chinesisches und deutsches Bildungssystem --- PRO+CONTRA

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Yingxiong
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Re: chinesisches und deutsches Bildungssystem --- PRO+CONTRA

Beitrag von Yingxiong »

Vergleichen wir mal die Gruppe Umut und die Gruppe Urs.
Bei erreichen des L2 der Gruppe Umut haben diese Schüler quasi 8 Schuljahre absolviert. Dies entspricht der heutigen Hauptschule. Diese Schüler werden wohl kaum 4 weitere Jahre in die Schule gehen wollen, um die mittlere Reife zu erwerben. Daher werden sie wohl die Schule verlassen wollen bzw. einen Beruf lernen wollen. Hier wären Berufshinführungsklassen sinnvoll, in denen die Schüler schon auf ein bestimmtes Berufsspektrum vorbereitet werden können, z.B. Verkaufsberufe, Bauberufe, ... Diese Klassen können dann in Berufsschulklassen weitergeführt werden.

Die Urs-Gruppe hingegen kann nach 9 Schuljahren entweder ins Berufsleben (Lehre) überwechseln, einen weiteren 3er-Block absolvieren und das Fachabitur machen. Nur in wenigen Fällen ist ein Wechsel in die Jonas-Gruppe noch sinnvoll.

Die Jonasgruppe bereitet sich hingegen auf das Abitur vor.
Spätestens nach 6 Jahren sollte hier jedoch auch eine Differenzierung erfolgen, wenn nicht schon vorher hochbegabte in separaten Gruppen gefördert wurden.
Somit könnte die Jonasgruppe das Abitur in 12 Jahren absolvieren, ein Hochbegabter aber schon schneller.
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bossel
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Re: chinesisches und deutsches Bildungssystem --- PRO+CONTRA

Beitrag von bossel »

belrain hat geschrieben:Aber wie möchtest du den Altersunterschied in den Griff bekommen, bzw. wie wäre das Mindestalter um die Schuke zu verlassen?
Wenn man so ein Konzept konsequent weiterdenkt, läuft das auf Einzelunterricht hinaus, denn jeder Schüler hat in unterschiedlichen Fächern eine unterschiedliche Lerngeschwindigkeit.
Wer soll das finanzieren?

Ich denke mal, es gibt kein ideales & vermutlich nicht mal ein optimales System. Es wird immer eine Wurschtelei sein, bei der man versucht, den goldenen Mittelweg zu finden. Mal mehr, mal weniger erfolgreich.

Yingxiong hat geschrieben:...
Bei erreichen des L2 der Gruppe Umut haben diese Schüler quasi 8 Schuljahre absolviert. Dies entspricht der heutigen Hauptschule.
...
Die Urs-Gruppe hingegen kann nach 9 Schuljahren entweder ins Berufsleben (Lehre) überwechseln, einen weiteren 3er-Block absolvieren und das Fachabitur machen. Nur in wenigen Fällen ist ein Wechsel in die Jonas-Gruppe noch sinnvoll.

Die Jonasgruppe bereitet sich hingegen auf das Abitur vor....
Das klingt doch schon wieder sehr stark nach dem alten deutschen System mit Haupt-, Realschule & Gymnasium.

Shenzhou hat geschrieben:Denn in der Schule Chinas lernt man Fleiss, Wettbewerb (Behauptung), (Selbst)Disziplin, Gehorsamkeit, Kellektivsinn usw...
Interessante Kombination...

Die Schüler lernen also, nach unten zu treten, nach oben zu buckeln & das alles gemeinsam zu tun.
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Linnea
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Re: chinesisches und deutsches Bildungssystem --- PRO+CONTRA

Beitrag von Linnea »

da hai hat geschrieben:Stupides Auswendiglernen halte ich auch für ziemlich fraglich - etwas das in der Uni in D leider auch viel zu oft der Fall ist. In der Diskussion hier wurde ja die freie Meinungsäußerung als positiver Aspekt des deutschen Bildungssystems angeführt. Bei all der durchaus berechtigten Kritik am Auswendiglernen wird aber m.E. ein wichtiger Aspekt übersehen. Um eine sinnvolle Diskussion zu führen, um eine SINNVOLLE Meinung zu äußern bedarf es eines gewissen Hintergrundwissens. Und genau dieses eignet man sich durch Lernen an.

[...]

