sweetpanda hat geschrieben: ↑01.12.2019, 19:26
ingo_001 hat geschrieben: ↑28.11.2019, 10:36
Muxxen hat geschrieben: ↑28.11.2019, 03:43Kurze Zwischenfrage zum Verstaendnis: Was haetten sie genau machen sollen?
Z.B. öffentlich und entschieden erklären, dass die Seperatisten nicht unterstützt werden.
Weder aktiv - durch Zustimmungsbekundungen und Aktionen jeglicher Art.
Noch passiv - durch Ausbleiben von Protesten gegen sie.
Mir kann keiner (glaubhaft) erzählen, dass die Seperatisten KEINE Unterstützung hatten.
Und genau so ist es naiv anzunehmen, dass sie keine logistische und finanzielle Unterstützung hatten.
Es ist schon "merkwürdig", dass man es zum einen schafft, seinen Unmut nicht nur offen zu äußern,
sondern Anschläge für die eigene Sache mehr oder weniger offen zu unterstützen.
Es aber andererseits nicht schafft, irgendwie SICHTBAR und NACHVOLLZIEHBAR eben gegen diese OFFEN STELLUNG zu beziehen.
Das so etwas keine Mission impossible ist haben die IRA in Nord-Irland und die ETA in Spanien gezeigt.
Da hatten die jeweiligen Sympathisanten in den Bevölkerungen irgendwann auch die Faxen dicke,
und protestierten schließlich gegen die Gewalt ihrer "Freihetskämpfer".
Ist dir wirklich nicht klar warum Gruppen wie die IRA und ETA sich erübrigt haben?
GB und Spanien sind liberale Rechtsstaaten, wurden es seit den 80ern immer mehr. Damit ist doch klar warum nur mehr sehr kleine Teile der Bevölkerungen Gewalt. Reaktionen befürworten. Hinzu kommt das sowohl die IRA und die ETA sogar Parteien hatten und haben. Die IRA-nahe Partei Sinn Fein bekommt regelmäßig 10-15%, ist in Irland recht stark, hat Sitze im Londoner Unterhaus und Europaparlament.
Terroristen und ihr Umfeld gedeihen dort besonders gut wo sie sich einem faktischen Unrecht gegenübersehen.
Das war erst NACH der Abkehr vom Terror möglich.
sweetpanda hat geschrieben: ↑01.12.2019, 19:26Wie soll ein normaler Uigure in China denn öffentlich dem Terror entsagen?
Genau so: öffentlich - die chin. Regierung, wird ihn bestimmt nicht daran hindern.
Was allerdings passieren würde: Er würde als Kollaborateur, "Nestbeschmutzer" oder gar als Abtrünniger innerhalb seiner eigenen Gesellschft ganz schnell ins Abseits geraten, wenn nicht gar ins Jenseitz befördert werden.
sweetpanda hat geschrieben: ↑01.12.2019, 19:26Soll er sich zivilgesellschaftlich in einer Lichterkette engagieren?
Nicht "er" - ALLE, denn schließlich sind ja alle gegen Gewaltanwendung (Zynismus-Smily)
Die Mehrheit will eine Abspaltung - und die eigentlich - selbstverständliche Disstanzierung von Gewalttaten/Terrorakten ist da natürlich kontraproduktiv.
sweetpanda hat geschrieben: ↑01.12.2019, 19:26Wenn ich ein Uigure in China wäre der nichts mit Separatisten oder Terror zu tun haben will würde ich Religion meiden, meine kulturellen Eigenheiten unterdrücken und nur noch mit gesenktem Haupt durch die Gegend laufen.
Einfach nur um ja nicht aufs Radar der Behörden zu gelangen, um dann wie eine kleine Wanze zerdrückt zu werden.
Das ist das Wesen einer Diktatur, es bezieht niemand offen Stellung zu irgendwas.
Und wie erklärst Du dann die Ausreisewelle in die Terrorcamps?
Du wärest nicht dort hin gefahren - etliche andere haben das aber getan.
Und (weils passt) der Vergleich mit der NZ-Zeit:
Die "schweigende Mehrheit" war ja auch gegen die Nazis - hat aber trotzdem mitgemacht oder sie nicht zum Teufel gejagd
Was sollten die Alliierten denn da machen?
Nichts, weil die Mehrheit ja eigentlich gegen die Nazis war, sich aber nur nicht getraut hatte dagegen aufzustehen?
Wäre dass so, dann würden wir heute in einer anderen - nicht besseren - Welt leben.