China vor der Revolution?

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canni
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Re: China vor der Revolution?

Beitrag von canni »

könnt ihr mal aufhören immer von einem Benz zu reden?
Das Auto heisst Daimler... i fahr Daimler.. stroaß ghört mir...
Der Motor ist vielleicht mal ein Benz gewesen.
Das Stadion hiess auch nicht Karl Benz Arena sondern Gottlieb Daimler..
Also.. bitte... Daimler!!!
Für Ausländer ist noch das Wort Mercedes erlaubt haha

:)
:)
:)

Aber ehrlich, hier fahren aber auch Kisten rum. Neulich wieder einen knapp 30 jährigen mit einem Maseratti gesehen. Ganz geheuer ist mir das nicht. Wobei ich nicht neidisch bin auf die Karre. Das ist genauso ein Krüppel wie ein Porsche. Kleinwagen halt hehe. Aber wie ein 30 jähriger Chinese so viel Kohle anschaffen kann, dass ist mir nicht klar. Uih fast hätte ich gesagt im Arbeiter und Bauernstaat.
Das Leben ist manchmal wie jemand, der Dir eine Tafel Schokolade hinhält und wenn Du reinbeisst merkst Du, dass es eine Zitrone ist. Mogelpackung.
Wenn du eine Sprache nicht oder nicht richtig sprichst, solltest Du zumindest ein guter Pantomime sein....
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derVilk
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Re: China vor der Revolution?

Beitrag von derVilk »

In Anbetracht dessen, das die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander klafft, halte ich es durchaus für möglich das es zu einer Revolution kommt wenn die Regierung das Problem nicht in den Griff bekommt. Und die sich häufenden Korruptionsskandale sind da öl in das Feuer der Empörung.
Aber das chinesische Volk ist auch weit duldsamer als wir Westler es einzuschätzen vermögen, daher gehe ich davon aus das es noch eine Weile dauert, bis dem Volk der Kragen platzt.
Stimme hier zu.
Solange es wirtschaftlich aufwärts geht mit dem Grossteil der Bevoelkerung, wird es keine flaechdeckende Revolution geben (von kleineren Ausbruechen gegen lokale Korruption mal abgesehen. Hier wird nicht zwingend gegen die KP demonstriert sondern versucht, bei einer hoeheren KP Instanz gegen die korrupten lokalen Kader, aufmerksam zu machen).
Sobald es aber mal zu einer groesseren wirtschaftlichen Krise in China kommt, kann es mit der Geduld auch schnell am Ende sein. China ist so gross und irgendein externer Effekt oder ein (noch managebares) wirtschaftliches Problem könnte sich manifestieren (bspw. massive Abschreibungen unsinniger Investitionen nach der Finanzspritze wegen der Wirtschaftskrise 2008, Immobilienblase platzt, etc. pp.).
Bislang hatte noch jedes Land eine ordentliche Wirtschaftskrise, und ich denke dass auch China nicht gegen grundlegende Marktkräfte immun ist.
Selbstverstaendlich wuensche ich es den Chinesen nicht, da sie wirklich viel geleistet haben dorthin zu kommen, wo sie heute sind (ob der 30 Jaehrige Maserati Fahrer dazuzaehlt sei mal dahingestellt ;) )

Ich finde auch, dass die Ungleicheit hier staerker ausgepraegt ist als in anderen westlichen Laendern. Aber China ist halt noch Entwicklungsland und da sind solche Ungleichheiten eher gang und gäbe. Von was ich gehoert habe ist die Ungleichheit in andern Brasilien oder Russland bspw. noch gravierender (War aber noch nicht dort). Das Bild wird hier sicher durch die persoenliche Wahrnehmung verzerrt. Ich kenne das und wundere persoenlich auch oft wie viele Porsche, Ferrari, usw. ich hier sehe. Das kannte ich aus Deutschland so sicher nicht. Von diversen Tiefgaragen mal ganz abgesehen :)
Vor allem in Chinas Tier 1 Staedten ist das extrem.

Frag mich auch oefters, wie China eine so hohe Sparquote haben kann, wenn man sich von einigen den Konsum mal so anschaut und ins Verhaeltnis setzt (iphone 5 bei RMB 5.000 / Monat + Wohnung + immer neue Klamotten, die alle durchweg teurer sind als in anderen Ländern, aber es wird trotzdem gezahlt).
Aber China ist wohl so gross, das man mit Negativ- und auch mit Positivbrille immer fuendig wird :)
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rpm-U
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Re: China vor der Revolution?

