http://www.tongji.edu.cn/english/
Ueberlege, ob ich da ein Angebot fuer 1 Jahr annehme, bin
aber extrem unsicher ...
Danke!
Kennt ihr die Tonji Uni in Shanghai?
-
anderer Li
- Old China Hand
- Beiträge: 557
- Registriert: 10.06.2005, 15:15
- Wohnort: Deutschland, BW
Es stimmt, dass dies Uni eine der Eliteunis ist. Trotzdem moechte ich Dich warnen. Wenn Dir jetzt schon Zweifel kommen, ob das das richtige ist, wirst Du wahrscheinlich dort nicht so gluecklich werden.
Was Dich erwarten kann ist folgendes:
1. Niedrige Loehne, die zwar zum Ueberleben reichen, nicht aber um an dem verlockenden Leben Shanghais teilzunehmen. In manchen Faellen ist die Bezahlung okay, aber eher die Ausnahmen. In der Privatwirtschaft verdienst Du viel mehr.
2. Wenn Dein Wohnung/ Haus auf dem Campus liegt, musst Du Dich an die strengen Regeln im Campus halten: evtl. Sperrstunden um ca. 23 Uhr. Es kann sein, dass die Wohnung keine Heizung, sondern nur eine Klimaanlage hat und sonst aeusserst armselig ist, Ungeziefer, Ratten koennen moeglich sein, aufpassen! Andere Wohnungen/ Haeuser sind dagegen sehr gut. Beziehungen zum anderen Geschlecht koennen ohne Trauschein auf dem Campus verboten sein, zu den Studentinnen allemal. Frauen und Maenner leben in getrennten Wohnheimen. Es ist alles ein bischen so wie in einer Kaserne. Eine Freundin zu besuchen ist verboten! In manchen Arbeitsvertraegen wird darauf hingewiesen, dass man keine Beziehungen zu seinen Arbeitskollegen haben darf (ist zwar selten und illegal, kann aber vorkommen). Informier Dich also vorher nicht nur ueber den Vertrag und die Unterbringung, sondern auch ueber die Hausregeln!. Hol Dir am besten eine Wohnung ausserhalb des Campus.
3. Sei Dir darueber im klaren, dass Dich in Shanghai eine staendige Geraeuschkulisse umgeben wird, die Du nie verstehen wirst. Es wird dort ein auch fuer andere Chinesen unverstaendlicher Dialekt gesprochen. Es verstehen und sprechen zwar fast alle Hochchinesisch, aber halt nur, wenn Du anfaengst zu reden. Shanghai ist modern, sehr westlich und teuer. Von 1920 ist dort nicht mehr viel zu spueren.
4. Schau Dir genau den Vertrag an, nicht nur, dass dort etwas geschrieben steht, sondern eine genaue Taetigkeitsbeschreiben, sonst kann es sein, dass Du schnell ein Chef vom Dienst wirst, also alles machen musst. Viele solcher Vertraege sind illegal. Das muss nicht unbedingt nachteilig sein, kann es aber werden. Also Vertraege am besten vorher pruefen lassen (Notar, Rechtsanwalt).
5. Es mag sein, dass Du ausslaendische Arbeitskollegen hast, die einen dubiosen Hintergrund haben (fundamentalistische Sekten aus USA, Leute, die sich aus irgendeinem Grund aus ihrer Heimat verschwinden mussten usw.)
6. Die Arbeitszeiten koennen extrem und anstrengend sein. Auf den Vertrag achten. Auch Sonntagarbeit oder Arbeit an anderen Orten kann moeglich sein.
7. Das das die Tonji Uni ist, heisst nicht, dass Du dort auch arbeitest, oder dass Du in Shanghai bist. Es kann auch sein, dass Du Dich irgendwo auf dem Land zwischen Kuehen wiederfindest und ausserhalb des Satelliten Campus nicht viel los ist. Ja, einen Fakultaetsbus/ PKW in die Stadt gibt es natuerlich, ob der aber nur fuer Dich fahren wird, ist eine andere Frage.
