Zukunftsperspektiven Frankreich vs. China

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sweetpanda
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Zukunftsperspektiven Frankreich vs. China

Beitrag von sweetpanda »

Vor einiger Zeit gab es hier mal eine Diskussion über Chinesen in Frankreich. Viele Chinesen in Frankreich beklagten mangelnden Schutz vor Übergriffen/Überfällen der Jugendlichen aus den Banlieues.
Da das Land bei den Präsidentschaftswahlen noch mal mit einem blauen Augen davongekommen ist, hier ein pointierter Bericht zur Lage in dem EU-Kernland.

http://www.achgut.com/artikel/macrons_t ... ie_bezahlt

Einige wichtige Schlagworte:

1. Flucht der Millionäre
2. Rasanter Verfall der Schulleistungen im internationalen Vergleich
3. Bevölkerungszuwachs nur noch unter bildungsfernen Schulversagern
4. Verlust der Innovationskraft und Konkurrenzfähigkeit bei gleichzeitig immer stärkerer Konkurrenz aus Ostasien (Unter 10000 Schülern beim internationalem Mathematikwettbewerb TIMSS erreichen nur 20 Franzosen Spitzenwerte in Ostasien sind 300-500 Schüler)

Da werden auch Eurobonds, ein anderes Wort für deutsches Geld, nicht weiter helfen, denn die öffentlichen Bildungsausgaben sind auch jetzt schon in Frankreich pro Kind um ein vielfaches höher als in China, bei ungleich schlechteren Ergebnissen.
“If you are in favour of global liberal hegemony, you are the enemy.”
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ingo_001
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Re: Zukunftsperspektiven Frankreich vs. China

Beitrag von ingo_001 »

Na ja, sooo verschieden, wie es Dein vs. impliziert, sind Beide nicht.

China: Ein-Parteien-System.
La France: (Wenns so läuft, wie Macron es sich vorstellt) de facto auch.
Denn er (die Wähler) hat mal eben das alte franz. Parteiensystem (Konservative + Sozialisten) in die Bedeutungslosigkeit geschickt.
Er hat sowohl liberale (FDP) als auch Linke (PDS) Punkte in seinem Programm.

Sollte seine Bewegung bei den kommenden Parlamentswahlen tatsächlich auch so erfolgreich sein und er zudem von den gemäßigten Konservativen + Sozialisten unterstützt werden, dann war es das in Frankreich mit "Rechts" und "Links".
Und da haben wir dann auch die Relation zu China, denn dort gibt es de facto auch kein "Rechts" oder "Links".
Neben staatl. Kontrolle der Schlüsselsektoren existiert eben auch das in den USA praktizierte "Higher & Fire" in den privaten Unternehmen.

Einziger (aber eben auch wichtiger) Unterschied: In Frankreich kann bei Nicht-Gefallen die Regierung bei den nächsten Wahlen in die Wüste geschickt werden.

Solle er es schaffen, eine breite Mehrheit zu überzeugen und weder in die eine noch in die andere Richtung zu übertreiben, dann könnte er Erfolg haben.

Ich für meinen Teil sage ja schon immer, dass diese Rechts-Links-Einteilung Nichts bringt (ausser ideologischer Verblendung).
Insofern finde ich die Grund-Idee sehr gut - auch wenn ich die Idee mit den Eurobonds für falsch halte.
Aber einen Euro-Finanzminister - wäre eine Überlegung wert.
Als Gegenpol zur EZB allemal.
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

Die Logik ist Deine Freundin - Wünsch-Dir-Was und Untergangs-Propheten sind falsche Freunde.
pusteblume
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Re: Zukunftsperspektiven Frankreich vs. China

Beitrag von pusteblume »

also ich kann nur für mich selbst sprechen... ich spreche fließend Französisch (was in Deutschland echt selten ist) und bin Programmierer für Datenbank und Internet. Die Franzosen haben mich nur verarscht, mit einem Jobangebot über 1600 Euro brutto monatlich (in Nizza), aber mit meinen bescheidenen Chinesichkentnnissen (und der IT Kenntnissen halt) waren 800.000 RMB pro Jahr in Shanghai drin. Dafür würde ich sogar ein Chinesisch-Bootcamp für ein halbes Jahr lang besuchen falls ich in Deutschland je noch mal arbeitslos werde :-)

Mit den 1600 Euro in Fronkreich müßte man auch in einer Banlieue oder einem HLM wohnen, mehr als eine 1-Zimmerwohnung ist da nicht drin. Also ehrlich, niemand will da wohnen, da regieren Gangs und die Polizei fährt da garnicht erst hin wenn kein ethnischer und weißer Franzose ermordet wurde. Dann lieber in einem der verbliebenen Hutongs in Shanghai bis es abgerirssen wird :-)
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