Beitrag von rpm-U »

Shenzhen hat geschrieben:Hallo rpm,

sorry aber setzt du mal deine Negativbrille ab,
Wieso Negativ brille? War das negativ was ich beschrieb? Ich habe nicht gewertet.
Shenzhen hat geschrieben: das grosse Staedte auch arme und auch Nichtsnutze anziehen ist nichts neues. Wobei ich nicht alle zu den Nichtznutzen zaehle aber wer in China zwei funktionierende Arme und Beine hat bekommt auch Arbeit.
Klar, das habe ich nicht verneint. Aber wer sind Nichtsnutze. Die Alten, die ich beschrieb? Die Mao zum Tron verhalfen und nun Nicht-Nutz sind?
Shenzhen hat geschrieben: Bei den Alten und Kranken/Behinderten ohne "Versorger" sieht es anders aus, da gibt es noch sehr viel zu tun aber wir reden hier vom "gossen Ganzen".
Was ist bei Ihnen das Grosse Ganze?
Shenzhen hat geschrieben: Ich denke du bist nicht in der Produktionsbrange taetig - ansonsten wuesstets du wie schwer man einigermassen gute Leute bekommt. (wobei ich selbst nur von niedrigen Sortierarbeiten spreche). Wenn die Leute denken sie muessen ein Lotterleben fuehren dann ist es deren Problem aber nicht eines der Gesellschaft.
Ja und ich weiss allem Anschein im Gegensatz zu dir wovon ich rede auch in Shanghai sieht es so aus!
Sorry, ich komme aus der Produktion, aber das was du in dem obigen Zitat erwaehnst sind Plattitüden der FDP a'la Westerwelle. Und das teile ich nicht.
Shenzhen hat geschrieben: Und noch einen anderen grossen Vorteil hat "die Chinesische" Mentalitaet gegenueber Dir der sich mit einem "mickrigen Passat" gegen einen Q3 "behaupten muss": Das Neidgefuehl ist weit weniger ausgepraegt,...
Auch hier ein tiefer Griff ins gegnerische Klo von Dir.
1.) Ich habe nicht behauptet mich gegen irgend ein anderes Auto oder Autofahrer behaupten zu muessen.
2.) Das Neidgefuehl bzw. das "Ich muss mehr haben als der Andere...sonst Gesicht weg..." ist gerade hier in China exponentiell hoeher als irgendwo in EU oder in Nordamerika. Und ist .... zum Thema zurueck ...in dem Feuilleton-Artikel der FAZ auch sehr gut beschrieben und dargestellt.

Bis die Tage.
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Re: China vor der Revolution?

Beitrag von Shenzhen »

Sorry rpm, du verstehst leider nicht die Bedeutung vom Gesicht in China. Bzw. nicht in den Regionen von denen du mir hier was erzaehlen willst - naemlich dem Normalverdiener - der ist froh und Gluecklich sich ein Auto fuer 40.000 RMB zusammenzusparen, der muss kein Gesicht vor irgendwelchen Kunden oder Nachbarn wahren der muss Geld erarbeiten und seine Familie ernaehren. Du hast hier angefangen uns hier was vom Auto zu erzaehlen und jetzt ist es ploetzlich garnicht das Thema? Thema verfehlt 6 setzen....

Mehr Argmuentation als: das ist "FDP-Gelaber" faellt Dir nicht ein? Ich bezweifle ehrlich, dass du "aus der Produktion" kommst denn sonst wuesstest du wie der Arbeitsmark aussieht.

Das grosse Ganze ist der Ausloeser fuer die angepriesene Revolution - die wird es in China nicht geben Punkt. Die Menschen "im grossen und Ganzen" sind viel zu zufrieden mit ihrer Lebenssituation und Zukunftsperspektive, auch wenn Sie nur vom Reichtum trauemen ist es trotzdem nicht in utopischer Ferne wenn man sich anstrengt und genau das verstehen "die Chinsen" "im grossen und Ganzen". Grossen und Ganzen jetzt genug definiert?
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Re: China vor der Revolution?

