Dalei Lama

Allgemeine Fragen und Erfahrungsaustausch rund um China - Kultur - Geschichte usw.
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Grufti
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Re: Dalei Lama

Beitrag von Grufti »

mai hat geschrieben:Naja, ich denke für die Politiker schon.
Oder hat jemals ein d. Politiker es getan?...

unter dem Volk ist natürlich nicht so schlimm,
aber man wird meist nicht so ernst genommen.
es ist immer schwer,
zu der Meinungsminderheit zu gehören
aber die Wahrheit ist leider meist in der Hand der Minderheit.

Eigentlich ist doch allgemein auf dieser welt,
daß es den frauds besser geht als den ehrlichen.
Dafür ist das Leben, das man durch ehrlichkeit aufgebaut hat stabiler.
Diejenigen, die gerne das Wort "Wahrheit" in den Mund nehmen, lügen meist...

Ich erinnere nur an das ehemalige Zentralorgan der KPdSU !! :P
Früher ging es uns gut. heute geht es uns besser...
Es wäre aber besser , es ginge uns wieder gut !
Ling Ling
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Re: Dalei Lama

Beitrag von Ling Ling »

Es gibt keine Wahrheit, das ist das ganze Geheimnis. Alles was wir Menschen sehen, hören, fühlen oder schmecken wird immer von unseren Emotionen und Sichtweisen, sowie von unserem Körper beeinflusst.

In der Psychologie gab es mal ein Experiment. Bei diesem wurden Soldaten gezwungen Heuschrecken zu essen, obwohl sie dies vorher auf keinen Fall tun wollten und eklig fanden. Weil sie die Situation nicht ändern konnten, änderten sie ihre Meinung und fanden dann Heuschrecken ganz lecker und nahrhaft.

Es gab auch ein Experiment in dem ein Lichtpunkt an die Wand gestrahlt wurde. Er bewegte sich nicht. Die Versuchsperson war in ihrem Urteil allerdings ganz einfach zu beeinflusssen. Wenn sich 2 andere Personen im Raum aufhalten und diese fest behaupten, der Punkt bewegt sich, dann stimmt sie zu. Genauso, wenn die Personen behaupten der Punkt bewegt sich nicht.

Zum Erwachsenen gehört dazu, dass er in seiner Urteilsfähigkeit mehr und mehr differenziert. Das reine Schwarz-Weiß-Denken sollte man mit zunehmender Weisheit und Erfahrung ablegen. Jede Diskussion wird langweilig, wenn einer der Beteiligten für sich die Wahrheit gepachtet zu haben glaubt oder er nur in den Begriffen falsch und richtig, weiß und schwarz denkt.

Dieses Wissen wurde im Yin- und Yang-Zeichen dargestellt. Wenn man das verstanden hat, dann sucht man eher nach Lösungen als nach Schuldigen. Vielleicht beteiligen sich deshalb doch relativ wenige Chinesen an diesen Diskussionen die hier so über Taiwan, Dalai Lama geführt werden, wahrscheinlich sehen sie darin überhaupt keinen Sinn.

Ich empfinde es auf jeden Fall als ziemlich typisch deutsch wenn man immer mit KP oder reflexartig mit Menschenrechten, Tierschutz oder anderen Schlagwörtern kommt. War KPdSU nicht in der UdSSR?
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de guo xiong
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Re: Dalei Lama

Beitrag von de guo xiong »

Ling Ling hat geschrieben: War KPdSU nicht in der UdSSR?
Ich erinnere mich dunkel KPdSU = Kommunistische Partei der Sowjetunion .... da hat der Staatsbürgerkundeunterricht doch ein wenig genutzt :)
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mai
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Re: Dalei Lama

Beitrag von mai »

Sicher gibts keine absolute Wahrheit, aber die relative schon. Ich dachte, das muß ich nicht noch mal schreiben, aber anscheined habe ich doch nötig.

Selbst eine 90%, 80% sogar 60% Annährung halte ich auch für sinnvoll. Deswegen soll man trotzdem sich nach der Wahrheit streben. Wir sind fast alle pragmatisch und wollen eine Lösung, aber wie kann man eine Lösung finden ohne die Wahrheit bzw. deren Annährung?

Und die Kommentare zum Schwarz-Weiß-Denken kann ich nur unterstreichen: für mich gibts nur grau. Darum halte ich für absurd, daß in Europa die CKP und KPdSU als kohleschwarze Monster dargestellt werden und die Dalai und co. wie schneeweiße Engel. Und wenn irgendwas ist, dann ist immer Kultur oder Kommunismus (umgekehrt in kummunistischen Ländern Kapitalismus) schuldig.

