wird, genauso wie wenns in jedem anderen Teil der Welt gemacht wird.
Das ist doch eine (schöne?) Schlußbermerkung zu diesem Thread!

Gefoltert wird überall auf der Welt. Nicht nur in China. Auch in Deutschland. Wer definiert eigentlich Folter?
Und jetzt her mit dem Friedensnobelpreis 2011, aber schnell!
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Xian »

Bernhard hat geschrieben:von Folter war hier keine Rede, sondern von dem Umgang mit der Natur.

Und ich würde mal sagen:
In einem Land mit so einer Bevölkerungsdichte und so einem technischen Standard treten eben jene Phänomene auf, die jetzt in china auftreten. Unabhängig von der Regierung.

Und wenn ich sehe, wie wenig z.B. in Amerika trotz technisch hohem Standard und angeblich unbegrenzter Freiheit und Menschenrechte für den Umweltschutz getan wird bzw. bis vor einigen Jahren getan wurde, muss ich sagen: Im Rahmen ihrer Möglichkeiten tut die chinesische Regierung schon einiges.
Das mit der Folter war ein Beispiel um diese Relativierung mal aufzuheben. Hier kommt öfter mal auf, ja aber hier aber tun sie es auch, dort tun sie es auch, aber "alle " schimpfen "nur" über China. Oder einfach nur ja ist in so und so ja auch so. Dem wollte ich einfach mal entgegen wirken. Ich mein das sowas wie Stuttgart21 alles andere als Demokratisch ist, oder Hartz4 und und und, weiß jemand ab einem gewissen Kenntnisgrad einfach, es wertet die Misstände in anderen Ländern aber nicht auf.

Liebe Grüße,
Xian
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Re: Preisantwort

Beitrag von Xian »

laogai hat geschrieben:
Xian hat geschrieben: Und jetzt her mit dem Friedensnobelpreis 2011, aber schnell!
Also laut Nachrichten, wird seine Frau nicht aus dem Land gelassen, um den Preis entgegen zu nehmen.



Liebe Grüße,
Xian
Bernhard
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Bernhard »

Xian hat geschrieben: ... weiß jemand ab einem gewissen Kenntnisgrad einfach, es wertet die Misstände in anderen Ländern aber nicht auf.
Natürlich wertet es die "Missstände" nicht auf. Worauf ich hinaus will, ist dieses:
Ein großer Teil der "Misstände" in China kommt nicht von einer falschen Regierungsstruktur, einer "rückständigen" Mentalität oder der Böswilligkeit eines gewissen Anteils der Bevölkerung, sondern einfach aus der materiellen Not heraus. An der die "hochstehenden" westlichen Länder nicht ganz unschuldig sind.

Natürlich ist vieles in China alles andere als wünschenswert. Und ich glaube, niemand bestreitet das. Nicht einmal die Ultra-Nationalisten und Kulturchauvinisten (oder nur wenige von ihnen). Aber so eine Einstellung von wegen "Die müssen nur....., dann ist alles super" zeugt von mangelnder Sachkenntnis.
Xian
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Xian »

Bernhard hat geschrieben:
Xian hat geschrieben: ... weiß jemand ab einem gewissen Kenntnisgrad einfach, es wertet die Misstände in anderen Ländern aber nicht auf.
Natürlich wertet es die "Missstände" nicht auf. Worauf ich hinaus will, ist dieses:
Ein großer Teil der "Misstände" in China kommt nicht von einer falschen Regierungsstruktur, einer "rückständigen" Mentalität oder der Böswilligkeit eines gewissen Anteils der Bevölkerung, sondern einfach aus der materiellen Not heraus. An der die "hochstehenden" westlichen Länder nicht ganz unschuldig sind.

Natürlich ist vieles in China alles andere als wünschenswert. Und ich glaube, niemand bestreitet das. Nicht einmal die Ultra-Nationalisten und Kulturchauvinisten (oder nur wenige von ihnen). Aber so eine Einstellung von wegen "Die müssen nur....., dann ist alles super" zeugt von mangelnder Sachkenntnis.
Lies Xinhua, ich weiß nicht wann es nochmal war wo man in China einen großen Kampf gegen die Korruption ankündigte ich mein es war Anfang 2010. Wenn sich keiner erinnert such ich nochmal raus, könnte aber ein bißchen dauern. Die haben über 10000 ihrer eigenen Offizielen angeblich aus dem Dienst gejagt respektive einige davon vor Gerricht gestellt. Eine Regierung die soviele Korrupte aus ihren eigenen rausschmeißt und noch vom Kampf gegen Korruption spricht.Denen ihr Hauptproblem liegt nicht in den Misständen die sind selber der Misstand...


Liebe Grüße,
Xian
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Re: Friedensnobelpreis

Beitrag von Bernhard »

Xian hat geschrieben: Denen ihr Hauptproblem liegt nicht in den Misständen die sind selber der Misstand...
Korruption hat es in China immer gegeben, und wird es bestimmt auch immer geben. Das liegt teilweise auch an der Kultur, die anders als unsere eher Beziehungs-basiert und weniger Regel-basiert ist.

Und das wäre auch unter einer anderen Regierungsform nicht wesentlich anders.

Ich meine das jetzt nicht böse, aber mir scheint, als würdest du dich vornehmlich aus einer Richtung informieren. Viele deiner Redewendungen habe ich bei Zeitungen bestimmter Couleur schon gelesen...
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