Beitrag von rpm-U »

derVilk hat geschrieben: Stimme hier zu.
Solange es wirtschaftlich aufwärts geht mit dem Grossteil der Bevoelkerung, wird es keine flaechdeckende Revolution geben (von kleineren Ausbruechen gegen lokale Korruption mal abgesehen. Hier wird nicht zwingend gegen die KP demonstriert sondern versucht, bei einer hoeheren KP Instanz gegen die korrupten lokalen Kader, aufmerksam zu machen).
Sobald es aber mal zu einer groesseren wirtschaftlichen Krise in China kommt, kann es mit der Geduld auch schnell am Ende sein.
Hallo derVilk,

Ich finde genau das ist sehr gut formuliert.
Bisher (also seit Deng Xiao Ping's Öffnung) hat es ja so gut wie keine Krise in dem Land gegeben. Also seit Ende der 1970-er ging es nur aufwärts.
In den Gedanken der Menschen gibt es keinen Plan-B.
Was also wenn es doch eine wenn auch kleine Krise gibt in der eine bestimmte, vielleicht nicht unbedeutend große Anzahl von Menschen Angst um das erworbene Vermögen hat?
Das heutige China ist ja im Gegensatz zum Westen da-hingegen überhaupt nicht trainiert ?

Mir wird es gruselig darüber zu denken und hoffe dass Kontinente wie Afrika und Sub-Kontinente wie Indien bis dahin aufgewacht sind um das (in einem bestimmten Masse) zu kompensieren, was China zur Zeit der Finanzkrise kompensiert hat.
Das ist aber vielleicht naiv.

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Re: China vor der Revolution?

Beitrag von rpm-U »

Shenzhen hat geschrieben: Das grosse Ganze ist der Ausloeser fuer die angepriesene Revolution - die wird es in China nicht geben Punkt.
Das beruhigt mich, somit brauche ich mir keine Sorgen zu machen.
Shenzhen hat geschrieben:...auch wenn Sie nur vom Reichtum trauemen ist es in erreichbarer Naehe wenn man sich anstraengt und genau das verstehen "die Chinsen" "im grossen und Ganzen". Grossen und Ganzen jetzt genug definiert?
Im Grossen und Ganzen hat mein Firefox Browser eine Rechtschreibprüfung, die ich ab und zu anwende.
Und dass Sie der große Chinesen-Versteher sind, dass habe ich nicht gewusst. Meine Kollegen hier mit chinesischem Pass oder ID sind dann wohl nur "Fake-Chinese" :D und unsere Produktion nur "Shadow-Production". Ich werd's morgen kommunizieren und wir haben einen lustigen Tag.

Ansonsten denke ich...

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Re: China vor der Revolution?

Beitrag von Shenzhen »

rpm-U hat geschrieben:Im Grossen und Ganzen hat mein Firefox Browser eine Rechtschreibprüfung, die ich ab und zu anwende.
Troll plonk
War klar, dass sowas kommt wenn jemand wie du keine Argumente mehr hat....

Firefox-Kinderbrowser.... und schon mal deutsche Texte auf einer amerikanischen Tastatur geschrieben? Anscheinend nicht sonst wuesstest du warum solche Fehler passieren und warum ich die Rechtschreibpruefung ignoriere. Kindergarten.... EOD geh spielen....
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Re: China vor der Revolution?

Beitrag von aquadraht »

rpm-U hat geschrieben:
derVilk hat geschrieben:..
Sobald es aber mal zu einer groesseren wirtschaftlichen Krise in China kommt, kann es mit der Geduld auch schnell am Ende sein.
Ich finde genau das ist sehr gut formuliert.
Klar. Je weniger man im Kopf hat, desto tiefsinniger erscheinen einem Platitüden
Bisher (also seit Deng Xiao Ping's Öffnung) hat es ja so gut wie keine Krise in dem Land gegeben. Also seit Ende der 1970-er ging es nur aufwärts.
Auch vorher gab es nur zweimal einen Einbruch des Wirtschaftswachstums.
In den Gedanken der Menschen gibt es keinen Plan-B.
Was also wenn es doch eine wenn auch kleine Krise gibt in der eine bestimmte, vielleicht nicht unbedeutend große Anzahl von Menschen Angst um das erworbene Vermögen hat?
Das heutige China ist ja im Gegensatz zum Westen da-hingegen überhaupt nicht trainiert ?
Klar nicht. Ignoranz hoch drei ist das, schon mehr als peinlich.

Richtig ist zwar, dass es in China seit der Öffnung keine zyklische Wirtschaftskrise gab, eine Leistung, die keines der "klassisch kapitalistischen" Länder seit 1805 geschafft hat. Das ist in der Tat bemerkenswert und spricht für die chinesische Wirtschaftslenkung.