Wir leben zum großen Teil von Indizien, jeder spielt einen Richter in einem Indizienfall. Und im Fall der Person des Dalai habe ich genug Indizien gesammlt um meinen Urteil zu bilden. Ihr könntet auch eure Indizien vortragen um mich von eurem Urteil zu überzeugen.

Und wenn mein Urteil und der Urteil der westlichen Mehrheit auseinanderfallen dann möchte ich natürlich aussagen. Wie gesagt, ich urteile nur auf menschlicher Ebene. Selbst wenn der Dalai nichts mit China zu tun hätte, würde ich ihn auch kritisieren.
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Re: Dalei Lama

Beitrag von Ling Ling »

mai hat geschrieben:Sicher gibts keine absolute Wahrheit, aber die relative schon. Ich dachte, das muß ich nicht noch mal schreiben, aber anscheined habe ich doch nötig.

Selbst eine 90%, 80% sogar 60% Annährung halte ich auch für sinnvoll. Deswegen soll man trotzdem sich nach der Wahrheit streben. Wir sind fast alle pragmatisch und wollen eine Lösung, aber wie kann man eine Lösung finden ohne die Wahrheit bzw. deren Annährung?
...
Und wenn mein Urteil und der Urteil der westlichen Mehrheit auseinanderfallen dann möchte ich natürlich aussagen. Wie gesagt, ich urteile nur auf menschlicher Ebene. Selbst wenn der Dalai nichts mit China zu tun hätte, würde ich ihn auch kritisieren.
Das stimme ich dir in allen Punkten zu. Solange man für sich selbst nicht in Anspruch nimmt, im alleinigen Besitz der Wahrheit zu sein, ist ja nichts gegen das Streben nach Wahrheit und Erkenntnis einzuwenden. Im Gegenteil, solange man danach sucht ist man ja noch bereit zu lernen und bereit seine eigene Unzulänglichkeit zu akzeptieren.
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jd
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Re: Dalei Lama

Beitrag von jd »

Auch wenn der Thread-Titel einen Schreibfehler enthält, so erscheint es vielleicht sinnvoll, einen vom "Was ist los in Tibet?" und "The truth of Tibet" etc. pp. losgelösten, eigenständigen Thread über die Person des Dalai Lama fortzuführen.

In den anderen Tibet-Threads ist ja deutlich geworden, dass keine "Seite" der jeweils anderen "Seite" über den Weg traut, was die Zuverlässigkeit der in Bezug genommen Quellen angeht, seien es Medienberichterstattungen, Bücher oder im Internet veröffentlichte Texte oder Video(clip)s. Dies hat seine (diversen) Gründe, seien es allgemeine und/oder konkrete Erfahrungen mit totalitären/autokratischen/kommunistischen/sozialistischen Regimen oder aber die ganz aktuelle Tibetberichterstattung.

Eines der Youtube-Videos, welches wahrscheinlich auch bereits in diesem Forum verlinkt war, prangert die "faschistoiden" Biographiedetails des Dalai Lamas an. Wie dies bei Youtube-Videos meist der Fall ist, ist die die Herkunft (und daher Authentizität, insbesondere die Verbindung zum Dalai Lama) des Bildmaterials unklar.

Interessanterweise scheint das von mir in Bezug genommene Youtube-Video auf der Dalai Lama-Biographie des Wissenschaftsjournalisten Colin Goldner zu beruhen; eine Rezension des Buches findet sich hier.

Die Bilder des Youtube-Videos scheinen geradewegs auf der Grundlage des folgenden Goldner-Textes über seine Dalai Lama-Biographie zu basieren, der hier abgedruckt ist. Da der Text immerhin verortbar ist, scheint einer sachlichen Diskussion über die (vermeintlichen?) Fakten nichts mehr im Weg zu stehen. Wer macht den Anfang?

Jens David,
der hofft, statt schwarz-Weiß-Malerei eine sachliche Diskussion angestoßen zu haben
ziranren
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Re:

Beitrag von ziranren »

Babs hat geschrieben:Hallo Jakob,

ganz kurz erklärt :wink:

Aus chinesischer Sicht gehört Tibet zu China. Der Dalai Lama versteht sich aber selbst nicht nur als geistliches, sondern auch als weltliches Oberhaupt der Tibeter und hat in Indien sogar eine Exilregierung ins Leben gerufen.

