Leiden die Deutschen unter Miderwertigkeitskomplexen?

[Guangzhou]

Ich frage mich wirklich was in deutschen Medienberichterstatterkoepfen vorgeht - wie sehr sie unter ihren Minderwertigkeitskomplexen leiden.
Wer die Moeglichkeit hat sollte sich mal das heute-journal vom 1.Mai angucken, warum ist es nicht moeglich ueber eine Sache in China zu berichten ohne in mindestens 20 Nebensaetzen, unterschwelligen Tonlagen und Nebenberichten die mit dem Thema nichts zu tun haben fast alles in den Dreck zu ziehen?
Es kotzt mich wirklich an was allem Anschein die meisten Deutschen denken wer sie sind, sind sie bald wieder bei der Herrenrasse angekommen?

Sorry aber ich musste meinen angewiderten Frust mal los werden.

[Natal]

Das mit den tonlagen und nebensaetzen wird sich wohl nie aendern , ist doch schon lange so , mich erinnere , wenn ueber die ex ddr berichtet wurde oder russland , dann dies auch so war ; vielleicht es etwas mit der variante zu tun hat : wessen brot ich esse , dessen lied ich singe oder so aehnlich der satz war . Ich glaube , wenn ein sender oder eine zeitung anders berichtet , als wie es in die allgemeine linie passt , dann seine/ihre chancen schlechter werden bzw. die geldgeber dann nicht mehr so mitspielen ....

in diesem sinne ... zwischen den zeilen lesende gruesse ... natal

[Aremonus]

Die ganze Kultur im deutschsprachigen Raum ist vollkommen auf Neid ausgerichtet - das ist der Charakterzug, den ich an den Europäern nicht mag. China wächst schnell: China ist böse. Manager verdienen hohe Boni: Manager und Boni sind böse. Leute an der HSG sind ebenfalls böse da Eliteunis für die Finanzkrise veranwortlich sind, da diese die Banker nicht gelehrt haben, die Finanzkrise zu verhindern. Bezahlen einem die Politiker nicht genug aus der Staatstasche, sind sie böse und geht der Staat konkurs, sind die Banker, die Financiers und die Politiker die bösen.
Eigenverwantwortung würde dem Volk in unseren Breitengraden wirklich bekommen. So könnten echte Probleme angegangen werden, anstatt dass man immer nur die bösen anderen dafür verantwortlich macht.
Würde sich Deutschland mehr auf Flexibilität und Innovativität ausrichten, könnten noch viele schöne Dinge geschaffen und der Wohlstand erhöht werden. Aber davor haben die Leute angst.

In dem Sinne:
Aremonus, der in der Neidgenossenschaft lebt.

[Hendrik]

Die schreiben halt alle bei AP & Co ab. Und wenn der Originalautor China nicht mag, dann sind die Nachrichten ebenso. Wer was differenzierteres haben will muss andere Nachrichtenquellen lesen.

[HK_Yan]

Ich finde es gut das man alles kritisch betrachten kann. Das bildet Meinungen und fördert das Denken.

Übrigens ist in Hong Kong in Radio auch von Expo-Chaos die Rede.

Zum Glück gibt es aber auch die chinesische kontrollierte Staatspresse (als ob es eine Andere gäbe...) wo alles toll und bunt ist.

[otternase]

Ich finde es gut das man alles kritisch betrachten kann. Das bildet Meinungen und fördert das Denken.

kann ich so nur unterschreiben!

Meiner Auffassung nach ist es geradezu die HAUPTAUFGABE der Medien, über das Negative zu berichten, für das Positive reichen die jeweiligen Pressemitteilungen...

[robbe]

Naja Ich fand den Beitrag gar nicht so schlimm (bezogen auf die Nebensätze). Außer die Einleitung mit "die größte... kleiner geht es in China wohl nicht", fand ich etwas abfällig. Der Rest war einfach eine Darstellung von Themen und es ist klar, dass man nicht alles zeigen kann.
Wäre es euch lieber es würden nur die Mega-Städte, besser gesagt nur deren Innenstädte gezeigt mit einer Bevölkerung, die wohlstandsmäßig wenig zu unterscheiden von Eurpäern? Das spiegelt nämlich auch auf keinen Fall die Realität.
Man zeigt nun mal hauptsächlich die negativen Sachen, das ist nicht sehr viel anders wenn es um deutsche Themen geht oder um Nicht-China-Themen.
Wie gut, dass man in Deutschland eine große Auswahl von Medien hat und man nicht auf eine Quelle beschränkt ist.

