Das ist ja der Punkt. Es sollte egal sein, ob die breite Masse der deutschen Bevölkerung eine Revolution begrüßen würde. Das ist ein chinesisches Problem und sollte daher von den Chinesen gelöst werden. Unsere Revolution wurde ja auch von den betroffenen Bürgern ausgelöst, und das war auch gut so. Und so lange die breite Masse der Bevölkerung von China keine Revolution anstrebt, sollten wir uns da heraushalten. Für eine Revolution ist eine breite Basis nötig, sonst kann sie keinen Führungsanspruch daraus ableiten.beowulf hat geschrieben:Nein, ich meine die breite Masse der Bevölkerung im Westen.aquadraht hat geschrieben:Da fehlt ein "nicht", vermute ichbeowulf hat geschrieben:..Dazu kann man jetzt stehen wie man will, ich bin mir übrigens sicher das die breite Masse der Bevölkerung eine Revolution in China [*] begrüßen würde...
a^2
Friedensnobelpreis
Re: Friedensnobelpreis
Oben ruhig, unten immer in Bewegung!
Re: Friedensnobelpreis
Eine Klarstellung von mir:
ich bin nicht gegen Pressefreiheit oder sonstige Freiheiten. Ich nutze ja gerade solche Freiheiten. Und sonst wäre ich ja auch nicht ehrlich zu mir selbst. Vielmehr kotzt mich diese westliche/deustche Doppemoral und Heuchelei an. Diese Instrumentalisierung von alles möglichen, was in china passeirt, durchschaut mittlerweile ja jeder auch so blöde Bild-Leser.
ich bin nicht gegen Pressefreiheit oder sonstige Freiheiten. Ich nutze ja gerade solche Freiheiten. Und sonst wäre ich ja auch nicht ehrlich zu mir selbst. Vielmehr kotzt mich diese westliche/deustche Doppemoral und Heuchelei an. Diese Instrumentalisierung von alles möglichen, was in china passeirt, durchschaut mittlerweile ja jeder auch so blöde Bild-Leser.
Aremonus hat geschrieben:Das Problem dürfte wohl eher sein, dass viele Chinesen zu arm sind, um überhaupt einmal das Land zu verlassen und sich mit anderen Kulturen auseinander zu setzen. Sie nehmen daher den "Westen" als eine kulturelle Identität an und kommen mit dem kulturellen Pluralismus nicht klar. Umgekehrt ist es auch so, dass sich viele automatisch selbst angegriffen fühlen, wenn die chinesische Regierung angegriffen wird.
Ich denke, hier liegt das grösste Entwicklungspotential in der chinesischen Gesellschaft: zu erkennen, dass man selbst jemand ist und Ansprüche gegenüber seiner Umwelt haben darf.
ghormax hat geschrieben:Zunächst einmal gratuliere ich Liu Xiaobo und China für den Friedensnobelpreis!
Ich weiß nicht, warum hier so viel parteische Kommentare kommen, die die chinesische Regierung verteidigen. Jede Regierung bzw. Gruppe muss sich Kritik stellen, so auch die chinesche Regierung. Der Nobel-Preis an Liu geht für seine Mühen wichtige Refromen in China auf friedliche Weise voranzutreiben. Und genau deswegen ist der Preis so gefährlich für China, dass die Regierung jede Meldung über den Preis zensiert. Dies zeigt Angst und Unsicherheit und auch fehlende Legitimität. Ein Regime dass legitim ist muss sich immer offen der Kritik stellen und sich verteidigen. Das gleiche gilt auch für Aung San Suu Kyi, die unter Hausarrest gestellt wurde weil das Regime so wenig Legitimität hat. Es kann Aung nicht einmal töten. Stattdessen muss das Regime Repressionen benutzen.
Möge der Friedensnobelpreis China auf Dauer Frieden bringen!!!
