Was ist in China los und was wird aus China?

Über aktuelle Nachrichten und Artikel über China diskutieren.
Benutzeravatar
canni
VIP
VIP
Beiträge: 2724
Registriert: 29.10.2009, 20:21

Re: Was ist in China los und was wird aus China?

Beitrag von canni »

na dann gebe ich mal meinen Senf noch hinzu..-- Szenerio: die siehst einen sag ich mal 23 jährigen in einen Ferarri einsteigen. Was denkst Du? also Du denkst Du bist entweder in Russland oder in China. entweder ist sein papa Mitglied bei der Mafia/Tiraden oder er hat in seinen jungen Jahren schon so viele Lands-Leute beschissen :) Glaub nicht,. dass Du im ersten Moment an irgendein anderes Land denkst
Steuerbeschisse wie in diesen beiden Ländern sind wahrscheinlich nirgendwo anders möglich.

Und komm mir nicht mit Erfinder... Erfinder sind Typen wie Daniel Düsentrieb.. die im Kämmerlein experimentieren und dann ihre Erfindung verkaufen sich aber nicht mit solch italienischen flachkarossen brüsten..

Ach halt.. da fällt mir etwas ein... vielleicht ist es ein Popstar... Aber Dü jibbet ja in Russland und china nicht in diesem Sinne.
Das Leben ist manchmal wie jemand, der Dir eine Tafel Schokolade hinhält und wenn Du reinbeisst merkst Du, dass es eine Zitrone ist. Mogelpackung.
Wenn du eine Sprache nicht oder nicht richtig sprichst, solltest Du zumindest ein guter Pantomime sein....
Shenzhen
VIP
VIP
Beiträge: 4762
Registriert: 31.10.2010, 14:00
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Was ist in China los und was wird aus China?

Beitrag von Shenzhen »

canni hat geschrieben:na dann gebe ich mal meinen Senf noch hinzu..-- Szenerio: die siehst einen sag ich mal 23 jährigen in einen Ferarri einsteigen. Was denkst Du? also Du denkst Du bist entweder in Russland oder in China. entweder ist sein papa Mitglied bei der Mafia/Tiraden oder er hat in seinen jungen Jahren schon so viele Lands-Leute beschissen :) Glaub nicht,. dass Du im ersten Moment an irgendein anderes Land denkst
Steuerbeschisse wie in diesen beiden Ländern sind wahrscheinlich nirgendwo anders möglich.

Und komm mir nicht mit Erfinder... Erfinder sind Typen wie Daniel Düsentrieb.. die im Kämmerlein experimentieren und dann ihre Erfindung verkaufen sich aber nicht mit solch italienischen flachkarossen brüsten..

Ach halt.. da fällt mir etwas ein... vielleicht ist es ein Popstar... Aber Dü jibbet ja in Russland und china nicht in diesem Sinne.
Ach canni - nur weil die deutschen sich fuer das Geld was sie verdienen schaemen heisst es ja nicht das jeder der in nen Sportwagen einsteigt nen Maffia-Boss ist... Was macht denn ein Herr Mehdorn mit seinen Millioenchen die er anhaeuft? OK keinen Farreri kaufen dafuer halt die Maga-Villa auf Malle oder oder....

Keinen Popstars in China? Ich glaube es gibt kaum ein Land in dem es so viele Stars und Sternchen gibt wie in China - das ist DSDS Peanuts gegen...
Benutzeravatar
canni
VIP
VIP
Beiträge: 2724
Registriert: 29.10.2009, 20:21

Re: Was ist in China los und was wird aus China?

Beitrag von canni »

Mehdorn ist keine 23. So weit ich seinen lebenslauf kenne hat er in diesem Alter noch ziemlich hart arbeiten müssen. Ist also kein guter Vergleich.
Bleibt unterm Strich zur Einigung: es ist in China als junger Mensch einfacher reich zu werden. Verlgeichbar mit Nachkriegsdeutschland, Amerika in den goldenen zeiten und Russland.
Schwarzgeld ist halt hier leichter amFiskus vorbei zu machen als indiesem unseren Lande. Wenigstens da sollten wir uns einige sein.
Das steuerfreie Einkommen macht den Unterschied.
Das Leben ist manchmal wie jemand, der Dir eine Tafel Schokolade hinhält und wenn Du reinbeisst merkst Du, dass es eine Zitrone ist. Mogelpackung.
Wenn du eine Sprache nicht oder nicht richtig sprichst, solltest Du zumindest ein guter Pantomime sein....
Benutzeravatar
MannAusChina
Old China Hand
Old China Hand
Beiträge: 623
Registriert: 29.12.2006, 12:07

Re: Was ist in China los und was wird aus China?