Wenn er nun auch noch überall in der Welt offiziell von Politikern empfangen wird, ist es kein Wunder, dass die chinesische Regierung not amused ist.
Mag sein, dass die chinesische Regierung nicht sonderlich begeistert davon ist, aber ganz abgesehen davon versteht sich nicht nur Seine Heiligkeit der Dalai Lama selbst als geistliches und weltliches Oberhaupt der tibetischen Familie, sondern das ganze tibetische Volk.

Tibet hat eine eigenständige Kultur. Die Tibeter sind tief religiös, sie haben eine eigene Sprache und Schrift und sie waren eigenständig bis zum Oktober 1950, als die PLA von Mao Ze Dong sich das Gebiet gewaltsam aufgrund strategischer Vorteile gegenüber Pakistan und Indien zu eigen machte. (Kleiner Filmtip: 7 Jahre in Tibet)

Natürlich ist es verständlich, dass die chinesische Regierung jetwede Art der Untergrabung der Autorität des Staates mit allen möglichen Mitteln unterbinden will. Aber daran ist diese selbst verantwortlich, wenn sie die Tibeter im eigenem Land als Menschen zweiter Klasse behandelt bzw. von chinesischen Staatsangehörigen behandeln lässt.
Das war ja auch nur eine Frage der Zeit, bis der berühmte Tropfen das Fass zum überlaufen bringt.

Das Problem ist doch vor allem das Denken in Grenzen. Jede Übermacht möchte doch gerne seine Autorität bewahren, bzw. ausbreiten (neben Tibet siehe auch Baskenland, Tschetschenien, Palästina, Kurdistan oder die Region Kaschmir [Pakistan - Indien], um einige zu nennen).
Jede Übermacht möchte doch gerne vor allem militärische und wirtschaftliche Vorteile auf Kosten anderer - und das ist nunmal Unterdrückung (bzw. Demütigung, was sich von Demut [welches auch Seine Heiligkeit der Dalai Lama preist] deutlich unterscheidet!).

Ich bin auch gegen Gewalt und für den Frieden, aber wir alle sollten immer das Prinzip Aktion und Reaktion im Blickfeld haben, um die Dinge um uns leichter zu verstehen.
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Topas
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Re: Dalei Lama

Beitrag von Topas »

@ mai : Kritisier mich doch mal.......bitte :D

@ jd : Ein eigentständiger Dalai Thread wäre doch als " Dialog-Thread" doch mal ganz ordentlich :wink:
Topas grüsst recht herzlich WHSAP
MACHT MIT BEI UNSEREM BUCHPROJEKT !
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ferrara
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Re: Re:

Beitrag von ferrara »

ziranren hat geschrieben: Mag sein, dass die chinesische Regierung nicht sonderlich begeistert davon ist, aber ganz abgesehen davon versteht sich nicht nur Seine Heiligkeit der Dalai Lama selbst als geistliches und weltliches Oberhaupt der tibetischen Familie, sondern das ganze tibetische Volk.

Tibet hat eine eigenständige Kultur. Die Tibeter sind tief religiös, sie haben eine eigene Sprache und Schrift und sie waren eigenständig bis zum Oktober 1950, als die PLA von Mao Ze Dong sich das Gebiet gewaltsam aufgrund strategischer Vorteile gegenüber Pakistan und Indien zu eigen machte. (Kleiner Filmtip: 7 Jahre in Tibet)

Natürlich ist es verständlich, dass die chinesische Regierung jetwede Art der Untergrabung der Autorität des Staates mit allen möglichen Mitteln unterbinden will. Aber daran ist diese selbst verantwortlich, wenn sie die Tibeter im eigenem Land als Menschen zweiter Klasse behandelt bzw. von chinesischen Staatsangehörigen behandeln lässt.
Das war ja auch nur eine Frage der Zeit, bis der berühmte Tropfen das Fass zum überlaufen bringt.

Das Problem ist doch vor allem das Denken in Grenzen. Jede Übermacht möchte doch gerne seine Autorität bewahren, bzw. ausbreiten (neben Tibet siehe auch Baskenland, Tschetschenien, Palästina, Kurdistan oder die Region Kaschmir [Pakistan - Indien], um einige zu nennen).
Jede Übermacht möchte doch gerne vor allem militärische und wirtschaftliche Vorteile auf Kosten anderer - und das ist nunmal Unterdrückung (bzw. Demütigung, was sich von Demut [welches auch Seine Heiligkeit der Dalai Lama preist] deutlich unterscheidet!).

