Lebende Tiere in China als Schluesselanhaenger verkauft

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Geist

Re: Lebende Tiere in China als Schluesselanhaenger verkauft

Beitrag von Geist »

blur hat geschrieben:Es geht auch ohne Fleisch. Ist nicht ganz einfach, aber Vegeratierer gibts es schon lange und die leben zumeist noch. In China essen die Buddhisten soweit ich weiß auch kein Fleisch, die kippen ja auch nicht reihenweise um weil sie irgendwelche Proteine nicht bekommen.
Da bin ich sofort bei Dir. Es geht auch ohne. Aber zu sagen der Mensch sei kein Fleischesser und benehme sich deswegen unmoralische wenn er dieses ist, stimmt auch nicht (so zumindest wurde es in der Form hier gesagt). :wink:

Geist
rainer14
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Re: Lebende Tiere in China als Schluesselanhaenger verkauft

Beitrag von rainer14 »

@ Geist

Du sagst irgendwo, dass Du nicht verstehst warum Menschen, die gehungert haben Tiere als Schlüselanhänger vewenden.

Kurz gesagt, weil Sie durch diese Tatsache ein anderes Verhältnis zu Tieren haben, eine emotionale Distanz, die irgendwo auch nötig ist, wenn Du selbst ein Tier töten musst.

Anders, müssten die Menschen heute Ihr Huhn selbst töten müssen - ich habe das als Kind noch erlebt - würden wesentlich weniger Menschen Huhn essen.

Wenn Du Hunger hast, musst Du schnell und sicher den Frosch oder die Schildkröte greifen und Du brichst Ihr dann das Genick oder wenn es effektiver ist, schmeißt Du sie halt auf den Boden. Scheint es dann so als ob Sie noch lebt, tritts Du dann halt mit dem Fuß drauf.

Ich habe übrigens in China schon alles gegessen außer Hund, weil dieese mich mein Leben lang begleitet haben. Meine Letzte Hündin war ein Prachttier, in eigenartiger Weise selbständig und eigenwillig und gleichzeitig sehr ihre Freude und Liebe zeigend. Ich hatte in sofern mit Ihr Pech, als zwischendurch eine teure Operation anstand und natürlich habe ich auch, als sie vor Schmerzen nicht mehr laufen konnte, eine Tierärztin geholt und Ihr ihm wörtlichen Sinne bis zu letzt die Pfote gehalten.

Wenige Tage zuvor hatte sich übrigens der Hund meines Nachbarn - einem Bauern - ebenso an der Pfoto verletzt. Der nahm dann halt die Schaufel und hat sie ihm übers Rückrat geschlagen. Vielleicht damals, im Jahre 2009, schon eher selten, aber auch heute bei uns auf dem Land sicherlich nicht das letzte Mal.

Kürzer, das Verhältnis der Menschen zu Tieren ist historisch bedingt. Die Zeiten wo sich Kinder hier in Deutschland einen Jux daraus machten, Frösche aufzublasen und letztlich platzen zu sehen, sind auch hier erst kurz vorbei. Oder sind sie es überhaupt?

Sorry, immer noch Jetlagprobleme. Ich hoffe, einiges in meinem Beitrag hat Zusammenhang.

Grüße, Rainer
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Re: Lebende Tiere in China als Schluesselanhaenger verkauft

Beitrag von blur »

rainer14 hat geschrieben:Wenn Du Hunger hast, musst Du schnell und sicher den Frosch oder die Schildkröte greifen und Du brichst Ihr dann das Genick oder wenn es effektiver ist, schmeißt Du sie halt auf den Boden. Scheint es dann so als ob Sie noch lebt, tritts Du dann halt mit dem Fuß drauf.
Man kann töten um zu überleben, quälen muss man trotzdem nicht. Da gehört noch eine Portion Verachtung dazu.
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Re: Pocketnahrung

Beitrag von ingo_001 »

laogai hat geschrieben:Zwischen Eiweißlieferant und Schlüsselanhänger sollte man schon unterscheiden!
Kommt drauf an, wie die Wohnverhältnisse des Eiweißlieferanten sind.
Bei ner "Wohnfläche" von A4-Blatt-Grösse, dürfte der (besser sie) nicht wirklich besser dran sein.
Aber ne Grundsatzdiskussion will ich deswegen auch nicht lostreten.
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

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Re: Lebende Tiere in China als Schluesselanhaenger verkauft

Beitrag von domasla »

Um vom üblichen Ausgang solcher Konfrontationen abzulenken...

"Lebende Pflanzen in China als Schlüsselanhänger produzieren"

Wäre das was?