Wichtig finde ich aber trotzdem, dass bei uns auch wieder wesentlich mehr Wert auf die Vermittlung von Hintergrundwissen insbesondere in den Naturwissenschaften gelegt wird und Schüler diesbezüglich wesentlich mehr gefordert werden.
Da muss ich dir Recht geben. Nur, wie lernen eigentlich deutsche Schüler? Was oder wer motiviert sie? Ich denke gerade die Lehrer haben großen Einfluss darauf, wie Schüler Schule wahrnehmen. Und da sieht es owohl in China als auch in Deutschland, was die Motivation den Lehrberuf zu ergreifen, meiner Meinung nach ziemlich mies aus. Ich habe inzwischen so viele Lehramtsstudenten kennengelernt, die dieses Studium nur aufgenommen haben, weil sie erstens der Meinung waren, dass sie den Beruf des Lehrers ja schon lange genug kennen würden und zweitens weil es ein vergleichsweise sicherer Arbeitsplatz ist (das trifft gerade auf die Geisteswissenschaftler unter ihnen zu). Bei chinesischen Lehrern musste ich ähnliche Tendezen (Studienplatz war frei) erkennen. Traurig, vor allem wenn man bedenkt, dass gerade im Grundschulbereich die Grundlagen für den späteren Umgang mit dem Lernen gelegt werden.

In diesem Zusammenhang stört mich in Deutschland auch eine Entwicklung, bei sich die Schulen und die Universitäten weg von einer Bildungseinrichtung, hin zu einer Ausbildungsstätte, entwickeln. Es geht, so scheint es mir, weniger darum einen jungen Menschen zu bilden, als darum, ihm auf dem Arbeitsmarkt die besten Ausgangschancen zu ermöglichen. Nun ja, ohne Arbeit und Geld funktioniert das Leben nicht und es können auch nicht alle Philosophieprofessoren werden, aber ich habe schon den Eindruck, dass es Tendenzen gibt, die die Naturwissenschaften immer stärker betonen und die Gesellschaftswissenschaften (Geschichte, Geographie und mit ihnen die toten Sprachen) in eine weit darunter liegende Position verschieben - das nennt man dann Verfall der Allgemeinbildung.

Kommt noch hinzu, dass in Deutschland (und auch in China) der Schulweg, den ein Schüler beschreiten wird, massiv vom sozialen Umfeld, in das er hineingeboren wurde, bestimmt wird. Das beginnt mit dem Wohnumfeld, dem Kindergarten und der Grundschule. Ich bin durchaus erschrocken, als ich von einer Erzieherin aus meinem Bekanntenkreis erfahren habe, dass sie Vierjährige in ihrer Gruppe hat, die keine Äpfel kennen. Oder dass sie auch einfach nicht mehr weiß, was sie mit einer Kindergartengruppe anstellen soll, in der 80% der Kinder kein deutsch können und manche Eltern auch keinen Wert darauf legen, dass ihre Kinder es lernen. Zum Vergleich, ich kenne auch andere, inzwischen erwachsene Menschen, die mit drei Jahren in den Kindergarten kamen und kein deutsch konnten - aber als einziges nicht muttersprachlich deutsches Kind, oder als eines von wenigen, haben sie es bis spätestens zum Schuleintritt perfekt gelernt.

Was nicht heißen soll, dass alle deutschen Schulen schlecht sind. Es gibt durchaus sehr gute. Nur muss man sich dann als Eltern eben überlegen, ob man dafür einen Umzug in Kauf nehmen will. Bzw. man darf sich als Eltern aus der Verantwortung, den eigenen Kindern einen Zugang zu (außerschulischer) Bildung zu ermöglichen, nicht ausnehmen und alles an die Schule abwälzen.

Das von Yingxiong vorgestellte Modell ist gar nicht mal so neu, eigentlich entspricht es dem was vor einigen Jahrzehnten in kleinen Dorfschulen die Regel war. Heute gibt es dieses Schulmodell auch in Deutschland wieder, leider wird es eher dafür genutzt kleine Schulen vor der Schließung zu bewahren, indem man Klasse 1 und 2 bzw. Klasse 3 und 4 zusammenlegt, als dazu, tatsächlich differenzierten Unterricht in kleineren Klassen zu ermöglichen.
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HK_Yan
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Re: chinesisches und deutsches Bildungssystem --- PRO+CONTRA

Beitrag von HK_Yan »

Shenzhou hat geschrieben:Denn in der Schule Chinas lernt man....... Kellektivsinn usw...
Davon stelle ich gar nichts fest. Ich finde Chinesen sehr egoistisch motiviert ohne Sinn für die Gemeinschaft. Man merkt es stark im Straßenverkehr (kein "Hallo Partner") und bei der Umweltverschmutzung (wer geht schon die extra 2 Meter zur Mülltonne).

