Schreckliches (Schnell) Zugunglueck

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Luntan
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Re: Schreckliches (Schnell) Zugunglueck

Beitrag von Luntan »

wingtsun hat geschrieben:Ich wüsste nicht wie ein GPS ohne Strom funktionieren soll..
Das sieht man ja beispielsweise bei Smartphones. Bei aktivier GPS Funktion ist der Akku wesentlich schneller leer.
Ein GPS mit Notstrom funktioniert gleich wie wenn Du bei Deinem Notebook den Stecker rausziehst: Es wird automatisch und ohne Unterbruch auf Akkubetrieb umgeschaltet. Wie beim Notebook läuft ein solches GPS noch mehrere Stunden weiter. Ein GPS hat bekanntlich keinen grossen Stromverbrauch.
Das gleiche trifft auf die ganze Steuerung eines solchen Zuges zu. Die Steuerungselektronik läuft weiter aber die Aircon, die viel Strom zum Betrieb benötigt, wird abgestellt. Siehe die entsprechenden Berichte in den Medien betreffend “überhitzte“ Züge im Sommer in Deutschland.
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Laogai
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Re: Schreckliches (Schnell) Zugunglueck

Beitrag von Laogai »

Nochmal zurück gelesen:
robbe hat geschrieben:Haben Züge nicht sowas wie GPS, die auch einem Stromausfall funktionieren und anzeigen wo sich ein Zug befindet?
Mittels eines GPS-Empfängers kann man bestimmen, wo man sich gerade befindet. Aber man kann damit nicht andere lokalisieren. Die Funktionsweise von GPS scheint vielen nicht bekannt zu sein.
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Re: Schreckliches (Schnell) Zugunglueck

Beitrag von Luntan »

laogai hat geschrieben:Nochmal zurück gelesen:
robbe hat geschrieben:Haben Züge nicht sowas wie GPS, die auch einem Stromausfall funktionieren und anzeigen wo sich ein Zug befindet?
Mittels eines GPS-Empfängers kann man bestimmen, wo man sich gerade befindet. Aber man kann damit nicht andere lokalisieren. Die Funktionsweise von GPS scheint vielen nicht bekannt zu sein.
Das ist richtig für das USA GPS. Nicht aber für das Chinesische BeiDou-1 GPS System das schon seit Jahren im Einsatz ist. Dieses erlaubt auch das Senden von SMS über den GPS Satelliten. Welches System im betreffenden Zug montiert war ist mir auch nicht bekannt.

Siehe:
The terminal can communicate with the ground station by sending and receiving short messages.
http://en.wikipedia.org/wiki/Beidou_navigation_system
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Luntan
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Re: Schreckliches (Schnell) Zugunglueck

Beitrag von Luntan »

Hier noch ein kritischer Artikel zum Unfall:

http://www.globaltimes.cn/NEWS/tabid/99 ... crash.aspx
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unbekannt
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Re: Schreckliches (Schnell) Zugunglueck

Beitrag von unbekannt »

mein Gott 40 oder 50 Tote . naund war da nicht 400 Tote jeden Tag auf Chinas Strassen
wollt Ihr nicht noch ueber STVO diskutieren und wie sie befolgt wird
Und Ihr mit Eurem Fachwissen hier- das ich nicht lache.
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Re: Schreckliches (Schnell) Zugunglueck

Beitrag von Laogai »

Luntan hat geschrieben:
laogai hat geschrieben:Mittels eines GPS-Empfängers kann man bestimmen, wo man sich gerade befindet. Aber man kann damit nicht andere lokalisieren.
Das ist richtig für das USA GPS. Nicht aber für das Chinesische BeiDou-1 GPS System das schon seit Jahren im Einsatz ist. Dieses erlaubt auch das Senden von SMS über den GPS Satelliten.
Vielen Dank für den Hinweis auf Beidou, das System war mir noch nicht bekannt!
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Re: Schreckliches (Schnell) Zugunglueck

Beitrag von Aremonus »

Danke für den Global Times Artikel - hätte nicht gedacht, dass so etwas in der offiziellen Zeitung der chinesischen Regierung erscheint.
Dieser Ausschnitt macht mich aber stutzig:
"After the train stops, manual control will take over to either restart the train or raise the alarm. Apparently, in Saturday's accident, human error was to blame," the report said.
Wenn das nicht eine Ausrede ist und tatsächlich stimmt, dann ist das echt bedenklich. Denn das würde bedeuten, dass das Zugleitsystem in China vollkommen passiv ist, das heisst rein auf der Zeit basiert, die die Züge zur Bewältigung bestimmter Streckenabschnitte benötigen, und dass jedwede Abweichungen durch den Zugführer zu melden sind. Das ist eine Technik, wie sie in der Soviet Union bis in die 1980er Jahren eingesetzt wurde, und die da auch gut funktioniert hat - jedoch bei Zügen, die 40 Km/h fahren und nicht 200 bis 350 Km/h....