D., der keinen Schlüsselanhänger braucht und der gerade einen Bonbon verschluckt hat, der aber hofft, dass er damit (nicht mit dem Bonbon) dieser Diskussion eine produktive Wende geben kann.
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Re: Lebende Tiere in China als Schluesselanhaenger verkauft

Beitrag von Taiyang »

blur hat geschrieben:
rainer14 hat geschrieben:Wenn Du Hunger hast, musst Du schnell und sicher den Frosch oder die Schildkröte greifen und Du brichst Ihr dann das Genick oder wenn es effektiver ist, schmeißt Du sie halt auf den Boden. Scheint es dann so als ob Sie noch lebt, tritts Du dann halt mit dem Fuß drauf.
Man kann töten um zu überleben, quälen muss man trotzdem nicht. Da gehört noch eine Portion Verachtung dazu.
Genau so ist es.

Ich denke mal, in Deutschland ist man sich groesstenteils schon bewusst, dass auch das Rinderfilet tatsaechlich mal ein Tier war und meistens ist man doch mittlerweile schon bemueht, etwas an Massentierhaltung zu verbessern, bzw. Biofleisch und Freilandeier-Kultur.
Hier hingegen existiert einfach keine Achtung vor Tieren. Und das nicht nur bei Nutztieren, sondern auch bei Haustieren. Die wenigsten Leute, die sich hier ein(!) Kaninchen halten, oder einen Bernhardiner in 19. Stock, der nur mal kurz an der Leine raus darf, machen sich doch ernsthaft Gedanken darueber, was es eigentlich heisst, Haustiere zu halten.
Da werden eben winzige Kaefige mit Drahtgitter-Fussboden fuer die Kanickel und Meerschweinchen gekauft, Viech rein, ein bisschen Trockenfutter & ab damit in die Ecke. Dazu ab und zu mal ordentlich knuddeln & juhuu ich habe ein Haustier.


T., deren Gemuesehaendler des Vertrauens denkt, sie haette ne Vegetarier-Grossfamilie zu hause, bei den Mengen an Gemuese, die sie regelmaessig kauft :mrgreen:
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Re: Lebende Tiere in China als Schluesselanhaenger verkauft

Beitrag von ingo_001 »

Geist hat geschrieben:Es ist für den Mensch und viele Tiere auch völlig natürlich andere Tiere zu fressen. Unser Körper ist auf bestimmte Proteine angewiesen, welche rein pflanzliche Nahrung nicht liefern kann. Die Frage, ob man sie essen darf ist daher hinfällig, weil es schlicht und ergreifend notwendig ist.Geist
Mal von der "Notwendigkeit" abgesehen:
Klar, gehört für die weitaus meistenn Menschen (mich eingeschlossen) das Essen von Fleisch zum Leben dazu.
Aber das schon fast wahnwitzige Überangebot müsste m.E. nicht wirklich sein.
Es dient nur noch dazu (Kauf)Interesse an neuen Fleisch-Variationen zu wecken.
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Re: Lebende Tiere in China als Schluesselanhaenger verkauft

Beitrag von ingo_001 »

domasla hat geschrieben:Um vom üblichen Ausgang solcher Konfrontationen abzulenken...

"Lebende Pflanzen in China als Schlüsselanhänger produzieren"

Wäre das was?
Auch nicht wirklich besser, denn Pflanzen "empfinden" auch.
Es gab (schon vor einigen Jahren) mal ein Experimant, wo man Feuer dicht an eine (oder mehrere) Pflanze(n) hielt und diese dann "schrie".
Frag mich nicht, wie diese "Gefühlsregung" technisch hörbar gemacht wurde - aber es schon irgendwie erschreckend.
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

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Re: Lebende Tiere in China als Schluesselanhaenger verkauft

Beitrag von rainer14 »

Mein Traum: Ein China mit unsere Werten, den tollen Frauen, dem wundervollen Esssen und wenn sie dann noch Kaffee nach dem Esssen servieren würden, wäre es wirklich perfekt.

Grüße, Rainer

PS.: Für Ironieunempfängliche: ich bin auch gegen diese Schlüsselanhänger und übrigens auch gegen das überall hinrotzen.
Geist

Re: Lebende Tiere in China als Schluesselanhaenger verkauft

Beitrag von Geist »

ingo_001 hat geschrieben:Auch nicht wirklich besser, denn Pflanzen "empfinden" auch.
Ja und schlimmer noch. Pflanzen zu essen ist so gesehen ein aehnlich großes Vergehen wie Fleisch konsumieren, da Plfanzen für das Leben auf dem Planeten viel essentieller als Tiere sind. Pflanzen werden in viel größerem Ausmaß angebaut, nur um sie dann zu ernten oder anderweilig zu verarbeiten und können sich dabei nicht mal wehren.
rainer14 hat geschrieben:Mein Traum: Ein China mit unsere Werten, den tollen Frauen, dem wundervollen Esssen und wenn sie dann noch Kaffee nach dem Esssen servieren würden, wäre es wirklich perfekt.
Lieber Rainer. Ich bin alles andere als ein Oekofanatiker oder dergleichen, bin aber dennoch gegen jegliche Tierquaelerei und die heutige Massentierhaltung und den ausufernden Konsum von Lebensmittel wo dann die Haelfte von im Muell landet.

