Jein, das müsste (auch wenn Du vom Großen und Ganzen sprichst) differenzierter betrachtet werden bzw. mit Hinblick auf die soziologisch-kulturelle Ausrichtung der jew. Kultur. Es gibt diesbezüglich zwei Studien die über 10 Jahre hinweg in mehreren Kulturkreisen stattfand, nämlich die von Trompenaars and Hampden-Turner’s sowie Gert Hofstede.Shenzhen hat geschrieben:"In Deutschland" heisst Neid derjenige hat das Auto/Handy/Haus nicht verdient er ist einfach eine faule Sau die bescheisst oder nur durch Arschkriechen reich geworden ist, ich bin viel besser als er, er hat das nicht verdient. "Die Deutschen" leiden unter starken Minderwertigkeitsgefuehlen wenn sie einen reicheren sehen, "die Chinesen" tendieren eher zur Selbstueberschaetzung. "In China" sieht der "Neid" eher so aus: Der Typ im Porsche/BMW/Benz ( canni) ist jemand der sich auf den Hintern gesetzt hat und richtig rangeklotzt hat, ich habe Respekt vor dieser Person, ich muss mich mehr anstrengen um genau so erfolgreich zu werden wie er. Oder schlimmstenfalls ich muss halt genau so schmieren wie er.
Die Aussage das Chinesen jmd. mit großem materiellen Reichtum Respekt zollen bzw. diesem sein "Glück" gönnen, trifft nämlich gerade auf Deutschland so wie von dir beschrieben zu. Während in Deutschland harte Arbeit bzw. der mit dieser verbundene Erfolg hoch geschätzt wird (aber auch nur in Verbindung mit Fleiß, falls nicht, landen wir wieder bei der faulen Sau und ich bin ja viel besser). Es wird aber andererseits auch viel gemeckert und geschimpft, statt sich dann selber auf den Arsch zu setzen. In China hingegen und da hast Du vollkommen Recht (wo Reichtum allerdings doch schon mal eher durch den sozialen Hintergrund erreicht wird als durch Fleiß --> alles im Vergleich zu Deutschland) werden diese sozialen Ungleichheiten einfach viel eher akzeptiert (Fatalismus) bzw. als Meßlatte dafür herangezogen, wo man selber hinmöchte. Hier wären wir aber bei der gnadenlosen Selbstüberschätzung.