Disziplin ist auch so ein Punkt wo man sich streiten kann. Sich bei der Arbeit nicht wach halten zu können oder MP3 aus dem Netz zu laden zeugt auch nicht von sehr guter Disziplin.

Das Schulsystem in China ist absolut kein Vorbild. Das wissen die Chinesen auch sehr gut. Es mangelt in China nur an allem, Schulen, gute Lehrer, modernes Lehrmaterial.
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Philipp
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Re: chinesisches und deutsches Bildungssystem --- PRO+CONTRA

Beitrag von Philipp »

HK_Yan hat geschrieben: Das Schulsystem in China ist absolut kein Vorbild. Das wissen die Chinesen auch sehr gut. Es mangelt in China nur an allem, Schulen, gute Lehrer, modernes Lehrmaterial.

Ja eben, die meisten reichen Asiaten schicken ihren Nachwuchs in die USA für die Bildung, weil das Bildungssystem in China überwiegend Duckmäuser hervorbringt.
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Yingxiong
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Re: chinesisches und deutsches Bildungssystem --- PRO+CONTRA

Beitrag von Yingxiong »

bossel hat geschrieben: Das klingt doch schon wieder sehr stark nach dem alten deutschen System mit Haupt-, Realschule & Gymnasium.
Diese 3-Gliederung wirst du wohl kaum vermeiden können, wenn du alle gleich fördern willst. Die Wenigbegabten brauchen eine andere Förderung als die Durchschnittsbegabten und wiederum eine andere als die überdurchschnittlich Begabten.
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Re: chinesisches und deutsches Bildungssystem --- PRO+CONTRA

Beitrag von Yingxiong »

Linnea hat geschrieben: Das von Yingxiong vorgestellte Modell ist gar nicht mal so neu, eigentlich entspricht es dem was vor einigen Jahrzehnten in kleinen Dorfschulen die Regel war. Heute gibt es dieses Schulmodell auch in Deutschland wieder, leider wird es eher dafür genutzt kleine Schulen vor der Schließung zu bewahren, indem man Klasse 1 und 2 bzw. Klasse 3 und 4 zusammenlegt, als dazu, tatsächlich differenzierten Unterricht in kleineren Klassen zu ermöglichen.
Das ist ein Irrtum. Mein Modell ist keine Kopie der Zwergschulen.
Die Klassen sollen ja in sich homogener sein. In den Zwergschulen sind sie jedoch absolut heterogen.

Wenn ich meine ehemaligen Grundschulen in Deutschland anschaue, dann waren da meist 3-4 parallele Klassen pro Jahrgang.
Nach der Gaussschen Normalverteilung würden sich dann etwa 1 Umutklasse, 2 Ursklassen und 1 Jonasklasse bilden lassen.
Und vielleicht zentral irgendwo eine Albert-Einstein-Klasse.
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Re: chinesisches und deutsches Bildungssystem --- PRO+CONTRA

Beitrag von Das E »

Positiv am chinesichen System find ich das bis zu einem bestimmten Ebene klassiche Schulwerte, wie z.B. lernen, fleiss, disziplin, stark hochgehalten werden. In meiner Schulzeit hat es mir zum Teil hier in Deutschland gefehlt. Bin richtig neidisch wenn ich seh wie gewisse Dinge schnell auswendig aufgenommen werden. Auf der anderen Seite wird diese Werte meiner Meinung nach teuer erkauft, druch hohen Druck von außen - gerade auch aufgrund der Menschenmassen und der damit resultierende Konkurrenz. Dadurch fehlt häufig die Selbstmotivation und die Fähigkeit selbstständig zu arbeiten.

