Xi und/mit Taliban

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Xi und/mit Taliban

Beitrag von blackrice »

bin empört und zutiefst enttäuscht

https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... liban.html
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Re: Xi und/mit Taliban

Beitrag von Grufti »

blackrice hat geschrieben: 28.07.2021, 22:48 bin empört und zutiefst enttäuscht

https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... liban.html
Schau mal in deine Signatur und reg dich ab ! ( so isses halt) :wink:
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Re: Xi und/mit Taliban

Beitrag von daf123 »

Vielleicht ist das ja eine Annäherung an die Usa. Immerhin haben die ja die Muhahedin, also die Talibanvorläufer aus der Taufe gehoben.
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wingtsun
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Re: Xi und/mit Taliban

Beitrag von wingtsun »

Es gibt zu viel Hass und Gewalt auf dieser Welt. Warum können sich nicht einfach alle lieb haben? Ich zum Beispiel habe euch alle lieb (und ja, auch euch Spammer, die ihr hier mitlest 🤩)
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Re: Xi und/mit Taliban

Beitrag von Laogai »

Ein Treffen mit den Taliban geht gar nicht!

Es sei denn, man überzieht Afghanistan mit einem 20 Jahre andauernden Krieg um das Land mit "andauernder Freiheit" zu beglücken, stationiert tausende Soldaten und nimmt den Tod von rund 43.000 Zivilisten dort in Kauf.
Erst dann darf man sich mit den Taliban treffen, Verträge aushandeln und Abdul Ghani Baradar die Hand schütteln. Aber dann sind die Taliban ja auch keine "radikalislamische Terrormiliz" mehr, sondern irgendwie anders. Das könnte man natürlich als Inkonsistenz Seitens t-online.de und den zuliefernden Nachrichtenagenturen bezeichnen.
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Re: Xi und/mit Taliban

Beitrag von Grufti »

Muhahedin,
klingt mir zu sehr nach "Muhaha" :roll:
richtig Mudschahedin Mujahedin..
wingtsun hat geschrieben: 29.07.2021, 11:54 Es gibt zu viel Hass und Gewalt auf dieser Welt. Warum können sich nicht einfach alle lieb haben? Ich zum Beispiel habe euch alle lieb (und ja, auch euch Spammer, die ihr hier mitlest 🤩)
ich sach jetz nich "Guildo" zu Dir.. :mrgreen:
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Re: Xi und/mit Taliban

Beitrag von wingtsun »

Laogai hat geschrieben: 29.07.2021, 13:52 Oder als das, was es ist: pure Heuchelei.
Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Vermutlich einfach ein Fehlerteufelchen vom Journalist.
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Re: Verteidigung am Hindukusch ?

Beitrag von Ajiate »

der guten Ordnung halber ein ausführlicherer Bericht https://www.globaltimes.cn/page/202107/1229926.shtml. Hier wird vor allem besonders Wert auf die Bedeutung der Bekämpfung des ETIM für die Sicherheit Chinas.

Eine Frage: Friedensgespräche und Absprachen der USA mit den Taliban
Dass 20 Jahre "Befriedung" so Hals über Kopf "beendet" sein sollen ohne weitere Einflussnahme der USA - wer mag das glauben.
Ich befürchte, der pro forma eingesprungene neue Helfer Türkei wird kein willkommener neue Spieler auf dem Schachbrett sein.
Vor allem, da sich die Taliban in einer Deklaration entschieden gegen den Versuch einer Einflussnahme ausländischer Mächte/Organisationen - hier der Türkei - ausgesprochen haben.
siehe hier:
https://www.moonofalabama.org/11i/talib1.jpg
https://www.al-monitor.com/originals/20 ... ries-kabul

Man sollte sich hier daran erinnern, dass die Türkei eine der de facto- Schutznächte der syr. Region Idlib ist, bekannt als Rückzugsgebiet uigurischer Kämpfer, was gerne verschwiegen wird, aber nicht geleugnet werden kann.
Es wurde immer behauptet, dass der Krieg der Westmächte in Afghanistan die EU vor islamistischen Attentaten in der EU bewahrt habe.
Warum in aller Welt, sollte , was u.a. für Peter Struck einmal ein Argument war - "Die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt " - nicht auch für China gelten.

Tja, auch hier gilt : Verhandlungspartner sind nicht immer das, was man sich vielleicht wünscht. Doch keine Gespräche sind keine Lösung .
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blackrice und/mit Xi und/mit Taliban

Beitrag von Laogai »

blackrice hat geschrieben:bin empört und zutiefst enttäuscht
So ein Mist aber auch :( :( :(
Jetzt habe ich es tatsächlich versäumt den blackrice angesichts seiner ziemlich nichtssagenden Äußerung zu fragen, was genau ihn da "empört und zutiefst enttäuscht" hat.