Beitrag von MannAusChina »

@shuhan
Gestern hat mein Vater mich angerufen und gesagt, dass Griechenland pleite geht und EM bald zusammenbrechen wird und Euro keinen Wert haben wird.

Ich kann mir vorstellen, dass du und er sich gut verstehen können. :roll:
Bin schon 16 Jahre permanent in Deutschland. Vielleicht klinge ich daher manchmal etwas überzogen, aber ich kann meine Toleranzgrenze für Double B nicht mehr weiter erhöhen. Bitte um Nachsicht.
shuhan
Forumexperte
Forumexperte
Beiträge: 299
Registriert: 27.03.2012, 18:28

Re: Was ist in China los und was wird aus China?

Beitrag von shuhan »

canni hat geschrieben:Mehdorn ist keine 23. So weit ich seinen lebenslauf kenne hat er in diesem Alter noch ziemlich hart arbeiten müssen. Ist also kein guter Vergleich.
Bleibt unterm Strich zur Einigung: es ist in China als junger Mensch einfacher reich zu werden. Verlgeichbar mit Nachkriegsdeutschland, Amerika in den goldenen zeiten und Russland.
Schwarzgeld ist halt hier leichter amFiskus vorbei zu machen als indiesem unseren Lande. Wenigstens da sollten wir uns einige sein.
Das steuerfreie Einkommen macht den Unterschied.
Es ist in China als junger Mensch einfaher reich zu werden, wenn er Beziehungen hat.

Das heutige China ist eine Gesellschaft, in der die sozialen Klassen bereits verfestigt sind. Für Menschen aus ärmeren Schichten ist ein gesellschaftlicher Aufstieg kaum noch möglich. Denn selbst wenn heutezutage ein Wanderarbeiterkind einen Hochschulabschluss macht, stehen die Chancen für ihn extrem schlecht, eine halbwegs gut bezahlte Arbeit zu finden (ein exzellenter Abschluss einer Elite-Universität aka Qinghua mal ausgenommen, aber wie viele Studienabsolventen gibt es davon schon?).

Klar gibt es auch Probleme bezüglich der sozialen Mobilität in Deutschland. Jedoch schätze ich die Chancen für Arbeiterkinder in Deutschland größer ein, wenn diese gut in der Schule sind und später studieren. Zum einen sind wenigstens die Voraussetzungen für öffentlichen Schulen und Universitäten unabhängig von dem sozialen Hintergrund, heisst: Jedes Arbeiterkind kann genauso in die staatliche Schule gehen wie ein Unternehmerkind, wenn es gute Noten aufweisen kann (die geistige Unterstützung aus dem Elternhaus sei hier dahin gestellt). In China wäre bereits der Zugang in die Schulen für Wanderarbeiterkinder durch staatliche Regelungen erschwert worden, da diese kaum auf eine staatliche Schule in einer Großstadt gehen dürfen, und wenn, dann nur mit hohen Auflagen und zusätzlichen Kosten. Um später in eine gute staatliche Schule gehen zu dürfen, braucht man zusätzlich den Nachweis einer Eigentumswohnung in einem entsprechenden guten Viertel. Wie viele können sich schon das leisten?

In China beginnt der Wettbewerb bereits im Kindergarten. Der Besuch in einem "guten Kindergarten" in einer Großstadt kostet schon mal mindestens mehrere tausende Yuans, Tendenz aufwärts. Danach gibt es die guten "Mittelschulen des Sekundarbereiches I" (初中), guten "Mittelschulen des Sekundarbereiches II", usw. Das Prestige der Mittelschichten ist für die Lehrqualitäten und somit für den Erfolg in dem chinesischen Abitur Gaokao entscheidend.