Ich sage nur Olympische Spiele 2008. Habt ihr nicht gesehen, dass so viele Auslandschinesen auf der ganzen Welt erbost waren und dagegen protestiert haben? Trotzdem kann man die Tatsachen verdrehen. Für mich bleibt der Westen und speziell Deutschland eine Hure, die abends protituieren geht und sich tagsüber eine brave Hausfrau gibt.beowulf hat geschrieben:Liegt daran, dass die chinesischen Dissidenten bei uns x mal bekannter sind als in China selbst. Liegt natürlich einerseits an der chinesischen Zensur, anderseits stehen die Dissidenten dermassen außerhalb der Gesellschaft, dass sie kein Gehör bekommen. Bei uns werden sie aber von den Medien aufgepäpelt und als Stimme des Volkes verkauft. Das ist eine gefährliche Entwicklung, da der Diskurs nur über politische Randgruppen verläuft. Deswegen hat der Westen auch einen immer schlechteren Stand bei der chinesischen Bevölkerung. Diese fühlt sich auch vom Westen bevormundet und merkt, dass keinerlei Interesse an ihrer Meinung herrscht. Noch mehr, ihre Meinung ist nur dann interessant, wenn sie sich mit der westlichen Ansicht deckt - z.B. gegen Korruption. Wenn sie nicht mit dieser zusammenpasst - z.B. Status Tibets oder Taiwan - wird die Bevölkerung als "Gehirngewaschen" hingestellt. Eine sehr arrogante Haltung.
On September 17, 1955, Tsien Hsue-shen:
“I plan to do my best to help the Chinese people build up the nation to where they can live with dignity and happiness.”
“I plan to do my best to help the Chinese people build up the nation to where they can live with dignity and happiness.”
Re: Friedensnobelpreis
Das gilt leider nicht nur für die Spiele 2008. Seit den Letzten 20 Jahren hat sich die "Tradition" breitgemacht, immer zu einen Boykott der jeweiligen Olympiade des ideologischen "Gegners" aufzurufen. Ein weltweites Sportereignis wird jedes Mal auf Neue durch die Politik instrumentalisiert. "Boykottierst Du meine Spiele, boykottiere ich Deine" usw. Mit dem Friedensnobelpreis ist es das Gleiche, nur, dass das eine Einbahnstraße ist.xyz678 hat geschrieben:
Ich sage nur Olympische Spiele 2008. Habt ihr nicht gesehen, dass so viele Auslandschinesen auf der ganzen Welt erbost waren und dagegen protestiert haben?
Oben ruhig, unten immer in Bewegung!
Re: Friedensnobelpreis
Mathias hat geschrieben:Hitler war 1939 für den Friedensnobelpreis nominiert hauptsächlich wegen des Münchener Abkommens.Red Duck hat geschrieben:Da kann´ste auch gleich unseren GröFaz nehmen, ich kenne keinen, der innerhalb so kurzer Zeit so viele Armeen (einschließlich der eigenen) dezimiert hat.Capt. hat geschrieben:Kohl geht schon mal garnicht, aber Schorsch Dabbelju Busch waere der geeignete Mann, der hat doch so viel fuer den Frieden auf der Welt getan
- IRONIE - falls das jemand missverstanden haben sollte.
Dann wollte er sich den Preis wohl 1940 persönlich abholen?
Oben ruhig, unten immer in Bewegung!
Re: Friedensnobelpreis
Frau des Friedensnobelpreisträgers offenbar festgesetzt
http://www.focus.de/politik/ausland/chi ... 60825.html" target="_blank
"Sie stehe „faktisch unter Hausarrest“. Eine Straftat werde ihr aber nicht vorgeworfen."
Ich kann ja nachvollziehen, dass Herr Liu Gesetze gebrochen hat, aber wiso wird Frau Liu festgesetzt, wenn sie nichts gemacht hat? Entweder hat sie schon was gemacht, oder jemand hat das Bedürfnis sich zu blamieren.
http://www.focus.de/politik/ausland/chi ... 60825.html" target="_blank
"Sie stehe „faktisch unter Hausarrest“. Eine Straftat werde ihr aber nicht vorgeworfen."
Ich kann ja nachvollziehen, dass Herr Liu Gesetze gebrochen hat, aber wiso wird Frau Liu festgesetzt, wenn sie nichts gemacht hat? Entweder hat sie schon was gemacht, oder jemand hat das Bedürfnis sich zu blamieren.
.
- Laogai
- Titan
- Beiträge: 17492
- Registriert: 05.08.2007, 22:36
- Wohnort: N52 29.217 E13 25.482 附近
- Danksagung erhalten: 132 Mal
Re: Friedensnobelpreis
Hendrik, du outest dich als China-Neuling!