Ich kann nur vermuten, dass es ihn absolut gewurmt hat schon wieder auf einen Link von t.online zu klicken/hereinzufallen.
Über einen solchen Fehltritt wäre ich auch empört und zutiefst enttäuscht!
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Re: Xi und/mit Taliban

Beitrag von sweetpanda »

Im Gegensatz zum Westen wird China nicht so dumm sein Milliarden in das Land rein zu buttern, sie werden sich anschauen wer die größere Durchsetzungskraft unter den afghanischen Mächten hat, diese Fraktion ohne jede moralische Maßstäbe unterstützen und dann schauen wie sie das meiste aus vorhandenen Bodenschätzen für sich herausholen. Wenn die neuen Herren von Afghanistan dann auch China brav versprechen die Uiguren nun fallen zu lassen, werden sie sicher reich beschenkt werden. Viele Millionen alte Kalaschnikows und Milliarden Schuss Munition werden glücklich Abnehmer finden.
Falls dann Millionen vor dem neuen Talibanregime fliehen werden sie ganz sicher keine Asyl in China bekommen oder täusche ich mich da etwa?

Ich beneide die chinesische Staatsführung ob ihrer völligen Beinfreiheit in Sachen Außenpolitik.
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Re: Xi und/mit Taliban

Beitrag von sweetpanda »

Laogai hat geschrieben: 29.07.2021, 13:52 .....nimmt den Tod von rund 43.000 Zivilisten dort in Kauf.....
Was würdest du eigentlich sagen, wenn ich behaupten würde, dass in den USA dreieinhalb mal so viele Menschen pro 100.000 durch Schusswaffen sterben wie in Afghanistan?

Zum Glück habe ich den Link dazu.

https://www.npr.org/sections/goatsandso ... 7745774597

Afghanistan ist arm, das Leben dort ist herausfordernd, gefährlicher als in den USA ist es schon einmal nicht....
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Re: Xi und/mit Taliban

Beitrag von Grufti »

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Re: Xi und/mit Taliban

Beitrag von sweetpanda »

Ich hoffe, dass die US Drohnen schon nach dem Kameraden spähen. Die Drohnenschläge werden eine Daueraufgabe für die nächsten 20 Jahre. Leider. :(
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Re: Xi und/mit Taliban

Beitrag von Grufti »

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Re: Xi und/mit Taliban

Beitrag von Ajiate »

Grufti ,
Warum hast du denn deine Ergänzungen zu dem Link gelöscht ?
Bedenken , dass sie nicht ganz angemessen waren ? Erschrocken von den eigenen Gefühlen ? Ich kenne dies nur zu gut.

Du weißt, dass niemand außerhalb radikalislamischer Gruppen das Abschlachten von Zivilisten bzw. vor allem von unterdrückten Frauen in Afghanistan oder anderswo gutheißt. Btw., auch nicht die von chinesischen und uigurischen Zivilisten durch Terroristen.
Du weißt aber auch, was sich in den letzten 20 Jahren in Afghanistan abgespielt hat und dass die Befreier keineswegs die Heilsbringer für dieses uns fremde Land waren und eine Menge unschuldiges Blut geflossen ist.

Nur zu Info stelle ich hier einmal einen Artikel ein, der das von den USA mit den Taliban vereinbarte Abkommen skizziert:
https://dgvn.de/meldung/der-frieden-in- ... ht-werden/
und viele weiterführende Links bietet.
Es lohnt sich, hier auch nachzulesen, wie unwichtig den US-Vertretern die Einbeziehung der Frauen in die Verhandlungen mit den Taliban waren.
Die Regierung in Kabul hat keinerlei Interesse , die Macht zu teilen.

Ich kann mich noch gut erinnern, was mir damals durch den Kopf ging: "Das wird nicht gutgehen" . Hat eigentlich Biden das Abkommen geprüft ? Gekannt hat er es sicherlich schon vor seinem Amtsantritt .Hat er? Natürlich nicht. Dann ging es nicht schnell genug und wer sich schon länger mit diesem unseligen Krieg näher befasst hat, hat auf die nächsten Schrecken gewartet .

Aus einem Artikel aus der Taz möchte ich zwei kurze Abschnitte zitieren:
https://taz.de/Afghanistan-nach-US-Trup ... /!5743446/

"Zeitgleich sorgen jene Jung­spunde für Unmut, die sich um Präsident Ashraf Ghani geschart haben. Die meisten von ihnen stammen aus dem westlichen Ausland und haben mittels Vetternwirtschaft hochrangige Regierungsposten erhalten. Sie leben in ihrer eigenen Blase, hinter verbarrikadierten Toren und dicken Betonmauern. Während Ghani von der Expertise seiner Auslandsafghanen schwärmt, haben viele von ihnen auch die Korruption im Land vorangetrieben.
....
­Hakim geht davon aus, dass Ghanis Leute sich absetzen werden, falls der Krieg sich verschlimmert: „Die haben doch westliche Pässe und sind dann ganz schnell wieder weg.“
Umso mehr ist es den Menschen wichtig, dass ein Frieden mit den Taliban trotz aller Anstrengungen zustande kommt. „Der Frieden, auf den wir hofften, ist noch nicht da“, sagt die Studentin Soraya Muradi, 24, aus Kabul. „Sobald die Taliban Teil der Regierung werden, besteht allerdings die Möglichkeit, dass viele von ihnen die Waffen niederlegen. Ich wünsche mir sehr, dass dies geschieht“, so Muradi. Sie ist sich darüber im Klaren, dass die Extremisten ihre Interessen als Frau kaum vertreten. „Doch selbiges gilt auch für die Regierung und vermeintliche Frauenrechtlerinnen, die sich lediglich inszenieren und in den letzten Jahren persönlich bereichert haben“, betont sie.

Es ist ein Drama.
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