happyfuture hat geschrieben:Dein Vergleich mit Kisten schleppen für eine Getränkefirma ist schon sehr amüsant, oder hast Du auch eine Entlohnung im Bereich A13 zu Monatsende erhalten?
Ich habe das als Ferienjob waehrend der Oberstufe bei CocaCola gemacht, um ein Taschengeld zu verdienen. Mit "Kisten schleppen" hatte die Taetigkeit aber nichts zu tun. Eine Foerdermaschine musste in der Werkshalle repariert werden und das eine Foerderband stand fuer 2 Wochen still. Unsere Aufgabe war es, die anrollenden Kaesten mit den 12x0,5l Flaschen manuell auf Paletten zu stapeln, was sonst die Foerdermaschine gemacht haette. Das war der absolute Hammer! Versuche mal 4 Stunden solche Kaesten vom Band und auf die Palette zu hieven. Das geht bei der ersten Lage noch ganz gut, aber ab der 4. Lage, die sich allmaehlich der Kopfhoehe naehert, da schwinden dann die Kraefte und bei der 5. Lage, wo man die Kaesten ueber Kopf hieven muss, ist dann wirklich ende. Gottseidank ging das immer nur 1 Stunde und dann gab es 1 Stunde den umgekehrten Fall, dass man Kaesten mit Leerflaschen von der Palette auf das Band stellen sollte 9insgesamt also 8 Stunden, 4 Stunden voll, 4 Stunden leere Kaesten) und man hat sich untereinander in der Gruppe abgewechselt: 3 haben die Kaesten auf die Palette gehievt, einer hat die auf der Palette vernuenftig angeordnet und 1 hat Pause gemacht und dann wurde gewechselt.
Ich war jedenfalls an den ersten Tagen so koerperlich fix und alle, dass ich vor lauter Schmerzen in der Brust nicht schlafen konnte. Aber das dauerte nur ein paar Tage und fix war man daran gewoehnt. Auch hier Vorteil koerperliche Arbeit: Durch Gewohnheit verringert sich der gefuehlte Aufwand.
Das ist bei mentaler Arbeit leider nicht so, da gibt es keinen Gewoehnungseffekt...
Was deine Nachbarschaft betrifft, gibt es solche selbstverstaendlich auch, Frage ist aber auch: Waren das gute und gewissenhafte Lehrer?
P.S.: Es ist ein wichtiger Unterschied, ob man Dozent ist oder Lehrer. Und auch als Dozent ist das Leben kein Zuckerschlecken, allein mit einer Professur in der Tasche laesst es sich dann ganz gut leben, aber als kleiner Dozent ist das Leben einfach scheisse. Nur befristete Arbeitsvertraege, ein minimales Gehalt, dass man durch Foerdergelder selber aufstocken muss, sprich: Staendig bei irgendwelchen Instituten hausieren gehen, an Konferenzen teilnehmen, um Praesenz zu zeigen und potentielle Geldgeber zu treffen, doch eine Forschungsarbeit finanziell zu foerdern, und nebenbei muss man auch noch unterrichten. Urspruenglich wollte ich das mal machen, nachdem ich da aber einen genaueren Eindruck vermittelt bekommen habe, wie das Arbeitsleben an der Uni aussieht, habe ich dann doch sehr schnell davon Abstand genommen. Wie gesagt...als Professur ist das Leben an einer Uni sehr schoen, aber als popeliger Lektor oder Dozent die reinste Hoelle.
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