Das ist gängige Praxis in China. Dazu kann man stehen wie man will, aber neu ist das nicht. Macht sich aber immer wieder gut in den westlichen Medien.Hendrik hat geschrieben:Focus-Link
Ich kann ja nachvollziehen, dass Herr Liu Gesetze gebrochen hat, aber wiso wird Frau Liu festgesetzt, wenn sie nichts gemacht hat?
Laogai <=> 老盖, Ex-Blogwart
Konfuzius sagt: "Just smile and wave, boys. Smile and wave."
天不怕地不怕就怕洋鬼子开口说中国话!
Konfuzius sagt: "Just smile and wave, boys. Smile and wave."
天不怕地不怕就怕洋鬼子开口说中国话!
Re: Friedensnobelpreis
Hendrik hat geschrieben:Frau des Friedensnobelpreisträgers offenbar festgesetzt
http://www.focus.de/politik/ausland/chi ... 60825.html" target="_blank
"Sie stehe „faktisch unter Hausarrest“. Eine Straftat werde ihr aber nicht vorgeworfen."
Ich kann ja nachvollziehen, dass Herr Liu Gesetze gebrochen hat, aber wiso wird Frau Liu festgesetzt, wenn sie nichts gemacht hat? Entweder hat sie schon was gemacht, oder jemand hat das Bedürfnis sich zu blamieren.
Da gehts darum Frau Liu von der westlichen Presse fernzuhalten. Eigentlich ein unmögliches Unterfangen, falls die westliche Presse nicht zu Frau Liu durchkommt, werden halt andere Schlagzeilen über sie kreiert. Ala Regime lässt Liu Xiu verschwinden (klingt schon nach Gefängnis oder Mord) etc. Naja vielleicht spekuliert die Regierung darauf, dass sich der Hype wieder legt und dann ist es für sie besser, wenn Liu schon unter Hausarrest steht, als es nachher noch einmal verhängen zu müssen.
Re: Friedensnobelpreis
Mir sind diese Vorgehensweisen seit langen bekannt, und ich muss trotzdem immer wieder aufs neue den Kopf schütteln wenn ich sowas sehe. Und ich werde wieder den Kopf schütteln, wenn ich den nächsten derartigen Fall sehe.laogai hat geschrieben:Hendrik, du outest dich als China-Neuling!
.
Re: Friedensnobelpreis
Politische Reform in China stellt klar auf längere Frist ein Ende der Einparteiendiktatur dar und ist somit gewissermaßen systemisch. Eine Revolution wäre es nur dann wenn dieser Wandel sofort käme. Natürlich ist Liu Xiabo kein parteininterner Reformer, er fordert grundlegende politische Reformen.
Zu Legitimität: dies hängt natürlich von der Definition ab. Hier hatte ich das Selbstverständnis im Auge. Sieht sich die kommunistische Partei als legitim? Warum also die Pressezensur wenn diese sich als legitim sehen würde? Dann könnte man doch groß und breit gegen die westliche Verschörung vorgehen. Woher also die Angst?
Zu Legitimität: dies hängt natürlich von der Definition ab. Hier hatte ich das Selbstverständnis im Auge. Sieht sich die kommunistische Partei als legitim? Warum also die Pressezensur wenn diese sich als legitim sehen würde? Dann könnte man doch groß und breit gegen die westliche Verschörung vorgehen. Woher also die Angst?
Re: Friedensnobelpreis
Hätte China einfach nicht reagiert, die Preisvergabe einfach nicht kommentiert, würden sich die meisten Medien (außer "spezielle") nicht mehr dafür interessieren. Man kann ja nicht jeden Tag das selbe in den Nachrichten bringen. Aber wenn dann Proteste von chin. Seite kommen, seine Frau weggebracht wird usw., dann können sich Medien gleich sehr viel besser damit befassen. Und wenn selbst seine Frau ein Interview gegeben hätte.. das hätte den Durchschnittsbürger im Westen nicht sehr interessiert, einmal gesehen und nie wieder, nach einer Woche für die meisten wieder vergessen. Damit sich die westlichen Bürger für China längerfristig interessieren, müssen schon Dalai Lama und Krawalle her...beowulf hat geschrieben: Da gehts darum Frau Liu von der westlichen Presse fernzuhalten. Eigentlich ein unmögliches Unterfangen, falls die westliche Presse nicht zu Frau Liu durchkommt, werden halt andere Schlagzeilen über sie kreiert. Ala Regime lässt Liu Xiu verschwinden (klingt schon nach Gefängnis oder Mord) etc. Naja vielleicht spekuliert die Regierung darauf, dass sich der Hype wieder legt und dann ist es für sie besser, wenn Liu schon unter Hausarrest steht, als es nachher noch einmal verhängen zu müssen.