Auf den chinesischen Arbeitsmarkt angekommen, spielt der familiäre Hintergrund bzw die Beziehungen, die dadurch entstanden sind, eine viel wichtigere Rolle als ein guter Hochschulabschluss, um eine gute Arbeit zu finden. Klar gibt es so was auch in Deutschland, jedoch ist dieses Phänomen in China viel stärker ausgeprägt. Viele begehrten Stellen in den staatlichen Konzernen, deren Sozialleistungen als die höchsten in China gelten, sind zum Beispiel für Kinder hoher Kader reserviert. Ohne einen Papa als hoher Funktionär, keine Chance. Selbst wenn man Beamter werden möchte, hat man wesentlich größere Chancen, eine Stelle zu ergattern, wenn aus einer Kader-Familie kommt (die Karte mit dem Familienhintergrund kann man dann im Vorstellungsgespräch ausspielen).

Ist man Kind eines hohen Funktionärs, sind Stellen für ihn quasi vorreserviert. Will es in die Wirtschaft gehen, bekommt es die bestbezahlten Jobs in der staatlichen Unternehmen oder sogar bei den ausländischen Konzernen (auch die Ausländer wissen um die guten Connections zu der Machtelite zu nutzen). Ihm wird quasi Geld hinterhergeschmießen.

Die Normal-Chinesen können froh sein, wenn sie überhaupt einen Job ergattern können, um ihre Eltern nicht mehr finanziell belasten zu können.

Fazit:
Reiche Chinesen können ihren Reichtum durch die vielen Hintertüren und Fehlregulierungen in China rasch vermehren. Haben sie einen guten politischen Draht, können sie sich vieles erlauben.

Kinder reicher Chinesen oder der Machtelite haben es in China gut. Diese zeigen auch ihre Reichtürme gerne protzig zur Schau. Diese dürften eher zu deinem Beispiel eines in einen Ferrari steigenden jungen Chinesen passen.

Anders ist der Fall für Chinesen, die keinen besonders schillendern familiären Hintergrund haben. Diese haben es meines Erachtens viel schwerer im Leben als ein Durchschnittsdeutscher.
Benutzeravatar
edmund27
VIP
VIP
Beiträge: 2437
Registriert: 08.10.2009, 16:52
Wohnort: Nidderau

Re: Was ist in China los und was wird aus China?

Beitrag von edmund27 »

Das was dort in China abgeht interessiert hier in Europa kein Mensch. Und fliegt hier bald die Eu um die Ohren und ich soll mir Gedanken machen , was in China abgeht. Und in dem Beitrag des Verfassers geht es doch immer um die gleiche Soße. Um wenn schon ein paar Reiche China verlassen, das wird die Welt auch nicht verändern. Was wirklich interessant wird, wo die Chinesen Ihre Dollars in der nächsten Zeit investieren. Vielleicht kaufen die sich in Griechenland ein. Also für mich passiert da wirklich nichts, was vom Sitz reisen könnte. :lol:
Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir eine Revolution – und zwar schon morgen früh. ( Henry Ford )
shuhan
Forumexperte
Forumexperte
Beiträge: 299
Registriert: 27.03.2012, 18:28

Re: Was ist in China los und was wird aus China?

Beitrag von shuhan »

edmund27 hat geschrieben:Das was dort in China abgeht interessiert hier in Europa kein Mensch. Und fliegt hier bald die Eu um die Ohren und ich soll mir Gedanken machen , was in China abgeht. Und in dem Beitrag des Verfassers geht es doch immer um die gleiche Soße. Um wenn schon ein paar Reiche China verlassen, das wird die Welt auch nicht verändern. Was wirklich interessant wird, wo die Chinesen Ihre Dollars in der nächsten Zeit investieren. Vielleicht kaufen die sich in Griechenland ein. Also für mich passiert da wirklich nichts, was vom Sitz reisen könnte. :lol:
Und ich dachte, viele aktive Forummitglieder hier haben ihren Lebensmittelpunkt in China? Oder haben wenigstens eine chinesische Partnerin, sodass sie ebenfalls Angehörige in China haben und mal öfter nach China reisen? Manche dürften auch geschäftlich mit dem chinesischen Markt zu tun haben? Warum bist du überhaupt aktiv in einem chinaforum, wenn dir das, was in China abgeht, egal ist?
Benutzeravatar
edmund27
VIP
VIP
Beiträge: 2437
Registriert: 08.10.2009, 16:52
Wohnort: Nidderau

Re: Was ist in China los und was wird aus China?