Am Deutschen System find ich gut das man häufig lernt wie man lernt und das der Inhalt mehr Mittel zum Zweck ist. Das Problem ist man hat weniger wirkliches Wissen was man sofort anwenden kann was gerade beim Berufseinstieg schädlich ist. Außerdem find ich am hiesigen System gut das man häufig selbst Sachen erarbeiten und bewerten / Stelleungnahmen abgeben muss, wo es weniger darauf ankommt ob man am ende sagt links oder rechts rum, sondern wo es darum geht etwas aufzuarbeiten und eine eigene Meinung dazu bilden.
Hallo, Iran, Peru, Nordkorea, Türkei Vietnam und Thailand noch vor Deutschland! Schämen sich die Deutschen denn nicht?
Positiv find ich übrigens am deutschen System das man mir beigerbacht hat mich selbst durch Eigenleistung zu bewerten und messen. Nein ich schäm mich nicht, wieso denn? Ich sehe keinen Grund weshalb man sich dafür schämen sollte, bzw. warum man dort sich ne Ast freuen sollte wenn das eigene Land dort gewinnt (solange man nicht selbst daran teilnimmt). Meine Euphorie für Erfolge von Deutschland bzw. deutschen "Gladiatoren" ist gleich null - meist ist es eher ne gute Ausrede warum man gerade jetzt feiern muss ;) aber am Morgen danach schon vorbei.
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Re: chinesisches und deutsches Bildungssystem --- PRO+CONTRA

Beitrag von minotauro~ »

Philipp hat geschrieben: Ich nehme die PISA Ergebnisse nicht einen Moment ernst. An vielen deutschen Schulen wurde den Schülern angeboten nach Hause gehen zu können, sobald sie den Test beendet hatten. Dementsprechend wurde dann von vielen Schülern einfach querbeet irgendwas angekreuzt, um möglichst schnell Schulfrei zu haben, mit dem entsprechenden Ergebniss.

In den asiatischen Ländern saßen die Schüler bestimmt während des gesamten Tests muxmäuschenstill, alle in Reih und Glied und die schlechteren Schüler wurden vermutlich gar nicht als Testteilnehmer ausgewählt.
Kann ich mir gut vorstellen.
Mein Bruder hat vor Jahren den Pisa Test übrigens auch mitgemacht. Und zwar im Rahmen einer Klassenarbeit. Die ist dann ziemlich gut ausgefallen, besser als sonst. Hätte man das überall so gemacht wäre das Ergebnis in D bestimmt nicht so übel ausgefallen
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minotauro~
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Re: chinesisches und deutsches Bildungssystem --- PRO+CONTRA

Beitrag von minotauro~ »

HK_Yan hat geschrieben: oder MP3 aus dem Netz zu laden zeugt auch nicht von sehr guter Disziplin.
Du spinnst ja
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da hai
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Re: chinesisches und deutsches Bildungssystem --- PRO+CONTRA

Beitrag von da hai »

@Yingxiong Das was bossel kurz schon mal angesprochen hatte würde mich aber auch interessieren. Dein System würde funktionieren, wenn die Leistungen der Schüler tatsächlich in allen Fächern gleich wären. Aber in der Realität ist das wohl eher weniger der Fall. Das würde ja bedeuten, dass man in Mathe in der Jonas, in Deutsch in der Urs und in Bio in der Unmut Klasse ist. Und das sind jetzt nur 3 Fächer. Wann und wie soll man da jemals seinen Abschluss machen? Mit Mathe bin ich dann zwar schon fertig, muss aber wegen Bio und Deutsch noch weiter zur Schule gehen?
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HK_Yan
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Re: chinesisches und deutsches Bildungssystem --- PRO+CONTRA

Beitrag von HK_Yan »

Philipp hat geschrieben:
HK_Yan hat geschrieben: Das Schulsystem in China ist absolut kein Vorbild. Das wissen die Chinesen auch sehr gut. Es mangelt in China nur an allem, Schulen, gute Lehrer, modernes Lehrmaterial.
Ja eben, die meisten reichen Asiaten schicken ihren Nachwuchs in die USA für die Bildung, weil das Bildungssystem in China überwiegend Duckmäuser hervorbringt.
Ich denke es ist eher ein "dem Kind alle Möglichkeiten" geben wollen, die sie eben in China nicht haben da das Schulsystem eben doch sehr eindimensional ist. Es gibt zwar auch in China viele sehr gute internationale Schulen - die dürfen Chinesen aber nicht besuchen.

Wäre es so das Chinesen internationale Schulen besuchen dürften dann wären 90% der Schüler dort Chinesen, mindestens. Das ist übrigens in Hong Kong so, wo man seine Schule frei wählen kann (vorausgesetzt man schafft den Einstellungstest und hat das Geld).