Selbst Schuld, dass die chin. Regierung das wieder als "westlichen Angriff" darstellen muss.
Re: Friedensnobelpreis
An der Legitimität der chinesischen Führung wird es wohl in (und auch außerhalb von) China kaum Zweifel geben.ghormax hat geschrieben:... Sieht sich die kommunistische Partei als legitim? Warum also die Pressezensur wenn diese sich als legitim sehen würde? Dann könnte man doch groß und breit gegen die westliche Verschörung vorgehen. Woher also die Angst? ...
Von Angst würde ich auch nicht reden, in China hat man (Ich sage das mal bewusst so pauschal, da die meisten Chinesen, die ich kenne, die aus westlicher Sicht, etwas rauhere Gangart der chinesischen Staatsgewalt nicht nur akzeptieren, sondern einen Kuschelkurse für Schwäche halten würden.) eine etwas andere Auffassung von der Ausübung der hoheitlichen Macht des Staates. "Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen." ... den Spruch hat man in China sicher noch nicht ganz vergessen.
Spaßparteien oder SchwarzRotGrünGelbJamaika(undweißderFuchswassonstnoch)Koalitionen nach westlichem Strickmuster würden China binnen Stunden unregierbar machen.
Re: Friedensnobelpreis
Ich hab mal das Thema bis zu deinem Post durchgeforstet, irgendwie hast Du bis auf einen Satz zu dem Thema nix geschrieben????beowulf hat geschrieben:An den Herren bzw. die Dame welche meine Posts kopiert und unter unterschiedlichen Namen in diverse Foren (z.B. Spiegel) stellt. Lassen Sie das in Zukunft bitte oder erwähnen sie zumindest, dass es sich um ein Zitat handelt und der Text nicht von ihnen stammt.
Im Spiegelforum wird das wiederkehrende auftauchen des Textes schon als Beweis dafür gesehen, dass "kommunistische Schläfer" schon längst in Deutschland ihr Untreiben führen.
Re: Friedensnobelpreis
100% meine Meinung, hätten die Chinesen das einfach ignoriert, wäre das Thema sofort gegessen gewesen, Frau Liu hätte sicher nichts großartiges gegen die chinesische Regierung gesagt, den gemischte Gefängnisse gibt es noch nicht. Das Thema wäre heute schon vergessen gewesen, so zieht es sich noch vielleicht die Woche über hin.beowulf hat geschrieben: Da gehts darum Frau Liu von der westlichen Presse fernzuhalten. Eigentlich ein unmögliches Unterfangen, falls die westliche Presse nicht zu Frau Liu durchkommt, werden halt andere Schlagzeilen über sie kreiert. Ala Regime lässt Liu Xiu verschwinden (klingt schon nach Gefängnis oder Mord) etc. Naja vielleicht spekuliert die Regierung darauf, dass sich der Hype wieder legt und dann ist es für sie besser, wenn Liu schon unter Hausarrest steht, als es nachher noch einmal verhängen zu müssen.
Re: Friedensnobelpreis
Er meint dieses Posting. Das taucht im Web öfter auf.Skorpid hat geschrieben:Ich hab mal das Thema bis zu deinem Post durchgeforstet, irgendwie hast Du bis auf einen Satz zu dem Thema nix geschrieben????
Re: Friedensnobelpreis
Hier spielen sicher zwei Faktoren eine Rolle. Einmal der Umgang mit den Medien (Der Blockadestil erinnert leider sehr an DDR und Co.). Andererseits die Ausstrahlung nach innen, wer suspekt ist, wird eben "etwas gegängelt", der Staat zeigt seinen langen Arm.Skorpid hat geschrieben:... hätten die Chinesen das einfach ignoriert, wäre das Thema sofort gegessen gewesen ...
Was die aussenpolitische Wirkung angeht, da hat auch China mittlerweile gelernt, daß die "große Politik" nicht von Philantropen, sondern von knallharten Ökonomen gemacht wird.
In ein paar Tagen, wenn die Meldungen über den Nobelpreis anfangen, in den Archiven Staub anzusetzen, wird man sich wieder voll und ganz Wechselkursen und Aussenhandelsbilanzen hingeben.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 46 Gäste