Beitrag von edmund27 »

@Shuhan

Ich bin hier im Forum aktiv, weil meine Frau eine Chinesin ist, wir in 3 Ländern abwechselnd leben. Das da wären, Hessen, Polen und China. Außerdem besitze ich 3 Staatsbürgerschaften. Und die Problem von China gehen mich nichts an. Die müssen die Chinesen schon selbst lösen. Außerdem solltest du deine Beiträge aus wesentlich zusammen fassen, dann werden Sie auch kürzer und inhaltlich effektiver. Manches sind doch eh nur Wiederholungen, die man in der einschlägigen Presse lesen kann. :lol:
Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir eine Revolution – und zwar schon morgen früh. ( Henry Ford )
Benutzeravatar
canni
VIP
VIP
Beiträge: 2724
Registriert: 29.10.2009, 20:21

Re: Was ist in China los und was wird aus China?

Beitrag von canni »

Sei mir nicht Böse Shuhan, aber für mich liest sich das wie die Bachelorarbeit eines Studenten, der selbst höchstens als Tourist in China war und sein Wissen aus mehr oder weniger authentischen Quellen oder vom Hören sagen hat.

Du bedienst viele Klischees. Sorry. Zu viele. Und die meisten überholt.
Das Leben ist manchmal wie jemand, der Dir eine Tafel Schokolade hinhält und wenn Du reinbeisst merkst Du, dass es eine Zitrone ist. Mogelpackung.
Wenn du eine Sprache nicht oder nicht richtig sprichst, solltest Du zumindest ein guter Pantomime sein....
mazzel
VIP
VIP
Beiträge: 2334
Registriert: 08.11.2012, 15:18
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Was ist in China los und was wird aus China?

Beitrag von mazzel »

shuhan hat geschrieben: Denn selbst wenn heutezutage ein Wanderarbeiterkind einen Hochschulabschluss macht, stehen die Chancen für ihn extrem schlecht, eine halbwegs gut bezahlte Arbeit zu finden.
Habe gehört, dass Wanderarbeiter in den Großstädten im Schnitt mehr verdienen, als der gemeine Uni-Abgänger. Soll wohl daran liegen, dass immer weniger Leute die Drecksarbeit der Wanderarbeiter machen wollen und es gleichzeitig einfach zu viele Uni-Absolventen gibt, sodass die Unternehmen die Stellen, die einen Abschluss "benötigen", mehr oder weniger zu Dumping-Löhnen besetzen können. Denn irgendein Idiot machts immer für wenig Kohle.

Weiterhin ist das meiste was du hier schreibst Schnee von gestern. Sicherlich mag es in vielen Strukturen noch so zugehen, aber gerade in ausländischen Großkonzernen ist es definitiv nicht so wie du beschreibst. Da hat keiner bessere Chancen wegen eines Partei-Papas. Wenn mein Chef nen Bewerbungsgespräch führt, dann hat der ganz andere Dinge im Hinterkopf als die Kommunisten.

Aber da du ja schon ewig in China lebst, sowohl in staatlichen als auch inernationalen Unternehmen jahrelang tätig warst, weißt du ja alles aus 1. Hand, nicht war, shuhan? Manche Leute haben die Weißheit echt mit Löffeln gefressen.
Verstehe mich nicht falsch, ich kann von Geschäftspartnern bestätigen, dass es da ein paar Heinis gibt, die nur wegen Connections den Job haben. Aber sowas hab ich auch schon in D gesehen. Ist in Unternehmen, die mit internationalen Firmen Geschäfte machen, absolut nicht an der Tagesordnung (meine Erfahrung).

Leute brauchen einfach ihre Weltuntergangsszenarien. Das macht vielleicht das Hier und Jetzt lebenswerter?! Haben ja schon die alten Mayas so gemacht :)
Benutzeravatar
Sachse28
VIP
VIP
Beiträge: 2240
Registriert: 09.09.2009, 23:16

Re: Was ist in China los und was wird aus China?

Beitrag von Sachse28 »

Laut Aussage aus meiner Verwandtschaft lässt es sich als Bauarbeiter mit bestimmten Zusatzqualifikationen mit einer 40h-Woche heute in China besser Leben als Akademiker. Und das noch dazu in einem Provinznest. Irgendwann werden wohl die Einreisehürden für ein chin. Arbeitsvisum (Studiumnachweis, ...) diesbezüglich wegfallen.
Vorsicht! Kann Spuren von Ironie enthalten.
shuhan
Forumexperte
Forumexperte
Beiträge: 299
Registriert: 27.03.2012, 18:28

Re: Was ist in China los und was wird aus China?

