Kennt ihr Asiaten,die Deutsch wie Muttersprache beherrschen?

[Britt]

ich! Scherz beiseite.

Hoppla, jetzt hast Du mich ueberrascht. Aus irgendeinem Grund war ich bislang der Meinung, dass Du ein Deutscher seist, der sehr gut Chinesisch beherrscht. So kann sich irren ...

Gruss maxule

Ja, ich hab dich bislang auch immer für `nen Muttersprachler gehalten.

was fuer ne geq*** Ka** ich mal wieder zusammengeschrieben habe.

... vor allem, weil auch noch die deutschen Fäkalausdrücke 100%ig perfekt sitzen.

[beowulf]

Ich habe mit 19 angefangen, die deutsche Sprache zu erlernen.

Und wie alt bist du jetzt? 23?

Ja, wirklich - wie alt jetzt? Dein Deutsch ist wirklich verdammt gut.

@Thread Frage - Meine Frau spricht fliessend Deutsch (mit leichten Akzent). Hat aber erst mit mitte 20 angefangen zu lernen. Wo sie Schwierigkeiten hat ist dann schriftlich. Damit meine ich jetzt nicht Grammatik oder Rechtschreibfehler (da natürlich ein wenig auch), aber sie hat Schwierigkeiten längere und vor allem kompliziertere Sätze zu formulieren. Passiv (also lesen & verstehen) geht bei ihr aber Einwandfrei. Liest auch viel höherwertigere Literatur auf Deutsch.
Was mir aber aufgefallen ist - und sie selber bejaht das auch - bei der Millionenshow* würde sie es nicht über 500 Euro schaffen.

*Typische Frage:

Ergänze: Besser den Spatz in der Hand als ...

O auf dem Kopf

O die Taube auf dem Dach

O gar nichts Schönes

O einen Stein am Schädel

[NHR]

Ich meine die Asiaten, die nicht in Deutschland aufgewachsen sind, und namentlich die Ostasiaten, weil ihre Muttersprachen ganz weit vom Deutsch entfernt sind.

Jedesmal wenn ich mein Deutschkenntnis weiter vermehren möchte, erfahre ich neue Schwierigkeiten dieser Sprache. Die Denkweise, der Satzbau von geschachtelten Sätzen, die Kombination von bestimmten Nomen und Vollverben und dergleichen mehr.
Also kennt ihr schon Asiaten, die Deutsch wie Muttersprache beherrschen? Ich meine nicht nur das Deutsche fließend und grammatikalisch fehlerfrei zu sprechen, sondern auch wie deutsche Akademiker schriftliche Sprache wissenschaftlich und schön auszuformulieren, so dass gar keine bizarre Ausdrücke empfunden werden und man gar nicht fühlen kann, dass der Verfasser oder Sprecher Ausländer ist.

ich! Scherz beiseite. Natuerlich beherrsche ich Deutsch nicht so wie eine Muttersprache. Ich habe mit 19 angefangen, die deutsche Sprache zu erlernen. Denke aber (achtung unverschaemtes Selbstlob) dass ich schon ein wenig Talent fuer Sprachen mein eigen nennen darf - Meine Akzent ist relativ gering und leiste mir auch sonst beim Sprechen wenig groben Schnitzer. Schreiben ist so ein Thema. Auf der Arbeit schreibe ich so 60:40 Deutsch:Englisch und ich glaube ich baue manchmal haarstraeubende Fehler ein, wenn ich's gerade eilig habe. Da die Mails aber eh meist von technischer Natur sind und an andere Entwickler/Ingenieure gehen, achtet da wohl niemand so genau drauf. Die Empfaenger sind ja oft genug selbst quasi-Legastheniker. Wenn ich aber mal wieder Papers schreiben "darf", muss ich schon sehr aufpassen und ein paar mal immer wieder durchlesen und wundere mich dann jedes mal dabei, was fuer ne geq*** Ka** ich mal wieder zusammengeschrieben habe. Schwerfallen tut's mir allerdings i.d.R. nicht, vielleicht auch nur weil ich ein dickes Fell habe und notfalls zuhause noch eine Muttersprachlerin als Lektorin habe.

Deutsch ist scheinbar schwerer zu beherrschen als Englisch, und ich habe noch nicht einen autochthonen Chinesen gekannt, der Englisch wie Muttersprache spricht und ausformuliert.

ich schon: meine Schwester.