8. Es wird ein/e Auslaenderbeauftragte/e fuer Dich zustaendig sein. Was und wie dann fuer Dich uebersetzt wird, ist eine andere Frage und auch, ob Du gern einer 20jaehrigen Tussi oder einem altertuemlichen Drachen als 'Chefin' gerne hoerig bist auch.
All dies weiss ich von vier sehr nahestehenden amerikanischen Freuden, die an einer anderen Uni einen solchen Job angenommen haben, und die schon bald wieder abgereist sind. Ein Maedchen war voellig mit den Nerven fertig. Es mag Dir zur Warnung dienen!
Wenn Du stark genug bist und unter solchen Umstaenden leben kannst, dann okay. Nun noch einmal: Es kann auch sein, dass die die angebotenen Umstaende in Ordnung sind, aber sehr oft sind sie es nicht!
Ich selber wuerde auf eine solche Sache nicht eingehen. Such Dir lieber etwas bei einer Firma im wirtschaftlichen Bereich. Du bist unabhaengiger und wirst anstaendig bezahlt.
Andere sehen's anders, und Du wirst wahrscheinlich diese Entscheidung treffen. Sei vorsichtig, bevor Du in Dein Unglueck rennst! Das meine ich ernst.
Was Dich erwarten kann ist folgendes:
1. Niedrige Loehne, die zwar zum Ueberleben reichen, nicht aber um an dem verlockenden Leben Shanghais teilzunehmen. In manchen Faellen ist die Bezahlung okay, aber eher die Ausnahmen. In der Privatwirtschaft verdienst Du viel mehr.
2. Wenn Dein Wohnung/ Haus auf dem Campus liegt, musst Du Dich an die strengen Regeln im Campus halten: evtl. Sperrstunden um ca. 23 Uhr. Es kann sein, dass die Wohnung keine Heizung, sondern nur eine Klimaanlage hat und sonst aeusserst armselig ist, Ungeziefer, Ratten koennen moeglich sein, aufpassen! Andere Wohnungen/ Haeuser sind dagegen sehr gut. Beziehungen zum anderen Geschlecht koennen ohne Trauschein auf dem Campus verboten sein, zu den Studentinnen allemal. Frauen und Maenner leben in getrennten Wohnheimen. Es ist alles ein bischen so wie in einer Kaserne. Eine Freundin zu besuchen ist verboten! In manchen Arbeitsvertraegen wird darauf hingewiesen, dass man keine Beziehungen zu seinen Arbeitskollegen haben darf (ist zwar selten und illegal, kann aber vorkommen). Informier Dich also vorher nicht nur ueber den Vertrag und die Unterbringung, sondern auch ueber die Hausregeln!. Hol Dir am besten eine Wohnung ausserhalb des Campus.
3. Sei Dir darueber im klaren, dass Dich in Shanghai eine staendige Geraeuschkulisse umgeben wird, die Du nie verstehen wirst. Es wird dort ein auch fuer andere Chinesen unverstaendlicher Dialekt gesprochen. Es verstehen und sprechen zwar fast alle Hochchinesisch, aber halt nur, wenn Du anfaengst zu reden. Shanghai ist modern, sehr westlich und teuer. Von 1920 ist dort nicht mehr viel zu spueren.
4. Schau Dir genau den Vertrag an, nicht nur, dass dort etwas geschrieben steht, sondern eine genaue Taetigkeitsbeschreiben, sonst kann es sein, dass Du schnell ein Chef vom Dienst wirst, also alles machen musst. Viele solcher Vertraege sind illegal. Das muss nicht unbedingt nachteilig sein, kann es aber werden. Also Vertraege am besten vorher pruefen lassen (Notar, Rechtsanwalt).
5. Es mag sein, dass Du ausslaendische Arbeitskollegen hast, die einen dubiosen Hintergrund haben (fundamentalistische Sekten aus USA, Leute, die sich aus irgendeinem Grund aus ihrer Heimat verschwinden mussten usw.)