Beitrag von shuhan »

mazzel hat geschrieben:
shuhan hat geschrieben: Denn selbst wenn heutezutage ein Wanderarbeiterkind einen Hochschulabschluss macht, stehen die Chancen für ihn extrem schlecht, eine halbwegs gut bezahlte Arbeit zu finden.
Habe gehört, dass Wanderarbeiter in den Großstädten im Schnitt mehr verdienen, als der gemeine Uni-Abgänger. Soll wohl daran liegen, dass immer weniger Leute die Drecksarbeit der Wanderarbeiter machen wollen und es gleichzeitig einfach zu viele Uni-Absolventen gibt, sodass die Unternehmen die Stellen, die einen Abschluss "benötigen", mehr oder weniger zu Dumping-Löhnen besetzen können. Denn irgendein Idiot machts immer für wenig Kohle.

Weiterhin ist das meiste was du hier schreibst Schnee von gestern. Sicherlich mag es in vielen Strukturen noch so zugehen, aber gerade in ausländischen Großkonzernen ist es definitiv nicht so wie du beschreibst. Da hat keiner bessere Chancen wegen eines Partei-Papas. Wenn mein Chef nen Bewerbungsgespräch führt, dann hat der ganz andere Dinge im Hinterkopf als die Kommunisten.

Aber da du ja schon ewig in China lebst, sowohl in staatlichen als auch inernationalen Unternehmen jahrelang tätig warst, weißt du ja alles aus 1. Hand, nicht war, shuhan? Manche Leute haben die Weißheit echt mit Löffeln gefressen.
Verstehe mich nicht falsch, ich kann von Geschäftspartnern bestätigen, dass es da ein paar Heinis gibt, die nur wegen Connections den Job haben. Aber sowas hab ich auch schon in D gesehen. Ist in Unternehmen, die mit internationalen Firmen Geschäfte machen, absolut nicht an der Tagesordnung (meine Erfahrung).

Leute brauchen einfach ihre Weltuntergangsszenarien. Das macht vielleicht das Hier und Jetzt lebenswerter?! Haben ja schon die alten Mayas so gemacht :)
Dass heutezutage viele Studienabsolventen in China bei ihrem Einstiegsgehalt weniger verdienen als Wanderarbeiter, ist richtig. Das habe ich früher im diesen Forum schon paar mal erläutert.
Diese Situation sagt weniger über den "guten Zustand" der Wanderarbeiter aus, als über die prekäre Lage der Studienabsolventen in China. Warum das so ist, habe ich schon mal erläutert. Es gibt einerseits zu viele Studienabsolventen in China, die Anzahl der Studienabsolventen liegt derzeit jährlich bei über sieben Millionen. Nur zum Vergleich: in Deutschland schließen derzeit 400.000 Studenten jährlich ihr Studium ab. Berücksichtigt man die Proportion der Gesamtbevölkerungszahl Deutschlands zu China, so hat die "Akademisierung" der jungeren Chinesen mittlerweile schon das deutsche Niveau überschritten. Wenn man jedoch die Wirtschaftsstruktur anschaut, dann kann man nur feststellen, dass es in China, dessen Wirtschaft immer noch von der arbeitsintensiven industrie dominiert wird, längst nicht so viele Stellen in Forschung und Entwicklung oder allgemein höher dotierte Akademikerstellen gibt wie in Deutschland. Zum anderen ist die Qualität der Hochschulausbildung in den meisten chinesischen Universitäten einfach miserabel. Man muss sich in China in den meisten Unis kaum anstrengen, um ihr Studium abzuschließen. Nur wenige Studenten haben während ihres Studiums handfeste Fertigkeiten oder akademische Arbeitsweise erlernt. Zusätzlich ist um die Lage der klein und mittelständischen Unternehmen in China, die wie in allen anderen Länder die meisten Arbeitskräfte einstellen, nicht gut bestellt, da diese im Vergleich zu den staatlichen Konzernen große Schwerigkeiten haben, Kredite von den Banken zu erhalten (von daher gibt es in China auch so viele Schattenbanken).

