VielUnterwegs hat geschrieben:Ich habe doch noch eine Frage, an die "die geliebte Partei ist doch so toll" Fraktion. Hat jemand von euch mal in einer durchschnittlichen chinesischen Stadt von einem durchschnittlichen chinesischen Gehalt fuer eine Weile gelebt? Oder vielleicht in Peking oder Shanghai mal fuer eine Weile vom durchschnittlichen Gehalt der Einheimischen gelebt?
(Ich nicht.)
Gehöre nicht zur "die geliebte Partei ist doch so toll" Fraktion. Bin aber sicher mehr pro KP als die meisten hier.
Ich habe einmal in Nanjing so an die 8 monate gelebt und 1200 rmb pro Monat verdient. Das war glaub ich 2005. Bin damit gut ausgekommen. Aber war auch alleine und hatte sonst keine Unkosten (Arztkosten, Freundin etc.
Brauche aber auch nicht "Luxus" und gehe nicht in Ausländerlokale, Discos oder Restaurants. Hab damals wirklich sehr "chinesisch" gelebt. Von den gerauchten Zigarettenmarken, kleine Einzimmer Wohnung über chinesisches Bier und Erguotou und Standlessen, wenn ich nicht selber "gekocht" (bin mir nicht sicher ob man das bei mir so nennen kann
) habe.
Aber was hat das mit dem Thema zu tun? Ich bin überzeugt davon, dass der durchschnittliche Chinese in einer Demokratie NICHT mehr verdienen würde. Denke sogar, dass es ihm schlechter gehen würde. Kurzfristig (siehe Zerfall Sowjetunion) sowieso, aber auch langfristig (siehe Indien). Für die Aufholjagd ist es für China gerade die passende Staatsform. Was natürlich nicht bedeutet, dass es nicht genug Fehler gibt und Verbesserungen notwendig sind.
@Einblick - als ich das erste mal in China war, habe ich 3 monate bei einer Familie gelebt, die man durchaus als "arm" bezeichnen kann. Habe aber über die Jahre hinweg bei dieser Familie gesehen, wie der Lebensstandard immer besser geworden ist. Und das ging schon fast so schnell wie im Zeitraffer, ebenso ist diese Kleinstadt immer mehr aufgeblüht. Und nein, das waren keine raubtierkapitalistischen Unternehmer die Organe von Falun Gong Anhänger verkaufen.
Das war eine Familie ohne "Haupternährer" (Mann ist schon vor Jahren abgehaut, Spielsucht), einer wechselnd teilzeitbeschäftigten alleinerziehenden Frau, ihrer Tochter (junger teenager) und die Großmutter die mit ihrer Pension die Familie durchgefüttert hat. Natürlich hat auch die größere Verwandtschaft mit ausgeholfen, aber da finden sich ebenfalls keine Millionäre (Kleinstadt Polizist, Zollbeamter, Arbeiter etc.)