Ich habe Informatik mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik studiert. Ich bin zwar als Informatker eingestellt worden, jedoch arbeite ich in einem Bereich, der mit Informatik wenig zu tun hat, sondern mehr mit Bankenwesen, E-Commerce, etc.alanos hat geschrieben:Was genau hast du denn studiert?Danke auch für deinen Ratschlag. Ich habe einen Bachelor an einer Uni absolviert und bin dann unbefristet in den Staatsdienst eingestellt worden. Nach einem Jahr habe ich aber beschlossen, den Master an einer naheliegenden Uni nachzuholen und studiere nun berufsbegleitend neben meiner Tätigkeit im Innensminiterium (ohne den Master kein Zugang zum höheren Dienst). Vielleicht werde ich am Ende eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen, wenn sich eine gute Gelegenheit bietet. Leider ist es so, dass man heutezutage in dem universitären Bereich als Wissenschaftler nur noch sehr schwer eine feste Anstellung erhält.
Informatiker, Elektroingenieure etc. werden zwar viel gesucht, jedoch dann auch nur in diesen Bereichen eingesetzt. Dann findet man hin und wieder noch Ausschreibungen für Übersetzer aber das war's dann auch.
Ich hatte auch den Fehler gemacht, und entgegen aller meiner Interessen ein MINT-Fach studiert. Habe den Fehler glücklicherweise rechtzeitig gemerkt und umgesatteltIch bezweifele, dass der BND da großes Interesse dran hat. Der ist fast ausschließlich auf dem Balkan, in Osteuropa und im Arabischen/Persischen Raum tätig, außerhalb der Residentur in der Botschaft wird es da nicht viel Aktivität geben. Wie schon gesagt, die analytischen Aufgaben, wie sie dir vorschweben, sind eher das Ressort des Auswärtigen Amts. Da würdest du btw auch wesentlich bessere Chancen auf eine Einstellung (trotz deines ethnischen Hintergrunds ) haben.Ich habe mich deshalb für eine Tätigkeit im BND interessiert, weil ich gerne Vorgänge in China analysiere, und mir erhofft habe, dass ich irgendwann in so einem Bereich eingesetzt würde.
Natürlich wird man als (Wirtschafts)Informatiker meistens in einem technischen Bereich eingesetzt.
Aber das heisst nicht, dass man beruflich nicht auch anders entwickeln könnte.
Ich habe damals kurz vor Abschluss meines Studiums übrigens nicht vom Innenministerium eine Zusage erhalten, sondern vom FDP-geführten Wirtschaftsministerium. Jedoch wurde noch vor meiner Einstellung die CDU-FDP-geführte Landesregierung abgewählt, sodass die SPD und Grünen an die Macht kamen. In Folge der darauf folgenden Umstrukurierungen der Ressorts stand zur Debatte, ob das Referat, in dem ich eigentlich eingesetzt werden soll, an das Innenministerium verlegt werden soll. Die Personalreferatsleiterin vom Wirtschaftsministerium hat mich deshalb vor meiner Einstellung gefragt, ob ich auch mit einer späteren Versetzung zum Innenministerium einverstanden wäre, was ich bejahte.
Das Wirtschaftsministerium, wie sich später herausstellte, hatte aufgrund der Wirtschaftsbeziehung meines Bundeslandes zu China vielseitige Kontakte zu chinesischen Regierungsstellen. Mein Abteilungsleiter, der auch für die Außenwirtschaftsförderung zuständig war, war begeistert, dass ein Mitarbeiter in seiner Abteilung Chinesisch spricht. Er bat mich darum, bei chinesischen Delegationsangelegenheiten für ihn zu übersetzen. Es gab natürlich auch "echte" Übersetzer, doch fand er besser, wenn jemand aus dem Ministerium vor Ort Chinesisch spricht.
Kurz vor meiner Versetzung zum Innenministerium wollte mein Abteilungsleiter mich gerne in dem Außenwirtschaftsreferat des Wirtschaftsministeriums einsetzen, was jedoch die Personalstelle des Wirtschaftsministeriums ablehnte, da meine Versetzung ja vornherein vorgesehen war (Personen folgen schließlich der Aufgabe). Außerdem gab es leider keine Stellen im Außenwirtschaftsreferat.
Dies zeigt jedoch - obwohl es bei mir nicht geklappt hat - dass man durchaus auch für andere fachfremde Bereiche eingesetzt werden könnte, wenn man das nötige Wissen und die nötigen kontakte hätte. Ich war halt der einzige Chinese des gesamten Wirtschaftsministeriums, wahrscheinlich auch der einzige, der überhaupt Chinesisch spricht dort. Darum dieser Wunsch des Abteilungsleiters. Wenn das Ministerium nicht so starr mit der Stellenplanung in meinem Fall gewesen wäre, hätte es wahrscheinlich auch geklappt. Und ich kenne auch Leute dort im Wirtschaftsministeirum, die in ganz anderen Bereichen eingesetzt werden als das, wofür sie studiert haben.
p.s.
Ich glaube zwar, dass ich eine höhere Begabung in den Geisteswissenschaften habe, aber ich bin schon seit meiner Schulzeit auch gut in der Mathematik, hatte auch Mathematik als Leistungskurs. Darum habe ich auch gewagt, informatik zu studieren.