Aber der gesamte Rest des Dahergeplapperten ist Mist. Die Umwälzungen auf dem chinesischen Dorf ebenso wie in den Städten brachten Verwerfungen mit sich, die für den einzelnen Menschen nicht weniger schlimm waren als Wirtschaftskrisen woanders, oft sogar deutlich schlimmer als die Folgen von Wirtschaftskrisen etwa in der BRD bis Hartz-IV und sogar darüber hinaus.

Schon vergessen, 1989? Nicht das Märchen von "Tienanmen-Massaker", aber sehr wohl das, was zu den landesweiten Protesten führte, zweistellige Inflation, die bis zur Jahrtausendwende anhielt, Umstrukturierungen in den Grossbetrieben, die die automatische Einstellung jeder neuen Generation beendeten. Mitte der 90er unter Zhu Rongyi die Reform der Staatsbetriebe mit "Freisetzung" von 40 Millionen Menschen, ein erheblicher Teil in Frühpension (teilweise mit 45) mit deutlich gekürzter ohnehin nicht üppiger Rente. Die Auflösung der Volkskommunen, die eine Viertelmilliarde Landloser (oder Pächter im Hektarbereich zurückliess, die auf Wanderarbeit angewiesen waren und sind. Der Exporteinbruch in der Weltfinanzkrise 2008, als 25 Millionen Wanderarbeiter ihre Jobs verloren. 5-10 Millionen Abgänger der Universitäten, die jahrelang auf Anstellung warten oder in Jobs deutlich unter Wanderarbeiterlohn arbeiten.

Ganz abgesehen davon ein wirtschaftlicher und sozialer Strukturwandel, der in drei Jahrzehnten das nachholt, was in Europa fast zweihundert Jahre gedauert hat, mit dem entsprechenden dauernden Umsturz der Lebenswelten und Lebensgewohnheiten.

Ausgerechnet ein fetter deutscher Wohlstandsbürger plappert da, die Menschen hätten keinen Plan B. Das ist schon tolldreist.

a^2
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Re: China vor der Revolution?

Beitrag von rpm-U »

aquadraht!

a^2[/quote]
Das ist ja alles gut und schoen was Du sagst und Deine Meinung zu dem Thema ist auch interessant, aber sind dann alle anderen Meinungen:
aquadraht hat geschrieben:Ignoranz hoch drei
oder
aquadraht hat geschrieben:der gesamte Rest des Dahergeplapperten ist Mist
?
Nur weil es nicht in Dein festgelegtes Weltbild und Verstaendnis passt?
aquadraht hat geschrieben:Ausgerechnet ein fetter deutscher Wohlstandsbürger plappert da, die Menschen hätten keinen Plan B. Das ist schon tolldreist.
Beleidigungen in Unkenntnis der Situation eines Diskutanten, was ist dass denn?

Dein Umgangsniveau ist mehr als tolldreist aber hinter dem Schutzschild der Anonymitaet im Netz kann man ja mal so richtig loslegen. Im Gespraech Face to Face wuerdest Du Dir das nicht trauen.

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Re: China vor der Revolution?

Beitrag von aquadraht »

rpm-U hat geschrieben:aquadraht!
rpm-U! ..
rpm-U hat geschrieben:
aquadraht hat geschrieben:Ausgerechnet ein fetter deutscher Wohlstandsbürger plappert da, die Menschen hätten keinen Plan B. Das ist schon tolldreist.
Beleidigungen in Unkenntnis der Situation eines Diskutanten, was ist dass denn?
Huch, ein Mimöschen. Kurzinstruktion in deutscher Sprache: der Terminus "fetter Wohlstandsbürger" ist keine Aussage über den BMI einer Person, das kann auch ein dürres Model sein. Davon abgesehen halte ich Spekulationen über den Körperumfang zwar für .. eben hochspekulativ, aber nicht wirklich beleidigend. Die fetten Buddhas sind auch kein Angriff auf die Religion.