Von so einem modernen Zug und dem zugehörigen Leitsystem wären zu erwarten, dass sie nach EN ISO 13849-1 konzipiert sind.
Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss gestaut und der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Biber nicht essen kann!
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Re: Schreckliches (Schnell) Zugunglueck

Beitrag von devurandom »

Bevor hier noch mehr Urban Mythen bzgl. Positionierungssyteme entstehen: Zuege haben normale Akkus, die nach dem Ausfall der Hochspannung-Versorgung die Steuergeraete und alle notwendige Systeme noch 2,3 Stunden versorgen kann. Ein "Notstrom-GPS" gibt es nicht. Das GPS Modul ist in einem der Steuergeraete integriert und wird, wie schon erwaehnt, nur fuer Komfort-Funktionen verwendet. Das chinesische BeiDou System ist uebrigens nur unwesentlich weiter als europaesche Galileo. Ich bezweifle stark dass das System schon in grossflaechiger Verwendung ist.

Gruss
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Re: Schreckliches (Schnell) Zugunglueck

Beitrag von Luntan »

Im Shanghai Daily ist noch dieser Artikel erschienen:

http://www.shanghaidaily.com/nsp/Opinio ... eventable/

Der Autor schreibt:
If the driver of the D3115 train had had access to a permanently connected satellite telephone with a separate battery power-pack, with access to the Central Railway Control Center, the driver of the approaching train D301 could have been alerted in time.

Interessant wie so ein Artikel auch publiziert wird.
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Re: Schreckliches (Schnell) Zugunglueck

Beitrag von Fenn »

Hallo,

Hat jemand den Bericht im Weltspiegel gesehen??
Interessante Behauptung mit den angeblich vergrabenen Eisenbahnwagons.

Allerdings habe ich nicht gesehen, wie die Wagons abtransportiert wurden.
Wohl waren da zwei große Kräne den einen Tag. Ich habe das auf die Hitze geschoben,
weil am Tag doch kaum gearbeitet wurde und in der Nacht erst losgelegt wird.
Naja plötzlich waren dann die Wagons weg. Aber vergraben???? die habe doch eine ziemliche Länge.
Mal eben unterbaggern??? Ich kann wie gesagt das Argument auch nicht entkräften, halte es aber für etwas abwegig. Zumal auch am Tag eigentlich immer Schaulustige vor Ort waren.

Als ich dann Wen Jiabao im Fernsehen an der Unglücksstelle gesehen habe, bin ich dann doch noch aufs Fahrrad gesprungen und hingefahren. Leider war er bereits am Vormittag dagewesen und ich habe ihn verpasst, vermutlich wäre ich aber sowiso nicht hingekommen. War bestimmt abgesperrt gewesen.

Interessanterweise gabs dann dort "Schatzsucher" die auf Nachfrage von mir dort nach Altmetall gegraben haben. Mag das die Theorie bestätigen, das die Wagons vergraben wurden??

Gruss
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Re: Schreckliches (Schnell) Zugunglueck

Beitrag von VielUnterwegs »

Die Waggons wurden geschreddert und dann vergraben, ist sogar in den Parteiorganen, wie z.B. Xinhua, so nachzulesen.
hama
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Re: Schreckliches (Schnell) Zugunglueck

Beitrag von hama »

Habe soeben aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass die Hinterbliebenen eines jeden Zugopfers 900.000 RMB erhalten haben, als Entschädigung.
Bernhard
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Re: Schreckliches (Schnell) Zugunglueck

Beitrag von Bernhard »

VielUnterwegs hat geschrieben:Die Waggons wurden geschreddert und dann vergraben, ist sogar in den Parteiorganen, wie z.B. Xinhua, so nachzulesen.
hast du dafür eine Quelle?

Wenn dem wirklich so ist, dann stimmt mich das sehr nachdenklich. Ich weiß zwar nicht, was normalerweise mit solchen Unglückswagen gemacht wird, aber DAS ist wohl nicht die übliche Vorgehensweise...
Bernhard
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Re: Schreckliches (Schnell) Zugunglueck

Beitrag von Bernhard »

qpr hat geschrieben:
Bernhard hat geschrieben:
Wenn dem wirklich so ist, dann stimmt mich das sehr nachdenklich. Ich weiß zwar nicht, was normalerweise mit solchen Unglückswagen gemacht wird, aber DAS ist wohl nicht die übliche Vorgehensweise...
Normalerweise werden solche Wagen doch intensiv untersucht, damit man die Unglücksursache feststellen kann.
Bericht darüber kam auch am Sonntag im Weltspiegel, inwiefern das als seriöse Quelle dient, kann ich nicht sagen, aber du kannst dir den Bericht ja noch online anschauen.
na ja, mich würden chinesische Quellen interessieren. Dass das in "westlichen" Medien berichtet worden ist, weiß ich.

Dass solche Wagen erst mal intensiv untersucht werden, ist schon klar. Die Frage ist, was wird danach mit ihnen gemacht.
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Re: Schreckliches (Schnell) Zugunglueck

Beitrag von Bernhard »

qpr hat geschrieben:
Bernhard hat geschrieben:
Die Frage ist, was wird danach mit ihnen gemacht.
Vergraben :shock: :shock: :shock:
ich hatte gefragt, was man NORMALERWEISE mit ihnen macht :roll:
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