Chinesen in Afrika - Videobericht

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no1gizmo
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Chinesen in Afrika - Videobericht

Beitrag von no1gizmo »

Nicht brandaktuell, aber dennoch sehr sehenswert:

Chinatown, Africa:
http://www.wimp.com/chinaafrica/
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Hendrik
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Re: Chinesen in Afrkia - Videobericht

Beitrag von Hendrik »

Wenn man mal auf Youtube schaut, dann findet man ein ganzes Duzend von diesen Dokus. In manch anderen, findet sich sogar wesentlich deutlichere Kritik an China.

Die Chinesen machen in Afrika genau das, was die Europäer damals auch gemacht hatten. Insofern ist die Kritik des Westens in China schwer verständlich.

Wesliche Ölfirmen pumpen noch immer Dreck in die Natur in Afrika, während sie die Leute enteignen. Und die Ölindustrie ist dabei nur eine Industrie, die Mist baut. Hühnchenflügel gehen subventioniert nach Afrika, weil wir Europäer nur Hühnchenbrust und Schenkel essen. Die einheimischen Geflügelbauern gehen Pleite. Da sollte der Westen erst mal vor seiner eigenen Haustüre kehren, bevor er sagt, wie immoralisch China in Afrika handelt. Und wer weis, vielleicht schafft es China die Probleme Afrikas besser zu lösen als der Westen. Der hat das in den letzten Jahrzehnten nicht vollbracht.
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no1gizmo
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Re: Chinesen in Afrkia - Videobericht

Beitrag von no1gizmo »

Meiner Ansicht nach (ich bin ja aber nicht in Afrika, trotzdem habe ich eine Meinung dazu) sind Chinesen dort viel beliebter als der "weiße Mann". Der "weiße Mann" ist dort eher als arroganter Ausbeuter angesehen, der in seinem reichen Amerika oder Europa heimisch ist und dort ein Luxusleben führt.

Der "weiße Mann" bringt auch nicht andere arme "weiße Männer" an und baut dort was auf, der hat einfach ein paar Schwarze verklavt oder freiwillig rekrutiert (für den ortsüblichen Hungerlohn + minimale Zugabe) und dort was aufgebaut....

Die Chinesen aber gehen nach Afrika, bringen viel mit und ackern selber dort! Klar gibts immer was zu meckern, und so wie Afrikaner sagen "die Chinesen sehen alle gleich aus" sagen sich die Chinesen "die Afrikaner sehen alle gleich aus"....
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bossel
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Re: Chinesen in Afrkia - Videobericht

Beitrag von bossel »

no1gizmo hat geschrieben:Die Chinesen aber gehen nach Afrika, bringen viel mit und ackern selber dort!
Mancherorts ist gerade das ein Problem. Damit werden den Einheimischen teilweise Arbeitsplätze weggenommen. Wie sich das in Relation verhält, weiß ich natürlich nicht. Dürfte auch von Ort zu Ort unterschiedlich sein.
Aber da können sich durchaus auch Spannungen aufbauen. Auch innenpolitisch in afrikanischen Ländern: die reiche Oberschicht (va Regierung & Beamte) profitiert, während beim kleinen Mann nicht viel ankommt. Da ändert sich vermutlich nicht soviel im Vergleich zur vorhergehenden (oder gar parallelen) "europäischen" Variante.
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no1gizmo
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Re: Chinesen in Afrkia - Videobericht

Beitrag von no1gizmo »

bossel hat geschrieben:
no1gizmo hat geschrieben:Die Chinesen aber gehen nach Afrika, bringen viel mit und ackern selber dort!
Mancherorts ist gerade das ein Problem. Damit werden den Einheimischen teilweise Arbeitsplätze weggenommen. Wie sich das in Relation verhält, weiß ich natürlich nicht. Dürfte auch von Ort zu Ort unterschiedlich sein.
Arbeitsplätze, die ohne die Chinesen wohl nicht da wären. Außerdem kann man im Video sehen, dass die Schwarzen sehr wohl Jobs dadurch bekommen, und wenn es nur Auhilfsjobs sind, es sind Jobs die es ohne die Chinesen nicht gäbe.

[Ironie]
Ansonsten lass mal zusammen nach Afrika und ein paar Schwarze verklaven, dann haben die alle gesicherte Arbeitsplätze!
[/Ironie]
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Philipp
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Re: Chinesen in Afrkia - Videobericht

Beitrag von Philipp »

no1gizmo hat geschrieben: Der "weiße Mann" bringt auch nicht andere arme "weiße Männer" an und baut dort was auf, der hat einfach ein paar Schwarze verklavt oder freiwillig rekrutiert (für den ortsüblichen Hungerlohn + minimale Zugabe) und dort was aufgebaut....

Die Chinesen aber gehen nach Afrika, bringen viel mit und ackern selber dort! Klar gibts immer was zu meckern, und so wie Afrikaner sagen "die Chinesen sehen alle gleich aus" sagen sich die Chinesen "die Afrikaner sehen alle gleich aus"....