Es geht um eine Aussage über "die Chinesen", die in der Tat tolldreist und daneben ist. Hätte da gestanden "Chinesen in meiner Umgebung/Firma/Bekanntschaft sind oft eingefahren und haben keinerlei Plan B für Fehlschläge", wäre das eine gültige Aussage über eine wohl zutreffende Beobachtung. Man müsste dann überlegen, auf welche Generation, Gesellschaftsschicht, Berufsgruppe, Region etc. das besonders zutrifft, denn das von der Mehrheit auch der zeitgenössischen Chinesen oder gar allen zu behaupten, ist offenkundig widersinnig und durch vielfältige Beobachtungen widerlegt.
Dein Umgangsniveau ist mehr als tolldreist aber hinter dem Schutzschild der Anonymitaet im Netz kann man ja mal so richtig loslegen. Im Gespraech Face to Face wuerdest Du Dir das nicht trauen.
Abgesehen davon, dass ich auf persönlichen Kontakt nicht so den Wert lege, ist das natürlich wieder eine unfundierte Spekulation. Im direkten Gespräch wird je nach Naturell oft eher härter formuliert. Allerdings ist das eingebunden in eine Kommunikation über erheblich mehr redundante Kanäle. Das sollte eigentlich jedem klar sein, der länger als 5 Minuten über Computernetze kommuniziert hat (ja, wieder Seitenhieb ;)).

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Re: China vor der Revolution?

Beitrag von derVilk »

rpm-U hat geschrieben:
derVilk hat geschrieben:
..
Sobald es aber mal zu einer groesseren wirtschaftlichen Krise in China kommt, kann es mit der Geduld auch schnell am Ende sein.
Ich finde genau das ist sehr gut formuliert.
Klar. Je weniger man im Kopf hat, desto tiefsinniger erscheinen einem Platitüden
was is denn bitte platt daran anzunehmen, dass es bei einer laengeren Krise in China zu Unruhen kommen koennte?
Ich wuensche das China natuerlich nicht und nehme auch nicht an, dass sowas in absehbarer Zeit passiert, aber moeglich ist es allemal.
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Re: China vor der Revolution?

Beitrag von aquadraht »

derVilk hat geschrieben:
rpm-U hat geschrieben:
nee hat er nicht, das war ich.
derVilk hat geschrieben:was is denn bitte platt daran anzunehmen, dass es bei einer laengeren Krise in China zu Unruhen kommen koennte?
Ich wuensche das China natuerlich nicht und nehme auch nicht an, dass sowas in absehbarer Zeit passiert, aber moeglich ist es allemal.
Daran ist einiges platt. Revolutionen haben historisch eher nicht in Wirtschaftskrisen stattgefunden. Typische revolutionäre Situationen sind die eines verlorenen oder mindestens nicht siegreichen Krieges, in dessen Folge grössere Teile einer unzufriedenen Bevölkerung organisiert und bewaffnet sind (und erfahren im Waffengebrauch). Weitere Fälle sind die eines Staatsbankrotts mit weitgehender Handlungsunfähigkeit der Regierung (Machtvakuum). In Wirtschaftskrisen scharen sich die Menschen eher um die führenden Autoritäten, selbst wenn sie die nicht mögen.

Zu einer Revolution gehört auch ein handelndes revolutionäres Subjekt. Das können Parteien oder Zirkel sein, die sich auf einen Umsturz vorbereitet haben, oder sich spontan bildende umstürzlerische Gruppen. Wenn ich mir die Weibots und das sonstige Tongzhimen-Prekariat anschaue, sag ich mal frech: _Die_ bringen keine Revolution zustande.

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Re: China vor der Revolution?

Beitrag von Bernhard »

Eigentlich wollte ich in diesem Thread nichts schreiben, wegen des Umgangstons hier. Aber jetzt kann ich es doch nicht ganz lassen:
aquadraht hat geschrieben: Daran ist einiges platt. Revolutionen haben historisch eher nicht in Wirtschaftskrisen stattgefunden. Typische revolutionäre Situationen sind die eines verlorenen oder mindestens nicht siegreichen Krieges, in dessen Folge grössere Teile einer unzufriedenen Bevölkerung organisiert und bewaffnet sind (und erfahren im Waffengebrauch). Weitere Fälle sind die eines Staatsbankrotts mit weitgehender Handlungsunfähigkeit der Regierung (Machtvakuum). In Wirtschaftskrisen scharen sich die Menschen eher um die führenden Autoritäten, selbst wenn sie die nicht mögen.
das trifft aber gerade auf das Paradebeispiel, die französische Revolution, nicht zu. Meines Wissens hatte Frankreich damals ein stehendes Heer, so dass der "Mann auf der Straße" keinen Zugang zu Waffen hatte, und es war kein großer Krieg vorausgegangen.
Die finanzielle Situation des Staates war zwar prekär, weswegen die Generalstände nach eineinhalb Jahrhunderten wieder einberufen worden waren; handlungsunfähig war der Staat aber noch lange nicht.
aquadraht hat geschrieben: Zu einer Revolution gehört auch ein handelndes revolutionäres Subjekt. Das können Parteien oder Zirkel sein, die sich auf einen Umsturz vorbereitet haben, oder sich spontan bildende umstürzlerische Gruppen. Wenn ich mir die Weibots und das sonstige Tongzhimen-Prekariat anschaue, sag ich mal frech: _Die_ bringen keine Revolution zustande.
Wen du mit "Weibots und das sonstige Tongzhimen-Prekariat" meinst, weiß ich nicht; ich glaube auch nicht, dass es in den nächsten 20 Jahren in China eine Revolution geben wird. Jedoch können sich solche "revolutionäre Subjekte" relativ schnell bilden, wie du ja selbst schreibst.