Ich bin auch gegen Gewalt und für den Frieden, aber wir alle sollten immer das Prinzip Aktion und Reaktion im Blickfeld haben, um die Dinge um uns leichter zu verstehen.
kurz und knapp:
der titel "dalai" wurde im Jahre 1578 vom mongolischen Fürsten Altan Khan an den 3. Dalai Lama Sonam Gyatso als Zeichen der Ehrerbietung verliehen. das heißt, vom anfang an war der DL bzw. der tibet schon nicht eigenständig. da er aber vor der weltöffentlichkeit immer nach der unabhängigkeit des tibets strebt, will die KPCh ihn unterdrücken.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dalai_Lama
Innere Ruhe bewahren.
ferrara, der weiterhin für große signaturen steht.
ziranren
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Re: Re:

Beitrag von ziranren »

ferrara hat geschrieben:
ziranren hat geschrieben: Mag sein, dass die chinesische Regierung nicht sonderlich begeistert davon ist, aber ganz abgesehen davon versteht sich nicht nur Seine Heiligkeit der Dalai Lama selbst als geistliches und weltliches Oberhaupt der tibetischen Familie, sondern das ganze tibetische Volk.

Tibet hat eine eigenständige Kultur. Die Tibeter sind tief religiös, sie haben eine eigene Sprache und Schrift und sie waren eigenständig bis zum Oktober 1950, als die PLA von Mao Ze Dong sich das Gebiet gewaltsam aufgrund strategischer Vorteile gegenüber Pakistan und Indien zu eigen machte. (Kleiner Filmtip: 7 Jahre in Tibet)

Natürlich ist es verständlich, dass die chinesische Regierung jetwede Art der Untergrabung der Autorität des Staates mit allen möglichen Mitteln unterbinden will. Aber daran ist diese selbst verantwortlich, wenn sie die Tibeter im eigenem Land als Menschen zweiter Klasse behandelt bzw. von chinesischen Staatsangehörigen behandeln lässt.
Das war ja auch nur eine Frage der Zeit, bis der berühmte Tropfen das Fass zum überlaufen bringt.

Das Problem ist doch vor allem das Denken in Grenzen. Jede Übermacht möchte doch gerne seine Autorität bewahren, bzw. ausbreiten (neben Tibet siehe auch Baskenland, Tschetschenien, Palästina, Kurdistan oder die Region Kaschmir [Pakistan - Indien], um einige zu nennen).
Jede Übermacht möchte doch gerne vor allem militärische und wirtschaftliche Vorteile auf Kosten anderer - und das ist nunmal Unterdrückung (bzw. Demütigung, was sich von Demut [welches auch Seine Heiligkeit der Dalai Lama preist] deutlich unterscheidet!).

Ich bin auch gegen Gewalt und für den Frieden, aber wir alle sollten immer das Prinzip Aktion und Reaktion im Blickfeld haben, um die Dinge um uns leichter zu verstehen.
kurz und knapp:
der titel "dalai" wurde im Jahre 1578 vom mongolischen Fürsten Altan Khan an den 3. Dalai Lama Sonam Gyatso als Zeichen der Ehrerbietung verliehen. das heißt, vom anfang an war der DL bzw. der tibet schon nicht eigenständig. da er aber vor der weltöffentlichkeit immer nach der unabhängigkeit des tibets strebt, will die KPCh ihn unterdrücken.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dalai_Lama
Xiexie bzw. Tutschi Tschee!

Wenn der Titel aber erst vom dritten Dalai Lama offiziell anerkannt wird, frage ich mich, wie die ersten beiden DLs zu ihrem Titel kamen, wenn nicht durch Altan Khan?!

Denn das würde rein rechnerisch bedeuten, dass sie doch unabhängig waren...
mai
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Re: Dalei Lama

Beitrag von mai »

Ich muss ehrlich gestehen, dies mal hat alles sogar das ein bisschen patriotische in mir erweckt. Denn eigentlich bin ich im Forum der chinesischen Sprache als apathisch und anti-patriotisch bekannt.

Jaja, in Süddeutsche, FAZ und co. gibt's auch vernünftige Artikel, leider haben solche wie Spiegel und Bild mehr Auflagen. Bild hat 9 Fach Auflagen wie FAZ und 8 Fach wie Süddeutsche...

Tibet hatte/hat ein richtig rückständiges(sowohl geistig politisch also auch wirtschaftlich) System, das früher oder später mit der modernen Welt in Konflick kommen wird. Vielleicht wäre es besser gewesen, dass diese Stimme auf eine Reform, statt von Außen von Innen des Volks herauskommen würde.
Aber was soll es, das Rad der Geschichte können wir eben nicht zurückdrehen.

Und ich halte den Gehirnwasch für gut, dass man statt durch Okkultische Praktiken und Beten auf das kommende Leben durch Fleiß und Wissen dieses Leben schön aufbauen könne. Die meisten Tibeter haben auch fröhlich das gutgehiessen.