Ich frage mich wirklich was in deutschen Medienberichterstatterkoepfen vorgeht - wie sehr sie unter ihren Minderwertigkeitskomplexen leiden.

Überleg dir lieber was in den Köpfen der Zuschauer vorgeht. Denn anscheinend gefällt es den Zuschauern was sie sehen, sonst würden sie es nicht gucken.


Ach und diese "Nebensätze und Tonlagen" sind typisch für das heute-journal, besonders wenn es um solche kurzen Beiträge geht. Einfach mal beobachten. Aber wie schon gesagt, wenn es so vielen Zuschauern nicht gefällt, würde man es nicht so machen. Also such die "Schuld" nicht unbedingt bei den Berichterstattern.

[Phytagoras]

Nicht nur beim "heute"-magazin. Kennt wer die China-Korrespondentin beim RTL Nachtjournal? Es werden auch recht viele negative Sachen gezeigt, vor allem Sachen, die man schon seit Jahren kennen sollte (Tibet-Problematik) etc.


Und dennoch gibt es da einige Sender, die undifferenziert über solche Themen berichten. Find diesen Auslandsreport im ZDF (läuft der glaub ich) immer recht gut oder auf 3sat und arte einige Reportagen.

[rainer14]

Nein - um noch einmal direkt auf die gestellte Frage zu antworten. Nein, die Deutschen leiden nicht unter Minderwertigkeitskomplexen. Die Chinesen tun dies, zu mindesten die, die eine kritische Berichterstattung nicht ertragen können.

Nebenbei ich liebe China, was aber keineswegs ausschließt, dass mir bei einigen chinesischen Eigenschaften, wie z.B. Nationalstolz, Toleranzfähigkeit, etc. doch ein eiskalter Schauer über den Rücken läuft. Vielen Chinesen aus meinem Freundeskreis übrigens auch

Deutsche und Chinesen empfinden sehr unterschiedlich. Auch meine kritischen Freunde sind in der Regel auf die Weltausstellung stolz. Ich kann dies verstehen und akzeptieren, aber keineswegs nachempfinden. Ich denke aber auch, verstehen und akzeptieren muss hier reichen

rainer

[Guangzhou]

Nein - um noch einmal direkt auf die gestellte Frage zu antworten. Nein, die Deutschen leiden nicht unter Minderwertigkeitskomplexen. Die Chinesen tun dies, zu mindesten die, die eine kritische Berichterstattung nicht ertragen können.

Um es klar zu stellen - ich bin kein Chinese, und ich denke sehr wohl, dass die Deutschen unter diesen Komplexen leiden, denn sie schaffen es nicht einen Bericht ueber China zu machen ohne mindestens die haelfte davon mit erhobenen Zeigefinger auf alles moeglich an Haaren herbeigezogene negative hinzuweisen.
In den chinesischen Medien und auch sonst bei allen venuenftigen Median auf der Welt wird wenn z.B. ueber die Cebit, Buchmesse usw. in Deutschland berichtet wird nicht gleichzeitig die Arbeitslosigkeit, das ungerechte Steuergesetz, die Auslaenderfeindlichkeit, die Krawalle am 1.Mai usw. usf. nebenbei zum Thema gemacht. Diese Abfaelligkeit schaffen nur die Deutschen, das Volk besteht eben doch zum groessen Teil aus Neidern denen jetzt langsam klar wird, dass die Zukunft fuer Europa alles andere als rosig aussieht.

Gruss

[otternase]

ich weiss nicht, wie alt Du bist, vielleicht hast Du vor zehn Jahren die Medien ja noch nicht so intensiv verfolgt, aber wer sich daran zurückerinnern kann, wird bestätigen können, dass die deutschen Medien auch mit der Expo 2000 in Hannover nicht gerade zimperlich umgegangen sind... In diesem Sinne bekommt China offenabr keine Sonderbehandlung---

[aquadraht]

ich weiss nicht, wie alt Du bist, vielleicht hast Du vor zehn Jahren die Medien ja noch nicht so intensiv verfolgt, aber wer sich daran zurückerinnern kann, wird bestätigen können, dass die deutschen Medien auch mit der Expo 2000 in Hannover nicht gerade zimperlich umgegangen sind... In diesem Sinne bekommt China offenabr keine Sonderbehandlung---

Ach ja. Erstens haben die deutschen Medien über die Expo durchweg ziemlich kritiklos berichtet. Lediglich einige linke Blätter haben genölt . Wenn Du genauer liest, findest Du auch in den chinesischen Medien einige kritische Anmerkungen, und die notorischen PRC-Hasser in HK ziehen eh vom Leder, was geht.