Ääääh, es gab in Afrika früher viele weiße Bauern, die sind nach der Unabhängigkeit zum größten Teil verjagt worden und mussten zurück nach Europa.

Das letzte Beispiel für solche Vertreibungen findet man gerade jetzt aktuell in Zimbabwe.
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no1gizmo
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Re: Chinesen in Afrkia - Videobericht

Beitrag von no1gizmo »

Philipp hat geschrieben: Ääääh, es gab in Afrika früher viele weiße Bauern, die sind nach der Unabhängigkeit zum größten Teil verjagt worden und mussten zurück nach Europa.

Das letzte Beispiel für solche Vertreibungen findet man gerade jetzt aktuell in Zimbabwe.
JA, und weiter?

Ohne die Lage nun als gut oder schlecht bewerten zu wollen. Die weißen Bauern waren aus Sicht der Einheimischen reich und hatten nicht nur eine verhältnismäßig gute Ausrüstung, sondern auch viel Land.

Dass die Bauernhöfe nun überwiegend brach liegen und die Einheimischen auch nicht viel mehr davon haben ist natürlich .... ungünstig...
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Re: Chinesen in Afrika - Videobericht

Beitrag von btwist »

Ich kann mir gut vorstellen, dass auch die einfaachen Bürger von den chinesischen Tätigkeiten dort etwas haben. Infrastruktur, Gebäude etc., alles wird dort aufgebaut. Darüber hinaus gibt es wirtschaftliche Hilfen, einen enormen Ausbau des Außenhandels sowie Schuldenerlässe. Auch wenn eigene Bauarbeiter aus China mitgebracht werden, entstehen für die Afrikaner zumindest immer noch Arbeitsplätze, die sonst nicht da wären. Zudem verbessern und vergrößern die Konsumprodukte aus China noch die allgemeine Güterausstattung des einfachen Mannes. Auch für diese Länder erschwingliche chinesische Nutzfahrzeuge und Maschinen werden nach Afrika importiert und dort eingesetzt.
All das hat in Summe ohne Zweifel einen positiven Effekt auf die Gesamtsituation in den afrikanischen Staaten. Vor allem ist das auch mal ein wirkungsvoller Ansatz mit einer nicht dagewesenen Chance für die armen Länder, aus ihrer Misere herauszukommen und sich wirtschaftlich zu entwickeln. Das ist sinnvoller und hilft den Menschen mehr, als regelmäßig Geld von der EU zu erhalten, das im Nichts verfließt und durch die EU-Subventionspolitik in seinem Zweck vollständig aufgehoben wird.

Die Kritik bezüglich chinesischer Neokolonialisten stammt ja aus der westlichen Medienwelt und wird in der Form gar nicht von den Einheimischen so gesehen. Da haben die Weißen ein deutlich schlechteres Image. Das Ganze hat wieder stark mit Politik und Vormachtstellungskämpfen zu tun, weil China innnerhalb kürzester Zeit in der Region an enormem Einfluss gewonnen hat und die afrikansischen Länder stärker auf seine Seite ziehen kann, im Gegensatz zu den Industriestaaten in den vielen Jahren erfolgloser "Rettungsversuche" des "verlorenen Kontinenten".
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Philipp
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Re: Chinesen in Afrika - Videobericht

Beitrag von Philipp »

Hier ist übrigens der faszinierende Dokumentarfilm "Africa Addio" von 1964, von den einmaligen Bildern her (z.B. Völkermord in Zanzibar live bei Stunde 1:00-1:06) einer der besten Dokumentarfilme die je gedreht wurden, ungefähr bei Minute 25 des Films kann man weiße Bauern in Kenia sehen, die gerade vertrieben werden.

http://video.google.com/videoplay?docid ... rica+addio" target="_blank
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Re: Chinesen in Afrika - Videobericht

Beitrag von Laogai »

Philipp hat geschrieben:Hier ist übrigens der faszinierende Dokumentarfilm "Africa Addio" von 1964[...]
http://video.google.com/videoplay?docid ... rica+addio" target="_blank
Bitte mal den richtigen Link posten! Unter der von dir angegebenen URL findet sich nämlich kein Dokumentarfilm.
Oder hast du wirklich geglaubt, es handelt sich dabei um historische Aufnahmen???
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Philipp
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Re: Chinesen in Afrika - Videobericht

Beitrag von Philipp »

laogai hat geschrieben:Bitte mal den richtigen Link posten! Unter der von dir angegebenen URL findet sich nämlich kein Dokumentarfilm.
Oder hast du wirklich geglaubt, es handelt sich dabei um historische Aufnahmen???