6. Die Arbeitszeiten koennen extrem und anstrengend sein. Auf den Vertrag achten. Auch Sonntagarbeit oder Arbeit an anderen Orten kann moeglich sein.
7. Das das die Tonji Uni ist, heisst nicht, dass Du dort auch arbeitest, oder dass Du in Shanghai bist. Es kann auch sein, dass Du Dich irgendwo auf dem Land zwischen Kuehen wiederfindest und ausserhalb des Satelliten Campus nicht viel los ist. Ja, einen Fakultaetsbus/ PKW in die Stadt gibt es natuerlich, ob der aber nur fuer Dich fahren wird, ist eine andere Frage.
8. Es wird ein/e Auslaenderbeauftragte/e fuer Dich zustaendig sein. Was und wie dann fuer Dich uebersetzt wird, ist eine andere Frage und auch, ob Du gern einer 20jaehrigen Tussi oder einem altertuemlichen Drachen als 'Chefin' gerne hoerig bist auch.
All dies weiss ich von vier sehr nahestehenden amerikanischen Freuden, die an einer anderen Uni einen solchen Job angenommen haben, und die schon bald wieder abgereist sind. Ein Maedchen war voellig mit den Nerven fertig. Es mag Dir zur Warnung dienen!
Wenn Du stark genug bist und unter solchen Umstaenden leben kannst, dann okay. Nun noch einmal: Es kann auch sein, dass die die angebotenen Umstaende in Ordnung sind, aber sehr oft sind sie es nicht!
Ich selber wuerde auf eine solche Sache nicht eingehen. Such Dir lieber etwas bei einer Firma im wirtschaftlichen Bereich. Du bist unabhaengiger und wirst anstaendig bezahlt.
Andere sehen's anders, und Du wirst wahrscheinlich diese Entscheidung treffen. Sei vorsichtig, bevor Du in Dein Unglueck rennst! Das meine ich ernst.
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Tonji
Wow, das ist ja ein umfangreiches Feedback! Ich haette vielleicht
anfuehren sollen, dass ich dort 1 Jahr meines 2jährigen Masterprogrammes
verbringen koennte.
Das die Uni Beziehungen zu Deutschland hat, ist mir auch zu Ohren
gekommen, leider schlaegt sich das nicht in der Webseite nieder
und ich stehe der Entscheidung etwas hilflos gegenüber, da mir
so auch nicht viel ueber Uniinterna klar ist.
Die Anmerkungen von Harman sind sehr detailliert, vielen Dank ...
wegen dem Laerm hab' ich extreme Bedenken und die Aufteilung
in Jungs/Maedchen und strenge Regeln etc. hatte ich so auch nicht
erwartet... mir schien der rasende Kaptialismus macht dort alles moeglich.
Also herzlichen Dank fuer die Infos, ich hoffe bald offizielle Details zu
bekommen, mit diesem Fragenkatalog kann ich aber schon konkreter
Probleme anpacken. Danke!
anfuehren sollen, dass ich dort 1 Jahr meines 2jährigen Masterprogrammes
verbringen koennte.
Das die Uni Beziehungen zu Deutschland hat, ist mir auch zu Ohren
gekommen, leider schlaegt sich das nicht in der Webseite nieder
und ich stehe der Entscheidung etwas hilflos gegenüber, da mir
so auch nicht viel ueber Uniinterna klar ist.
Die Anmerkungen von Harman sind sehr detailliert, vielen Dank ...
wegen dem Laerm hab' ich extreme Bedenken und die Aufteilung
in Jungs/Maedchen und strenge Regeln etc. hatte ich so auch nicht
erwartet... mir schien der rasende Kaptialismus macht dort alles moeglich.
Also herzlichen Dank fuer die Infos, ich hoffe bald offizielle Details zu
bekommen, mit diesem Fragenkatalog kann ich aber schon konkreter
Probleme anpacken. Danke!
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