Gruss
/dev/urandom

Man liest nicht heraus, dass du kein Muttersprachler bist.
Eigentlich dachte ich bisher, du seist Deutscher

[chrix]

Also, um es mal so zu sagen: die Deklination von Adjektiven und Nomen sind meistens die "give-aways", auch von Sprechern, die nahezu perfekt Deutsch sprechen, daß man es auf den ersten Blick nicht sieht oder hört. Daher mein Tip an den OP: immer wieder die Deklinationsgeschichten rauf- und runtergehen, bis es vollkommen automatisch sitzt. Die Deklinationsklassen von den verschiedenen Nomen inkl. der verwirrenden Anzahl von Pluralformen auswendig lernen, auswendig lernen.

Das sind so Fehler, die das Verständnis von Deutschen nicht erschweren, und daher in der Regel nicht korrigiert werden, aber dennoch Dich als Nichtmuttersprachler zu erkennen geben.

Und ja RoyalTramp, Du schriebst sinngemäß am 27.10., daß Germanisch sich grammatische Elemente aus dem Lateinischen geholt hätte, welche meinst Du denn?

[LeChef]

Ich meine die Asiaten, die nicht in Deutschland aufgewachsen sind, und namentlich die Ostasiaten, weil ihre Muttersprachen ganz weit vom Deutsch entfernt sind.

Jedesmal wenn ich mein Deutschkenntnis weiter vermehren möchte, erfahre ich neue Schwierigkeiten dieser Sprache. Die Denkweise, der Satzbau von geschachtelten Sätzen, die Kombination von bestimmten Nomen und Vollverben und dergleichen mehr. Deutsch ist scheinbar schwerer zu beherrschen als Englisch, und ich habe noch nicht einen autochthonen Chinesen gekannt, der Englisch wie Muttersprache spricht und ausformuliert.

Also kennt ihr schon Asiaten, die Deutsch wie Muttersprache beherrschen? Ich meine nicht nur das Deutsche fließend und grammatikalisch fehlerfrei zu sprechen, sondern auch wie deutsche Akademiker schriftliche Sprache wissenschaftlich und schön auszuformulieren, so dass gar keine bizarre Ausdrücke empfunden werden und man gar nicht fühlen kann, dass der Verfasser oder Sprecher Ausländer ist.

Übrigens noch eine Frage, wieviele deutschen Wörter beherrschen Deutsche durchschnittlich? Wieviel Wörter dann deutsche Akademiker? Und deutsche Abiturinten? Und normale Arbeitnehmer?

Im Voraus herzlichen Dank für Ihre Antworten.

hi, habe mir nur den eingangspost durchgelesen und fühle mich verpflichtet darauf zu antworten.
ich kenne keinen ostasiaten der deutsch wie seine muttersprache spricht. keinen, der nicht in deutschland aufgewachsen ist.
aber ich habe einige getroffen die einwandfreies englisch sprechen, also mit kaum oder gar keinem akzent. ich hatte auch keine fehler feststellen können. das ist meine persönliche erfahrung.

und dann gibt es francois cheng. http://de.wikipedia.org/wiki/Fran" target="_blankçois_Cheng
gebürtiger chinese, mit paar und vierzig französischer staatsbürger geworden, wurde sogar in die akademie francaise, der erhabensten institution für die wahrung der französischen sprache, gewählt. ich habe ihn nie reden hören, aber sein französischniveau ist sicherlich viel besser als das der meisten franzosen. und französisch ist sicherlich nicht einfacher als deutsch.

ich habe auch einige uighuren kennengelernt die sehr gutes französisch sprechen. dazu muss man auch sagen, dass uighuren ein echtes sprachtalent zu scheinen haben. ich kenne auch einen koreaner dessen französisch wirklich sehr gut ist.

also es gibt hoffnung, aber wie deine muttersprache wirst du wahrscheinlich niemals beheerschen. ebenso wird es kaum ein deutscher jemals schaffen englisch, das für deutsche nicht sehr schwer ist, wie seine muttersprache mit allen nuancen zu sprechen. aber fehlerfrei ist möglich.

bleib am ball viel erfolg

[shenfeng]

Ich kenne auch keinen nicht in Deutschland geborenen Ostasiaten, der Deutsch auf Muttersprachlerniveau spricht, aber das hat vor allem damit zu tun, dass ich nicht so viele kenne, die lange genug in Deutschland leben.

Ich habe jedoch zu Anfang meines Studiums Chinesen kennengelernt, die - dafür, dass sie nur zwei Jahre der Deutschen Sprache (davon ein Jahr in Deutschland selbst) ausgesetzt waren, sich schon recht gut verständigen konnten. Natürlich noch nicht fließend, aber sie konnten sich mitteilen. Sie mussten vor ihrem Studium einen einjährigen Intensiv-Sprachkurs in China absolvieren und dann hier in Deutschland nochmal ein Jahr lang einen Kurs besuchen, bevor sie hier studieren durften.