Assimilierung und Globalisierung sind eben 2 Etiketten für die gleiche Sache. Wenn ich an die Mcdonalds denke, die in China um jede Ecke stehen, habe ich wirklich die Lust, in Europa neben jedem Kaffee eine Teestube und neben jeder Pizzaria eine Stinky-Tofu-Bude aufzumachen.

Bei der ganzen Sache bin ich eigentlich eher anti-Dalai als pro-China.
Dieser Mensch, der in dem alten System aufwachste und auch dieses System vertritt, der auch nie eine ehrliche Stellungnahme zu seiner Vergangenheit gemacht hat, ist für mich der letzte der Tibet führen soll.

Ansonsten habe ich persönlich was gegen ihn, ehrlich sagen, in meinen Augen ist er ein stinknormaler Mensch, der knapp IQ 100 erreicht hat. Vielleicht noch nicht ganz, wenn man sein berühmtes Lächeln bedenkt...

Über die Qualität seiner Büchern hat Ling Ling schon geschrieben, und ich wage zu behaupten, selbst manche pensionierte Imbisstante in China kommen mir vor, sich mehr mit Buddhismus auseinandergesetzt zu haben als er...

Dass er seit seiner Kindheit mit Ausländern zu tun hat und bis jetzt ein gebrochenes bis mässiges Englisch spricht ist für mich der ausreichende Gegenbeweis zu seiner Heiligkeit.

Das ganze ist mir so eine Farce.

:?
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Re: Dalei Lama

Beitrag von ziranren »

mai hat geschrieben:I
Assimilierung und Globalisierung sind eben 2 Etiketten für die gleiche Sache. Wenn ich an die Mcdonalds denke, die in China um jede Ecke stehen, habe ich wirklich die Lust, in Europa neben jedem Kaffee eine Teestube und neben jeder Pizzaria eine Stinky-Tofu-Bude aufzumachen.
:?
Ich war in Da Nang in Viet Nam und glücklicherweise hatte ich die Ehre, ein Viet Nam ohne McDonald´s kennenzulernen. Man muss nicht assimilieren, wenn es der eigenen Kultur (Identität) schadet. Die Menschen die ich kennenlernen durfte waren zufrieden, wenn nicht sogar glücklich. Sie hatten nicht viel materialle Dinge, sie brauchten aber auch nicht viel. Für sie waren einzig und allein die Familie und die Gäste wichtig. Ich wurde herzlich aufgenommen, man hat sich fürsorglich uim mein Wohlergehen gekümmert und man hat sich herzlich von mir verabschiedet - eine bereichernde Lektion für mein Leben, die ich gut in Erinnerung behalte.

D. h. wenn ich auf etwas verzichten kann, dann sind es Menschen, die mich unterdrücken (wollen).
Wenn ich auf etwas berufe, dann sind es die Menschen die füreinander da waren bzw. sind.

Und wenn die Chinesen so dumm sind, ihre eigene Kultur kaputtzumachen (siehe McDonald´s), dann ist das nur zu bedauern.
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ferrara
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Re: Re:

Beitrag von ferrara »

ziranren hat geschrieben: Xiexie bzw. Tutschi Tschee!

Wenn der Titel aber erst vom dritten Dalai Lama offiziell anerkannt wird, frage ich mich, wie die ersten beiden DLs zu ihrem Titel kamen, wenn nicht durch Altan Khan?!

Denn das würde rein rechnerisch bedeuten, dass sie doch unabhängig waren...
Seine beiden Vorgänger wurden nachträglich als Dalai Lamas anerkannt. die haben aber keinerlei politische macht gehabt, und wurden nur als geistliches oberhaupt gesehen.
bu ke qi. :lol:
Innere Ruhe bewahren.
ferrara, der weiterhin für große signaturen steht.
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Re: Dalei Lama

Beitrag von jd »

Das Bild, das sich die Forumsmitglieder über den Dalai Lama machen, weist eine erhebliche Bandbreite auf.

Messen wir ihn in Zukunft an seinen eigenen Worten, wie er sie in einem Interview mit dem Stern geäußert hat. Nachzulesen unter "Echte Autonomie ist der einzige Weg".

Jens David,
eher an der Religionswissenschaft interessiert
mai
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Re: Dalei Lama

Beitrag von mai »

嘿嘿,达赖要来德国啦。
想去欢迎他,不知拿什么见面礼?
板砖加大棒,还是给他点棒棒糖吃,鉴于他近来还挺乖的?
他不是藏青会,难办哪。
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