Was es während der Expo nicht gegeben hat, waren schon gleichgeschaltet klingende Artikel in der westlichen Mainstreampresse, die etwa über die grassierende Arbeitslosigkeit, die Fremdenfeindlichkeit und den gewalttätigen Rechtsextremismus, den Verfall Ostdeutschlands, die Staatsverschuldung und die stagnierenden Einkommen oder andere durchaus existierende Probleme Deutschlands in der Hälfte bis mehr jedes Artikels über die Expo berichtet hätten.

Man mag ja die Expo kritisieren, man mag auch China kritisieren. Die diesjährige Expo hat immerhin ein relevantes und interessantes Grundthema, darin unterscheidet sie sich von der doch sehr flachen Expo in Hannover. Und Chinas Probleme, ja, die gibt es, und die wird eigentlich kaum ein Chinese, jedenfalls keiner, den ich kenne, bestreiten.

Es ist nur so: China arrangiert eine grosse Leistungsschau, die in vieler Hinsicht auch Lösungsschau für viele der Entwicklungsprobleme der Megacities nicht nur in China sein soll. Gleich heult die Meute "Aber Ihr unterdrückt den Dulleye Lamer!". Was soll so was?

a^2

[beowulf]

Das bildet Meinung

Kann ich zu 100% unterschreiben. Das ist ja auch eine der Aufgaben unserer Massenmedien (neben maximalen Profit zu erreichen und die Leute zu verblöden)

fördert das Denken.

Sagen wir es einmal so, im dritten Reich gab es auch eine kritische Berichterstattung bezüglich Juden. Das "Denken" hat es nicht gerade gefordert.

"Kritische Berichterstattung" fördert nämlich nur dann das Denken, wenn sie kritisch aber fair und ausgewogen ist. Das bedeutet, sie zeigt auf, dass es keine klaren Lösungen und mehrere Seiten gibt und die Welt doch etwas komplizierter und nicht s/w ist.. Dann muss der Zuseher selber entscheiden was er davon hält und sein Gehirn benützen. In unseren Medien wird aber vorserviert wer Böse und wer Gut ist und das als "kritische Berichterstattung" verkauft.

Zum Glück gibt es aber auch die chinesische kontrollierte Staatspresse

Die ich genauso wie z.B. die Homepage des Dalai Lama alleine dazu benütze um festzustellen, was der offizielle Standpunkt der KP ist.

(als ob es eine Andere gäbe...)

Was zeigt, dass du keinerlei Ahnung von der chinesischen Medienlandschaft hast.

wo alles toll und bunt ist.

Ähnlich wie Berichte über deutsche "Hilfe" in Afghanistan, deutsche Entwicklungshilfe in Afrika, deutsches Auftreten auf internationalen Paket usw.

Ich muss hier noch hinzufügen, dass ich gerade in deutschen Medien in den letzten Jahren eine verstärkte Tendenz zum arroganten Nationalismus beobachten kann. Diese geht interessanterweise mit dem wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands Hand in Hand. Vielleicht gibt es ja da einen Zusammenhang?

[Guangzhou]

ich weiss nicht, wie alt Du bist, vielleicht hast Du vor zehn Jahren die Medien ja noch nicht so intensiv verfolgt, aber wer sich daran zurückerinnern kann, wird bestätigen können, dass die deutschen Medien auch mit der Expo 2000 in Hannover nicht gerade zimperlich umgegangen sind... In diesem Sinne bekommt China offenabr keine Sonderbehandlung---

Tja leider total verfehlt deine Behauptungen und Mutmassungen, mach Dir mal keine Gedanken darueber wie alt ich bin und wie lange ich schon Nachrichten lese, ich denke eher, dass ich dich da um etliche Jahre uebertreffen werde. Scheint mir, dass du auch zu Diesen Leuten mit diesen Komplexen gehoerst wenn du deine Argumente auf so einem billigen Niveau vorbringen musst.

[aquadraht]

..In diesem Sinne bekommt China offenabr keine Sonderbehandlung---

Ich sage mal, um China eine "Sonderbehandlung" deutscher Art zukommen zu lassen, fehlt es an der Möglichkeit - und hoffentlich auch der Absicht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sonderbehandlung" target="_blank

a^2