Für PRC Chinese geht da eben nur der Weg über das Ausland. Dagegen ist allerdings nichts einzuwenden.
minotauro~ hat geschrieben:
HK_Yan hat geschrieben: oder MP3 aus dem Netz zu laden zeugt auch nicht von sehr guter Disziplin.
Du spinnst ja
Findest du? Das bei der Arbeit gearbeitet wird (oder werden soll) finde ich eigentlich normal und nicht unverschämt von der Firma. Deswegen haben wir etliche Webseiten schon im Router geblockt.
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Re: chinesisches und deutsches Bildungssystem --- PRO+CONTRA

Beitrag von Yingxiong »

da hai hat geschrieben:@Yingxiong Das was bossel kurz schon mal angesprochen hatte würde mich aber auch interessieren. Dein System würde funktionieren, wenn die Leistungen der Schüler tatsächlich in allen Fächern gleich wären. Aber in der Realität ist das wohl eher weniger der Fall. Das würde ja bedeuten, dass man in Mathe in der Jonas, in Deutsch in der Urs und in Bio in der Unmut Klasse ist. Und das sind jetzt nur 3 Fächer. Wann und wie soll man da jemals seinen Abschluss machen? Mit Mathe bin ich dann zwar schon fertig, muss aber wegen Bio und Deutsch noch weiter zur Schule gehen?
Du hast nicht genau gelesen!

Das Kurssystem findest du im Gesamtschulkonzept, nicht bei meinem Konzept. Mein Konzept orientiert sich an dem bisherigen System, nur dass die Klassen anders eingeteilt sind: schnell Lernende, durchschnittlich schnell Lernende und langsam Lernende. Unterschiede wid man in einzelnen Fächern immer haben. Die wird man auch nie vermeiden können. Aber die Unterschiede zwischen Schülern einer Klasse mit einem IQ von 80 und einem mit IQ 140 fallen dann weg. Die Klassen sind in sich homogener und können dann viel spezifischer unterrichtet werden.
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Re: chinesisches und deutsches Bildungssystem --- PRO+CONTRA

Beitrag von Philipp »

Yingxiong hat geschrieben:
da hai hat geschrieben:@Yingxiong Das was bossel kurz schon mal angesprochen hatte würde mich aber auch interessieren. Dein System würde funktionieren, wenn die Leistungen der Schüler tatsächlich in allen Fächern gleich wären. Aber in der Realität ist das wohl eher weniger der Fall. Das würde ja bedeuten, dass man in Mathe in der Jonas, in Deutsch in der Urs und in Bio in der Unmut Klasse ist. Und das sind jetzt nur 3 Fächer. Wann und wie soll man da jemals seinen Abschluss machen? Mit Mathe bin ich dann zwar schon fertig, muss aber wegen Bio und Deutsch noch weiter zur Schule gehen?
Du hast nicht genau gelesen!

Das Kurssystem findest du im Gesamtschulkonzept, nicht bei meinem Konzept. Mein Konzept orientiert sich an dem bisherigen System, nur dass die Klassen anders eingeteilt sind: schnell Lernende, durchschnittlich schnell Lernende und langsam Lernende. Unterschiede wid man in einzelnen Fächern immer haben. Die wird man auch nie vermeiden können. Aber die Unterschiede zwischen Schülern einer Klasse mit einem IQ von 80 und einem mit IQ 140 fallen dann weg. Die Klassen sind in sich homogener und können dann viel spezifischer unterrichtet werden.

Also wie unser dreigliedriges System. Ein Kurssystem ist aber besser, weil
1) nicht jeder in jedem Fach gleich gut ist.
2) eine viel feinere Differenzierung möglich ist, z.B. gibt es jetzt auf dem Gymnasium Schüler mit Zeugnissdurchschnitten von 1,0 für die der Unterricht viel zu leicht ist und andere die wiederholt sitzenbleiben für die der Unterricht zu schwer ist.

Bei einem Kurssystem könnte man hingegen alle unterbringen, weil man z.B. Mathekurse vom Elementaren bis zum Uni-Level anbieten könnte.
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Re: chinesisches und deutsches Bildungssystem --- PRO+CONTRA

Beitrag von Yingxiong »

Dies würde aber den sozialen Aspekt einer Klasse vernachlässigen. Schwache Schüler in einem Fach können nicht mehr durch Mitschüler aufgefangen werden. Jeder bleibt sich selber überlassen.

Für die Oberstufe (ab einem bestimmten Punkt) könnte dieses System dem Yingxiong-System angefügt werden, aber nicht schon im Grundschulalter. Und evtl. auch nur in der Jonasgruppe (Gymnasialgruppe).
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