Von daher ist es überhaupt kein Wunder, warum Studienabolventen in China große Schwierigkeiten haben, eine Stelle zu bekommen. Und die Statistiken über die Arbeitslosenzahl der Hochschulabsolventen in China werden auch systematisch verfälscht! Ein Professor einer Uni in Jiangsu hat mir mal erzähl, dass die Studienabsolventen in seiner Uni einen Nachweis über ein Jobangebot vorlegen müssen, um überhaupt ihren Abschluss zu erhalten. Dies führt dazu, dass Studenten bei den Arbeitsstellen ihrer Verwandten oder bei ihren Praktikastellen um ein falsches Jobangebot bitten müssen, um ihr Studium abschließen zu können. Es sagt nichts über über ihre tatsächliche Erwerbstätigkeit nach ihrem Studium aus.

Deine Andeutung über die Wanderarbeiter, dass es ihnen so gut geht, ist jedoch schlicht nicht zutreffend. Der allergrößte Teil der 200 Millionen Wandarbeiter sind ungelernte Arbeitskräfte, die für viel Arbeit sehr wenig Geld erhalten. Der typische Wanderarbeiter ist kein gelernter Arbeiter, der eine mehrjährige Ausbildung abgeschlossen hat. Gelernten Arbeitskräften fehlt es in China tatsächlich. Der typische Wanderarbeiter in China ist aber jemand, der höchstens nur eine mittlere Reife, oft sogar nur einen Grundschulabschluss vorzuweisen hat, keine Berufsausbildung abgeschlossen hat, und unter sehr harten Arbeitsbedingungen für wenig Geld arbeiten muss.

Erzähl doch mal einem der hunderttausenden Foxcoon-Arbeitern, dass es ihnen doch so gut geht, sogar besser als die Akademiker. Ich wäre dann auf die Reaktion gespannt.

Sebst bei gelernten Arbeitern bezweifele ich sehr, ob die nicht lieber eine Bürotätigkeit machen würden.

Einer meiner besten Grundschulkameraden in China hat nach seinem Abitur in einer Berufschule eine Berufsausbildung abgeschlossen (weil seine Note in der Gaokao nicht für eine reguläre Uni ausgereicht hat) und hat danach in einer privanten Stahlfabrik geschuftet. Er erzählt mir später von zahlreichen Arbeitsunfällen, von Arbeitern, die nur eine unausreichende Schutzkleidung getragen haben. Ihn hat es persönlich auch mal erwischt, sodass er seinen Job irgendwann gekündigt hat und danach in der Gastromie seiner Mutter mithilft und jeden Tag um vier Uhr morgens zum Markt muss, um Lammfleisch zu verkaufen.
Erzähl ihm mal, wie es ihm doch so gut geht.

Dann ist noch das Hukou-Problem bei Millionen Wanderarbeiter, die nicht mal ihre Kinder auf eine staatliche Schule in den Großstädten schicken können, auch wenn die Kinder in den Großstädten geboren sind! Es gibt in China 20 Millionen Kinder von Wanderarbeitern, die bei ihren Großeltern auf dem Land aufwachsen müssen, weil sie nicht in der Stadt, wo ihre Eltern arbeiten, zur Schule gehen können. Dann kommen deren Eltern in der Regel nur 1-2 Male im Jahr nach Hause. Willst du allen ernstes erzählen, dass es um diese zersplitterten Familien gut bestellt ist?

Dann gibt es noch die Problematik mit der Sozialversicherung, was viele Wanderarbeiter nicht haben, da sie aus der Sozialversicherung der Stadt augeschlossen sind. Dann gibt es noch zahlreiche Fälle, dass Löhne gar nicht oder nur teilweise an die Wanderarbeiter ausgezahlt werden.

Mein lieber mazzel, du solltest mal unter die normalen Chinesen kommen und deren Sorgen mal zuhören. Denn, das, was du fabrizierst, geht zu weit an den Lebensbedingungen der meisten Chinesen vorbei.
shuhan
Forumexperte
Forumexperte
Beiträge: 299
Registriert: 27.03.2012, 18:28

Re: Was ist in China los und was wird aus China?