Letztendlich ist das Erreichen eines so hohen Sprachniveaus nur dann möglich, wenn ständig gewillt ist, seine Sprache zu verbessern und anzupassen und vor allem eine lange Zeit in dem entsprechenden Land gelebt hat. Die Dauer eines Studium ist dafür keinesfalls ausreichend, wenn man vor Beginn des Studiums nicht schon umfassende Kenntnisse der Sprache hatte.
Ich habe mich mal mit einem Linguisten darüber unterhalten und er meinte, dass es so im Schnitt ca. 15 Jahre dauert, bis sich Leute so richtig "heimisch" in einer Fremdsprache fühlen - also damit ist jetzt gemeint, 15 Jahre in einem entsprechenden Land gelebt zu haben, wo die Sprache gesprochen wird. Vorausgesetzt ist natürlich, dass man die ganze Zeit über bestrebt ist, seine Sprachfertigkeiten zu erweitern. Familiäre und Freundschaftliche Bindungen mit Landsleuten kann da hinderlich sein, da die Gefahr besteht, mit ihnen dann die meiste Zeit in der eigenen Muttersprache zu kommunizieren.
Mein Prof lebt nun ca. 30 Jahre in Deutschland und spricht noch immer ein ziemlich gebrochenes Deutsch, da er mit seiner Frau zu Hause hauptsächlich Chinesisch spricht.

Das mit dem Formulieren komplexerer Sätze ist in der Tat ein Problem, welches aber fortgeschrittene Lerner aller Sprachen haben. Dazu kommt das noch eine Vielzahl an Idiomen und Sprichwörtern, welche auch alle noch gelernt werden wollen. Am schwierigsten ist es dann auch noch zu lernen, in welchen Situationen man bestimmte Wörter eher benutzt als andere und vor allem das Umschalten zwischen gesprochener (Umgangs-) und geschriebener Sprache. Da sitzt man schon ein Leben lang dran.

Das mit der Aussprache, also der Phonetik läßt sich aber auf jeden Fall trainieren (wieder ist Lernbereitschaft und Durchhaltevermögen gefragt). Manch einer kriegt das schnell hin, manch anderer braucht dafür mal loch 20 Jahre und mehr.
Meine Mutter ist Amerikanerin und lebt nun knapp 30 Jahre in Deutschland. Sie spricht jetzt akzentfreies, perfektes Deutsch. Sie hatte z.B. das Problem (woran man im Übrigen Amerikaner immer entlarven kann), dass sie die Zahl "66" nicht richtig aussprechen konnte. Es klang immer eher wie "sektsunseksig". Dies war der einzige Makel, der ihr selbst nach fast 20 Jahren in Deutschland immer noch geblieben war. Dann ist sie zu einem Sprachtrainer gegangen und das Problem auch noch nach ein paar Monaten Training beseitigt.

Die Tochter meiner Nachbarin lebt seit acht oder neun Jahren größtenteils in China und sie spricht wirklich schon sehr sehr fließendes Chinesisch, aber sie meint, dass sie in den meisten Gesprächssituation zumindest einmal irgendwo einen Punkt erreicht, wo sie auf etwas "Neues" stößt.

So ist das nunmal mit den Sprachen - sie zu erlernen ist verdammt harte Arbeit. Man muß für sich selbst entscheiden, wie gut man sein möchte.
Ich kenne auch einige Leute, die Sprachen gar nicht auf einem hohen Niveau beherrschen wollen, sondern eher auf ein Level hinaus wollen, wo sie sich einfach nur ausreichend gut mitteilen können. Aber das könnte ich zum Beispiel nicht, da bei mir dann doch der Anspruch auf eine gewisse Perfektion da ist. Deshalb lerne ich nur eine Fremdsprache, da ich der Meinung bin, dass man zwei Fremdsprachen keinesfalls parallel auf ein so hohes Level bringen kann - es sei denn, man ist bilingual, aber das zählt nicht wirklich.

[Topas]

Aber ich ! Ich kenne eine Südkoreanerin, bis etwa zum Alter von 12 Jahren in der Heimat....danach nach hier. Spricht einwandfrei. Das einzige wäre noch die typsche asiatische Stimmlage.....aber da hilft wohl auch das beste lernen nicht.

[Balef]

Ich kenne ebenfalls eine Südkoreanieren, mit der ich in der Grundschule bereits in einer Klasse war. Dennoch hat sie bis heute einen ordentlichen Akzent