Sind alles Aufnahmen aus Afrika während der Entkolonialisierung in den 60er Jahren.
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Re: Chinesen in Afrika - Videobericht

Beitrag von Hendrik »

Interesanntes erfährt man hier:
http://en.wikipedia.org/wiki/Africa_Addio" target="_blank
.
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Re: Chinesen in Afrkia - Videobericht

Beitrag von bossel »

no1gizmo hat geschrieben:Arbeitsplätze, die ohne die Chinesen wohl nicht da wären.
[...]es sind Jobs die es ohne die Chinesen nicht gäbe.
Bist Du Dir da so sicher? Ich nicht.
Angola hat nach dem Ende des Bürgerkrieges seinen Ölreichtum entdeckt. Aufgrund des Öls wären so oder so viele Firmen an Geschäften dort interessiert gewesen (& die meisten westlichen Firmen hätten wohl deutlich weniger eigene Arbeiter mitgebracht).
Bei der Ausbeutung von Minen sieht es ähnlich aus. Ob es jetzt Firmen aus China oder anderen Ländern sind, die sich da engagieren macht wohl kaum einen Unterschied für die Zahl der Arbeitsplätze.

Infrastrukturprojekte bringen immerhin (zumindest theoretisch) langfristige Vorteile. Dafür braucht man aber auch nicht unbedingt ausländische Firmen (mit Ausnahme von Hochtechnologieprojekten vermutlich). Ich halte in solchen Fällen Hilfe zur Selbsthilfe für besser.


Mal ein paar Beispiele dafür, daß es nicht überall so rund läuft:

ECONOMY-ZAMBIA: China's Growing Presence Met With Resistance
IPS.
"The Chinese are frequently accused of being the main culprits in the use of casual labour, which involves lower pay and no social security benefits.

[...]
In another incident, six workers were shot to death at a Chinese-run mine earlier this year after they demanded an improvement in working conditions.
[...]
Traders say since the Chinese moved in a few years ago to trade in the textile business has never been the same. The Chinese retailers bring in cheaply-priced garments which have lured customers away from the Zambian traders.

"Ever since the Chinese came in, things have got worse for us. In the past, we were doing fine," says Mwamba Chibesa, a trader in Kamwala. "


Why China is trying to colonise Africa
Telegraph.
"The harsh truth is that Beijing has become the ally of choice for Africa's worst rulers. While China likes to portray itself as a benign force in Africa, free of the historical baggage carried by the former colonial powers, Beijing's conduct is already resented.
[...]
While Mr Sata lost the election overall, he won huge majorities in all the areas of Zambia affected by Chinese investment. His defeat prompted a day of anti-Chinese riots in the capital, Lusaka. Every Chinese-owned shop in the city was barricaded to avoid being looted. Meanwhile, shops owned by whites or Asians carried on trading without incident."

Angola: China's African foothold
BBC.
"And on the edge of the city in an area called Cambamba Dois, hundreds of people live in ramshackle dwellings made of corrugated iron and old clothes, exposed to the wind and rain.

They were thrown out of their houses to make way for developments for the wealthy and there is no sign of any compensation from the government. "

Letter from Ethiopia: China's risky venture into resource-rich Africa
Int. Herald Tribune.
"incident last week in eastern Ethiopia, in which nine Chinese oil workers were killed and seven briefly kidnapped
[...]
Part of the steep learning curve has been a spate of incidents, from attacks on oil workers in Nigeria and a popular backlash against the fast-rising Chinese presence in Zambia, to the events that unfolded recently not far from here."


Natürlich kann man das alles der fiesen antichinesischen Verschwörung westlicher Medien zuschreiben, aber ich bin halt zu leichtgläubig.


Ansonsten lass mal zusammen nach Afrika und ein paar Schwarze verklaven, dann haben die alle gesicherte Arbeitsplätze!
Afrikaner versklaven? Ich doch nicht! Ich versklave nur Chinesen (so scheint jedenfalls manch großer Held zu glauben).
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Re: Chinesen in Afrika - Videobericht

Beitrag von Philipp »

Sogar ihre eigenen Prostituierten bringen die Chinesen mit, damit die chinesischen Arbeiter nicht mit afrikanischen Mädchen schlafen müssen.

http://www.africanews.com/site/Ghana_Ha ... ages/23263" target="_blank
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Hendrik
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Re: Chinesen in Afrkia - Videobericht

Beitrag von Hendrik »

bossel hat geschrieben: Natürlich kann man das alles der fiesen antichinesischen Verschwörung westlicher Medien zuschreiben, aber ich bin halt zu leichtgläubig.
Die Nachrichten über Westler, die Afrika ausbeuten sind so alt, da liegt schon Meter Staub drauf, aber die Chinesen sind frisch angekommen, insofern stehen die halt im Rampenlicht. Ich halte meine These aufrecht, dass die Chinesen genauso schlimm oder gut sind wie die Westler.

Was ich aber viel wichtiger finde, ist die Frage: Wird es irgendwas zum Besseren verändern?

Essentiell ist ein Wissenstransfer, und der fand weder während der Kolonialzeit, noch danach statt. Ob die Chinesen den Afrikanern irgendwas beibringen ist höchst zweifelhaft und damit stehen sie den Europäern gleich.
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