Beitrag von shuhan »

mazzel hat geschrieben:
shuhan hat geschrieben: Denn selbst wenn heutezutage ein Wanderarbeiterkind einen Hochschulabschluss macht, stehen die Chancen für ihn extrem schlecht, eine halbwegs gut bezahlte Arbeit zu finden.
Habe gehört, dass Wanderarbeiter in den Großstädten im Schnitt mehr verdienen, als der gemeine Uni-Abgänger. Soll wohl daran liegen, dass immer weniger Leute die Drecksarbeit der Wanderarbeiter machen wollen und es gleichzeitig einfach zu viele Uni-Absolventen gibt, sodass die Unternehmen die Stellen, die einen Abschluss "benötigen", mehr oder weniger zu Dumping-Löhnen besetzen können. Denn irgendein Idiot machts immer für wenig Kohle.

Weiterhin ist das meiste was du hier schreibst Schnee von gestern. Sicherlich mag es in vielen Strukturen noch so zugehen, aber gerade in ausländischen Großkonzernen ist es definitiv nicht so wie du beschreibst. Da hat keiner bessere Chancen wegen eines Partei-Papas. Wenn mein Chef nen Bewerbungsgespräch führt, dann hat der ganz andere Dinge im Hinterkopf als die Kommunisten.

Aber da du ja schon ewig in China lebst, sowohl in staatlichen als auch inernationalen Unternehmen jahrelang tätig warst, weißt du ja alles aus 1. Hand, nicht war, shuhan? Manche Leute haben die Weißheit echt mit Löffeln gefressen.
Verstehe mich nicht falsch, ich kann von Geschäftspartnern bestätigen, dass es da ein paar Heinis gibt, die nur wegen Connections den Job haben. Aber sowas hab ich auch schon in D gesehen. Ist in Unternehmen, die mit internationalen Firmen Geschäfte machen, absolut nicht an der Tagesordnung (meine Erfahrung).

Leute brauchen einfach ihre Weltuntergangsszenarien. Das macht vielleicht das Hier und Jetzt lebenswerter?! Haben ja schon die alten Mayas so gemacht :)
Hier mal ein Artikel über die Praxis internationaler Unternehmen, Kinder hochrangiger kommunistischer Kader einzustellen:
http://dealbook.nytimes.com/2013/08/17/ ... tiny/?_r=0
Federal authorities have opened a bribery investigation into whether JPMorgan Chase hired the children of powerful Chinese officials to help the bank win lucrative business in the booming nation, according to a confidential United States government document.
mazzel
VIP
VIP
Beiträge: 2334
Registriert: 08.11.2012, 15:18
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Was ist in China los und was wird aus China?

Beitrag von mazzel »

Hab ich doch glatt vergessen, dass alle internationale Unternehmen zu JpMorgan gehören :roll:
shuhan
Forumexperte
Forumexperte
Beiträge: 299
Registriert: 27.03.2012, 18:28

Re: Was ist in China los und was wird aus China?

Beitrag von shuhan »

mazzel hat geschrieben:Hab ich doch glatt vergessen, dass alle internationale Unternehmen zu JpMorgan gehören :roll:
Ich habe nicht gesagt, dass alle internationalen Unternehmen in China so sind. Aber es gibt wohl Fälle darüber.

ich glaube dir, dass in deinem Unternehmen vielleicht nicht so zugeht.

Dennoch glaube ich, dass deutsche Unternehmen nicht von solcher Praxis gefeilt sind.
Die deutschen Händler wollen ja wie andere auch Geschäfte in China machen. Geschäfte in China werden nun mal durch gute Beziehungen zu den Funktionären erleichtert. Über Korruptionen von deutschen Konzernen wie Siemens in China wurde schon berichtet. Andere Konzerne wie VW in China sind so regierungsgehörig wie kaum ein anderes multinationales Unternehmen. Ich meine, dass VW eine Fabrik in der Unruhe-Region Xinjiang aufmacht, um die Weststrategie der KPCh zu unterstützen, sagt schon einiges aus.

Sorry, aber wenn man schon in China Geschäfte machen will, der muss sich auf vieles seitens der KPCh einlassen. Das ist eben der Preis, den man zahlen muss. China ist das China der KPCh, ein Chinese würde wohl sagen, dass alles unter dem Himmel der KPCh gehört. Das muss der Westler erstmal kapieren.
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 27 Gäste