Ein Problem scheint hier im Forum wirklich tief zu sitzen. Nur weil andere oder ich ein in China bestehendes Problem ansprechen, bedeutet dies nicht automatisch das wir uns wuenschen alles waere wie im Westen. Wir sind nicht dumm, wir wissen selber was im Westen alles schieflaeuft.

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Re: Lebende Tiere in China als Schluesselanhaenger verkauft

Beitrag von blur »

Geist hat geschrieben:Ja und schlimmer noch. Pflanzen zu essen ist so gesehen ein aehnlich großes Vergehen wie Fleisch konsumieren, da Plfanzen für das Leben auf dem Planeten viel essentieller als Tiere sind.
Ohne Tiere sehen Pflanzen aber auch alt aus. Und es ist ein Unterschied ob ich eine alte Möhre in dem Müll schmeisse oder eine zappelnde Schildkröte.
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Re: Lebende Tiere in China als Schluesselanhaenger verkauft

Beitrag von Phytagoras »

HK_Yan hat geschrieben:In Hong Kong gibt es gelegentlich als (zu zahlendes) Kinderspiel "Goldfische fischen". Man fängt Goldfische in einem kleinem Swimming Pool gegen eine kleine Gebühr. Die Fische werde zu 99% auch 1-2 Tage später im Hausmüll landen.
Ist das nicht irgendsone Tradition bei japanischen Festen?
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Re: Lebende Tiere in China als Schluesselanhaenger verkauft

Beitrag von Dai Anna »

Geist hat geschrieben: Ja und schlimmer noch. Pflanzen zu essen ist so gesehen ein aehnlich großes Vergehen wie Fleisch konsumieren, da Plfanzen für das Leben auf dem Planeten viel essentieller als Tiere sind. Pflanzen werden in viel größerem Ausmaß angebaut, nur um sie dann zu ernten oder anderweilig zu verarbeiten und können sich dabei nicht mal wehren.
Nein, nein, nein! Natürlich ist Massenfleischkonsum schlechter als Massenpflanzenkonsum. :evil: Die Argumente Ökonomie/Ökologie setze ich als bekannt voraus. Dieses "Pflanzen haben auch Gefühle" ist doch echt polemisch. Kannst ja gar nix mehr essen, bitteschön.

Aber zurück zum Thema: Ich hoffe ganz naiv auf die Jugend, was die chinesische Einstellung zu Tieren und Natur angeht. Aber es wird noch lange dauern, fürchte ich. Aber in wenigen Jahren wird es ohnehin weltweit nur noch der zahlungskräftigen Bevölkerung vorbehalten sein, mal ein zusammenhängendes Waldstück zu betreten etc. (Was durchaus Sinn macht, man sehe sich die durch den Massentourismus zerlatschte und zugemüllte Natur an.)
Was diese eingeschweißten Tierchen angeht, die gibt es doch schon länger, sind die wirklich noch so gefragt?
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Re: Lebende Tiere in China als Schluesselanhaenger verkauft

Beitrag von Geist »

Dai Anna hat geschrieben:Nein, nein, nein! Natürlich ist Massenfleischkonsum schlechter als Massenpflanzenkonsum. Die Argumente Ökonomie/Ökologie setze ich als bekannt voraus. Dieses "Pflanzen haben auch Gefühle" ist doch echt polemisch. Kannst ja gar nix mehr essen, bitteschön.
Ich sprach nirgends von einem "Leiden" der Pflanzen oder einem "Schmerzempfinden", sondern von den oekologischen Auswirkungen eines massiven Konsums (nicht zwingend essen, mein Fehler) von Pflanzen bzw. dem Abhozen ganzer Waldflaechen, etwas was sich durchaus zu einer Bedrohung fuer viele Leben auswirken kann.

Was daran polemisch ist verstehe ich nicht. Und was Oekonomie anbelangt, kannst Du usn ja gerne mit ein paar Zahlen bereichern, auch wenn ich bezweifle das es dazu aussagekraeftige Studien gibt.

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Re: Lebende Tiere in China als Schluesselanhaenger verkauft

Beitrag von Dai Anna »

Hier ein ausgewogener Artikel (mit vielen Argumenten von Ökonomen FÜR Fleisch, aber eben auch den Punkten, die sie einräumen müssen):
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 43201.html

Hier eine "Aufregerseite" (vom ökonomisch seeehr interessierten WWF): http://fleischfrage.wwf.de/
Antworten

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