Unendlich ist die Herrschaft der kommunistischen Partei nicht. Keine Dynastie hat sich bisher ewig an der Macht gehalten.


@Shenzhen und rpm-U

Gerade in China sind Statussymbole und das "Zeigen, was man hat" sehr wichtig (siehe auch den Thread "außen hui, innen pfui"). Und das HAT mit "Gesicht" zu tun.

Wenn die Chinesen in Shenzhens Umfeld ein Lebensmotto haben à la "wenn ich nur mein Auskommen habe, bin ich schon zufrieden", dann finde ich das toll; die Chinesen, die ich kenne, sind meist nicht so. Und nein, das sind nicht alles irgendwelche "großkotzeten" Neureiche.

Und Chinesen, die in Deutschland leben, haben mir selbst erzählt, dass Neid in China deutlich weiter verbreitet sei als in Deutschland.
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Re: China vor der Revolution?

Beitrag von punisher2008 »

aquadraht hat geschrieben:Schon vergessen, 1989? Nicht das Märchen von "Tienanmen-Massaker", aber sehr wohl das, was zu den landesweiten Protesten führte
"Märchen vom Tiananmen Massaker"???? Aha! Was willst du sagen? 1989 hat kein Massaker stattgefunden? Alles nur Erfindung westlicher Medien? Na dann glaubst du wohl auch an die Auschwitz-Lüge oder? :roll:
Oder an den Weihnachtsmann?
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Re: China vor der Revolution?

Beitrag von Shenzhen »

Bernhard hat geschrieben:Gerade in China sind Statussymbole und das "Zeigen, was man hat" sehr wichtig (siehe auch den Thread "außen hui, innen pfui"). Und das HAT mit "Gesicht" zu tun.

Wenn die Chinesen in Shenzhens Umfeld ein Lebensmotto haben à la "wenn ich nur mein Auskommen habe, bin ich schon zufrieden", dann finde ich das toll; die Chinesen, die ich kenne, sind meist nicht so. Und nein, das sind nicht alles irgendwelche "großkotzeten" Neureiche.

Und Chinesen, die in Deutschland leben, haben mir selbst erzählt, dass Neid in China deutlich weiter verbreitet sei als in Deutschland.
Du hast mich nicht verstanden, natuerlich haben Statussymbole mit Gesicht Zeigen zu tun. "Jeder Chinese" moechte das, nicht ohne Grund sparen Arbeiter Jahrelang um sich ein ihPhone zu kaufen...
Der grundsaetzliche Unterschied ist die Definition von Neid jemanden beneiden ist negativ weil ich es ihm nicht goenne, "die Chinesen" neiden weniger sondern streben eher.
"In Deutschland" heisst Neid derjenige hat das Auto/Handy/Haus nicht verdient er ist einfach eine faule Sau die bescheisst oder nur durch Arschkriechen reich geworden ist, ich bin viel besser als er, er hat das nicht verdient. "Die Deutschen" leiden unter starken Minderwertigkeitsgefuehlen wenn sie einen reicheren sehen, "die Chinesen" tendieren eher zur Selbstueberschaetzung.
"In China" sieht der "Neid" eher so aus: Der Typ im Porsche/BMW/Benz ( :wink: canni) ist jemand der sich auf den Hintern gesetzt hat und richtig rangeklotzt hat, ich habe Respekt vor dieser Person, ich muss mich mehr anstrengen um genau so erfolgreich zu werden wie er. Oder schlimmstenfalls ich muss halt genau so schmieren wie er.

Das ist natuerlich pauschalisiert aber trifft im grossen und ganzen zu.
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